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Die orientierungslose Generation

98 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Orientierungslosigkeit, Gerneration ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 12:23
im übrigem lese ich die Bravo nicht mehr:D...aber ich gebs zu...wenn meine Nichte sie dabei hat...schau ich schon rein und amüsiere mich......


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 12:48
@ univerzal

Ein sehr gutes Thema von Dir.

Beklagst Du die Möglichkeiten der heutigen Generation oder die schwer erkennbaren Zukunftsmöglichkeiten?

Es ist richtig, dass es die älteren Generationsmitglieder "einfacher" hatten, was die Perspektiven oder die Zukunft an sich angeht, sei es nur zu überleben oder einen vorgezeichneten Weg zu gehen.

Das Vorhandensein von FREIzeit an sich ist vielleicht nicht das Problem an sich, mehr das Ärgernis, mit sich selber etwas anfangen zu können.
Die heutige Spaßgesellschaft (die selbst erschaffen wurde) stellt sich hin und verlangt "unterhalten" zu werden.
Was sagt uns das?
Das es keine Möglichkeiten gibt, oder derer zu viele?

Die Zuwendung zu den beruflichen Alternativen, die nicht ausschließlich für jüngere Semester reichlich vorhanden sind, erschwert eine Orientierung noch dazu.

Den Traumjob an sich - davon können wir uns im Grundsatz von verabschieden, eine Lehrstelle zu bekommen ist ein Würfelspiel und einen Job zu erhaschen, ihn zu halten, grenzt mittlerweile an Zauberei.

Die Zukunftsmöglichkeiten die sich für den einzelnen hier erschließen sind garantiert nicht rosig, doch es liegt an Dir selber, was Du versuchst oder wie weit Du kommst.

Machen wir uns nichts vor - wer heute, auch mit bestmöglicher Ausbildung, einen Job sucht, der braucht einen sehr langen Atem.

Doch heißt das, ich stecke lieber den Kopf in den Sand und beklage die Umstände...?


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 13:25
Nachtrag -

gibt es dazu noch eine Reizüberforderung der heutigen Jugend?

Oma und Opa sind mit Volksempfänger aufgewachsen,
die Eltern mit TV, Plattenspieler und Kassettenrekorder,
für die Kids kam dann der Heimcomputer samt all dem technischen Beiwerk und heute gibt es das Netz dazu in
all seinen Variationen.

Eine Reizüberflutung scheint durchaus gegeben, aber es kommt auch hier darauf an, wie viel ich mir selber zumute oder zutraue.
Eine Faustregel besagt, zu viel von allem nie gut oder verträglich sein kann.

Und wieder - liegt es an der "Gesellschaft" an sich oder können wir selber es beeinflussen...


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 13:41
@Maccabros
Die Zukunftsmöglichkeiten die sich für den einzelnen hier erschließen sind garantiert nicht rosig, doch es liegt an Dir selber, was Du versuchst oder wie weit Du kommst.

Und wieder - liegt es an der "Gesellschaft" an sich oder können wir selber es beeinflussen...

Was ist denn die "Gesellschaft an sich"? Was die "Gesellschaft" tut, ist auch nur der Grundtenor dessen, was jeder einzelne tut - und was man selbst tut, kann man auch nach wie vor selbst beeinflussen. Die Reizüberflutung gibt es ohne Frage, aber wie du richtig sagst, kommt es darauf an, wie viel man sich selbst diesen Reizen hingibt. Hier ist denke ich auch der Punkt, wo sich die "Spreu vom Weizen" trennt: Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander und wenn man nicht selbst handelt, wird man immer mehr in den unteren Teil der Gesellschaft ableiten. Wir haben immer mehr ein Phänomen namens "Verlust der Mitte". Das spiegelt sich in allen Bereichen der Gesellschaft wieder, und wird sich in den nächsten Jahren immer weiter verstärken. Noch kann man aber selbst entscheiden, zu welchem Kreis man sich zählt, indem man auf sein Ziel hin arbeitet. Ich bin aber der Ansicht, dass nicht die Medien daran Schuld sind, dass sich keine Ziele mehr gesteckt werden, sondern jeder einzelne, der der Versuchung nicht widerstehen kann.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 19:50
orientierungslose Generation? eher Generation mit grössenwahnsinigem Wohlstand


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 21:16
@Macca:

Mit dem Argument der "Reizüberflutung der Jugend" musste sich schon Gutenberg herumschlagen.

"Es ist richtig, dass es die älteren Generationsmitglieder "einfacher" hatten, was die Perspektiven oder die Zukunft an sich angeht, sei es nur zu überleben oder einen vorgezeichneten Weg zu gehen."

Nun, als Vertreter der "älteren Generation" (reicht Jg. 54?) kann ich nicht finden, dass meine Situation einfacher war, als z.B. die meiner ältesten Tochter (Jg. 78). Es kommt doch auf jeden selbst an, seinen Weg zu finden. Das nimmt einem doch keiner ab. Und das würde man doch auch sicherlich nicht wollen. Zumindest nicht ich.

