Die orientierungslose Generation

@Hornisse
>>>Sicher ist es doch so das man denkt die Generation die wir haben kennt es ja nicht anders, doch Tatsache ist auch das kleine Freuden das Leben einfach schöner machen.<<<

Natürlich, doch wenn diese zur Selbsverständlichkeit werden nimmt man diese kleine Freuden nicht mehr wahr und so kommen wir wieder zu dem Thema Verabstumpfung, Soziales, etc.


>>>Mein Bruder kam mich neulich besuchen...mit einer Dvd mit zig Filmen drauf die gerade im Kino laufen.<<<

Die müssen die Filme bereits sehr früh herausgeben, allgemein, um den Raubkopierern einigermaßen entgegenwirken zu können und wenn sie dann mit Kino keine Einnahmen mehr machen können. so versuchen sie es noch über die DVD, etc.
Und dass alles nur weil sich die Welt immer schneller dreht....


>>>Musik...der Gang ins Plattengeschäft, die Vorfreude wann kommt ein neues Album raus,<<<

Die nächste Platte?
Du meinst wohl eher die Nächste Popstarsband:D


>>>Dem Menschen wird die Freude genommen und ihm wird es zu bequem gemacht...sodass er keine Herausforderungen mehr hat.<<<

Da bin ich gerade an etwas neuro linguistisches programmieren dran.
Unser Gehirn hat den Vorteil, dass dieses sehr faul ist.
Deswegen behalten wir alle positiven Merkmale, welche im Alltag funktionieren.
Doch da der Schwerpunkt eben auf Merkmal liegt, behalten wir auch alle negativen Merkmale, welche funktionieren.
Ob es jetzt rauchen ist, drogen, schlechte Verhaltensweisen, was funktioniert wird behalten.
Wir befinden uns in einem Stadium für welches der Mensch, die Gesellschaft nicht bereit ist.
Es gibt keine Zeit für den Einzelnen in der schnellen Welt.
Kommerz, immer nur Kommerz, etc. ihr wisst es ja selbst.



@Maccabros
>>>Den Traumjob an sich - davon können wir uns im Grundsatz von verabschieden, eine Lehrstelle zu bekommen ist ein Würfelspiel und einen Job zu erhaschen, ihn zu halten, grenzt mittlerweile an Zauberei.<<<

Oh nein.
Da bin ich anderer Meinung und dies werde ich auch für mich beweisen.


>>>Und wieder - liegt es an der "Gesellschaft" an sich oder können wir selber es beeinflussen...<<<

Solch ein Bewusstsein muss sich auch erst einmal entwickeln und festsetzen können.
Doch warum sollte sich sowas, es gibt doch mehr als genug dass uns von unseren eigenen Problemen ablenkt und so bleibt für den ein oder anderen der Weg auf sein eigenes Leben und seines Umfeldes zu schauen durch Mangel an Motivation, Werte und kritisches Hinterfragen auf sich selbst verwährt.

Ich bin ziemlich froh über den Beitrag von deadpoet. Dieser bringt den Thread in eine Richtung, die ich mir von Anfang an gewünscht hätte. Stattdessen werde ich seit der ersten Seite mit dieser kleingeistigen Nörgelei zugebombt. Was mich gleich zu doors führt:

Ich denke ich habe hier genug Beiträge verfasst, die aufzeigen das ich eben keiner von diesen Ewiggestrigen bin. Mir ist bewusst, dass du jemand bist, der gerne seinen Standpunkt in Threads Dutzende Male vertritt, in den unterschiedlichsten Variationen. Aber letztendlich beruht in dieser Diskussion deine Argumentation auf charakteristischen, menschlichen Zügen und diese sind nun mal individuell. Das ist dein Rettungsboot. Aber letztendlich ist dieses Phänomen in unserer Zeit, bei etlichen Menschen zu beobachten. Höchstwahrscheinlich vermehrter als zu anderen Lebzeiten.

Zum eigentlichen Thema: Im Grossen und Ganzen spiele ich, wie beschrieben, auf die rasante Entwicklung unseres Fortschritts an. Zu Zeiten der Industrialisierung beispielshalber, waren Standarts einfach fundamentaler als heutzutage. Man muss gar nicht so weit gehen und auf Faktoren wie die moderne, sehr umfangreiche Kommunikation zu schielen. Der Computer z.B. bietet seit wenigen Jahren Möglichkeiten, die man damals eher als Phatastarei abgetan hätte. Mal ganz subtil, wer hätte gedacht, dass man sich den Loserauftritt von Jörg G. aus Gera bei Dsds Stunden später zurechtgeschnitten ansehen kann?

