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Private Krankenversicherung

254 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Privat, Vorteile, Krankenversicherung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 22:11
Zitat von WardenWarden schrieb:Ganz ehrlich, das ist schon nicht ohne. Für mich wäre die doppelte Belastung zumindest nicht ohne.
Also je nachdem was man beruflich macht bzw. welche Einnahmen/Ausgaben man sonst hat, versteht sich. Für andere sind das sicherlich eher peanuts oder tragbare Kosten.
Die Beiträge liegen ja etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die freiwillige GKV. Mit Kind vielleicht leicht drüber.
Also akut würde sich eigentlich nicht viel ändern. Nur die Perspektive ist unklar. Aber das ist sie in der GKV ja auch.
Letztere hat eventuell noch den Vorteil, dass die Politik sie nicht „hängen lassen“ kann. Aber ob man darauf bauen sollte?


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03.08.2024 um 22:21
Ich war jahrelang aus Überzeugung in der GKV, habe aber am Ende fast 850€ Beitrag bezahlt, da über der Bemessungsgrenze.. Dann bin ich gewechselt. Ich weiß aber nicht, ob ich es nochmals machen würde. Beiträge sind tatsächlich billiger. Aber: Der Aufwand ist nervig (ich bin allerdings PKV + Beihilfe).

Das mit dem "man bekommt schneller einen Termin" stimmt nur bedingt. Die Ärzte, die das machen, sind halt dann auch die, die alles mögliche untersuchen: Du hast einen eingewachsenen Zehnagel und sie diagnostizieren verdickte Mandeln. Das nervt. Als Laie möchte man nicht immer überlegen und beurteilen, ob das nun wirklich untersucht werden sollte.

Tochter einer Kollegin ist einmal an einem heißen Tag an der Uni umgekippt. Sie hatte mega Stress, eine Klausur, zu wenig getrunken, da hat es ihr den Kreislauf genommen. Rettungswagen kam (musste einmal um die Ecke fahren, da die Uniklinik direkt neben dem Vorlesungsgebäude war). Notarzt kam (angelaufen). Es wurde eine Infusion gehängt, um eine Herzerkrankung auszuschließen, wurde sie mitgenommen und stationär aufgenommen. Ihr ging es nach zwei Stunden wieder prima, aber sie war noch einen Tag stationär da und gekostet hat das fast 2000€. Das ist mitunter mit Kanonen auf Spatzen geschossen und da Ärzte eine knappe Ressource sind, mitunter etwas "übertrieben".

Dann bezahlt die PVK oft nicht alles. Oft geht es nur um ein paar Euro, dann müsste man immer Widerspruch einlegen. Es ist im Vorfeld gar nicht so klar, was sie zahlen. Dann rechnen Ärzte mitunter auch falsch ab. Dann zahlt die PVK nicht, dann muss man hin, reklamieren, rumeiern, das Ding wieder einreichen. Das nervt. Irgendwie ist man immer irgendwie mit der Krankenversicherung beschäftigt.

Die Erstattung dauert mitunter lange, bei der Beihilfe sind inzwischen vier Monate Usus. Da muss man ständig in Vorkasse gehen und muss ewig Buch führen, bis man alles Geld zurück hat. Das nervt auch.


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03.08.2024 um 22:43
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Dann rechnen Ärzte mitunter auch falsch ab. Dann zahlt die PVK nicht, dann muss man hin, reklamieren, rumeiern, das Ding wieder einreichen.
Ärzte rechnen nach der GOÄ ab bzw. Zahnärzte nach der GOZ.
Dazu sind sie verpflichtet.
Wenn die PKV und/oder die Beihilfe das nicht erstattet, ist das nicht unbedingt gleichbedeutend mit einer falschen Abrechnung durch den Arzt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Sachbearbeiter bei der PKV auch nicht durchgehend kompetent sind und bei Nichtwissen eher ablehnen, der Versicherte kann ja Beschwerde einlegen.


