Menschen
Menschen Wissenschaft Politik Mystery Kriminalfälle Spiritualität Verschwörungen Technologie Ufologie Natur Umfragen Unterhaltung
weitere Rubriken
PhilosophieTräumeOrteEsoterikLiteraturAstronomieHelpdeskGruppenGamingFilmeMusikClashVerbesserungenAllmysteryEnglish
Diskussions-Übersichten
BesuchtTeilgenommenAlleNeueGeschlossenLesenswertSchlüsselwörter
Schiebe oft benutzte Tabs in die Navigationsleiste (zurücksetzen).

Private Krankenversicherung

254 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Privat, Vorteile, Krankenversicherung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Private Krankenversicherung

01.07.2021 um 16:59
Das Kontrastmittel ist ja gerade dazu da um den Katheter unter Sichtkontrolle (Röntgen) an die richtige Stelle zu dirigieren.
Wie stellt der einzige Arzt der darauf verzichtet, mir gäbe das zu denken, sicher die exakte Position zu finden.
Eine Kontrastmittelallergie ist eigentlich ein Ausschlusskriterium für diese Art der Behandlung.


melden

Private Krankenversicherung

01.07.2021 um 17:12
Das ist theoretisch richtig, aber praktisch gibt es eben eine Alternative, die von einem Spezialisten durchgeführt wird.

Darum geht es ja hier auch nicht, sondern darum, dass die Krankenkasse die Behandlung nicht bezahlt hat. Und das ist ganz klar eine Zweiklassenmedizin. Als Privatpatient hätte es diese Diskussionen um ihre Behandlung nicht gegeben und ihr wäre viel psychischer Stress erspart geblieben.
Noch dazu handeln die GKV da leider auch gerade so wie es ihnen passt. Ich kenne einige, die genau diese Behandlung von der GKV genehmigt bekommen haben. Und das ganze ohne die Indikation der Kontrastmittelallergie, sondern einfach nur weil anerkannt wurde, dass es die momentan beste Behandlung ist.


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

01.07.2021 um 17:48
Das tut mir für deine Mutter sehr leid.
Kontrastmittelallergie ist nun mal eine Auschlussindikation. Mich würde da interessieren wie der Arzt es ohne macht und trotzdem zu vergleichbaren Ergebnissen kommt. Werde mal schauen ob ich dazu eine Studie finden kann.
Zitat von JebaJeba schrieb:Ich kenne einige, die genau diese Behandlung von der GKV genehmigt bekommen haben. Und das ganze ohne die Indikation der Kontrastmittelallergie, sondern einfach nur weil anerkannt wurde, dass es die momentan beste Behandlung ist.
Du meinst die Genehmigung trotz Kontrastmittelallergie?
Wer hat die dann durchgeführt?


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

01.07.2021 um 18:09
Die Behandlung wird mit dem Artis Zeego durchgeführt, ein eigens dazu entwickelter Roboter. Das bildgebende Verfahren entspricht hier dem MRT, wo man keine jodhaltigen Kontrastmittel benötigt.
Aber hier geh ich auch zu sehr auf medizinische Details ein, es geht ja eigentlich um Krankenkassen und die Tatsache der Zweiklassengesellschaft, die mir zumindest in diesem Fall extrem bewusst wurde. In einer PKV wäre meine Mutter einfach zur Behandlung gefahren und gut...
Zitat von Heide_witzkaHeide_witzka schrieb:Du meinst die Genehmigung trotz Kontrastmittelallergie?
Wer hat die dann durchgeführt?
Ich versteh den Absatz nicht ganz...
Ich kenne Personen, denen die GKV diese Behandlung genehmigt hat, ohne dass sie eine Kontrastmittelallergie hatten. Sie hätten diese also "ganz normal" gesetzlich versichert in der Klinik durchführen lassen können. Eine Option, die es für meine Mutter wegen der Allergie ja nicht mal gab.


melden

Private Krankenversicherung

01.07.2021 um 19:42
Allgemein zum Thema:

Zweiklassengesellschaft (im Rahmen med. Behandlung), das klingt erst mal hart. Doch das unterschreibe ich einfach mal grob - als "Privatpatient".

