@PSYCHODELIC:
Dein 'Für Autisten gibt es wichtige Personen oder keine' gefiel mir sehr gut, aber an manchen deiner Therapievorschlägen habe ich etwas aus zu setzten;
"Gemeinsam durch die Stadt... versuchen ihm der Angst aus zu setzten" - Keine schlechte Idee, allerdings nicht bei jedem Erfolgreich, v.a. wenn man keinen perfekten Bezug zur Person hat. - Glaub mir, als Autist kann ich dir das bestätigen. Bei Menschenmassen und zu vielen Eindrücken können auch Augenschließen oder Kopfhörer helfen (ich hab dafür meine Endlosschleife weißes rauschen oder einfache, lange, sich immer wiederholende Töne. z.B. Tonleitern)
Was du zur Festhaltetherapie sagst finde ich klasse, denn die ist wirklich bescheiden.
... Ich hab aber auch schon eine gute Erfahrung damit gemacht, allerdings mit einer sehr engen Bezugsperson.
Ein Buch, das meinem Bruder geholfen hat damit um zu gehen:
"Supergute Tage oder Die sonderbare Welt des Christopher Boone"
... Für ihn war es ziemlich schwer damit klar zu kommen, dass seine kleine Schwester den ganzen Tag versucht Rätsel zu lösen, Kreuzworträtsel zu machen, sich sämtliche Klavierstücke auswendig einprägt oder Stunde um Stunde in der Bücherei verbringt und liest.
Der Trick bei der Integration in soziale Strukturen ist das Nachahmen. Leuten des selben Alters zu zu sehen und das zu tun, was sie auch machen ist immer ein guter Anfang.
In der Grundschule hat mein Bruder mir geholfen eine 'Emotionstabelle' zu erstellen:
Fotos und gezeichnete Bilder/Smileys zu verschiedenen Emotionen und die dazugehörigen Gefühle.
Das war für mich damals die einzige Möglichkeit, Emotionen zu erlernen und dann in Gesprächen mit anderen zu verstehen, mit welchem Gesichtsausdruck ich darauf reagieren soll.
... Und das übe ich jetzt noch jeden morgen. Ich sehe mir andere Menschen an und überlege mir, wie es ihnen geht.
Meine Klassenkameraden wissen übrigens nichts davon und haben auch keinen Verdacht.
... Oh! Und im Sommer werde ich fürs Studium in eine Großstadt ziehen...