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04.08.2024 um 06:11
Zitat von IlianIlian schrieb:Die Beiträge liegen ja etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die freiwillige GKV.
Für meine Konstellation damals zumindest nicht, ergo PKV genötigt :D
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Das mit dem "man bekommt schneller einen Termin" stimmt nur bedingt. Die Ärzte, die das machen, sind halt dann auch die, die alles mögliche untersuchen: Du hast einen eingewachsenen Zehnagel und sie diagnostizieren verdickte Mandeln. Das nervt. Als Laie möchte man nicht immer überlegen und beurteilen, ob das nun wirklich untersucht werden sollte.

Tochter einer Kollegin ist einmal an einem heißen Tag an der Uni umgekippt. Sie hatte mega Stress, eine Klausur, zu wenig getrunken, da hat es ihr den Kreislauf genommen. Rettungswagen kam (musste einmal um die Ecke fahren, da die Uniklinik direkt neben dem Vorlesungsgebäude war). Notarzt kam (angelaufen). Es wurde eine Infusion gehängt, um eine Herzerkrankung auszuschließen, wurde sie mitgenommen und stationär aufgenommen. Ihr ging es nach zwei Stunden wieder prima, aber sie war noch einen Tag stationär da und gekostet hat das fast 2000€. Das ist mitunter mit Kanonen auf Spatzen geschossen und da Ärzte eine knappe Ressource sind, mitunter etwas "übertrieben".
Die Erfahrung habe ich zum Glück eher nicht gemacht. In der Summe der Interaktionen hatte ich eher mit Haus- und Zahnärzten statt Fachärzten oder Notfallsituationen zutun. Und hier mehreren Hausärzten/Zahnärzten.

Da war meine Erfahrung eher das Gegenteil: Es wurde auf unnötigen Schnickschnack verzichtet. Gerade ein vorheriger Hausarzt war top - da hörte ich immer raus, wenn was nicht schlimm war: "Das passt so schon, lieber ausruhen/Haushaltsmittel als mit Kanonen auf Spatzen". Hat er immer wieder gesagt. Auch beim neuen ist das gefühlt "weniger ist mehr".

Zugleich, und das ist jetzt mehr generelle Kritik, habe ich in der neuen Konstellation aber auch das Gefühl, dass das zu ner regelrechten Abarbeitung von Patienten geworden ist. Sind auch mehr Ärzte. Vorher hatte ich noch das Gefühl, dass die Interaktion (gut, waren auch nur 2) persönlicher war. Jetzt habe ich das Gefühl, dass sie beim Reinkommen und Hinsetzen schon fragen "Sonst noch was?" (aka "War es das dann? Tschüss." :D)

Fließband. Aber der letzte Part halt weniger was mit dem Versichertenstatus zutun und ist mehr ein Eindruck basierend auf Körpersprache und Intonation. Man hört ja schon zu usw. so ist es nicht. Aber es kommt einem situativ dennoch vor als möge man quasi schon den oder die nächste reinschicken obwohl man noch dran ist mit Schilderung etc.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Die Erstattung dauert mitunter lange, bei der Beihilfe sind inzwischen vier Monate Usus. Da muss man ständig in Vorkasse gehen und muss ewig Buch führen, bis man alles Geld zurück hat. Das nervt auch.
Dat stimmt relativ gesehen. Ich hab tatsächlich bisher wenig eingereicht weil ich meist unter den Rückerstattungsbeitragen war. So gesehen bin ich guter Kunde für die PKV gewesen. Bald darf/muss ich aber wieder. Frage mich wie lange es dann dauert. Zuletzt vor den 2020ern eingereicht und nach ca. 2 Wochen oder so dagewesen.

So gesehen war es damals mit der GKV leichter.

Aber ganz ehrlich, als ich die schnellen Termine beim Facharzt gebraucht hab war die PKV halt Gold wert. Wäre ich in der GKV in ner bestimmten Konstellation und Terminsuche gewesen hätte ich vermutlich noch Monate warten müssen.