Durch Berufswahl bzw. Status war es damals schlicht so, dass Verbleib in der GKV zu teuer gewesen wäre. Also der quasi notgedrungene Wechsel, weil halt ein Teil der Kosten anderweitig übernommen wird und das am Ende eben billiger ist.

Welche Form der Krankenversicherung, das war eigentlich bis dato nie ein Thema für mich. Randnotizen in Dokus, nie im Fokus. Aber dann habe ich zumindest trotz etwaiger "drawbacks" (Vorleistung, relativ teuer im Monat, etc) mitbekommen wie man letztendlich auch bei Dingen wie der Terminvergabe ein wenig "umhergetragen" bzw. bevorzugt wird. Die Klischees wurden nicht nur plakativ bis ganz real im Kollegen- bzw. Kolleginnenkreis geäußert sondern den Spaß konnte ich selbst bei einer (Online-)Terminvergabe bei einem Facharzt testen und sehen: GKV Termine waren da nicht so kurzfristig wahrnehmbar wie Termine für Privatpatienten.

Einmal konnte ich gewisse Symptome nicht richtig einordnen und bemühte mich aus einer gewissen Angst heraus um einen schnellen Termin, da sah ich das dann auch wieder. Oder auch dahingehend Anruf beim Facharzt. Problem geschildert, ganz am Anfang des Gesprächs deutete in einem Nebensatz die Dame am Telefon an, dass man da länger auf Termine warten müsse. Fast schon ein "Uff" hörte ich anfangs raus, als impliziert wurde, dass ich idealerweise kurzfristig einen Termin bräuchte. Im Kontext klang das so nach Wochen - und das war an einem Freitag. Im Verlauf des Gesprächs dann so: "Ach Sie sind Privatpatient? Ja... Moment ... ja da können Sie Montag direkt reinkommen nach da und da, das ist unsere Klinik nur für Privatpatienten." Am Ende nahm ich dann doch einen kurzfristigen Check im KH war und brauchte den Termin auch nicht, aber es beschreibt plakativ die Lage.

Ist das schön für mich? Ja, klar, gerade wenn man vorher im Leben eher gebeutelt wurde. Weniger Hindernisse im Leben für mich sind super.

Ist das aber gut für andere, die situativ benachteiligt werden? Nein. Muss man halt so sehen. Egal wie ich oder einzelne davon profitieren mögen, wenn man so was immer wieder mitbekommt, dann riecht das schon ein wenig nach 2-Klassen-Gesellschaft in dem Kontext. Auch wenn die Bedingungen oder Konditionen der Privaten sich gemäß irgendwelcher Aussagen, die mir noch im Kopf (aus Dokus oder Nachrichtenartikeln) rumschwirren verschlechtern mögen - all die Beispiele oben sind aus der relativen Neuzeit.

Die Frage ist, könnte man es nicht besser für alle organisieren? Dann ist die Frage, ob das auch realistisch ist bzw. zu Lebzeiten noch passieren wird oder ob Interessengruppen abbblocken.

Ist so ein wenig die die Diskussion bei Pension und Rente und ob es wie in anderen Ländern nicht ein überarbeitetes System geben sollte, um z.B. die Einzahler zu erhöhen und mehr Stabilität zu generieren.


melden

Private Krankenversicherung

02.07.2021 um 08:04
Ich schäme mich nicht, Privat versichert zu sein. Schließlich zahle ich auch viel Geld 💰 dafür.