Ich habe genauso dargestellt, wie sich einfach diese Vielfalt an Chancen negativ auswirken kann. Die "Opfer der Multiwahl" gestalten sich kreativ in vielen Bereichen des Lebens. Ich würde daher lieber bei der Gegenwart und im Betroffenenkreis bleiben, um diese zu erörtern.

Ach, DSDS-Seher.
Das entschuldigt einiges.

Grüß Euch!
Servus Univerzal,

ich glaube, daß diese Generation gefordert ist, die Welt neu zu erfinden. Sie ist diejenige, die feststellt, daß es eben so nicht geht, wie ihr das gelehrt wurde, denn diese Gesellschaft funktioniert so nicht, wie man einst gedacht hat... oder wie es auch konzipiert war?

Man wird nun konfrontiert mit den Ergebnissen von hirnlosem (nicht vorhandenem) Umweltbewußtsein, dessen was rauskommt, wenn nur Gier das oberste Gebot ist.

Auch wenn es den Anschein hat. jeder könne heute alles - diese vielgepriesene Freiheit - es gibt sie doch gar nicht! Klar kannst Du Dir jeden Beruf wünschen - blos Du kriegst ihn nur wenn du bereit bist dich selbst dafür aufzugeben (dynamisch und einsatzfreudig bis zur Selbstverstümmelung zu sein)
In Menschenwürde zu leben geht doch gar nicht, außer Du bist gewillt, alle Mitbewerber zu vernichten.

Ein sinnvolles Miteinander, ein angemessenes gutes Leben ist doch gar nicht mehr da - oder vielleicht für ein paar Prozent - aber nicht für alle. Die Bedingungen sind der Seele des Menschen nicht angemessen.

Die junge Generation muß die Werte, die für sie selber gültig sind völlig neu definierern, denn in dieser Gesellschaft gibt es außer Macht und Geld keine "Werte" mehr - und diese führen zu Elend, zu Gewalt zu Sinnlosigkeit
Dazu gehört die Verweigerung, diesen Zirkus nicht mehr mitzumachen. Nein zu sagen zu dem was Euch die eigenen Kraft nimmt. Ihr habt nicht gelernt (von wem auch) was gutes Leben wirklich ist - also zufrieden zu sein - das Gegenteil hat man Euch gezeigt - Kompensation durch Konsum, öde Versprechungen: Wenn Du das tust, dann ... hihi zahl Rente ein, dann kriegst du später was, arbeite dann ...
in Wirklichkeit wurde natürlich auch schon die Generation Eurer Eltern verarscht, aber die haben es zu spät gemerkt (oder noch gar nicht)

Eure Startposition ist: Erkennen daß es so nicht läuft. Neue Konzepte entwickeln - nicht auf dem alten maroden Schmarrn aufbauen. Nicht an den Fehlern der Vorgänger weiter rumpopeln. Aufhören und ganz anders neu anfangen. Eine Welt konstruieren die nicht in Geld sondern Leben gemessen wird. Ein Kompromiß mit dem Schlechten geht nicht, sonst kostet es Euch den Kopf.

Freilich isses blöd, daß es Euch trifft - aber irgendeiner muß es ja mal tun, die Zeit dafür is jetzt. Ich sehe darin aber auch eine Riesenchance, eben aufgrund der Globalität, die noch keine Generation zuvor hatte. Lauft nicht Zielen hinterher, die nicht die Euren sind.
"Tu was Du willst, sei das ganze Gesetz!"
(wenn auch zunächst mal das Schwerste ist, rauszufinden was Ihr wollt!)

Alles Gute! und viel Spaß dabei

mercuria

Naja doors, zugegeben, die Tube - Clips sind schon sehr amüsant. Schau dir mal "Sigrid Wagner" an. Dann biste auch halbwegs auf das vorbereitet, was dich mit der Pubertät deiner Kids erwartet.

Mercuria, auf dich geh ich ein andermal ein.

Wer geht den heute noch in den Plattenladen? Da gibts doch andere Möglichkeiten...:D

@Uni:
Wenn meine Kinder in die Pubertät kommen, gehe ich mit ihnen auf eine Wattwanderung:

"Boah, ist das anstrengend. Und unheimlich!"

"Was soll ich denn erst sagen, Kinder. Ich muss den ganzen Weg noch alleine zurück gehen!"

Uiui, hat da etwa jemand einen übelst zynischen Pädophilenwitz zweckentfremdet? Und dann noch mit den eigenen Kids? Schäm dich doors. *fg

Achja, mercuria: Im Großen und Ganzen gefällt mir die Richtung deines Beitrags. Er reflektiert ein wenig von den Ansichten die ich bisher dargelegt habe. Allerdings bin ich persönlich bei Weitem nicht so human wie du schreibst.