Anderer Fall: Ich werde auch nie die Situation vergessen als ich mal echt Sorge wegen einem Eigenbefund (etwas kam mir spanisch vor) hatte und vom Schlimmsten ausging. Es hätten quasi zwei Dinge sein können: Was harmloses oder Tumor. Sorge entstand kurz vorm Wochenende. In letzterem Fall und nach bisschen Eigenrecherche war es quasi so, dass es auf jeden Tag ankommen könnte, so entsinne ich mich in dem Fall zumindest noch. In der wachsenden Panik will man also nicht lange warten ehe man wo vorstellig wird. Facharzt angerufen/durchgebimmelt. Erste Praxis angerufen und Problem geschildert, gefragt ob kurzfristig Termin möglich sei wegen Sorge.

-----
"Ouhh, also das ist generell schwierig, Termine können mitunter erst in Wochen vergeben werden, so kurzfristig wie in wenigen Tagen vorbeikommen ist schwierig."

...

"Wo sind Sie nochmal versichert?" (wurde bis dato nicht gefragt, die erste Antwort war obige)

"PKV."

"ACHSO. Dann können Sie ... gleich am Montag vorbeikommen. Wir haben eine eigenständige Praxis nur für PKV-Mitglieder."
-----

... Joa. Wie gesagt war das kurz vorm Wochenende. Ich hab dann nicht gewartet und bin ins KH zum Facharzt, respektive hatte ich noch schneller einen Termin vorm Wochenende finden können. Zum Glück war es von den beiden Optionen dann die harmlose Variante. Schwein und Seelenfrieden gehabt. Klar man hätte jetzt argumentieren können dass man im Notfall bzw. Verdacht auch andere Optionen als GKVer hätte nutzen oder auf Dinge insistieren können. Aber das ist dann i.d.R. Zusatzstress und Aufwand als wenn ich die obige Karte ziehen kann, nein, sie mir quasi schon durch andere gezogen und vorgelegt wird.

Ich verstehe auch, dass man sich als GKV-Patient in gewissen Situationen verarscht fühlen kann. Die Grundsatzdebatte ist ja nicht neu. Gerade in meinem letzten Beispiel oben: GKV-Patienten müssen länger warten während etwa der Facharzt oben ne scheinbar nicht ausgelastete eigene PKV-Praxis, nen eigenen Standort (!) hat wo die Ressourcen quasi nicht ausgelastet verweilen. Zumindest zu dem Zeitpunkt wenn ich da direkt am übernächsten Werktag (ich rief Donnerstags an) hinkann während man initial davon ausging, ich sei GKV-Patient wo ich Wochen oder so hätte warten müssen.

Aber das Gesundheitssystem ist halt nun mal so wie es ist und in gewissen Lagen ist halt die im Schnitt weitaus schnellere Terminvergabe ein nicht ganz zu verachtender Benefit, wenn man die Wahl zwischen beiden Dingen - also GKV und PKV - hat.

Bei allem Hickhack um Vorkasse und Abrechnungen und vmtl. hohen Kosten im Alter kann es doch Situationen geben wo die eigene Gesundheit - präventiv wie reaktiv - Vorrang hat. Ich habe nur ein Leben und will möglichst viel davon auskosten können, respektive die Gesundheit so gut es geht wahren.
Dahingehend also ein benefit - auch wenn ich den meisten Leuten im Schnitt erst mal unabhängig von ihrem Versichertenstatus wünsche, dass sie möglichst ohne große Leiden durchs Leben kommen, es ihnen gesundheitlich also möglichst immer gut geht oder sie zeitnah ihre Termine und Behandlungen bekommen mögen.


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07.08.2024 um 15:19
@Ilian
Bleib freiwillig in der GKV. Im Alter kommst Du nicht wieder zurück. Und das wird teuer.


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07.08.2024 um 15:37
Zitat von IlianIlian schrieb am 03.08.2024:Die Beiträge liegen ja etwa auf dem gleichen Preisniveau wie die freiwillige GKV. Mit Kind vielleicht leicht drüber.
Also mit Kindern liegt es doch mehr als nur etwas drüber? Und problematisch wird es, wenn man im Alter weniger verdient, zurück in die GKV ist nicht immer möglich. Und braucht man lange teure Medikation, muss man das eben auch erst mal auslegen können. Oder mit der Apotheke einen Deal machen, dass sie wartet, bis die Kasse zahlt.
Dafür sind manche Leistungen besser und fraglos bekommt man besser Termine.

