cassiopeia88 schrieb:Ich gebe mich meinen Kindern authentisch gegenüber, ich bin konsequent und im Alltag berechenbar und abends werde ich zum Kuschelmonster.
Wow... ich bin nicht so gefestigt... ich wundere mich sowieso, wie toll meine Töchter geraten sind... ich bin soviel unvernünftiger, unbeherrschter und inkonsequenter als sie... und dann soll ICH das bewerkstelligt haben, dass sie jetzt so sind, wie sie sind?
Sorry... ich glaube nicht daran, dass die Eltern immer soooo einen großen Anteil an gut gewordene Kinder, später Erwachsene, haben... ich glaube daran, dass die Persönlichkeiten sehr mit entscheidend sind... manche sind einfach schwierig, manche sind sehr temperamentvoll und einfach schwerer zu handeln als andere... manche tragen einen gewissen Kern Gewalttätigkeit in sich, manche sind sehr friedvoll und sanft...
Dann gibt es da ja noch die Temperamente... Melancholiker, Choleriker, Phlegmatiker und die Sanguiniker, als Beispiel für eine Lehre der Temperamente.
Hm... ich habe da ein Beispiel aus eigener Erfahrung zu berichten.
Eine Ex-Freundin von mir war alleinerziehende Mutter von einem 12-jährigen Sohn, als ich mit ihr zusammen war.
Sie ging lange arbeiten und kam spät nach Hause... der Junge war recht auf sich allein gestellt... und es war immer so schwierig bei den beiden... sie hatten ständig Zoff, weil er, wenn er von der Schule nach Hause kam, einfach nix gemacht hat... sofort alles in die Ecke gepfeffert und zack, sofort an die Spielekonsole... dann ging er, wenn er Hunger bekam, in die Küche, haute sich ne Pizza in den Backofen und hinterließ ein Schlachtfeld in der Küche. Die Mutter kam abends nach Hause und musste noch hinter ihm herräumen.
Und, ich finde, es war eine liebevolle und gute Mutter, natürlich schon recht tough (sie war Geschäftsführerin einer mittelgroßen gesetzlichen Krankenkasse).
Soweit so gut.
Im selben Zeitraum lernte ich eine Freundin von ihr kennen, die wir mal zusammen besucht haben... diese Freundin war ebenfalls alleinerziehend, ging ebenfalls lange arbeiten, kam spät nach Hause und hatte einen etwa gleichaltrigen Jungen...
Dieser Junge war irgendwie genau das Gegenteil... er kam nach Hause, machte seine Hausaufgaben, räumte auf und gestaltete DANN seine Freizeit... die Mutter kam abends nach Hause und musste ansonsten nix mehr machen.
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Ich denke, manche Kinder sind einfach leichter zu erziehen als andere, kommen einen entgegen, sind kompromissbereit und fleißig... haben natürlich auch ihre Macken, vor allem in der Pubertät... dann gibt's schon mal Zoff, sind aber im Fundament bereit, mitzuhelfen und haben ein "Ohr" für ihre Eltern... und andere machen es ihren Eltern einfach auch schwer.