Inzestdrama in Amstetten

Ich bin mal gespannt, was die nächsten Wochen noch alles recherchiert wird.

Vielleicht nützt es ja wenigstens künftigen Opfern.

Wenn ich da an meine Schwester zurück denk, die hatte es auch ihrer Freundin erzählt und darum gebeten ihrer Mutter nichts zu sagen, sie hatte Angst vor den Folgen und sicherlich war auch Scham ein Aspekt !

Die Freundin wiederum hielt nicht den Mund und als meine Mutter darauf angesprochen wurde handelte diese nicht sofort, sie "liebte" diesen Mann und glaubte ihm noch eine Chance geben zu können, weil das einzige was als Beweis vorlag Bilder waren, deren Negative er angeblich vernichtet haben wollte (was ich selbst bis heute noch anzweifle !).

Ich war damals auch erst so knappe 10/11 Jahre und stand unter der der Angst vor diesem Mann, erinnere mich noch gut, wie er mich damals vom Wohnzimmer bis ins Bad getrieben hatte und immer wieder einen Gürtel vor meinem Gesich hat schnalzen lassen, ich hatte furchtbare Angst, er drohte mir : "Wenn du was sagst, schlag ich dich grün und blau !"

@DieSache

Ein weiterer Ansatzpunkt im Bereich Prävention wäre meiner Ansicht nach Öffentlichkeitsarbeit an Schulen !

Dass ehemalige Opfer im Beisein von Organisationen wie z.B. Wildwasser, Der Weiße Ring und ProFamilia darüber in Schulkalssen berichten wie sie die Zeit erlebten, was sie fühlten und wie das Verhältnis in der Familie war.

Gerade auch Kindern sollte ein Bewusstsein vermittelt werden, wenn sie selbst in solch eine Lage kommen wie sie sich verhalten können trotz Angst vor dem Täter !



Das ist wirklich ein sehr wichtiger und guter Ansatz. Davon habe ich auch schon gehört, und das sollte mehr durchgeführt werden! :)

unser verein führt die durch seit 10 jahren

Bei uns an der Schule (vor knapp 15 Jahren) kamen auch die Leute von Pro Familia vorbei und haben aufgeklaert.

Sorry - vor kanpp 10 Jahren. Ich werde alt :(

Ich denke auch, dass Öffentlichkeitsarbeit in der Schule ein sehr guter Ansatz ist.

Als ich so ca. 12 Jahre alt war, gab es bei uns im Ort eine Familie mit 3 Töchtern, von denen zwei im Alter zwischen 16 und 18 mehrmals von zuhause geflüchtet sind und wieder zurückgebracht wurden usw.

Als Reaktion darauf hat man uns in der Schule einen Vortrag gehalten, wie schlimm es ist, von zuhause wegzulaufen, und dass man das niemals tun darf, weil man damit seinen Eltern etwas ganz schlimmes antut usw.

Das klang damals ja ziemlich plausibel, aber eine vernünftige Aufklärung wäre da schon wünschenswert.

Manchmal frage ich mich wirklich wie krank unsere ach so zivilisierte Gesellschaft tatsächlich ist, dass viele soziale Brennpunkte existent sind steht ja wohl kaum außer Frage, es liegt an jedem Einzelnen ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es eben nicht gut ist, dass heute jeder nur noch für sich in seiner Welt lebt !

Das wie heute menschliche Beziehungen gelebt werden und wie sehr man sich immer mehr voneinander entfernt. Du kommst heim und machst die Tür hinter dir zu, gehst nimmer auf deine Mitmenschen zu, weil der Alltag soviel Kraft kostet, dass man sich mit seinen Mitmenschen nimmer auseinander setzen will, man scheut Konfrontation weil es ja problematisch werden könnte...

Sozial gesunde Strukturen wo gibts die denn noch ?

Konsum, Wettbewerb und Status, alles andere scheint nicht mehr relevant zu sein, sowas macht mir wirklich Angst, wenn ich darüber nachdenke wodurch solche Taten erst möglich werden !

Sozial gesunde Strukturen wo gibts die denn noch ?

Wann gab es die denn je? Sklavenhaltung ist keine Erfindung der Moderne.

@ Ilchegu
*zustimm*
Oo
Früher wars auch nicht besser :>
Liegt in der Natur des Menschen.

Jetzt plaediert der Anwalt auf Unzurechnungsfaehigkeit. Wenn der das durchbekommt, kommt Fritzl in eine Psychiatrische Anstalt und muss nicht einmal in Haft fuer seine Taten. Mir wird uebel.

http://www.stern.de/politik/panorama/:Inzest-Fall-Amstetten-Jetzt-Drama/619510.html?vs=1

@Cathryn:
Nun, Aufgabe eines Strafverteidigers ist es, für seinen Mandanten das geringstmöglichste Strafmass herauszuholen. Sonst hiesse er ja auch nicht "Verteidiger".