Ich finde es schwierig. Als Beamter ist die Entscheidung klar. Aber sonst?


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07.08.2024 um 16:10
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb:Bleib freiwillig in der GKV. Im Alter kommst Du nicht wieder zurück. Und das wird teuer.
Leider hat niemand eine Glaskugel. Aber wenn die freiwillige GKV ebenfalls weiter mit 3,9% pro Jahr steigen sollte und die PKV weiter mit 3,6% p.a. - dann macht das erstmal keinen Unterschied. Zudem die GKV wegen der ungelösten Finanzierungsprobleme ja weitere Beitragserhöhungen durchführen muss, da sie eben stärker vom demographischen Wandel betroffen ist. Gut möglich, dass die vergünstigte Krankenversicherung der Rentner (das war bisher mein Plan) bis ich im Rentenalter bin abgeschafft wurde…
Letztendlich ist beides natürlich eine Zockerei.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Also mit Kindern liegt es doch mehr als nur etwas drüber?
Das ist natürlich stark vom Tarif abhängig. Du kannst dich privat sehr billig auch mit schlechteren Leistungen als in der GKV versichern. Da ich das nicht wollte wäre ich mit einem Kind leicht, mit zweien ca. 20% drüber, geschätzt. Ich war noch bei keinem Makler, um das mal professionell ausrechnen zu lassen, befinde mich noch in der Phase des Informationen-Sammelns.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Und problematisch wird es, wenn man im Alter weniger verdient, zurück in die GKV ist nicht immer möglich.
Ich werde als Mitglied eines Versorgungswerkes auch im Alter weiter freiwillig versichert bleiben müssen. Das heißt auch dann weiter sehr hoher Beitrag, da das Versorgungswerk nichts zuschießt wie es die GRV tut. Dementsprechend doppelt problematisch: weniger Verdienst und voller Beitrag - allerdings in beiden Systemen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Und braucht man lange teure Medikation, muss man das eben auch erst mal auslegen können. Oder mit der Apotheke einen Deal machen, dass sie wartet, bis die Kasse zahlt.
Oder eben Rücklagen bilden - das muss man natürlich einpreisen, ja.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Ich finde es schwierig. Als Beamter ist die Entscheidung klar. Aber sonst?
Für Versorgungswerkmitglieder gibt es eben auch noch einige zu beachtende Umstände:
Kein Zuschuss im Alter.
Entgangene Rendite des Geldes, das man in die GRV einzahlen muss, um die Mindestwartezeit für die KVdR zu erfüllen (sonst auch Abgaben auf anderweitige Einnahmen neben der Rente).
Das macht es leider nicht wirklich einfacher.


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07.08.2024 um 16:29
Ich bin froh, dass ich nach über 14 Jahren wieder zurück in die GKV wechseln konnte. Zwar ist es teilweise etwas teurer, aber es gibt mMn große Probleme, die eine PLV mit sich bringt. Zuletzt waren die Beiträge bei über 600 Euro gestiegen. Dazu kommt ein Bonussystem, was grundsätzlich verhindert, überhaupt mal zum Arzt zu gehen. Ich war zwei mal krank, während meiner PKV Zeit und habe beide Behandlungen aus eigener Tasche bezahlt. Jetzt zahle ich zwar etwa 150 Euro mehr, aber falls die Erträge mal weniger werden, weiß ich dass die Kosten mit nach unten skalieren.


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07.08.2024 um 16:31
@Ilian
Reines Rechnen ist in der Tat unmöglich, das man Entwicklungen prognostizieren muss. Im Grunde ist es fast eine Bauchentscheidung, wenn man belastbar davon ausgehen kann, es wirtschaftliche wahrscheinlich leisten zu können, ist es fast ein Würfelwurf. Mich persönlich schrecken da die hohen Kosten der PKV im Alter - vor allem, wenn die Einnahmen weniger als erwartet sein sollten.