melden
Ozma ehemaliges Mitglied

Link kopieren
Lesezeichen setzen

Private Krankenversicherung

03.07.2021 um 01:08
Ich war noch nie wegen einem Notfall irgendwo. Obwohl ich es mir Leisten könnte Privat Patient zu sein. Jetzt bin ich 40 und hätte ich vor 20 Jahren eingezahlt wäre das absolut Sinnlos gewesen.
Ich passe jeden Tag auf das mir nichts geschieht.
Aber das ganze Krankensystem ist sowieso wie aus dem letzten Jahrhundert. Wenn echte Notfälle 50-100 Euro auf den Tisch legen müssten (direkt vor Ort) um überhaupt eine Behandlung zu bekommen dann würden die ganzen Millionen Simulanten von einem auf den anderen Tag verschwinden. Und echte Patienten mit echten Notfällen bekämen die vollen Kapazitäten.
Dann bräuchte man keine Gesetzliche und Private Versicherung mehr. Die Spreu von dem Weizen trennen eben.
Damit kann man auch keinen Minister Spahn beauftragen, das ganze muss wirklich Radikal umgesetzt werden.
Die ganzen "ich hab Probleme mit meiner Psyche aber ansonsten bin ich Topfit" Menschen verstopfen doch nur das System.


3x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.07.2021 um 06:47
Zitat von OzmaOzma schrieb:dann würden die ganzen Millionen Simulanten von einem auf den anderen Tag verschwinden.
Hast du dafür einen Beleg?
Zitat von OzmaOzma schrieb:Die ganzen "ich hab Probleme mit meiner Psyche aber ansonsten bin ich Topfit" Menschen verstopfen doch nur das System.
Sind das die besagten Simulanten?


melden

Private Krankenversicherung

03.07.2021 um 08:58
Zitat von OzmaOzma schrieb:Ich war noch nie wegen einem Notfall irgendwo. Obwohl ich es mir Leisten könnte Privat Patient zu sein. Jetzt bin ich 40 und hätte ich vor 20 Jahren eingezahlt wäre das absolut Sinnlos gewesen.
Ich passe jeden Tag auf das mir nichts geschieht.
Aber das ganze Krankensystem ist sowieso wie aus dem letzten Jahrhundert. Wenn echte Notfälle 50-100 Euro auf den Tisch legen müssten (direkt vor Ort) um überhaupt eine Behandlung zu bekommen dann würden die ganzen Millionen Simulanten von einem auf den anderen Tag verschwinden. Und echte Patienten mit echten Notfällen bekämen die vollen Kapazitäten.
Dann bräuchte man keine Gesetzliche und Private Versicherung mehr. Die Spreu von dem Weizen trennen eben.
Damit kann man auch keinen Minister Spahn beauftragen, das ganze muss wirklich Radikal umgesetzt werden.
Die ganzen "ich hab Probleme mit meiner Psyche aber ansonsten bin ich Topfit" Menschen verstopfen doch nur das System.
Nix für Ungut, das klingt auf mich wie eine Milchmännchen- oder Stammtischrechnung / Lösung.

Das ist mir irgendwie in weiten Teilen zu plakativ oder überspitzt. Kann man Dinge überspitzt ausdrücken? Jo. Stellt überspitzte / pauschalisierte Darstellung immer adäquat die Realität oder andere wichtige Fälle dar? Oft eher nicht.

Würde man das wie oben praktizieren, so würden vielleicht tatsächlich einige Personen die "simulieren" (und körperliche Beschwerden implizieren, wo keine sind und sie das auch genau wissen) wegfallen. Und andere, die notwendige Untersuchungen, ggf. im Notfall bräuchten, aber das Geld nicht haben weil nicht jeder 'im System' mit viel Geld gesegnet ist, ob allgemein oder gerade temporär?

Sollen die im Zweifel lieber verzichten?

