Was genau ist Toleranz?

Toleranz ist das unbehagliche Gefühl, der andere könne am Ende vielleicht doch recht haben

Robert Lee Frost

"Wenn jemand zu mir sagt sie tolerant."
Dann übersetz ich mir das mit den worten:
"Das sollte die doch egal sein/"Scheiss Drauf""
Greetz ^^

Toleranz ist fürmich Verständnis und Liebe.
Klingt schleimig, aber ist nun mal so!!

Sehe ich auch so spin.

Toleranz hat man, wenn man vorurteilsfrei Jemanden akzepiert und zwar bedingungslos.Das ist oft schwierig, weil wir Vorurteile schon in der Kindheit beigebracht bekommen.Sich davon (idealerweise) zu lösen, ist ein schwieriger Prozess, ist aber dennoch anzustreben.Wer nicht tolerant ist, sollte nicht damit rechnen, selbst akzeptiert zu werden.

Vymaanika schrieb:Wer nicht tolerant ist, sollte nicht damit rechnen, selbst akzeptiert zu werden.

Sehe ich auch so!

Vymaanika schrieb:.Das ist oft schwierig, weil wir Vorurteile schon in der Kindheit beigebracht bekommen.

Ich find aber, daß man mit ein bisschen Nachdenken und Nachfühlen über die Vorurteile wachsen kann, und diese hinter sich lassen kann.
:)

Ich würde sagen:

Ich habe das Recht, andere von meinen Ansichten und meiner Lebensweise zu überzeugen und diese zu praktizieren, aber ich bin auch dazu verpflichtet, andere Ansichten und Lebensweisen zu dulden.

Wenn man EIN Wort finden soll, würde ich "dulden" "erdulden" vorziehen

Wichtig ist, dass Toleranz NICHT bedeutet, dass man eine Handlung, Meinung oder Lebensweise auch akzeptiert, also in irgendeiner Form annimmt bzw. für sich selbst in Betracht zieht.

Es geht vielmehr gerade um die Dinge bei anderen, die dem eigenen Denken und Handeln zuwiederlaufen (zu scheinen)

Man könnte auch etwas salopp sagen:

Leben und leben lassen

@al-chidr

al-chidr schrieb:Ich habe das Recht, andere von meinen Ansichten und meiner Lebensweise zu überzeugen

überzeugen zu wollen.
Hätte ich jetzt gesagt.

al-chidr schrieb:Wenn man EIN Wort finden soll, würde ich "dulden" "erdulden" vorziehen

Bravo.
Besser könnte man es meiner Meinung nach nicht erklären.

al-chidr schrieb am 12.11.2008:Ich habe das Recht, andere von meinen Ansichten und meiner Lebensweise zu überzeugen

Überzeugen? Ich benutze da viel lieber den Sproch vom altem Fritz, der da sagte "Jeder soll nach seiner Façon selig werden"

Jemanden überzeugen zu wollen beinhaltet für mich, dass mein Gegenüber etwas falsches denkt. Wo aber nehme ich mir das Recht heraus dies zu denken?
überzeugen ist für mich vieles aber keine Toleranz.
gruß strolch

Toleranz ist die Maske, mit der Egozentriker ihrer Ignoranz wichtig und schön färben

Wenn der Mensch seine eigenen Grenzen respektiert und Triebe und Instinkte
nicht zum Gefühlskult stilisiert, wenn der Mensch sich seiner ganzen Verantwortung bewusst ist und neben dem menschlichen Leben auch jedes andere Leben respektiert
und seinen Selbstwert nicht an an Länge von Schwächeren misst, um sich stark zu fühlen, dann können wir auf diesen dämlichen Begriff verzichten.

Die Toleranz ist tatsächlich eine Art Duldung. Es gibt nämlich auch Toleranzgrenzen. Darüber hinaus wird nicht mehr geduldet.

Ich will das ganze mal von der praktischen Seite betrachten. Bei einer industriellen Produktion eines Produktes müssen gewisse Einheiten eingehalten werden, wie Größe, Gewicht usw. Aber es gibt eben eine gewisse Toleranz, es wird gemessen, also nachkontrolliert und wenn etwas innerhalb der Toleranzgrenze vorliegt, wird es nicht gleich in den Mülleimer geworfen, ist die Abweichung der gesetzten Norm aber größer als die Toleranzgrenze es erlaubt, ist es Ausschussware.

Toleranz ist also eine geringfügige Abweichung einer Norm (oder des eigenen Standpunktes) welche noch geduldet wird, also noch im Rahmen des Erlaubten ist. Wenn die Abweichung aber zu groß ist, dann entspricht es nicht mehr der Norm (oder dem eigenen Standpunkt) und wird nicht mehr geduldet. Damit wäre dann die Toleranzgrenze nicht nur erreicht, sondern bereits überschritten.