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07.08.2024 um 16:52
Zitat von ToxidToxid schrieb:Zuletzt waren die Beiträge bei über 600 Euro gestiegen
Ausgehend von welchem Beitrag? Also lagst du weit über 3,5% Steigerung pro Jahr?
Zitat von ToxidToxid schrieb:Dazu kommt ein Bonussystem, was grundsätzlich verhindert, überhaupt mal zum Arzt zu gehen. Ich war zwei mal krank, während meiner PKV Zeit und habe beide Behandlungen aus eigener Tasche bezahlt.
Das ist natürlich auch stark vom gewählten Tarif abhängig. Lohnen tut sich das für Leute, die jung/gesund sind und ohnehin nicht oft zum Arzt gehen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das Fehlanreize setzen kann, ärztliche Leistung wenn notwendig nicht in Anspruch zu nehmen. Oder eben: selber zu bezahlen. Das ist dann am Ende auch eine simple Kosten-Nutzen-Rechnung, vorausgesetzt, man kann die wahrscheinlichen Behandlungskosten abschätzen.
Zitat von azazeelazazeel schrieb:Mich persönlich schrecken da die hohen Kosten der PKV im Alter - vor allem, wenn die Einnahmen weniger als erwartet sein sollten.
Darum ja auch der Thread, ich suche nach Erfahrungen der durchschnittlichen Beitragssteigerungen aus „dem richtigen Leben“, denn Vermittler und PKVen rechnen das bestimmt auch schön. Wenn‘s tatsächlich deren proklamierte knapp 3% pro Jahr wären - dann wäre ein Wechsel für mich sicher lukrativ. In der GKV ist mit stärkeren Steigerungen zu rechnen, siehe Interview des TK-Vorstands hier im Thread.


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07.08.2024 um 16:59
Zitat von IlianIlian schrieb:Ausgehend von welchem Beitrag? Also lagst du weit über 3,5% Steigerung pro Jahr?
Angefangen hatte ich mal mit 129, bin dann aber zu nem Bekannten gewechselt mit besseren Leistung bei etwa 350 Euro. Ich hab das nie im Blick gehabt, aber unter 3,5% pa komme ich grob überschlagen nicht auf 600 in 12 Jahren.
Zitat von IlianIlian schrieb:Lohnen tut sich das für Leute, die jung/gesund sind und ohnehin nicht oft zum Arzt gehen. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass das Fehlanreize setzen kann, ärztliche Leistung wenn notwendig nicht in Anspruch zu nehmen. Oder eben: selber zu bezahlen.
Ja, da war ich noch jung. Und es ist genau wie du es beschreibst. Und ich war erstaunt wie günstig selber zahlen doch sein kann, vorausgesetzt man ist nicht ernsthaft krank.


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07.08.2024 um 17:47
Zitat von ToxidToxid schrieb:Ja, da war ich noch jung. Und es ist genau wie du es beschreibst. Und ich war erstaunt wie günstig selber zahlen doch sein kann, vorausgesetzt man ist nicht ernsthaft krank.
Da muss ich mitgehen. Ich hab die längste Zeit in der PKV selbst kaum Belege eingereicht. Einmal weil ich ne 6.500 Euro Rechnung hatte, da zahlste halt nicht mehr selbst, lol.

Aber oft war ich sogar unter den Rückerstattungsbeiträgen und hab so gesehen profitiert. Erst wegen spezieller Dinge wuchs nun doch der Kostenpunkt so an, dass ich einreichen muss weil du im Jahr an die 2.000+ an Arztrechnungen usw. auch nicht mehr was davon hast bzw. Verlust.

Aber wenn man an sich gesund ist, profitierst du sogar von den Beitragsrückerstattungen bzw. hast es billiger.

Man kann halt damit rechnen, dass es im Älter im Schnitt nicht mehr so billig wird - je nachdem was man hat, kriegt, behandelt werden muss, etc.