In erster Linie achte ich darauf, dass ich selbst so gut wie möglich mein Leben gestalte, innerhalb der möglichen Mittel. Im Grunde tut das ja jeder. In allgemeinen Momenten, in denen ich soweit zufrieden bin, mache ich mit selbiger Intention innerhalb meines Freundeskreis weiter. Natürlich nur so weit, wie es erwünscht ist und kleine Gefälligkeiten sind immer drin. So bewahrt man sich ein wenig die Harmonie und kann trotzdem mal ein kritisches Thema ansprechen. Es ist zwar kein Patentrezept, aber unglaublich hilfreich wenn Mitmenschen irgendwann mal vor einem großen Problem stehen.

Ich pflege nur mein eigenes Leben zu gestalten. Na gut, bis zur Volljährigkeit zwangsläufig natürlich auch das meiner Kinder. Sonst gehe ich davon aus, dass der Rest der Menschheit einen eigenen Kopf zum denken hat. Ob er ihn nutzt, ist seine Sache.

Höre ich da ein bisschen Egoismus raus? O_O

@univerzal
Eben nlp, auch wenn nicht jeder etwas damit anfangen kann und sich auf andere Thesen stützt.
Die Technik macht bequem, kann sogar sehr bequem machen und viele Menschen brauchen einfach noch etwas vorgegeben um sich irgendwie zu beschäftigen.
Durch die Schnelle werden wir immer ungeduldiger, immer bequemer.
Das kommt eben dabei raus wenn man nur auf andere schaut, als auch auf sich selbst.
Warum soll man heute noch verreisen, aus der Türe rausgehen wenn man vor der Glotze oder vor dem Bildschirm auch einiges sieht.
Die Technik geht nicht zu schnell voran, sonst würde sich niemand mehr zurechtfinden.
Es sind ganz einfach noch zu viele unfähig als ihr eigenes Leben selbst zu bestimmen und richten dieses nach dem Fernsehprogramm.
Da sollte man die Schuld nicht auf die Technik schieben, eher auf die Unfähigkeit des Einzelnen selbst.

Ob er ihn nutzt, ist seine Sache.

Ich habs ja beschrieben, in zig Variationen.

Devan, dein Beitrag ist sicher stimmig, ist ja bisher im Thread auch so zu Sprache gekommen. Aber ganz so einfach mache ich es mir nicht, denn jede Neuerung bedeutet auch neue Probleme. Ich will darauf jetzt gar nicht großartig eingehen sondern mich lediglich in dem Punkt wiederholen, indem ich ganz klar auf die Gefahren aufmerksam mache.

Wie oft hast du es schon erlebt das eine bewährte Neuheit erst spät seine Nachteile preisgibt? Kritische Stimmen sollten jederzeit erlaubt sein und nicht abgetan werden als die große Labilität des Einzelnen.

Nun die gesellschaft lebt vom sehr extremen Leistung/Konsum verhalten. Das heutige Ideal vor allem in den vereinigten Staaten ist immer mehr der typische: "Teures Auto, Schöne Frauen, Große Villa" Lebensstyl. Mit diesem vorsatz welcher von so vielen Menschen eingetrichtert wird lässt sich die nötige Illusion schaffen die für die Disziplin notwendig ist um einen harten Arbeitstag zu überstehen. Wirklich reich wird man aber meistens nur über erbschaft oder wenn man zur rechten Zeit am rechten Ort ist. Selbstverständlich gibt es auch Menschen die mit Talent etwas aus sich machen das will ich auch nicht bestreiten.
Doch wer einfach "nur" hart arbeitet wird es in der Regel nicht weit bringen.

Niemand zwingt Dich zu diesem Lifestyle. Du machst es freiwillig. Jeder schafft sich seine Hölle selbst. Notfalls auf Kredit. Oder durch harte Arbeit, sieben Tage die Woche, 24 Stunden am Tag Verfügbarkeit, wie viele kleine und mittlere Selbständige oder Freiberufler. Aber man weiss im Regelfalle ja schon, worauf man sich einlässt. Jeder Dämon hat seinen Preis. Es ist Deine freie Entscheidung, ob Du ihn zahlst.
Die Wege zum Reichtum sind so vielfältig wie die zur Armut.

Leben ist wie Beton: Es kommt darauf an, was man daraus macht.

Abgesehen davon, gäbe es noch die Möglichkeit der einfachen Existenz. Der kleine Luxus, mal sparen und sich davon etwas schönes kaufen. Oder letztendlich nicht am Hungertuch zu nagen.

@Doors
Wie wahr, wie wahr. Ich brauche keinen übermäßigen Luxus deswegen kann ich es mir wohl auch leisten nicht zur Elite zu gehören.

"Elite" muss nicht zwingend mit "Luxus" einher gehen. Ich kenne Leute, deren Jahresgehälter meines plus 0 hintendran betragen. Die fahren ältere Autos als ich.