@FabianoEs gibt keine absolut vom Missbrauch ausgeschlossene Überwachung ! Das ist das Problem ! Und wer überwacht die Überwacher? Die Über-Überwacher? Und wer überwacht dann diese? Die Über-Über-Überwacher? - Das funktioniert nicht, oder es würde noch schlimmer. Ja, du hast recht, es gibt keine absolut vom missbrauch ausgeschlossene überwachung.
Es gibt aber, als beispiel , fast absolut vom mißbrauch ausgeschlossene justiz.
Und ja, es gibt dann eine erste, zweite, dritte instanz und letztendlich einen verfassungsgerichtshof. Ja, es ist aufwendig, klar. Aber, und hier muß ich dir widersprechen, es funktioniert im großen und ganzen. Allenfalls besser und gerechter als in einer anarchie.
Stell dir mal vor wieviele verbrechen aufgeklärt, aber was noch viel wichtiger ist,
im vorfeld verhindert werden könnten. Ist es da nicht wert einen aufwand dafür betreiben ?
Und gedanken, um die überwacher zu überwachen, müssen wir uns jetzt sowieso irgendwann einmal machen. Das was momentan läuft ist, und ich glaube da sind wir uns einig, ist absolut nicht in ordnung. Es ist höchste zeit !
Überwachung im Privatbereich ist Aufopferung des Privatbereichs, weil man sich beobachtet anders verhält. Freiheitliche Entfaltung der Persönlichkeit, übrigens im GG garantiert, fällt damit völlig unter den Tisch. Absolut niemand soll das recht haben, dich im privatbereich beobachten zu dürfen.
Außer, es besteht ein berechtigter verdacht. Aber da der, wie ich annehme nicht besteht, wird dich dein leben lang keiner ungerechtfertigt bespitzeln. Zumindest glaube ich das genausowenig respektive genausoviel, wie du gefahr läufst, ungerechtfertigterweise für etwas verurteilt zu werden.
Also gegen was wehrst du dich ? So lange du dir nichts zu schulden kommen läßt, wird unter den beschriebenen bedingungen, niemals wer die möglichkeit haben ungerechtfertigt auf deine daten zuzugreifen.
Wir können es nicht mehr verhindern, daß unsere daten in allen möglichen ecken und enden herumschwirren. Im gegenteil, daß wird in zukunft, egal ob wir es wollen oder nicht, immer mehr werden. DNA tests, krankheiten, blutgruppe, fingerabdrücke,irgendwann werden alle diese daten irgendwo gespeichert und abrufbar sein.
Was wir aber tun können, das wir als staat bzw. um in deinem weltbild zu schreiben als volk respektive bürger, dafür sorgen, daß es umfangreiche vorkehrungen gibt, daß leute die auf vertrauliche daten aus einem berechtigten grund zutritt haben, überwacht werden.
Weiters die verpflichtung, desjenigen der daten geprüft hat,
den geprüften nach abschluß der untersuchungen über den datenzugriff zu verständigen
aus welchen grund, von wem und was geprüft wurde.
Desweiteren das recht des überwachten eine überprüfung veranlassen zu können, ob die überwachung bzw. datenerhebung gerechtfertigt und legal war.
Das heißt es darf meiner ansicht nach keine auswertung einer überwachung ohne meldung geben von wem, warum etc. eine auswertung respektive sichtung gemacht wurde.
Du hattest gesagt, dass wir zwischen öffentlicher und privater Überwachung keinen Unterschied machen sollten. - Gerade da sollte man den Hauptunterschied machen !Also nochmal, ich sehe die öffentliche überwachung genauso zu 100% schützenswert.
Und ich sehe es dort genausowenig ein, das jemand ohne driftigen grund, und vor allem seinerseits unbeobachtet, überwachungen durchführt. Das ist für mich verletzung der menschenehre und der ethik.
Warum sollte irgendwer das recht haben, auch wenn es in der öffentlichkeit ist,
mich beim pinkeln zu beobachten, und sich dabei vielleicht meinen bimmel noch
vergrößert anzusehen ? Beispiele für ähnliche fälle gibt es ja bereits.
Ein Staatsapparat, der hinter jedem Bürger einen Feind sieht, den er nonstopp bis aufs stille Örtchen überwachen möchte, macht misstrauisch ! Zu so einem Staat habe ich kein Vertrauen mehr. Ich glaube, es gibt kaum eine person im "staatsapparat" die hinter jedem bürger einen feind sieht.
Ich denke, es geht primär vielmehr im ersten ansatz darum, bürger vor verbrechen zu schützen.
Das vertrauen glaube ich, haben die meisten bereits sowieso schon verloren.
Es geht jetzt vielmehr darum, mit entsprechenden maßnahmen, das vertrauen wieder herzustellen.
Irgendwo muss auch noch ein Raum übrig bleiben wo man Mensch sein kann und darf nach Goethe. Ja, genau darum lass uns darüber nachdenken, wie verhindert werden kann, das wir ungerechtfertigt beobachtet werden, oder unsere daten ausspioniert werden.
Hier liegt das erste problem. Den rest, nämlich das verschiedenste überwachungsgeräte und möglichkeiten bereits genützt werden, können wir sowieso nicht mehr verhindern, aber den umgang damit.
Goethe sagte auch:
"Wer das erste knopfloch verfehlt, kommt mit dem zuknöpfen nicht zu rande."
,....Und das würde das Eigentumsrecht aushölen, verstanden was ich meine? Ja, jetzt habe ich verstanden was du meinst.
Wobei ich meine es gibt kaum ein recht, das bereits so ausgehölt ist, wie das eigentumsrecht.
Art. 14 Abs. 1 GG
Den Gesetzgeber trifft demnach der Auftrag, den Inhalt des Eigentums durch förmliche (Parlaments-)Gesetze zu bestimmen. Das bedeutet, dass der Inhalt des Eigentumsrechts nicht für alle Zeit feststeht, sondern vom Gesetzgeber geändert werden kann.
Privatrecht
Der Eigentümer darf nach Belieben mit seinem Eigentum verfahren und andere von jeder Einwirkung ausschließen, soweit nicht Rechte Dritter oder Gesetze dagegen stehen, (§ 903 BGB).
Dein anspruch auf „die volle rechtliche herrschaftsgewalt“ auf das eigentum
ist sowieso in vielen fällen nicht gegeben. (kriegsrecht, öffentliches interesse -enteignung, gefahr in verzug etc.)
Glaube mir, ich habe diesbezüglich schon einiges erlebt. Nachdem ich beweisen konnte, daß die behörde ungerechtfertigt die herrschaftsgewalt meines betriebes übernommen hatte, hatte ich nicht mal anspruch auf den nachweislich dadurch entstandenen schaden.
Denn wenn gefahr in verzug ist, kann die behörde nahezu alles machen, ohne dadurch automatisch schadenersatzpflichtig zu werden.
Sorry, ist jetzt etwas lange geworden, aber frei nach goethe;
„Das Gleiche läßt uns in Ruhe, aber der Widerspruch ist es, der uns produktiv macht.“