Meine Krankheit - Eure Meinung
02.05.2004 um 14:40Eigentlich wollte ich diesen Post bei "Psychische Erkrankungen" bringen, aber weil er so lang ist, eröffne ich einfach einen extra Thread, damit es auch genug mitkriegen.
Also gut, dann werde ich jetzt mal in allen Details über mich erzählen. Aber Achtung, ist ziemlich "strange", wie man so schön sagt.
Aber wie manfred schon sagte, wir sind ja anonym. Es ist besser, anonym für verrückt gehalten zu werden...
Achtung, dieser Post ist etwas lang, wie ihr seht, also nur weiter lesen, wenn es euch wirklich interessiert.
Also, ich leide seit 6 Jahren, um genau zu sein, seit dem 26.6.1998 ca. 21 Uhr an einer chronischen psychischen/psychosomatischen Störung.
Die psychiatrische Diagnose lautet: Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis (hebephrener Verlaufstyp).
Aber wie schon gesagt, ich halte nichts von psychiatrischen Diagnosen, denn wieso soll ich Wert auf Diagnosen von Leuten legen, die keine oder fast keine
Heilungserfolge nachweisen können. Es heißt ja: "Wer heilt, hat Recht".
Ok, aber das nur nebenbei, geht ja jetzt um mich.
Wenn ich meine Krankheit beschreibe, würde ich sie erstmal der Einfachheit halber in drei Bereiche unterteilen.
1. Ursache
2. Auslöser
3. Symptomatik
Gehen wirs mal der Reihe nach durch. Das einfachste ist natürlich, die Ursache ausschließlich in der Kindheit zu suchen. Das trifft bei mir auch zu, aber nachdem ich mich in der letzten Zeit viel mit Esoterik, besonders Astrologie, beschäftigt habe, denke ich mittlerweile, dass die wahre "Ursache" in früheren Leben zu suchen ist. Und deswegen schreib ich das Wort Ursache auch in "" , denn wenn man an Karma glaubt, also das Gesetz von Ursache und Wirkung, dann wird die Ursache so vielschichtig sein, dass es schwer ist, sie in Worte zu fassen.
Vielleicht bin ich auch einfach nur in diesem Leben "dran", eine solche Erfahrung zu machen. Ich weiss es nicht.
In jedem Fall weiß ich intuitiv, dass auch meine Kindheitserfahrungen, auf die ich gleich noch näher eingehen werde, schicksalhaft vorbestimmt waren, oder
anders ausgedrückt: dass ich sie mir ausgesucht habe, einfach weil meine Seele sich bewusst dieses Leben ausgesucht hat.
Dasselbe gilt auch für den Ausbruch der Krankheit, wozu ich später noch komme.
Nicht so sicher bin ich mir allerdings für die Zeit danach, also die letzten sechs Jahre, denn nachdem meine Seele es durch die "Somatisierung", also die
Entstehung der körperlichen Symptome erfolgreich geschafft hat, mir ihren Konflikt bzw. ihren Schmerz bewusst zu machen, hätte ich ihr (also mir) eigentlich den Gefallen tun können, ihren "Wink mit dem Zaunpfahl" etwas zu beachten, oder anders ausgedrückt: Meine Krankheit zu akzeptieren und den - am Ende aber unvermeidlichen - Entwicklungsschritt zu bestreiten, der mir durch sie auferlegt wurde.
Anstattdessen habe ich meine Seele - nett wie ich bin - ignoriert (mittlerweile 6 Jahre lang), und, zumindest unbewusst, sogar noch alles dafür getan, meinen Zustand weiter zu verschlimmern oder den Zaunpfahl immer breiter werden zu lassen, um mal bei diesem Bild zu bleiben.
War auch das vorherbestimmt? Oder muss ich mir dafür die Schuld geben? Was vielleicht gar nicht so schlecht wäre, denn es heißt ja auch: Wem du die Schuld gibts, gibst du auch die Macht...
Aber ich war ja bei meinen Eltern: Also meine Eltern hatten eine sehr extreme Beziehung, die geprägt war von Spannung, Streit, Terror. Vater auch Alkoholiker zu der Zeit.
Meine Eltern sind aber auch einfach extrem gegensätzliche Persönlichkeiten (was wohl auch die Faszination an der Beziehung war, wie beide zugeben).