@DieSache:
Was wären "sozial gesunde Strukturen"? Wann und wo sollte es die in der Menschheitsgeschichte je gegeben haben. Wer würde die allgemeinverbindlich festlegen. Wer sollte diese überwachen - und wie?
Sind nicht Verbrechen wie dieses in Amstetten - oder andere, wie Terrorismus oder Steuerhinterziehung, der Preis der Freiheit? Wieviel Freiheit wären wir bereit, aufzugeben, wieviel Überwachung wären wir bereit, hinzunehmen. Können wir sicher sein, dass in einem totalen Überwachungsstaat, meinetwegen auch mit "freiwilliger gegenseitiger Kontrolle", Blockwart, Hausvertrauensmann, Videoüberwachung, Internetpranger etc. dafür sorgen, Verbrechen nicht mehr passieren?

Oh Doors,

dass man mich ständig missversteht !

Ich plädiere hier in keinster Weise für einen Überwachungsstaat, mich wurde es schon beruhigen, würde man vernünftige Familienfürsorgeprogramme ins Leben rufen, die unbürokratische Hilfe für Familien bieten, aber wie die aussehen könnten da müsste man sich halt mal Gedanken machen.

Man müsste mehr Stellen haben die sich wirklich mit um die Alltagssorgen von Familien kümmern. Es mag sein, dass es karitative Organisationen schon gibt, aber auch die arbeiten heute eher aus wirtschaftlichen Gründen, dazu kommt dass es richtige Familienhelfer derzeit nur auf Antrag gibt.

Ein Anfang wäre wenn sich Gemeinden wieder mehr für die Bürger und ihre Nöte einsetzen würden, mit einem vernünftigen Programm könnten dabei auch wieder Arbeitsplätze geschaffen werden und über die Finanzierung müsste man sich noch kundig machen, wer z.B. als Träger fungieren könnte...es gäbe sicherlich Möglichkeiten die nicht sofort bedeuten, dass der Staat die Freiheit einschränkt !

Ich halte es auch fuer wichtig, den Opfern (am Besten noch bevor sie zum Opfer werden) klar zu machen, dass da nichts ist, wofuer sie sich schaemen muessen, dass sie immer zu den Behoerden gehen koennen und sagen koennen: "Der Onkel fasst mich an, das gefaellt mir nicht." oder aehnliches. Zu viele Opfer sagen nichts aus Scham, denken, es sei ihre eigene Schuld, sie haetten vielleicht Signale gegeben usw. - aber das ist Bullshit. Ein Mann muss seine Hormone im Griff haben und sich nicht an Tochter, Nichte, Enkelin oder der Nachbarstochter vergreifen, nur weil sie niedlich ist und er sich gern an ihr verlustieren wuerde. Und das muss den Kids von Anfang an beigebracht werden: ihr Koerper gehoert ihnen und da hat keiner seine Finger dran zu haben - egal wer das ist. Und auch wenn es vielleicht das Familienklima auseinander bringen wuerde, ein Opfer MUSS den Mund aufmachen und sagen was abgeht, schon allein um andere Familienmitglieder zu schuetzen und selbst wenn es dann Streit zwischen Eltern, Grosseltern oder Onkel und Tante geben wird: das sind erwachsene Menschen und die muessen damit klar kommen und wenn einer aus der Reihe tanzt und die Kinder anfasst, dann hat der in der Familie nichts zu suchen. Basta!

Das fängt bei der Erziehung schon da an, dass man dem Kind sagt, es muss sich nicht von allen Onkeln und Tanten usw. abküssen lassen, wenn es das nicht möchte.
Und es sollte auch nicht dazu aufgefordert werden, gegen den Willen, Küsschen zu geben.

Das habe ich als Kind schon gehasst wie die Pest : jeder der Verwandschaft wollte einen feuchtschmatzend aubküssen, nur weil man so niedlich war. :D

Och, ich geb aber auch gern mal den suessen Kleinen ein Kuesschen auf die Stirn - aber ich fass keine kleinen Kinder an! Jetzt fuehl ich mich schlecht. :(

naja, Cathryn, auf die Stirn geht ja noch ,)

Aber manche wollen ja unbedingt aufs Mündchen knutschen :D

moin

hat denn keiner heute die bild-zeitung gelesen ?
mich wundert,
dass nach dem artikel keiner darauf angesprungen ist.
darin wird berichtet,
dass fritzel meint,
eigentlich ein guter mensch zu sein,
schliesslich hat er die eine ja ins krankenhaus gebracht,
er hätte ja auch alle umbringen können
und nie hätte jemals einer was erfahren

ist das als pluspunkt zu werten ?

buddel

ich sage ja

buddel

@ n.i.n

Doch, ich hab es gelesen ! Das ist so ein absurde Aussage, dass man am liebsten gar nichts dazu sagen möchte !


Er hätte genauso gut sagen können : was wollt Ihr eigentlich, ich hab sie zwar vergewaltigt, aber sie bekam doch immer genug zu essen ¨!