Ich hab mich neulich noch ins KH geschleppt. Und nicht aus Spaß an der Freude sondern weil eine Kombination an Symptomen, die zusammen ziemlich übel war und gewisse Implikationen birgte, dafür sorgten, dass ich noch um kurz vor Mitternacht hin bin und Stunden da ausharrte nur um auf der sicheren Seite zu sein, dass ich in der Nacht nicht abnippel, weils was Kritisches ist. Es wurde eine Reihe an Tests gemacht. Zum Glück war es dann doch nichts Kritisches, es klang ab und über einen Facharzt konnte dann die Kombination der Symptome wie auch die Ursache definiert werden. Dann kam die Rechnung: der Spaß kostete an die 200 Euro. Und da ist der Facharzt noch nicht bei, der kommt separat. Ach ja: Da ich mich selbst hingeschleppt habe entfiel eine potentielle Krankenwagenfahrt. Die durfte ich vor Jahren aber mal genießen, da war es ein akuter Notfall wo ich dann wochenlang im KH am Schlauch hängen musste. Allein die Krankenwagenfahrt kostete 300 Euro, das Zimmer um die 650 und der Rest bzw. insgesamt alles mehrere tausend Euro. Das war wie gesagt ein lebensnotwendiger Fall.

Das "Schöne" an der Privaten ist, du siehst was da für Kosten zusammenkommen - vielleicht noch durch diesen Faktor etwas aufgeblasen, sicher, aber man sieht die groben Hausnummern. Bei der Gesetzlichen war mir das nie so geläufig was zumindest kleinere Arztrechnungen usw. angeht, da musste ich ja nie selbst zahlen bzw. in Vorleistung treten. Klar, das kann ich jetzt alles einreichen und wiederbekommen, ich bleibe nicht drauf sitzen.

Der Punkt der Beispiele oben ist aber, dass anteiliges Umwälzen der Kosten (das meintest du doch, oder?) auf alle darin enden wird, dass wir in Teilen ggf. "amerikanische Verhältnisse" bekommen wo Armut weniger Gesundheitsversorgung bzw. -vorsorge bedeuten wird, wo ggf. hier und da auf Kontrolltermine oder möglicherweise notwendige Untersuchungen verzichtet und nur im absoluten Notfall gehandelt wird.

Ach und psychische Probleme würde ich auch nicht unterschätzen. In was das in letzter Instanz münden kann, zeigen ausreichend Fälle wo Personen 'es beenden' (ihr wisst was gemeint ist) ... oder andere angreifen/töten. Es kann aber auch weniger dramatisch sein: Burnout, wobei der auch schon Existenzen materiell und sozial zerstört hat.





Ja, lange Rede kurzer Sinn, ich weiß nicht was das für ein Gesundheitssystem sein sollte. Soll jeder jetzt einen Anteil oder eine Pauschale zahlen doch der Rest bleibt beim Alten? Selbst dann tritt schon das oben genannte mit dem Verzicht ein, was einer Bevölkerungsmasse schadet. Soll jeder alles selbst zahlen? Gleicher Effekt. Oder nur anteilig? Wo kommt dann der Rest des Geldes für die Kosten her?

Gesetzliche und Private, darüber streitet man sich oft. Ich denke aber insgesamt, dass unser Gesundheitssystem mit all seinen Fehlerchen zugleich etwas ist, wofür uns andere Länder beneiden. Auch einige vermeintlich moderne, "1. Welt-Länder". Dafür zahlen wir natürlich entsprechend die Steuerlast, die wir nun mal haben.

Aber wie hieß es doch so schön? "Freedom doesn't come for free" - für gewisse kollektive Standards muss man halt irgendwie was tun oder blechen. Ich würde mit keinem "minderwertigen" Gesundheitssystem tauschen wollen, solange wir eben unsere Standards beibehalten können.


melden

Private Krankenversicherung

03.07.2021 um 09:39
Zitat von OzmaOzma schrieb: Aber das ganze Krankensystem ist sowieso wie aus dem letzten Jahrhundert. Wenn echte Notfälle 50-100 Euro auf den Tisch legen müssten (direkt vor Ort) um überhaupt eine Behandlung zu bekommen dann würden die ganzen Millionen Simulanten von einem auf den anderen Tag verschwinden.
Ich würde da nicht von einer Million Simulanten sprechen, es gibt sicher einige Arbeitnehmer (und Schüler), die der Attestpflicht unterliegen und dann wegen einer Kleinigkeit in die Arztpraxen kommen.