Interessant: Das bestätigt auch die Astrologie. So ist nämlich mein Vater am 21.4.48 geboren (erster Tag des Stiers), meine Mutter am 24.10.48 (erster Tag des Skorpions). Tja, was soll man sagen, liegt sich genau gegenüber! Stier Erdzeichen, Skorpion Wasserzeichen, passt auch. Meine Mutter eher gefühlsbetont, ausdrucksstark, mein Vater intellektuell, abweisend, destruktiv. Eine gute Mischung. Da fliegen die Einrichtungsgegenstände und wenn die eine sich mit dem 3jährigen Sohn im Schlafzimmer einsperrt, wird die Tür vom anderen wieder aufgebohrt.
Aber warum meine Mutter es fast 12 Jahre mit meinem Vater ausgehalten hat, hat sie mal selber erklärt, weil sie nämlich unbewusst leiden wollte! Das fällt
jetzt wohl auf mich zurück...
Tja, ich selber hatte zu meinem Vater praktisch eine "nicht vorhandene" Beziehung (er hat mich ignoriert), während meine Mutter eher versuchte - und immer noch versucht! - mich zu bemuttern.
Aber ich will beiden keine Vorwürfe machen, siehe oben (Wem du die Schuld gibst...)
Soviel mal zum Thema "Ursache", das nächste ist "Auslöser". Hier wird die Geschichte richtig "strange". Also, ich hab ja oben schon geschrieben, der Moment wo sich die Krankheit manifestiert hat (die Seele war ja schon vorher krank), lässt sich genau datieren, nämlich 26.6.98 so zwischen 21 und 21:30 Uhr! Also von einem Moment auf den anderen.
Und das war so: Ich weiss noch, es war gerade Fußball-WM, ich wohnte zu der Zeit bei meiner Mutter (Eltern schon seit ´93 getrennt) und wollte meinen Vater besuchen, der nur 15 Minuten entfernt wohnte, halt um Fussball zu schauen.
Vorher wollte ich aus der Speisekammer noch etwas Süßes mitnehmen. Da nichts anderes da war, entschied ich mich für eine weiße Kochschokolade (die, wie der Name schon sagt, eigentlich zum Kochen gedacht ist, nicht zum normalen Verzehr). Zu diesem Zeitpunkt war mir schon unbewusst klar, dass mir diese weiße Kochschokolade zum "Verhängnis" werden würde!
Als ich dann also so auf dem Sofa lag und Fussball schaute, nahm ich einen Bissen von der weißen Kochschokolade. Daraufhin rumorte mein Magen ganz fürchterlich, man könnte sagen, er zog sich zusammen und seitdem fühle ich mich nicht mehr "normal". Ich war in dem Moment nicht sonderlich überrascht,unbewusst dachte ich wohl: "Ah, endlich hat meine Seele einen Weg gefunden, mir ihren Konflikt bewusst zu machen, durch eine weiße Kochschokolade, sehr interessant". An dieser Stelle interessant zu erwähnen: Ein Psychiater bezeichnete diese "Story" als "Teil Ihrer Schizophrenie".
Tja, vielen Dank auch.
Ok, wie fühle ich mich denn seitdem. Damit sind wir bei der Symptomatik.
Ich zähle die Symptome, so wie ich sie jetzt wahr nehme, erstmal in Stichworten auf.
Körperliche Symptome:
1. Eine permanente, nervliche Anspannung
2. Eine gestörte, bzw. verminderte Gefühlswahrnehmung; d.h. ich nehme körperliche Gefühle wie z.B. Hunger, Durst, Kälte, oder auch Stuhldrang nur noch vermindert, "wie hinter einer Mauer", wahr.
3. Eine ständige Luftentwicklung im Darm (Blähungen).
Psychische Symptome:
1. Ständiges Auftreten und in den Vordergrund drängen negativer Gedanken.
2. Eine ständige, innere Antriebslosigkeit und in Zusammenhang damit:
3. Ein gewisser Drang zur Selbststörung bzw. die Tendenz, meinen inneren Zustand, egal wie unerträglich er ist, zu ignorieren (selbst nach fast 6 Jahren
noch)
4. Subjektive Wahrnehmung meiner inneren Welt als absolutes Chaos und Projektion dessen auf die Wahrnehmung der äußeren Welt.