Aber ansonsten kann ich Deinen Ausführungen weitestgehend zustimmen, vor allem, was die Unfähigkeit, mit sich selbst etwas anzufangen, sich seinen eigenen Weg durch die Widrigkeiten des Lebens zu einem gesetzten Ziel durchzukämpfen, angeht.
Da ist es allemal leichter, den Jammerlappen zu schwenken und "die böse Gesellschaft" zu beklagen, statt nach den Gründen für individuelles Versagen in einem selbst zu suchen.

Nein, liebe jüngere Mitmenschen: Das Leben war zu keinem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte eitel Freud' und Sonnenschein. Es war immer schon ein verdammt harter Kampf um das Überleben.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 21:23
..Und Generationskonflikte sind auch keine Erfindung der Neuzeit, jedoch irgendwas ist tatsächlich anders mit den meisten kids heute...Vielleicht müssen wir da doch die Schuld bei uns als Generation suchen, daß wir irgendetwas versäumt haben ihnen mitzugeben..


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 21:23
Einen weiteren Punkt denn ich hier ganz gezielt ansprechen möchte, ist die Vorbereitung mit der wir ins Leben geschickt werden. Nichts prägt ein Menschen vergleichbar wie seine Erziehung. Und dann ist man persönlich an dem Punkt, von dem man bisher überzeugt war dass man alles richtig gemacht hat und plötzlich merkt man: Fuck, das alte Reglement zieht schon längst nicht mehr.

Man wächst teilweise mit einer riesigen Illusion auf, die langsam in sich zerbröckelt wenn man seine eigene Erfahrungen macht. Man sieht plötzlich wie verdreht oder gar verdrängt die Wahrheit ist, welchen Trug man permanent ausgesetzt ist.

Natürlich kann ein gefestiger Charakter sich dem ganzen entziehen, allerdings ist hier die Masse und nicht der Einzelne das Thema. Und wieder muss ich auf die moderne Welt zurückkommen: Nie waren die äußeren Umstände stärker als zuvor. Zwar gibt es in unseren Gefilden keinen Krieg der uns direkt bedroht, keine Seuche die die Menschen dahinrafft oder Hungersnöte die zig Menschenleben fordern, allerdings haben wir dafür ein anderes Problem: Wohin mit der der Perspektive? Welchen Weg gehe ich, und wie gestalte ich mein Leben? Deswegen orientierungslos.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 21:26
Nein, liebe jüngere Mitmenschen: Das Leben war zu keinem Zeitpunkt in der Menschheitsgeschichte eitel Freud' und Sonnenschein. Es war immer schon ein verdammt harter Kampf um das Überleben.

Diese Tatsache wird bereits im Opener angesprochen. Dass die Situation nie anders war, zeigt die Vergangenheit. Hier geht es jetzt konkret und allein um die Ebene, auf der unser Kampf heute stattfindet.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 22:02
@Uni:

Die Frage nach der individuellen Perspektive hat doch jede Generation vor uns gehabt:
Welche Perspektive hatten die Menschen z.B. nach dem Zweiten Weltkrieg: Das KZ überlebt, die Hölle der Front oder der Bombennächte. Falschen Idealen nachgerannt, ihnen Leben, Gesundheit, Hab und Gut, Heimat und Angehörige geopfert. Denen blieb auch nichts anderes, als selbst nach einer Perspektive zu suchen - wie schon allen Generationen vor ihnen. Denn die "Perspektivgeber", denen sie vertraut hatten, hatten sie auf den Trümmerhaufen gesetzt.

Ach ja, es gibt keine "Masse". Sie besteht aus lauter Individuen.

Erziehungsprobleme sind sowohl für die Erziehenden wie für die Erzogenen auch schon immer vorhanden gewesen. In meiner Kindheit fand Erziehung, zumindest gefühlt, mangels Anwesenheit der Eltern und Vielzahl der Kinder, kaum statt. Da ging es nur ums funktionieren.

"Man wächst teilweise mit einer riesigen Illusion auf, die langsam in sich zerbröckelt wenn man seine eigene Erfahrungen macht."

Wer macht denn die Illusion? Die Eltern? Die Schule? Doch wohl man selbst!
Ich denke, manch einer macht sich selbst etwas vor und stellt dann fest: Oh, die Welt ist gar kein kollektiver Freizeitpark voller Handyklingeltöne und Softeis in den Händen von rosa Glitzerbarbies.
Deshalb sollte man seine Kinder auch nicht überbehüten, sondern sie beizeiten ins Leben stossen.
Life has sharp teeth - and it bites. Whenever it wants to. Ein Satz, den meine Frau unseren Kindern einschärft. Sie weiss es.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 22:05
Kann ich unterschreiben doors

"a ship in a harbour is safe, but that is not what ships are built for "

Also dann doch selber grade machen, liebe kids und einfach die Wertvorstellungen überdenken ?