Oft liegt das Problem aber außerhalb des in der Hausarztpraxis therapierbaren - z.B. Mensch hat Panikattacken, ist aber überzeugt davon, schwer herzkrank zu sein (obwohl mehrfach ausgeschlossen), weil er nicht anerkennt, ein psychisches Problem zu haben. Die Leute kommen dann immer wieder, sind frustriert, wechseln den Arzt und haben oft Untersuchungen, die es gar nicht mehr braucht.

Das mit den 100€ ist sehr schwierig - was machst du dann, wenn du wirklich arm bist bzw. dein Zustand so ist, dass du ihn falsch einschätzt.
Ich finde das gefährlich. Ein (US amerikanischer) Verwandter kam in große gesundheitliche Schwierigkeiten, weil er morgens im Garten auf eine Kupferkopfschlange getreten ist, seine Krankenversicherung das nicht übernahm, das Gegengift + Helikopterflug des Gegengiftes einen sechsstelligen Betrag gekostet hat - die vier Tage Intensivstation jedoch "nur" um die 10.000$ am Tag.


melden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 11:58
Ich spiele hier mal Totengräber, wohl wissend, dass ein Mysteryforum nicht der erste Anlaufpunkt für Erfahrungen zur PKV ist. :D

Als freiwillig gesetzlich Versicherter spiele ich seit einigen Wochen mit dem Gedanken, den Wechsel in die PKV zu vollziehen.
Warum? Von den „Gimmicks“ her ist der größte Pluspunkt die schnellere ambulante Terminvergabe, bisher habe ich das nicht gebraucht, aber im Fall der Fälle wäre das natürlich schon nicht schlecht.
Ist aber auch nicht meine Hauptintention.
In erster Linie bin ich von der Gesundheitspolitik enttäuscht. Trotz zweier progressiver Parteien in der Regierung fehlen mir zukunftsträchtige Konzepte für das System der GKV, die wie auch die GRV ein dickes Demographieproblem bekommen wird.
Man kann es daran schon erahnen, dass die Beitragsbemessungsgrenze von 2002 bis 2012 um 1,26% jährlich, von 2012 bis 2024 bereits um 2,55% p.a. gestiegen ist. Und die Boomer sind noch nicht einmal alle in Rente, also wird sich diese Bewegung eher noch beschleunigen.

Was sind die Lösungsansätze?
Verschlankung des Apparats und Bürgerversicherung? BBG kappen und dafür Beiträge deutlich senken? Andere Einnahmequellen erschließen?
Verschiedene Konzepte gibt es, es wird sich aber im politischen Klein-Klein verloren und eine große Reform sieht man nicht kommen. Analog zur GRV.
Einzig und allein auf eines scheint es hinauszulaufen: Beiträge erhöhen.
Der Chef der TK befürchtet Beiträge bis zu 20% in den nächsten Jahren:
Das Gesundheitsministerium wollte keine direkten Aussagen zur Beitragsentwicklung machen - gab aber an, an einer nachhaltigen Finanzierung zu arbeiten. Bis zu 0,6 Prozentpunkte mehr im kommenden Jahr seien "absolut realistisch", sagte Baas weiter. Dadurch werde dann im Schnitt ein Beitrag von fast 17 Prozent erreicht.
Doch der Anstieg werde sich weiter fortsetzen: "Wir bewegen uns bis zum Ende des Jahrzehnts ungebremst auf einen Beitragssatz von 20 Prozent zu - wenn es keine Gegenmaßnahmen gibt."
Quelle: https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/krankenkasse-beitrag-erhoehung-techniker-100.html

In Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs ist das zweifach problematisch.

Will man sich dem entziehen bleibt eigentlich nur die „Flucht“ in die PKV. Klar, da hat man auch Beitragssteigerungen: die von mir genauer betrachtete Barmenia wurde um ca. 3,6% jährlich teurer in den letzten Jahren, das liegt aktuell sogar noch über dem letzten Anstieg der BBG.
Aber perspektivisch? Den Privaten ist es immerhin erlaubt, Rückstellungen zu bilden und anzulegen, sodass das Demographieproblem mit geringerer Wucht zuschlagen wird.
Längere Datenreihen findet man aber leider kaum? Warum ? Sind die Steigerungen im Verlauf dann doch noch deutlich höher?