Hatte das schonmal so geschrieben, musste ich jetzt nur kopieren, praktisch. Naja, hätte es aber auch gerne nochmal neu geschrieben, ich liebe es ja, über
meine Krankheit zu reden...
Tja, an dieser Stelle noch zu erwähnen, in dem Thread "Ja zum Leiden?" habe ich schon ironisch beschrieben, welche Kräfte das sind in mir, die mich gerne
leiden lassen wollen und die eigentlich meine Krankheit "am Leben erhalten" wollen. Hier der Link:
http://www.allmystery.de/system/forum/data/mg4245.shtml
Zu den Symptomen muss ich noch sagen, das hat sich natürlich im Laufe der Jahre verändert. Am Anfang waren die ständigen Blähungen das schlimmste. Ist ja auch logisch - da stand ich ja auch noch mehr in der Öffentlichkeit...
Das ist aber mit der Zeit sowieso eher besser geworden, dafür alles andere ungleich schlimmer! Zu der gestörten Gefühlswahrnehmung z.B.: Mittlerweile kann ich mich z.B. auch eiskalt duschen, ohne dass mich das sonderlich stören würde! Das hätte ich früher nie gemacht, weil ich da eigentlich sehr empfindlich bin.
Ich denke ja, die körperlichen Symptome sind ein Spiegelbild der Seele (deswegen heisst es ja auch psycho-somatisch). Und gerade die Sache mit den Gefühlen ist dafür ein klassisches Beispiel. Denn ich neige auch dazu, meine seelischen Gefühle in mich "hinein zu fressen", was fatal ist, da ich eigentlich sehr viele Emotionen in mir habe, wahrscheinlich mehr als viele andere.
Und ich meine, es ist schon irgendwie krass. Nach außen hin versuche ich unbewusst immer, eine Maske aufrecht zu erhalten - siehe der Thread "Die Maske unserer Persönlichkeit", auch von mir erstellt.
http://www.allmystery.de/system/forum/data/mg4029.shtml
Was mir auch fantastisch gelingt, beispielsweise meine Arbeitskollegen bei der Post, mit denen ich immerhin zwei Jahre zusammen gearbeitet habe, gingen bis zuletzt davon aus, dass ich völlig "normal" bzw. gesund bin. Denn genau diesen Eindruck versuche ich ja auch nach außen hin (erfolgreich) zu erwecken.
Tja in den 6 Jahren jetzt war ich 1 Jahr in der Psychiatrie (im Grunde auch nur, um mir selbst zu schaden, ich wusste von Anfang an, dass die mir dort nicht
helfen können). Zwei mal hab ich "versucht, mich umzubringen", einmal mit Fön in die Badewanne und einmal mit den verschriebenen Medikamenten aus der Psychiatrie. (Aber, wie ich schon im Thread "Selbstmord" geschrieben habe, ein Selbstmord-"Versuch" ist für mich immer nur ein Hilferuf)
Schule hab ich dann später abgebrochen, war vorher auf dem Gym, hab ´99 noch Qualifiz. Hauptschulabschluss extern gemacht. Aber eben auch keine
Berufsausbildung, dazu fühle ich mich bis heute nicht wirklich in der Lage. Hm, naja moment, vielleicht wäre ich doch in der Lage, auch wenns mir sehr schwer fallen würde. Aber vielleicht wärs auch gar nicht so gut, denn anders als z.B. bei Manfred, der mit seiner Krankheit lebt und auch arbeiten geht, sehe ich meine Krankheit als vorübergehenden Zustand, als Entwicklungsschritt, als Aufforderung, etwas an mir zu ändern und vielleicht wäre es auch gar nicht gut, wenn ich das versuchen würde, zu ignorieren, indem ich versuche, ein "normales" Leben zu führen. Obwohl Moment, das versuche ich ja so auch schon - zumindest innerlich. Tja, sollte ich vielleicht mal ändern. Aber wenn ich es gestern nicht getan hab, warum sollte ich es dann heute oder morgen tun? Denn wie schon mal jemand treffend über mich formuliert hat: Wieso etwas ändern, was erwiesenermaßen funktioniert?