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07.08.2024 um 20:10
Zitat von IlianIlian schrieb:Ausgehend von welchem Beitrag? Also lagst du weit über 3,5% Steigerung pro Jahr?
Das ist bei der PKV ja eher eine individuelle Sache, das kann man nicht einfach mit einem festen Prozentsatz hochrechnen. Jeder zahlt entsprechend seines eigenen Risikos, im Alter wird es deutlich teurer. Vor allem bei anfangs sehr günstigen Tarifen, da dann weniger Rücklagen gebildet werden.


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07.08.2024 um 20:14
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Das ist bei der PKV ja eher eine individuelle Sache, das kann man nicht einfach mit einem festen Prozentsatz hochrechnen. Jeder zahlt entsprechend seines eigenen Risikos, im Alter wird es deutlich teurer. Vor allem bei anfangs sehr günstigen Tarifen, da dann weniger Rücklagen gebildet werden.
Das eigene Risiko ist beim Eintritt in die Versicherung relevant, umso älter und umso vorerkrankter, umso teurer wird es da. Die Beitragsanpassung erfolgt aber nicht anhand des individuellen Risikos, die ergibt sich aus den Kosten des gesamten Versichertenkollektives (werden die Versicherten älter, wird die Medizin teurer, …).
Dementsprechend sollte man bei der Tarifauswahl ja auf eine seriöse Gesellschaft achten, die gut kalkuliert und eine vernünftige Risikoprüfung vornimmt, denn von einem insgesamt gesünderen Kollektiv sind dann weniger starke Steigerungen zu erwarten.


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07.08.2024 um 20:26
Zitat von WardenWarden schrieb:Man kann halt damit rechnen, dass es im Älter im Schnitt nicht mehr so billig wird - je nachdem was man hat, kriegt, behandelt werden muss, etc.
Die Sorge ist nicht unberechtigt, aber oft unbegründet. Im Rentenalter bleiben die Beiträge sogar oft stabiler als z. B. zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, da dann die aufgebauten Alterungsrückstellungen zur Geltung kommen (ca. 10 % vom monatlichen Beitrag). Durch den Wegfall der Krankentagegeldversicherung mit Ausscheiden aus dem Berufsleben kann der Beitrag sogar spürbar sinken.


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08.08.2024 um 00:28
Zitat von IlianIlian schrieb:Das eigene Risiko ist beim Eintritt in die Versicherung relevant, umso älter und umso vorerkrankter, umso teurer wird es da.
Es wird gleich zu Beginn bis ins hohe Alter durchkalkuliert. Allerdings zahlt dann eben trotzdem jeder entsprechend seines eigenen Risikos bis zum Schluss. Heißt, es gibt keine Beitragsobergrenze. Aus 300 EUR am Anfang werden bei 3,5 % nach 30 Jahren ca. 800 EUR. Wieviel man am Ende zahlt, hängt dann aber maßgeblich davon ab, wie die Versicherung mit den gebildeten Rückstellungen für das Alter umgeht. Aus den 3,5 % können auch 5 % oder mehr werden.

Was bei der GKV anders ist. Die richtet dich immer nach dem Einkommen und die Beitragsbemessungsgrenze ist in den letzten 10 Jahren im Verhältnis moderat gestiegen. Zudem zahlt man weniger, wenn man weniger verdient, also vor allem während der Rente.
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Die Sorge ist nicht unberechtigt, aber oft unbegründet. Im Rentenalter bleiben die Beiträge sogar oft stabiler als z. B. zwischen dem 50. und 60. Lebensjahr, da dann die aufgebauten Alterungsrückstellungen zur Geltung kommen (ca. 10 % vom monatlichen Beitrag). Durch den Wegfall der Krankentagegeldversicherung mit Ausscheiden aus dem Berufsleben kann der Beitrag sogar spürbar sinken.
Im Vergleich aber doch erheblich weniger stark als bei der GKV. Weder die Alterungsrückstellungen noch der Wegfall der Krankentagegeldversicherung dürften die Tatsache kompensieren können, dass sich der Beitrag eines Rentners in der GKV an einem deutlich niedrigeren Einkommen bemisst und dass bei der PKV zudem der volle Beitrag gezahlt werden muss.