Welche Erfahrungen haben die PKV-Versicherten unter euch gemacht, seid ihr zufrieden?
In welchem Bereich lagen die mittleren jährlichen Beitragssteigerungen bei euch? Und sind die in den letzten Jahren ebenfalls stärker gestiegen als zuvor - analog der BBG?


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 12:31
@Ilian
Ich stand vor der gleichen Entscheidung vor paar Jahren und habe gemerkt dass es nicht wichtig was ich zu dem Zeitpunkt gespart hätte, sondern was ich im Alter aufbringen muss. Trotz besten Aussichten habe ich mich gegen die PKV entschieden - klingt blöd aber das war die Überlegung: als ich verdient habe, hatte ich Geld / ob ich Geld im Alter haben werde..hmm?!


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 16:19
@Ilian

Ich habe es mir immer mal wieder überlegt, mich aber bisher dagegen entschieden. Warum?

  1. Finanziell ist das mit mehreren Kindern so eine Sache und wie auch bei Abahatschi, schwingt immer die Überlegung mit, was die Zukunft bringt - selbst wenn es aktuell komfortabel reicht.
  2. Viel wichtiger ist aber für mich die Überlegung, dass ich mich nicht aus der Solidargemeinschaft verabschieden will. Ich bin der Ansicht, dass dies kein dauerhaftes Modell sein kann und ein Fan einer für alle verpflichtenden Bürgerversicherung (und auch nicht unzählige parallele GKV..). Zusatzversicherungen können dann gerne noch privat sein. In sofern schade, dass es mir die aktuelle Entwicklung es so schwer macht, nicht doch aus finanziellen Gründen zu wechseln. Eine allgemeine GKV wird ja vermutlich trotzdem am Widerstand einiger Lobbygruppen scheitern und sich kaum durchsetzen lassen.


Unterm Strich ist die Entwicklung der Beiträge meines Wissens nach vergleichbar, bisher zumindest. Die GKV steigt jährlich, die Privaten alle paar Jahre, dann aber stärker.


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 16:32
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ich stand vor der gleichen Entscheidung vor paar Jahren und habe gemerkt dass es nicht wichtig was ich zu dem Zeitpunkt gespart hätte, sondern was ich im Alter aufbringen muss. Trotz besten Aussichten habe ich mich gegen die PKV entschieden - klingt blöd aber das war die Überlegung: als ich verdient habe, hatte ich Geld / ob ich Geld im Alter haben werde..hmm?!
Wolltest du neulich nicht noch 2 AMG-G-Klassen als Altersvorsorge kaufen? Mit dem Vermögen bräuchtest du, vernünftig angelegt, ja keine Sorgen vorm PKV-Beitrag im Alter zu haben. ;)
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Finanziell ist das mit mehreren Kindern so eine Sache und wie auch bei Abahatschi, schwingt immer die Überlegung mit, was die Zukunft bringt - selbst wenn es aktuell komfortabel reicht.
Klar, der Schritt will wohl überlegt sein. Ohne entsprechende Rücklagen und auch Absicherung (nennenswertes Vermögen, ausreichende Berufsunfähigkeitsversicherung) kann das, wenn man Pech hat, natürlich auch nach hinten losgehen.
Ich käme wahrscheinlich mit einem Kind bei einem äquivalenten Beitrag wie in der GKV raus, mit zweien legte ich dann drauf. Bei allerdings auch "besserer" Leistung.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Viel wichtiger ist aber für mich die Überlegung, dass ich mich nicht aus der Solidargemeinschaft verabschieden will. Ich bin der Ansicht, dass dies kein dauerhaftes Modell sein kann und ein Fan einer für alle verpflichtenden Bürgerversicherung (und auch nicht unzählige parallele GKV..). Zusatzversicherungen können dann gerne noch privat sein. In sofern schade, dass es mir die aktuelle Entwicklung es so schwer macht, nicht doch aus finanziellen Gründen zu wechseln. Eine allgemeine GKV wird ja vermutlich trotzdem am Widerstand einiger Lobbygruppen scheitern und sich kaum durchsetzen lassen.
Das sehe ich sehr ähnlich. Aktuell überwiegt aber dann die schon oben geschilderte Enttäuschung am mangelnden Reformwillen.
Zitat von JorkisJorkis schrieb:Unterm Strich ist die Entwicklung der Beiträge meines Wissens nach vergleichbar, bisher zumindest. Die GKV steigt jährlich, die Privaten alle paar Jahre, dann aber stärker.
Mein Onlinebanking reicht bis 2019 zurück. Seither ist mein Beitrag zur freiwilligen GKV im Schnitt um 3,96% pro Jahr gestiegen. Diese Steigerung lag zuletzt also höher als bei der Barmenia. Und wie angedeutet: die Demographiekeule kommt erst noch.
Dem gegenüber steht natürlich die bessere steuerliche Absetzbarkeit der GKV.