Daraus wird aber auch ersichtlich, das Toleranz keine Grenzenlose Willkür sein kann, in der sich jeder alles erlauben kann, sondern lediglich einen gewissen Spielraum gewährt und man nicht so ganz 100%ig eine geringfügige Abweichung gleich ahndet, also noch toleriert. Und dass sie irgendwo auch Grenzen hat. Wäre das nicht der Fall, könnte man auch nicht mehr von Toleranz sprechen.

Toleranz ist also eine geringfügige Abweichung einer gesetzten Norm mit Grenzen. Und das habe ich mir jetzt selber so überlegt und nicht etwa aus einem Lexikon.

@geodei
Toleranz ist die Maske, mit der Egozentriker ihrer Ignoranz wichtig und schön färben


Ganz sicher besitzt der Faktor; Persönlicher Charakter, einen großen Stellenwert.
Was genau macht für dich den Egozentriker aus?
Ich versuche jeden Tag Toleranz zu praktizieren, aber ich würde mich nicht als Egozentriker bezeichnen der seine Ignoranz unter eben diese Maske versteckt.
Toleranz kannst du nicht vorheucheln in dem du etwas "schön färbst" Ein Ignorant wird nie Toleranz leben. Toleranz kommt von innen. Dämlich würde ich diesen Begriff nicht nennen.
gruß strolch

Was genau ist Toleranz?

Toleranz ist, wenn man trotzdem lacht

Auch alle Toleranz hat bestimmte Grenzen, persönliche und gesellschaftliche - und manchmal hilft nur noch lachen

Wie seht ihr das: wo genau ist fuer euch der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz?

Kommt immer drauf an wie weit der Tolerierende entwickelt ist. Toleranz kann anerzogen oder gewachsen sein. Letztere gebe ich die meisten Punkte.

MMn beinhaltet Toleranz Akzeptanz,was ich nicht ändern kann muß ich akzeptieren, ich muß es vll nicht schön finden aber es tolerieren.Z.B. Dinge, die ich absurd finde und nicht nachvollziehen kann.

Nein, ich muss nicht alles akzeptieren oder tolerieren. Nicht Mord und nicht Völkermord, nicht Rassismus, Faschismus oder Sexismus. Auch Gewalt gegen Frauen und Kinder, keine Ausbeutung und keine Umweltzerstörung - muss ich nicht akzeptieren oder tolerieren, ich nur weil ich es gerade nicht ändern kann.

Toleranz (oder das Tolerieren) kommt vom lateinischen Verb tolerare - (von tolus: Last) und bedeutet ursprünglich: ertragen, durchstehen, aushalten oder erdulden.

Toleranz beschreibt die Fähigkeit, generell jegliche Form des Andersseins oder Andershandelns (andere Ansichten, -Herkunft, -Sexualität, -Moral, -Religion, -Maßhaltigkeit (technisch), usw.) unangetastet bestehen zu lassen. Erst wenn ein gewisses Maß, die Toleranz-Schwelle, überschritten ist, kommt es zu Reaktionen. Dort wo gar keine Abweichung erlaubt ist, herrscht die Intoleranz.

Der Ausdruck Toleranz bezeichnet im ethisch-sozialen Sinne die soziale, kulturelle und religiöse Nichtverfolgung von Einzelnen oder Gruppen, deren Glaubens- und Lebensweise vom etablierten religiösen oder gesellschaftlichen System abweichen.

Autoritäre Systeme praktizieren das der Toleranz Entgegengesetzte: die Intoleranz.

Toleranz als gutmütige „Duldung“ ist aber nicht gleichbedeutend mit Übereinstimmung und stellt die Vorstufe zur Akzeptanz dar.

Toleranz im Sinne eines „Toleranzbereiches“ umfasst einerseits die Vollmacht zur Sanktionierung des Abweichlers und andererseits die bewusste Entscheidung, davon Abstand zu nehmen. Sie wird normalerweise bei gewaltlosem, auf Einigung zielendem Verhalten geübt. Toleranz kann Gewalt vermindern.

Im weiteren soziologischen Sinn gilt, dass Intoleranz und Konformität Gewalt und soziale Destabilisierung bewirken. Toleranz ist folglich die Schaffung eines Spielraums für Menschen abweichenden sozialen Verhaltens und anderer Normen. Toleranz richtet sich nur auf Menschen, die wegen ihrer Andersartigkeit ausgeschlossen sind. Anders als die Masse, die gegen das Abweichende rigide vorgeht, erfordert die Toleranz, dass andersgeartete Parteien oder Gruppen diesbezüglich leiblich wie seelisch nicht behindert werden.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Wie seht ihr das: wo genau ist fuer euch der Unterschied zwischen Toleranz und Akzeptanz?

Toleranz ist für mich die Fähigkeit Menschen ihren Weg gehen zu lassen, auch wenn ihr Weg sich von meinem, wie Tag und Nacht, unterscheidet. Was aber natürlich nicht heißt das ich alle Wege, egal wohin sie führen, eines Menschen tolerieren kann.

Akzeptanz ist mich das Gutheißen eines Weges des Menschen. Wenn ich also mit ihm konform gehe.