Ich meine, seit zweieinhalb Jahren wohne ich wieder bei meiner Mutter. Soll ich meiner Mutter eigentlich dankbar sein, dass sie seitdem für mich kocht, putzt, zusieht, wie ich hier so mehr oder weniger dahinvegetier und dafür als Dank von mir noch jeden Tag beleidigt oder teilweise sogar körperlich angegriffen wird? Ich denke nicht. Aber wenn sie so blöd ist, hat sie es wirklich nicht anders verdient. Schade nur, dass dabei auch mein Leben draufgeht.
Mein Problem ist: Der negative Teil in mir handelt nach folgenden Mottos:
- Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen
- Was du gestern nicht getan, das fange heute auch nicht an
Ist doch auch irgendwie logisch. Ein Computer wird unter den selben Voraussetzungen auch immer gleich reagieren. Wenn ich morgens - oder eher nachmittags - aufwache, ist meine Ausgangsposition auch immer dieselbe. Also kommt auch immer dasselbe Ergebnis raus - nämlich gar nichts...
Tja ich denke, das sollte es erstmal gewesen sein, habe versucht, mich so kurz wie möglich zu fassen...
Naja, wahrscheinlich ist das bald sowieso alles vorbei, hab ja schon im Thread "Schizophrenie" erzählt, dass ich bald in eine sehr gute psychosomatische Klinik gehe, die dort auf eine ganz besondere Art arbeiten, die mir hoffentlich helfen wird.
Ist jetzt aber auch egal, denn mich interessiert natürlich eure Meinung zu meiner Krankheit! Was haltet ihr davon? Bin sehr gespannt.
Und wie gesagt - ihr braucht mich nicht für verrückt zu halten. Denn wie schon erwähnt, würden wir uns zufällig auf der Straße treffen, würdet ihr euch nicht
10 % von dem vorstellen können, was ich gerade über mich geschrieben habe. Ihr würdet mich wahrscheinlich für völlig normal halten.
Ach ja, wenn ihr Fragen habt, bitte, werde sie gerne beantworten.
Die Wahrheit hat die Kompliziertheit nur deshalb ins Dasein gerufen, um den Augenblick hinaus zu zögern, in dem sie sich in die eigenen Augen schauen muss.
Also gut, dann werde ich jetzt mal in allen Details über mich erzählen. Aber Achtung, ist ziemlich "strange", wie man so schön sagt.
Aber wie manfred schon sagte, wir sind ja anonym. Es ist besser, anonym für verrückt gehalten zu werden...
Achtung, dieser Post ist etwas lang, wie ihr seht, also nur weiter lesen, wenn es euch wirklich interessiert.
Also, ich leide seit 6 Jahren, um genau zu sein, seit dem 26.6.1998 ca. 21 Uhr an einer chronischen psychischen/psychosomatischen Störung.
Die psychiatrische Diagnose lautet: Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis (hebephrener Verlaufstyp).
Aber wie schon gesagt, ich halte nichts von psychiatrischen Diagnosen, denn wieso soll ich Wert auf Diagnosen von Leuten legen, die keine oder fast keine
Heilungserfolge nachweisen können. Es heißt ja: "Wer heilt, hat Recht".
Ok, aber das nur nebenbei, geht ja jetzt um mich.
Wenn ich meine Krankheit beschreibe, würde ich sie erstmal der Einfachheit halber in drei Bereiche unterteilen.
1. Ursache
2. Auslöser
3. Symptomatik
Gehen wirs mal der Reihe nach durch. Das einfachste ist natürlich, die Ursache ausschließlich in der Kindheit zu suchen. Das trifft bei mir auch zu, aber nachdem ich mich in der letzten Zeit viel mit Esoterik, besonders Astrologie, beschäftigt habe, denke ich mittlerweile, dass die wahre "Ursache" in früheren Leben zu suchen ist. Und deswegen schreib ich das Wort Ursache auch in "" , denn wenn man an Karma glaubt, also das Gesetz von Ursache und Wirkung, dann wird die Ursache so vielschichtig sein, dass es schwer ist, sie in Worte zu fassen.
Vielleicht bin ich auch einfach nur in diesem Leben "dran", eine solche Erfahrung zu machen. Ich weiss es nicht.
