Familie und Gesellschaftsnorm
25.09.2007 um 14:41
Mich würde mal interessieren, WIE IHR IN EUREM HERZ EMPFINDET, was Familie angeht. Und zwar genauer:
In unserer Gesellschaft ist die Rede davon -dass die Jugendlichen einen Loslösungsprozess durchmachen - dass die Kinder ihr eigenes Leben leben müssen - dass sie nicht ewig bei Muttern wohnen sollten - ......
Als ich noch christlich gläubig war, meinte ich auch, dass die Kinder beizeiten eine Frau finden und das Haus verlassen sollten, um dem gerecht zu werden, was Jesus sagte: "So wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und seiner Frau anhangen."
Heute gehe ich nach dem, was in meinem Herz ist und da sieht es ganz anders aus:
Von mir aus könnten unsere Söhne mitsamt Frauen und Kindern mit uns gemeinsam in einem Haus wohnen. Da kann man sich doch viel besser gegenseitig unterstützen und für einander da sein.
Meine Jungs haben deutlich einen Loslösungsprozess durchgemacht und daher haben wir heute ein freundschaftliches liebevolles Verhältnis und nicht mehr das Mutter-Kind-Verhältnis.
Hab mal einen Bericht gesehen, da wohnten drei Generationen in einem Haus - verteilt auf drei Stockwerke. Wenn der Wohnungsschlüssel von außen steckte, konnte jeder zu jeder Zeit eintreten und wenn nicht, wollten die jeweiligen Familienmitglieder ihre Ruhe. Jeder kannte und achtete die Regel und sie lebten sehr harmonisch unter einem Dach.
Die gesellschaftlich anerkannte und verbreitete Meinung, dass jeder AUF SICH GESTELLT leben sollte, kann ich nicht mehr teilen.
Drum noch mal meine Frage: Mich würde interessieren, WIE IHR IN EUREM HERZ EMPFINDET, was Familie angeht. (Großschreibung = nicht angelernte gängige Meinung, sondern eure eigene, nachdem ihr mal in euer Herz geschaut habt, wie's da aussieht.)
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Familie und Gesellschaftsnorm
25.09.2007 um 14:44
Durch die Anforderung der totalen Mobilität, werden wir wohl zu den früheren 3 Generationenstrukturen nicht mehr zurückkommen.
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Familie und Gesellschaftsnorm
25.09.2007 um 14:46
Ich glaube das hängt ganz stark davon ab wie sich die einzelnen Individuen verstehen,also ob sie miteinander klarkommen.Nicht jeder kann das, nicht Jeder fühlt sich in einer großen Gemeinschaft wohl...
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25.09.2007 um 14:47
leider. aber man weiß nie, was die zukunft so mitsich bringt.
ich würde mich allerdings auch in gesellschaft meiner familie am wohlsten fühlen.
von mir aus könnte auch noch meine beste freundin samt familie einziehen, die gehört ja auch eigentlich so gut wie zu meiner familie.
leider ist es platztechnisch nicht machbar.
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Familie und Gesellschaftsnorm
25.09.2007 um 14:49
vor allem muß man sagen, scheitert es oft an den erziehungsvorstellungen der einzellnen generationen.
gerade in der heutigen zeit unterliegt die erziehung der kinder einem stetigem wandel.
großeltern konnten teilweise schon nicht verstehen, wie wir von unseren eltern erzogen wurden und die erziehung, die wir unseren kindern heute angedeihen lassen, stößt des öfteren auf das unverständnis unserer eltern.
ich kenne familien, da haben die generationen deswegen den kontakt abgebrochen.
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25.09.2007 um 15:13
Bis vor kurzem haben meine Eltern mit bei mir im Haus gewohnt, ein Stock tiefer, aber trotzdem war der Kontakt nicht enger, als jetzt ,seit sie ins Haus ggü. gezogen sind :)
Das liegt aber leider nur daran, das es zwischenmenschlich einfach nicht so harmoniert, weil meine Familie nicht so einfach ist, bla wär jetzt zu kompliziert ins Detail zu gehen
Trotzdem
Ich finde es toll mit Familie unter einem Dach zu wohnen, sofern jeder seine eigene Rückzugsmöglichkeit hat, die Häuser werden größer, die Familien kleiner, das ist doch traurig
Von mir aus können meine Söhne, meine Eltern und die Oma bei mir wohnen, so lange sie wollen, das Bewusstsein für den Zusammenhalt in einer Familie wird leider immer spärlicher, jeder kocht sein eigenes Süppchen, dabei könnte doch vieles viel einfacher sein --->gemeinsam, ich habe zwar eine eigene kleine Familie, aber trotzdem gehören meine Eltern/Geschwister/Oma dazu, ich würde mich immer um sie kümmern, wenn esihnen schlecht geht, und auch wenn meine Eltern mal alt sind
Allerdings
Wenn meine Söhne entscheiden sollten mit 18 ihr eigenes Leben führen zu wollen, klammere ich aber bestimmt nicht, mein Großer (mit 5) ist jetzt schon sehr eigenständig und möchte alles alleine und ohne mich machen :)
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25.09.2007 um 15:19
Meine Mama, die Oma meiner Kinder, ist noch eine sehr junge Oma, weil wir beide sehr junge Mütter waren, trotzdem redet sie mir manchmal gern dazwischen, ich hab ihr dann klar gemacht, das sie mir gerne Tips geben kann, aber keine Vorschriften, so kann man das lösen mit etwas Toleranz und Akzeptanz sowie Freiraum, auch wenn man unter einem Dach lebt
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25.09.2007 um 15:26
also wenn mein Sohn groß ist will ich bei ihm einziehen, ist ja wohl klar. Ich habe ihn gestern echt gefragt ob Mama später bei ihm einziehen darf, er hat JA gesagt:D
Ne mal ernsthaft, ich bin zwar Südländerin, doch werde ich meinen Sohn so erziehen das er selbständig wird und sicher NICHT bei mir wohnen bleibt. Ich meine nicht das ich was dagegen hätte, doch ehrlich gesagt war ich damals auch total angekotzt ne kurze Zeit bei der Familie meines Mannes zu wohnen. Schwiegermütter sind Gift. Das will ich meinem Jungen und seiner Liebe nicht antun. Man besucht sich und freut sich aufeinander. Alt und Jung unter einem Dach, na Gut Nacht....