Dazu kommt noch, dass für die Vorfinanzierung von Behandlungskosten häufig hohe Kosten anfallen. Da können locker einige Tausend EUR zusammenkommen, die nicht jeder Rentner auf dem Konto liegen hat. (Bei Krankenhausaufenthalten kann man die Rechnung meist abtreten, aber bei ambulanten Behandlungen sowie Hilfs- und Heilmitteln kann auch eine stattliche Summe zusammenkommen).

Hinzu kommen häufig Selbstbeteiligungen. Natürlich nicht zwingend, aber diese Verträge fließen natürlich in die Berechnung der Durchschnittsbeiträge mit ein, mit denen die PKV-Anbieter werben.

Also wegen der Beiträge lohnt sich das für einen Angestellten meist nicht. Vor allem wenn man nicht nur das Alter, sondern auch mögliche Kinder berücksichtigt.

Aber es gibt natürlich andere Gründe.


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08.08.2024 um 09:58
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Allerdings zahlt dann eben trotzdem jeder entsprechend seines eigenen Risikos bis zum Schluss
Habe auch schon mitbekommen, dass ein anfänglich erhobener Risikozuschlag im Verlauf wieder zurückgenommen wurde. Das kann‘s also auch geben.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Aus 300 EUR am Anfang werden bei 3,5 % nach 30 Jahren ca. 800 EUR. Wieviel man am Ende zahlt, hängt dann aber maßgeblich davon ab, wie die Versicherung mit den gebildeten Rückstellungen für das Alter umgeht. Aus den 3,5 % können auch 5 % oder mehr werden.
Das ist klar. Die ca. 4,5% Steigerung p.a. von @Toxid liegen ja deutlich über den vom PKV-Verband und den Maklern gepriesenen 2,8% p.a. seit 2004. ;) https://www.privat-patienten.de/beitraege/pkv-beitragserhoehungen-2024-das-sollten-sie-wissen/
Daher wären da ja mehr „reale“ Erfahrungen so interessant.
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Was bei der GKV anders ist. Die richtet dich immer nach dem Einkommen und die Beitragsbemessungsgrenze ist in den letzten 10 Jahren im Verhältnis moderat gestiegen. Zudem zahlt man weniger, wenn man weniger verdient, also vor allem während der Rente.
Stand heute bei der TK 18,6% auf Rente + Betriebsrente als freiwillig versicherter Rentner. Sollte der Status der KVdR „fallen“ (was eine politische Entscheidung wäre und angesichts der Demographie sicher diskutiert werden wird), wären es zusätzlich noch 14% auf andere Einnahmen, z.B. auf Kapitalerträge oder Mieteinnahmen.
Und die Prozentsätze aus 2024 werden ja leider nicht zu halten sein.
Wie schon geschrieben: der Anstieg der BBG der letzten Jahre führte in meinem Fall zu einer jährlichen Beitragssteigerung der freiwilligen GKV (TK) von 3,96%. Bin da also gar nicht so weit weg von der Steigerung von @Toxid.


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08.08.2024 um 11:45
Ich bin als Beamtin in der GKV geblieben, ursprünglich da mich eine PV nicht genommen hat, da ich nach dem Tod meines Sohnes vorsorglich ein paar Therapiegespräche in Anspruch genommen habe. Und danach eine Wartezeit von mindestens 5 Jahren vorgeschrieben ist.

Heute bin ich froh darüber. Ich habe eine Tochter mit einer rein körperlichen Behinderung und so gut wie jeder Arzt und Versorger zuckt erst Mal zusammen, wenn sie erfahren, wo ich arbeite, da für die Ausübung meines Berufes die Verbeamtung nötig ist und somit davon ausgegangen wird, ich sei privatversichert.

Die PV zeigt sich wohl sehr, sehr unkooperativ, was die Versorgung mit Hilfsmitteln (auch die eigene Versorgung im Alter) betrifft.