In jedem Fall weiß ich intuitiv, dass auch meine Kindheitserfahrungen, auf die ich gleich noch näher eingehen werde, schicksalhaft vorbestimmt waren, oder
anders ausgedrückt: dass ich sie mir ausgesucht habe, einfach weil meine Seele sich bewusst dieses Leben ausgesucht hat.
Dasselbe gilt auch für den Ausbruch der Krankheit, wozu ich später noch komme.
Nicht so sicher bin ich mir allerdings für die Zeit danach, also die letzten sechs Jahre, denn nachdem meine Seele es durch die "Somatisierung", also die
Entstehung der körperlichen Symptome erfolgreich geschafft hat, mir ihren Konflikt bzw. ihren Schmerz bewusst zu machen, hätte ich ihr (also mir) eigentlich den Gefallen tun können, ihren "Wink mit dem Zaunpfahl" etwas zu beachten, oder anders ausgedrückt: Meine Krankheit zu akzeptieren und den - am Ende aber unvermeidlichen - Entwicklungsschritt zu bestreiten, der mir durch sie auferlegt wurde.
Anstattdessen habe ich meine Seele - nett wie ich bin - ignoriert (mittlerweile 6 Jahre lang), und, zumindest unbewusst, sogar noch alles dafür getan, meinen Zustand weiter zu verschlimmern oder den Zaunpfahl immer breiter werden zu lassen, um mal bei diesem Bild zu bleiben.
War auch das vorherbestimmt? Oder muss ich mir dafür die Schuld geben? Was vielleicht gar nicht so schlecht wäre, denn es heißt ja auch: Wem du die Schuld gibts, gibst du auch die Macht...
Aber ich war ja bei meinen Eltern: Also meine Eltern hatten eine sehr extreme Beziehung, die geprägt war von Spannung, Streit, Terror. Vater auch Alkoholiker zu der Zeit.
Meine Eltern sind aber auch einfach extrem gegensätzliche Persönlichkeiten (was wohl auch die Faszination an der Beziehung war, wie beide zugeben).
Interessant: Das bestätigt auch die Astrologie. So ist nämlich mein Vater am 21.4.48 geboren (erster Tag des Stiers), meine Mutter am 24.10.48 (erster Tag des Skorpions). Tja, was soll man sagen, liegt sich genau gegenüber! Stier Erdzeichen, Skorpion Wasserzeichen, passt auch. Meine Mutter eher gefühlsbetont, ausdrucksstark, mein Vater intellektuell, abweisend, destruktiv. Eine gute Mischung. Da fliegen die Einrichtungsgegenstände und wenn die eine sich mit dem 3jährigen Sohn im Schlafzimmer einsperrt, wird die Tür vom anderen wieder aufgebohrt.
Aber warum meine Mutter es fast 12 Jahre mit meinem Vater ausgehalten hat, hat sie mal selber erklärt, weil sie nämlich unbewusst leiden wollte! Das fällt
jetzt wohl auf mich zurück...
Tja, ich selber hatte zu meinem Vater praktisch eine "nicht vorhandene" Beziehung (er hat mich ignoriert), während meine Mutter eher versuchte - und immer noch versucht! - mich zu bemuttern.
Aber ich will beiden keine Vorwürfe machen, siehe oben (Wem du die Schuld gibst...)
Soviel mal zum Thema "Ursache", das nächste ist "Auslöser". Hier wird die Geschichte richtig "strange". Also, ich hab ja oben schon geschrieben, der Moment wo sich die Krankheit manifestiert hat (die Seele war ja schon vorher krank), lässt sich genau datieren, nämlich 26.6.98 so zwischen 21 und 21:30 Uhr! Also von einem Moment auf den anderen.
Und das war so: Ich weiss noch, es war gerade Fußball-WM, ich wohnte zu der Zeit bei meiner Mutter (Eltern schon seit ´93 getrennt) und wollte meinen Vater besuchen, der nur 15 Minuten entfernt wohnte, halt um Fussball zu schauen.
Vorher wollte ich aus der Speisekammer noch etwas Süßes mitnehmen. Da nichts anderes da war, entschied ich mich für eine weiße Kochschokolade (die, wie der Name schon sagt, eigentlich zum Kochen gedacht ist, nicht zum normalen Verzehr). Zu diesem Zeitpunkt war mir schon unbewusst klar, dass mir diese weiße Kochschokolade zum "Verhängnis" werden würde!