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25.09.2007 um 15:34
Hornisse, ich habe mit meinen Eltern in einem Haus gewohnt und trotzdem hatte jeder seine eigene Whg, in so fern war das gar kein Problem, ich bin froh das ich meine Eltern/Geschwister, jederzeit sehen kann, aber auch froh, wenn ich mal meine Tür hinter mir zumachen kann
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25.09.2007 um 15:37
mellimausxx
auch das würde bei meinem Temprament nicht gut gehen:D
aber sicher natürlich kann es auch gut gehen:)!
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25.09.2007 um 15:37
Mit 18 fliegen die Gören raus!
Ich erinnere an den weisen Rabbi im Theologenstreit mit Pastor und Pfarrer, wann denn das menschliche Leben begänne:
Pfarrer: Im Augenblick der Zeugung.
Pastor: Nein, etwas später erst.
Rabbi: Das weiss doch jeder, dass menschliches Leben erst beginnt, wenn die Kinder aus dem Haus sind.
Ich habe mein Elternhaus und die Schule mit 16 verlassen, bin in eine WG gezogen und malochen gegangen, weil ich es zu Hause nicht aushielt, meine Eltern keine Kohle hatten und ich endlich selbständig sein wollte.
Es hilft niemandem, immer an Muttis Rockzipfel zu hängen.
Irgendwann ist Schluss mit Hotel Mama (bzw. Papa), und dann sollen sie sich ein eigenes Revier suchen, selber auf die Jagd nach Geld, Glück und Geschlechtsverkehr gehen. Und wer nicht geht, wird weggebissen - dafür ist die Pubertät ja unter anderm da, nämlich dass man sich gegenseitig so unerträglich findet, dass man seine eigenen Wege geht.
Und was dieElterngeneration angeht: Es ist nicht jedem möglich, neben der Aufzucht der Kinder und einem verantwortungsvollen Job auch noch die Pflege schwerst pflegebedürftiger, verwirrter Angehöriger zu übernehmen und qualitativ hochwertig zu sichern.
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25.09.2007 um 15:37
Ich komm gebürtig aus einem Dorf wo "aussziehen" bei Papa und Mama anbauen ist^^
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25.09.2007 um 15:39
Das muss so ein Dorf sein, wo die Leute sagen:
Der hat eine Fremde geheiratet, eine aus dem Nachbardorf.
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25.09.2007 um 15:45
So ungefähr total konservativ und Weltfremd.
Ich mach jetzt meine Weiterbildung FstA im Ruhrpott und zieh nächstes Jahr zu meiner Freundin und meiner Tochter nach Brandenburg.
Und jedes Mal wenn ich meine Mutter in diesen besagten Dorf besuche werde ich angesehen wie ein Alien und darf mir von meinen alten Freunden anhören das ich Wurzellos bin^^
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25.09.2007 um 15:45
:) Doors, so wie du es ausdrückst hört es sich krass an, ich erziehe meiner Söhne auch nicht dazu an meinem Rockzipfel zu hängen, aber rauswerfen?? Nee, okay sind noch paar Jährchen, aber so wie ich meine Kinder einschätze, werden sie schnell flügge werden und ein eigenes Leben leben wollen,
mit der Pflege der Eltern gebe ich dir Recht, das man es nur machen sollte, wenn man es schafft, grade wenn man noch eigene Kinder und andere Verpflichtungen hat....
meine Uroma war auch bettlägerig und es wäre nicht machbar gewesen für meine Mutter sich rund um die Uhr um sie zu kümmern...leider
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25.09.2007 um 15:57
Ich war auch die volle Rebellin und hab meinen Eltern das Leben schwer gemacht und mit 18 ab die Post. Ich empfand aber auch stark, dass meine Eltern MIR das Leben schwer gemacht haben.
Das Verhältnis zwischen mir und meinen Jungs wird sehr von Humor getragen und natürlich von Liebe und Akzeptanz. ( Die ticken grad auch ganz schön aus und dann denk ich an meine Jugendzeit und meine Eltern und ..... dann sag ich: "Jo mei, müssen halt auch ihren Weg finden.")
Damals hätt ich nicht mit meinen Eltern unter einem Dach leben können und wollen. Das wären verlängerte Qualen gewesen - für beide Seiten. Mittlerweile haben sie gemerkt, dass meine irre Art nicht nur negative Seiten hat und Akzeptanz gelernt. Heute könnte ich mir durchaus vorstellen mit ihnen unter einem Dach zu leben.
Alle Parteien in getrennten Wohnungen wohlgemerkt !
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25.09.2007 um 15:59
Würde mich aufregen, so eine Großfamilie um mich herum....
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25.09.2007 um 16:04
Es entspricht doch viel eher der Natur des Menschen, von einer Sippe umgeben zu sein, und mit mehreren Generationen zusammenzuleben.
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