Hat die Menschheit ein Ziel?
07.02.2008 um 22:49
"Die Menschheit entwickelt sich in einem enormen Tempo immer weiter."
Ich denke nicht, dass die Menschheit sich weiterentwickelt. Wann, wo hat sie das getan? Sicher entwickelt sie die Technologie weiter, aber der Mensch ist sicher nicht intelligenter geworden oder dergleichen. Für diese Entwicklung sind wohl eher die Möglichkeiten des Informationsaustausches verantwortlich und wie du schreibst ebenso die Möglichkeit auf vorhandenen Erkenntnissen aufzubauen.
"Immer schneller, immer hoeher,immer weiter."
Wenn von Fortschritt gesprochen wird, impliziert dieser Begriff zumeist eine Entwicklung zum Besseren hin. Das bezieht sich ebenso auf die Evolution.
Aber, entwickelt sich denn -tatsächlich- immer alles zum Besseren? Wir wissen heute z.B. nicht um die Konsequenzen der Nanotechnologie von morgen.
Gibt es den evolutionären Vorteil oder ist es nicht eher so, dass z.B. die Natur Spezies hervorbringt, völlig willkürlich, die in ihre Umwelt passen, andere eben nicht und diese sterben einfach wieder aus. Der Mensch passt (noch) ganz gut hierher.
Auch davon auszugehen, dass "der Stärkere überlebt", was auch immer die Stärke sei, ob sie sich im Ellenbogen verbirgt oder in der Intelligenz, z.B. halte ich für meinen Teil für den größten Schwachsinn, den sich der Mensch je ausgedacht hat. Der Mensch passt halt (noch) in seine Umwelt und ist halt in der Lage, die Umwelt seinen Bedürfnissen anzupassen (ohne Wertung). Nicht umgekehrt. Die Umwelt von der der Mensch Teil ist, passt sich nicht an. Die Natur hat keine Absicht.
Da die Menschheit weitesgehend wohl an Anfang und Ende zu glauben scheint, hat sie, denke ich, sich wohl den Tod als Ziel auserkoren, ob nun bewusst, Religionsfanatiker die sich den Tag des jüngsten Gerichts herbeisehnen oder Hardcoreesotheriker, die an einen Aufstieg in eine höhere Bewusstseinstufe glauben oder unbewusst, siehe nicht absehbare Konsequenzen der Nanotechnologie. ;)
Nicht,dass ich etwas gegen Technologie hätte, ich kritisiere die Anwendung zumeist.
Damit der Mensch sich auch überhaupt erst ENTwickeln kann muss er sich ersteinmal für das Leben entscheiden.
Dann denke ich, kann er auch aus dem Vollem schöpfen. Wenn ein Ziel, dann dieses, was aber nicht Ende bedeuten muss. Ebensowenig wie Anfang eigentlich. Ich glaube an Dynamik.
Auf anderem Wege wird das "höher, weiter, schneller" = Fortschritt wertlos, wenn wir weiterhin so unachtsam mit unseren Erkenntnissen umgehen, ich denke, der Mensch nimmt sich an dieser Stelle auch einfach zu wichtig. Sich Stillstand zu wünschen, hat wohl nur etwas damit zu tun, dass der Mensch wohl weiß, auch wenn unbewusst, dass seine Handlungslogik nicht gerade lebensfördernd ist.
Zitat von buddel:
"ich bin davon überzeugt, dass wir einzig dazu da sind,
dem universum die möglichkeit zu verschaffen
sich endlich selbst zu gestalten."
Carlos Castaneda schrieb (in "Die Lehren des Don Juan"), dass das Universum alles in ihm befindliche unter Druck setze, da es Bewusstsein einfordert um sich
selbst-bewusst zu sein und automom zu handeln.
Ich zumindestens denke, das ist im Großen wie im Kleinen. Deshalb sollten wir uns vielleicht mal für das Leben entscheiden.
Und falls der Mensch irgendwann nicht mehr in seine Umwelt passen sollte und ausstirbt, so wichtig ist der Mensch nicht, wie er zu glauben scheint, auch egal.
Jemand sagte mir, das Univerum sei geduldig.