Und wenn ich mich bei meinen Kollegen so umhöre, herrscht da auch eher die Mentalität "bloß nicht krank werden, bloß nicht zum Arzt müssen" vor, da die Erstattung seitens PKV und Beihilfe inzwischen mehrere Monate in Anspruch nimmt und immer mehr abgelehnt wird bzw. viele Diskussionen und Nachweise nötig sind. Eine Kollegin ist vor einigen Wochen ohnmächtig geworden, hat sich eine ordentliche Beule am Kopf zugezogen und sich die ganze Nacht lang übergeben. Einen Krankenwagen hat sie nicht gerufen mit der Begründung:"Weist du, was mich das gekostet hätte?!"

Ich fahre als freiwillig gesetzlich Versicherte eigentlich ganz gut. Und bei den Ärzten lege ich immer die Option auf den Tisch, dass ich bereit bin gewisse Untersuchungen und Behandlung komplett in Eigenleistung zu zahlen, was bisher aber nie nötig wurde.


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08.08.2024 um 14:35
Zitat von IlianIlian schrieb:Wie schon geschrieben: der Anstieg der BBG der letzten Jahre führte in meinem Fall zu einer jährlichen Beitragssteigerung der freiwilligen GKV (TK) von 3,96%. Bin da also gar nicht so weit weg von der Steigerung von @Toxid.
Das kann ich jetzt rein mathematisch nicht nachvollziehen. Der Anstieg der BBG führt doch nicht zu einem Zinseszinsffekt? Bei einem Beitrag von heute etwas mehr als 400 EUR für freiwillig Versicherte (AN-Anteil) und einer jährlichen Beitragssteigerung von knapp 4 % hättest du vor
10 Jahren ca. 280 EUR Beitrag gezahlt. Und das bei einer Steigerung der BBG um knapp 19 %? Oder habe ich mich verrechnet?

Und hast du den Knick beim Renteneintritt (wann auch immer der war) berücksichtigt? Wenn du den gesamten Verlauf betrachtest, gehört der ja dazu.


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08.08.2024 um 15:26
Zitat von ArrakaiArrakai schrieb:Das kann ich jetzt rein mathematisch nicht nachvollziehen. Der Anstieg der BBG führt doch nicht zu einem Zinseszinsffekt?
Ich habe die jährliche Steigerung so ausgerechnet (Gesamtbeitrag, weil ich den im Onlinebanking auslesen kann, den AG-Zuschuss bekomme ich monatlich mit meinem Gehalt überwiesen):
TK Beitrag 2019: 843,98€
TK Beitrag 2024: 1024,65€

843,98 * x^5 = 1024,65
x^5 = 1024,65/843,98
x = sqrt5(1024,65/843,98)
x = 1,03956, entsprechend also einer annualisierten Teuerung von 3,96%
Natürlich muss ich hier mit Zinseszins rechnen, sonst kann ich das ja nicht vergleichen. Man berechnet die prozentuale Steigerung ja immer vom vorausgehenden Beitrag.
Und natürlich steigt es im einen Jahr mal weniger, im anderen mehr. Aber ich brauche ja eine durchschnittliche Zahl, um das vergleichen zu können.
Ebenso unterliegen PKV-Beiträge dem Zinseszinseffekt. Die erhöhen zwar auch nicht jährlich, aber die annualisierte jährliche prozentuale Erhöhung ist eben das, was sich am besten vergleichen lässt.

Nehme ich in der PKV einen Anfangsbetrag von 780€ an, liegt der mit 60 Jahren bei 1956€, dann fallen 10% Beitragsentlastungszuschuss weg, die weitere Steigerung berechnet sich daher aus 1956*0,9*1,036^7 = 2255€ zum Renteneintritt, wo dann der Krankentagegeldbaustein entfällt. Der kostet (vorausgesetzt er stiege auch mit den angenommenen 3,6% p.a. an) zu diesem Zeitpunkt 192€. Macht dann PKV-Kosten von 2063€ vor Beitragsentlastung im Alter von 67 Jahren. Wie teuer das Ganze letztendlich wird hängt natürlich auch von der eigenen Langlebigkeit ab.
Wie sich die GKV-Beiträge in 33 Jahren berechnen: keine Ahnung. Aber sicher nicht mehr so wie heute. :D


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