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 16:40
Zitat von IlianIlian schrieb:Wolltest du neulich nicht noch 2 AMG-G-Klassen als Altersvorsorge kaufen? Mit dem Vermögen bräuchtest du, vernünftig angelegt, ja keine Sorgen vorm PKV-Beitrag im Alter zu haben.
Ich bin mittlerweile im Ausland versichert - daher die Vergangenheitsform. Ich war schon ca.1995 über der Beitragsbemessungsgrenze und Versicherungspflichtgrenze als Angestellter, danach war ich freiwillig versichert mit viel Umsatz und am Anfang viele Schulden. Jedes Jahr als die GKV Beiträge gestiegen sind, habe ich nachgerechnet.
(Lol, die AMG lohnen sich nicht "mehr", die produzieren weiter 8Zyl, daher Grundstücke).
Zitat von IlianIlian schrieb:Seither ist mein Beitrag zur freiwilligen GKV im Schnitt um 3,96% pro Jahr gestiegen. Diese Steigerung lag zuletzt also höher als bei der Barmenia. Und wie angedeutet: die Demographiekeule kommt erst noch.
Dem gegenüber steht natürlich die bessere steuerliche Absetzbarkeit der GKV.
Wie gesagt, wichtiger ist der Forecast für das Alter bzw. Rentenzeit wo sich üblicherweise das Einkommen ändert...


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 16:53
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:(Lol, die AMG lohnen sich nicht "mehr", die produzieren weiter 8Zyl, daher Grundstücke).
Land ist halt noch illiquider als Autos - also auch kein optimales Polster für den PKV-Beitrag im Alter. :D
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Wie gesagt, wichtiger ist der Forecast für das Alter bzw. Rentenzeit wo sich üblicherweise das Einkommen ändert...
Unbestritten, dass man Rücklagen bilden muss. Das sollte natürlich jedem vor einem Wechsel klar sein.


melden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 17:23
@Ilian
Wenn Du PKV Basistarif wählst, dürftest Du doch laut Gesetz nicht mehr als der maximale GKV Beitrag zahlen, der wird in 10-15 auch locker bei 1200-1400€ sein (Regelung habe ich iwie noch so im Kopf)...dann bleibt noch die Anzahl der Versicherten zu betrachten, sollte man eine "Hausfrau" oder "Hausmann" ohne Rentenbezügen haben, dann entfällt der Vorteil der Familienversicherung.
Botschaft: Anzahl der Versicherten auch betrachten.


melden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 18:32
Zitat von IlianIlian schrieb:Welche Erfahrungen haben die PKV-Versicherten unter euch gemacht, seid ihr zufrieden?
In welchem Bereich lagen die mittleren jährlichen Beitragssteigerungen bei euch? Und sind die in den letzten Jahren ebenfalls stärker gestiegen als zuvor - analog der BBG?
Ich bin quasi in die PKV genötigt worden - ein Verweilen in der GKV wäre nicht logisch und klug ob der horrenden Beiträge gewesen, die ich hätte zahlen müssen. Die Erhöhungen waren bisher tragbar.