Als ich dann also so auf dem Sofa lag und Fussball schaute, nahm ich einen Bissen von der weißen Kochschokolade. Daraufhin rumorte mein Magen ganz fürchterlich, man könnte sagen, er zog sich zusammen und seitdem fühle ich mich nicht mehr "normal". Ich war in dem Moment nicht sonderlich überrascht,unbewusst dachte ich wohl: "Ah, endlich hat meine Seele einen Weg gefunden, mir ihren Konflikt bewusst zu machen, durch eine weiße Kochschokolade, sehr interessant". An dieser Stelle interessant zu erwähnen: Ein Psychiater bezeichnete diese "Story" als "Teil Ihrer Schizophrenie".
Tja, vielen Dank auch.
Ok, wie fühle ich mich denn seitdem. Damit sind wir bei der Symptomatik.
Ich zähle die Symptome, so wie ich sie jetzt wahr nehme, erstmal in Stichworten auf.
Körperliche Symptome:
1. Eine permanente, nervliche Anspannung
2. Eine gestörte, bzw. verminderte Gefühlswahrnehmung; d.h. ich nehme körperliche Gefühle wie z.B. Hunger, Durst, Kälte, oder auch Stuhldrang nur noch vermindert, "wie hinter einer Mauer", wahr.
3. Eine ständige Luftentwicklung im Darm (Blähungen).
Psychische Symptome:
1. Ständiges Auftreten und in den Vordergrund drängen negativer Gedanken.
2. Eine ständige, innere Antriebslosigkeit und in Zusammenhang damit:
3. Ein gewisser Drang zur Selbststörung bzw. die Tendenz, meinen inneren Zustand, egal wie unerträglich er ist, zu ignorieren (selbst nach fast 6 Jahren
noch)
4. Subjektive Wahrnehmung meiner inneren Welt als absolutes Chaos und Projektion dessen auf die Wahrnehmung der äußeren Welt.
Hatte das schonmal so geschrieben, musste ich jetzt nur kopieren, praktisch. Naja, hätte es aber auch gerne nochmal neu geschrieben, ich liebe es ja, über
meine Krankheit zu reden...
Tja, an dieser Stelle noch zu erwähnen, in dem Thread "Ja zum Leiden?" habe ich schon ironisch beschrieben, welche Kräfte das sind in mir, die mich gerne
leiden lassen wollen und die eigentlich meine Krankheit "am Leben erhalten" wollen. Hier der Link:
http://www.allmystery.de/system/forum/data/mg4245.shtml
Zu den Symptomen muss ich noch sagen, das hat sich natürlich im Laufe der Jahre verändert. Am Anfang waren die ständigen Blähungen das schlimmste. Ist ja auch logisch - da stand ich ja auch noch mehr in der Öffentlichkeit...
Das ist aber mit der Zeit sowieso eher besser geworden, dafür alles andere ungleich schlimmer! Zu der gestörten Gefühlswahrnehmung z.B.: Mittlerweile kann ich mich z.B. auch eiskalt duschen, ohne dass mich das sonderlich stören würde! Das hätte ich früher nie gemacht, weil ich da eigentlich sehr empfindlich bin.
Ich denke ja, die körperlichen Symptome sind ein Spiegelbild der Seele (deswegen heisst es ja auch psycho-somatisch). Und gerade die Sache mit den Gefühlen ist dafür ein klassisches Beispiel. Denn ich neige auch dazu, meine seelischen Gefühle in mich "hinein zu fressen", was fatal ist, da ich eigentlich sehr viele Emotionen in mir habe, wahrscheinlich mehr als viele andere.
Und ich meine, es ist schon irgendwie krass. Nach außen hin versuche ich unbewusst immer, eine Maske aufrecht zu erhalten - siehe der Thread "Die Maske unserer Persönlichkeit", auch von mir erstellt.
http://www.allmystery.de/system/forum/data/mg4029.shtml
Was mir auch fantastisch gelingt, beispielsweise meine Arbeitskollegen bei der Post, mit denen ich immerhin zwei Jahre zusammen gearbeitet habe, gingen bis zuletzt davon aus, dass ich völlig "normal" bzw. gesund bin. Denn genau diesen Eindruck versuche ich ja auch nach außen hin (erfolgreich) zu erwecken.
