@ralf: es ist dasselbe, nur benutzen manche eben noch veraltete oder alternative namen. früher gab es für adhs noch ganz andere bezeichnungen. ich selber schreibe hier auhc die ganze zeit ads, fällt mir dabei auf *gg*...
Eines meiner Kinder leidet selber unter ADHS. Was mich total aufregt ist, dass heute fast jedes Kind das etwas lebendiger (zappeliger) ist von den Aerzten sofort als ADHS-Kind abgestempelt wird und mit Ritalin ruhiggestellt ist.
Eine seriöse Abklärung dauert nämlich lange (bei meinem ein halbes Jahr) bis man wirklich sagen kann dass es an ADHS leidet. Und mein Junge hat extremst gelitten. Er konnte sich nicht 1 Minute auf etwas konzentrieren. Er konnte keine Nähe zulassen und er konnte nie weinen. Er konnte auf alles nur mit Agression reagieren und verzweifelte immer mehr. Er wurde auch aus dem Kindergarten ausgeschlossen deswegen. Auf Ritalin hat er gar nicht gut reagiert und hat danach Dexamin erhalten. Er blühte regelrecht auf. Er konnte sich dann sehr lange auf etwas konzentrieren und auch eine Therapie war erst dann sinnvoll, da er vorher überhaupt nicht aufnahmefähig war. Er hat dann gelernt (war ohne Medikamente alles nicht möglich) seine Gefühle einzuordnen und hat auch angefangen zu weinen wenn ihn etwas traurig gemacht hat, anstatt alles kurz und klein zu hauen. Er benimmt sich jetzt fast wie ein "sogenannt normales Kind" und tobt auch normal rum. Er ist in keinster Weise ruhiggestellt durch die Medikamente, er ist immer noch ein normaler Junge.
Mich macht auch sauer, dass Leute, die sich nie wirklich damit auseinandersetzen mussten (und zwar richtig - nicht nur vom Hörensagen) die Medikamente sofort verteufeln. Hätten sie mal in der Haut meines Jungen gesteckt!!!! dann würden sie anders reden. Und sauer macht mich auch, dass die Aerzte und Eltern eines "lebendigen" Kindes sich dermassen verantwortungslos verhalten und so den Kindern schaden, die wirklich unter ADHS leiden!!!!
----Mich macht auch sauer, dass Leute, die sich nie wirklich damit auseinandersetzen mussten (und zwar richtig - nicht nur vom Hörensagen) die Medikamente sofort verteufeln. Hätten sie mal in der Haut meines Jungen gesteckt!!!! ---
Weil ich in der Haut meines Jungen steckte, hab ich seine Qualen wahrgenommen. Er wollte lesen und KONNTE nicht. Er wollte schreiben und KONNTE nicht. Er wollte rechnen und KONNTE nicht. Die Schule setzte mich und ihn unter Druck. Lernmaterial und Lernmenge und Lerninhalt und die dafür zur Verfügung stehende Zeit wurden uns aufgedrückt. Er durfte nicht in seiner Geschwindigkeit. Er durfte nicht, wie er wollte. Er durfte nicht was er wollte. Das ist Vergewaltigung.
Wenn du dein Kind jeden Nachmittag bei den Hausaufgaben weinen siehst --- anhaltend und verzweifelt weinen siehst ..... dann willst du ihn am liebsten nicht mehr in diese Folterkammer - genannt Schule - schicken. Doch in diesem Land zwingen sie dich dazu. (Man sollte diesen Staat verklagen.)
Weil ich die psychischen Qualen meines Kindes nicht mit ansehen konnte und ihn von Staats wegen zu den Qualen zwingen musste, gab ich ihm Ritalin.
