@lonestar:
schön, dass Du dieses Argument mit in deine Überlegungen einbeziehst. Wie du schon sagst... das Problem ist eine Verkettung vieler Faktoren. "Zwing Arbeitslose zum Arbeiten" aber bereits diese 1-Euro-Jobs gehen großteils wieder auf Kosten von Arbeitsplätzen, was wiederum neue Arbeitslose produziert. Ich sehe es hier bei einem Pflegeheim um die Ekce, das schon etliche Leute genau deshalb entlassen hat, und in dessen Pflegebereich mittlerweile sogar einen Einstellungsstop verhängt hat, weil vieles an Arbeit nun 1-Euro-Jobler machen. Würde man nun alle arbeitsfähigen Arbeitslosen gewaltsam auf den Markt pressen, dann würde sich der Arbeitsmarkt und die Lohnspirale erst recht erheblich verschärfen. Außerdem würde es die Wirtschaft nicht davor abhalten, weiter und weiter Arbeitslose zu produzieren und vorhandene Arbeit noch weniger Leuten aufzubürden oder von noch billigeren Arbeitskräften erledigen zu lassen.
In Punkto Arbeitszeit geht der Staat mit seinem Bestreben, wieder höhere Arbeitszeiten einzuführen gleich selber als weiteres Beispiel voraus. Und unbezahlte Überstunden sind zudem gegenwärtig ohnehin schon Standard, der völlig selbstverständlich erwartet wird. All diese Taktiken nach dem Motto "noch billiger = noch mehr Gewinn" vernichten Arbeitsplätze én masse.
Eine Überlegung wäre der Mindestlohn, was Firmen zumindest in dem Punkt Einhalt gebieten könnte, bestehende Arbeitnehmer gegen immer noch billigere Arbeitskräfte auszuwechseln. Dagegen sträubt sich die CDU/CSU wehement. Andererseits könnte sowas natürlich auch dazu führen, dass Großbetriebe ihre Produktion noch mehr ins Ausland auslagern. Übrigens zählt zwischenzeitlich - man möchte es nicht glauben - Deutschland international (vor allem in der EU) gesehen bereits zu den Billiglohnländern.
Also alles nicht so einfach, und wie ich meine, kein Problem wegen Sozialschmarotzern.