Zur Not habt ihr ja noch die Alten im Rücken.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 22:10
Oder wenigstens ihre Kreditkarte.


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 22:22
z.B. nach dem Zweiten Weltkrieg:

Lediglich mit dem bedeutenden Unterschied, dass damals die Perspektiven fehlten, heute haben wir so viele Möglichkeiten das man im Endeffekt gar nicht weißt was man will. Verwirrung, Ernüchterung, das damalige Beispiel und die heutige Situation laufen aufs selbe hinaus, nur heutzutage ist es mehr als ein Quentchen überdimensionaler. Und die 24/7 - Berieselung von allen Seiten ist dabei keinen Deut hilfreich.

Ach ja, es gibt keine "Masse". Sie besteht aus lauter Individuen.

Sicher? Ein Mensch ist ein Individuum. Viele Individuen bilden die Masse, die dementsprechend agiert. Ich halte es nicht für nötig, hier jetzt einen Erläuterungsschauplatz diesbezüglich aufzumachen.

Was die Erziehung angeht, spielt es auch keine große Rolle ob sie gar nicht oder komplett falsch stattfand. Am Ende bleibt eine Person, welche die Mängel der Vergangenheit aufarbeiten und mit der Realität klarkommen muss.

Wer macht denn die Illusion? Die Eltern? Die Schule? Doch wohl man selbst!

Gut erkannt. Und wodurch schafft man sich sein Bewusstsein? Richtiiiiig, durch Einflüsse, Umfeld, Erfahrungen, zwischenmenschlichen Umgang uvm. Dazu muss man auch übrigens kein Traumtänzer sein wie du hier darstellst, denn offensichtlich ist erstmal gar nichts. Oder wodurch erklärt man sich die vielen Geschöpfe die es erst viel zu spät merken, dass alles falsch gelaufen ist?


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Die orientierungslose Generation

12.02.2008 um 22:39
Na, da kann ich ja froh sein, dass ich eigentlich immer wusste, was ich wollte. Und Frauen und Kinder auch.

24/7-Berieselung MUSS ja keiner haben. Jede Unterhaltungselektronik hat einen "Aus"-Knopf. Bzw. für meine Kinder: Kaum einen "Ein"-Knopf.

Um es noch einmal zu wiederholen:

Ich halte es für falsch, billig und feige, die Schuld am individuellen Versagen "anonymen Mächten" wie Gesellschaft, Medien oder sonstwem zu geben.

ICH gestalte mein Leben. Niemand sonst. Das nimmt mir keiner ab.
Das Gefühl, dass etwas in meinem Leben falsch gelaufen sein könnt, hatte ich hin und wieder. Wer hätte das in 53 Jahren nicht. Aber dann war es Zeit, einen neuen Kurs zu errechnen.


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Die orientierungslose Generation

13.02.2008 um 04:10
@ Doors
Zitat von DoorsDoors schrieb:Aber dann war es Zeit, einen neuen Kurs zu errechnen.
Zu Zeiten, in denen wir weiter der PISA-Studie hinterherlaufen ist das mit dem "Berechnen" gar nicht so einfach.


Denn Rest unterschreibe ich (mal wieder ;)).

Es gibt hier Threads für:

- Jungmänner
- Dicke
- notorische Fremdgeher
- "Opfer" unserer Politik
- misshandelte/ verschwundene Kinder
- Mobbing
- Drogen
- aller erdenklichen Süchte



und in den wenigsten begegne ich dem Vorsatz den "Kurs neu zu berechnen".


Deutschland war schon immer eine grosse Sportlernation. Warum "Jammern" nicht als neue Disziplin entdecken?


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Die orientierungslose Generation

13.02.2008 um 06:57
@ univerzal

die Vorbereitung, mit der wir ins Leben geschickt werden...

Es ist richtig, dass wir im Leben bemerken, dass nicht alles was Eltern oder Bezugspersonen Dir vermittelt haben, stimmt, oder brauchbar für den Lebensweg ist.
Sei es dann in der Schule, wo Lehrpläne noch heute an der Wirklichkeit teilweise vorbei gehen oder in Ausbildungsberufen, wo Du später feststellst, was Du eigentlich alles NICHT gelernt hast, aber gebrauchen könntest.

Es gibt keine ultimative Vorbereitung auf das Leben an sich, angefangen von der Geburt bis hin zum Bestreiten des Lebensunterhaltes - es ist und wird NICHT einfacher werden und eine Schönfärberei hilft ebenso wenig wie ein totales Aufgeben.

Setze Deine Segel und finde DEINEN Kurs, es ist und bleibt unserer Leben...


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13.02.2008 um 08:45
Leben ist nun mal "learning by doing".


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13.02.2008 um 09:09
"learning by doing".

klingt nach Baden Powell


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13.02.2008 um 09:24
Nein, dass ist der Werbeslogan eines Baumarktes mit angeschlossener Norfall-Ambulanz.


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13.02.2008 um 09:24
Und "dass" ist "Das". Blöde Tastaturklemmer.


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