Vegetarier... die besseren Menschen
22.04.2005 um 23:24
Sich vegetarisch zu ernähren ist eine (oft schwierige) Entscheidung wie man sein Leben führt. Das hat nichts mit Dummheit zu tun.
Jeder Vegetarier hat seine Gründe, seine eigene Hintergrundgeschichte. Im Gegensatz zu den Milliarden "normalen Menschen" (wie die "Fleischfresser" sich immer nennen), die von kleinem an mit Fleisch von ihren Eltern vollgestopft wurden und stets zu McDonalds wollten, weil es da ein kleines Stück Plastik (sprich: Spielzeug) gratis dazu gab/gibt.
Ich bin seit ca. 5 Jahren Vegetarier, hab also davor jahrelang Fleisch gegessen und weiß, wovon ich rede.
Vegetarier werden manche, weil sie nicht wollen, dass Tiere sterben, damit man selbst weiterleben kann.
Oder weil man genug davon hat. Vielleicht auch wegen Gesundheitsproblemen oder Angst vor BSE & Co. Oder weil man mal miterlebt hat, wie ein Tier geschlachtet wurde...
Es gibt viele Gründe.
Wenn andere hören, dass ich keine Fleisch und Fisch esse, werde ich immer angeschaut als wäre ich verrückt. Dann fangen die Fragen an: "warum...?" usw.
Ich beantworte sowas nicht gerne, da es eben persönlich ist und die Frage mich nervt. Aber ihre Antworten darauf, warum sie denn abgeschnittene Muskel von Kadavern essen, fangen immer mit "das schmeckt doch so gut" an. Na toll.
Lasst mal die Gewürze und Saucen bei eurem nächsten Steak weg und esst es. Oder schlachtet doch das Tier selbst, dann wisst ihr, was ihr da tut.
(-> an die Leute, die oben genannt wurden)
Es gibt viele Sachen die schmecken. Niemand muss deswegen sterben.
Ich habe nichts gegen Leute, die Fleisch essen. Ich habe nur was gegen Massenzüchtung. Es gibt Kühe, die werden nicht zur Milchproduktion gehalten, sondern nur um geschlachtet zu werden. Die Tiere haben vielleicht ein schönes Leben! Hocken in einem kleinen Stall (bzw. bei Hühnern: ein kleiner Käfig), in dem sie sich nicht mal um ihre eigene Achse drehen können. Und nur um später auf dem Teller zu liegen.
Aus meiner Sicht stellt es überhaupt kein Problem dar, eine verstorbene Milchkuh aufzuessen. Von mir aus, wenn man das will, warum auch nicht??
Aber die Tatsache, dass man eben Tiere züchtet, um sie zu töten, ist meiner Meinung nach krank.
Zum Schluss noch interessante Fakten, die glaub ich, manche hier noch nicht wussten. (ich hoffe, dass niemand das zuvor geschrieben hat - hab nämlich nicht die ganzen 18 Seiten durchgelesen)
Es gibt mehr als nur tausende Nutztiere, die gezüchtet und getötet werden. Die müssen auch was essen - logisch, oder? Und nicht ein bißchen, denn immerhin will man ja so viel wie möglich Fleisch pro Kuh abbekommen.
Also was isst das Vieh? Alles mögliche. Von Knochenmehl, Getreide, Chemieprodukten, bis zu Soja, usw.
Ich geh jetzt mal auf Soja und Getreide ein - über die anderen könnt ihr euch selbst Gedanken machen.
Wie wir alle wissen, wird die Lunge der Erde, der Regenwald, gerodet. Warum? Ist doch ein so schönes Plätzchen, mit exotischen Tieren und hübschen Pflanzen!?
Es gibt zweierlei Möglichkeiten, um dem Wald zu vernichten: Feuerrodung und Abholzen. Jedoch wird nur ein kleiner teil abgeholzt, um eben Holz zu ergattern. Die größten Flächen werden allerdings verbrannt -> das geht schneller und vernichtet gleich alles gründlich.
So. Dann haben wir riesengroße Flächen mit nichts als Boden. Da werden Felder angebaut - besonders mit Soja. (nichts gegen Soja, ist sehr gute Nahrung - nur der folgende Zweck gefällt mir nicht)
Danach wird die Ernte in die ganze Welt verschickt und den Tieren als Nahrung "angeboten". Soja dient dazu, dass die Tiere sehr schnell größere Muskel bilden und groß werden. Aber natürlich bekommen sie auch anderes zu fressen. Und eine Kuh von 700 Kilo muss viel bis zu diesem Gewicht gefressen haben, glaubt mir.
Nehmen wir an, wir würden all diese Nahrung den hungernden Menschen geben, die sich nicht mal das halbe Stück Schinken auf eurem Teller leisten können. Was wäre die Welt in Ordnung! Aber nein, man muss ja Tiere züchten lassen und die vollstopfen bis sie fett genug sind um nur ein paar Steaks abzuliefern.
Kommen wir zurück zum Regenwald...
Nach Berechnung des ökonomischen Fußabtritts wären das ca 6 m² (!) gerodeter Regenwald PRO HAMBURGER (!!!!!!).
Der Boden des ehemaligen Waldes ist nebenbei nach einer bis zwei Ernten unfruchtbar geworden, weil nur die obersten paar cm fruchtbar waren und jetzt keine Bäume und andere heimische Pflanzen vor Verschwemmungen schützen.
Also wenn das hier irgendjemand gelesen hat, danke ich erstmals für die in Anspruch genommene Zeit. Falls ich euch damit irgendwie weitergeholfen habe, bin ich froh =) Ich hab mir wirklich sehr viel Mühe gegeben und Zeit genommen. Danke =)