Ich weiß zwar nicht was im Alter da auf mich zukommen wird - nicht genau, aber wer weiß das schon - aber bisher will und kann ich nicht klagen. Mir geht es gesundheitlich so "lala" und ich sag es einfach wie es ist: Wenn man selbst dran ist oder mal kurzfristig Termine beim Facharzt usw. braucht ist das schon ein Segen. Man wird halt gefühlt immer noch präferiert auch wenn ich öfter las, dass das nicht mehr so "wie früher" der Fall sei, laut Angaben mancher im Netz.

Auch wenn man über eine empfundene "Zweiklassen-Medizin" sicherlich legitim streiten kann, sag ich im Zweifel nicht nein gerade wenn es um die eigene Gesundheit geht. Ich kanns wie gesagt ja auch nicht ändern und musste eher die PKV wählen.

Naja, mal schauen wie es sich so entwickelt.


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 19:38
Zitat von WardenWarden schrieb:Ich bin quasi in die PKV genötigt worden - ein Verweilen in der GKV wäre nicht logisch und klug ob der horrenden Beiträge gewesen, die ich hätte zahlen müssen. Die Erhöhungen waren bisher tragbar.
Klingt nach Beihilfe und privater Restkostenversicherung. Ja, da nötigt einen der Staat regelrecht in die PKV.
Kannst du in etwa deine jährliche Beitragssteigerung abschätzen?
Wobei natürlich fragwürdig ist, ob sich das auf eine private KV ohne Beihilfe übertragen lässt.


1x zitiertmelden

Private Krankenversicherung

03.08.2024 um 20:33
Zitat von IlianIlian schrieb:Klingt nach Beihilfe und privater Restkostenversicherung. Ja, da nötigt einen der Staat regelrecht in die PKV. Kannst du in etwa deine jährliche Beitragssteigerung abschätzen?
Ich müsste mich in die Daten graben um hier überhaupt irgendeine kompetente Auskunft geben zu können - aber es war nichts was ich so deutlich gemerkt hab wie gestiegene Stromkosten :D

Denn:
Zitat von IlianIlian schrieb:Wobei natürlich fragwürdig ist, ob sich das auf eine private KV ohne Beihilfe übertragen lässt.
Schon deswegen glaube ich, dass es nicht zwingend "hilfreich" wäre.

In ca. 10 Jahren sind die meiner Kenntnis nach kaum für mich gestiegen. Ich bin jetzt bei ca. 340€ im Monat. Als ich damit anfing (und nach der Ermäßigung in Ausbildung und Co wo man nur nen Bruchteil zahlt) meine ich, dass dass vorne auch ne 3 stand. Lass es notfalls ne 280 bis 290 gewesen sein (glaube aber nicht, meine, es stand ne 3 vor).

Beihilfe drückt den Preis halt weil die Kosten aufgeteilt werden. Ohne dürfte es halt mehr kosten.

Ich würde notfalls schauen ob ggf. eine Art PKV-Rechner für dich nützlich wäre. Ich suche gerade aber vieles sind quasi verstecke Werbedinger. Das hier aber als hilfreicher Richtwert ohne Werbevermittlung:


PKV

Ganz ehrlich, das ist schon nicht ohne. Für mich wäre die doppelte Belastung zumindest nicht ohne.
Also je nachdem was man beruflich macht bzw. welche Einnahmen/Ausgaben man sonst hat, versteht sich. Für andere sind das sicherlich eher peanuts oder tragbare Kosten. Aber joa, ich denke nach dem groben Durchschnitt kann man sich dann richten. Der Rest ist ja dann individuell - ggf. etwas weniger, wahrscheinlich eher mehr.


1x zitiertmelden