ICH hatte mein Kind angenommen wie es war. Aber mein Kind konnte sich selbst nicht mehr annehmen, weil er das Plansoll der Schule nicht erfüllen konnte. (Ich könnte jetzt noch heulen, wenn ich an die Zeit denke.)
naja, ich bin schon gespannt auf unsere schulzeit. wie gesagt, ich hab schon bammel davor. auch mein sohn kann sich nicht länger auf etwas konzentrieren, als 10 minuten.
anfangs wird es eventuell nicht so gravirend auffallen, weil er schon lesen und schreiben kann. aber wenn es dann um etwas geht, was er noch nicht kann, könnte er nach hinten fallen.
mal schauen, wozu ich nóch alles gezwungen werde, weil mein sohn anders ist, als ihn sich der staat vorstellt.
wir müssen bloß die volksschule rumbringen, dann kann ich ihn auch auf eine privatschule schicken.
wenn du nicht willst, dass er mit 18 jahren keinen abschluss hat, 7 mal die schule wechseln muss, von den lehrern nur runtergemacht wird und in irgendwelche schwachsinnigen maßnahmen gesteckt wird, dann musst du schon von früh an ne gute alternative finden.
denn glaub mir, das was ich dort oben schrieb ist mir passiert..
ich bin also einer von den "extremfällen", mach ich mir nix draus, hab ich schon oft genug gehört :D
In den Grundschulklassen meiner beiden jüngeren Kinder sind zwischen 20 und 33 Prozent der Kinder ständig unter Drogen gesetzt. Ob es den Kindern hilft, wage ich mangels Selbstbetroffenheit nicht zu beurteilen. Es hilft - neben der Wirtschaft - aber mit Sicherheit den LehrerInnen, die pflegeleichtere Kinder haben, und den drogenfreien Kindern, die brave Klassenkameraden haben. Somit haben wir doch eine klassische Win-Win-Situation: Die einen Kinder sind ruhig gestellt und lernen schlecht und recht, die Lehrer haben brav funktionierende Schüler, die anderen Kinder haben ihre Ruhe, die Eltern ein gutes Gewissen, der Arzt mehr Abrechnungspunkte und die Pharmaindustrie höhere Profite. Alle ruhig, glücklich und zufrieden. Keiner ist mehr anders und stört die heile Welt, keiner hampelt hektisch durch die Schöner-wohnen-Idylle oder stellt Pädagogen vor Herausforderungen. Es herrscht wieder Ruhe im Land! Weitermachen!!!
@Sunny66 Da kann ich jetzt genau so gut schreiben hättet ihr früher in meiner Haut gesteckt, dann würdet ihr die Medikamente verteufeln. Es wirkt sich eben auf jeden Menschen unterschiedlich aus und wo bei dem einen Struktur, Disziplin, Überblick und eisener Wille genügt, genügt es bei dem nächsten nicht und muss auf Medikamente zurückgreifen. So wie ich es erfahren habe wird es sich im Alter sowieso nochmal ändern.....
@shiny: Nö, aber mit der Inhaberin einer Werbeagentur verheiratet. Die macht allerdings keine Pharma-Werbung, sondern nur Business-to-Business-Werbung für Hersteller von Baumaschinen, Pumpen, Schrauben und was weiss ich noch alles.
Mein Sohn war nach der Grundschule zunächst in der Realschule. Doch die Englischlehrerin wollte sich wohl profilieren, knallte die Kids mit unendlich viel Hausaufgaben voll und die erste Englisch-Arbeit bestand aus vier Din A 4 Seiten prall gefüllt mit Fragen - natürlich alle in englisch. (Ich war im Gymnasium in der fünften Klasse und mir fielen bald die Augen aus dem Kopf, als ich die Arbeit meines Sohnes sah !)
Ein Gespräch mit der Lehrerin hatte - wie bei Lehrern fast schon üblich - soviel Wert, wie ein Gespräch mit einer Wand.
Gegen Ende dieses Schuljahres lag mein Sohn fast jeden Abend heulend im Bett und war nervlich am Ende - wegen Englisch.
Ich nahm Kontakt zum Rektor seiner ehemaligen Grundschule - dann auch für Hauptschule zuständig - auf, weil ich meinen Sohn nicht länger dem englischen Realschul-Frust aussetzen wollte.
Der Rektor meinte, dass mein Sohn bei Rückkehr auf seine Schule die fünfte Klasse wiederholen müsse! War halt so die Regel !
Wiedermal musste ich kämpfen wie ein Löwe, damit mein Sohn dieser zusätzlichen - in meinen Augen - UNNÖTIGEN Demütigung nicht ausgesetzt werden würde, nur um irgendwelche idiotischen Regelwerke zu erfüllen. (Er hat dann ohne Probleme die Hauptschule abgeschlossen mit einem Schnitt von 1,8.)