Tja in den 6 Jahren jetzt war ich 1 Jahr in der Psychiatrie (im Grunde auch nur, um mir selbst zu schaden, ich wusste von Anfang an, dass die mir dort nicht
helfen können). Zwei mal hab ich "versucht, mich umzubringen", einmal mit Fön in die Badewanne und einmal mit den verschriebenen Medikamenten aus der Psychiatrie. (Aber, wie ich schon im Thread "Selbstmord" geschrieben habe, ein Selbstmord-"Versuch" ist für mich immer nur ein Hilferuf)
Schule hab ich dann später abgebrochen, war vorher auf dem Gym, hab ´99 noch Qualifiz. Hauptschulabschluss extern gemacht. Aber eben auch keine
Berufsausbildung, dazu fühle ich mich bis heute nicht wirklich in der Lage. Hm, naja moment, vielleicht wäre ich doch in der Lage, auch wenns mir sehr schwer fallen würde. Aber vielleicht wärs auch gar nicht so gut, denn anders als z.B. bei Manfred, der mit seiner Krankheit lebt und auch arbeiten geht, sehe ich meine Krankheit als vorübergehenden Zustand, als Entwicklungsschritt, als Aufforderung, etwas an mir zu ändern und vielleicht wäre es auch gar nicht gut, wenn ich das versuchen würde, zu ignorieren, indem ich versuche, ein "normales" Leben zu führen. Obwohl Moment, das versuche ich ja so auch schon - zumindest innerlich. Tja, sollte ich vielleicht mal ändern. Aber wenn ich es gestern nicht getan hab, warum sollte ich es dann heute oder morgen tun? Denn wie schon mal jemand treffend über mich formuliert hat: Wieso etwas ändern, was erwiesenermaßen funktioniert?
Ich meine, seit zweieinhalb Jahren wohne ich wieder bei meiner Mutter. Soll ich meiner Mutter eigentlich dankbar sein, dass sie seitdem für mich kocht, putzt, zusieht, wie ich hier so mehr oder weniger dahinvegetier und dafür als Dank von mir noch jeden Tag beleidigt oder teilweise sogar körperlich angegriffen wird? Ich denke nicht. Aber wenn sie so blöd ist, hat sie es wirklich nicht anders verdient. Schade nur, dass dabei auch mein Leben draufgeht.
Mein Problem ist: Der negative Teil in mir handelt nach folgenden Mottos:
- Was du heute kannst besorgen, das verschiebe ruhig auf morgen
- Was du gestern nicht getan, das fange heute auch nicht an
Ist doch auch irgendwie logisch. Ein Computer wird unter den selben Voraussetzungen auch immer gleich reagieren. Wenn ich morgens - oder eher nachmittags - aufwache, ist meine Ausgangsposition auch immer dieselbe. Also kommt auch immer dasselbe Ergebnis raus - nämlich gar nichts...
Tja ich denke, das sollte es erstmal gewesen sein, habe versucht, mich so kurz wie möglich zu fassen...
Naja, wahrscheinlich ist das bald sowieso alles vorbei, hab ja schon im Thread "Schizophrenie" erzählt, dass ich bald in eine sehr gute psychosomatische Klinik gehe, die dort auf eine ganz besondere Art arbeiten, die mir hoffentlich helfen wird.
Ist jetzt aber auch egal, denn mich interessiert natürlich eure Meinung zu meiner Krankheit! Was haltet ihr davon? Bin sehr gespannt.
Und wie gesagt - ihr braucht mich nicht für verrückt zu halten. Denn wie schon erwähnt, würden wir uns zufällig auf der Straße treffen, würdet ihr euch nicht
10 % von dem vorstellen können, was ich gerade über mich geschrieben habe. Ihr würdet mich wahrscheinlich für völlig normal halten.
Ach ja, wenn ihr Fragen habt, bitte, werde sie gerne beantworten.
Die Wahrheit hat die Kompliziertheit nur deshalb ins Dasein gerufen, um den Augenblick hinaus zu zögern, in dem sie sich in die eigenen Augen schauen muss.