@cherry-red:
Tja, Fieber spart das Geld für die Drogen.
@Topic:
Nach zweisehr repräsentativen Untersuchungen (Bundesgesundheitssurvey 1998, Dresdner Angststudievon Margraf) weisen 9% der deutschen Bevölkerung aktuell (im Querschnitt) eineAngststörung auf.
Nach der NCS-Studie entwickeln rund 25% der US-Bevölkerung im Laufeihres Lebens eine Angststörung: 6% eine Agoraphobie, 3% eine Panikstörung, 5% einegeneralisierte Angststörung, 11% eine spezifische Phobie, 13% eine soziale Phobie, 8%eine posttraumatische Belastungsstörung, 2,5% eine Zwangsstörung.
Angst- undPanikstörungen sind bei Frauen die häufigste, bei Männern (nach dem Alkoholmissbrauch)die zweithäufigste psychische Störung. Angststörungen treten im Lebensverlauf beiFrauen (30,5%) häufiger auf als bei Männern (19,2%). In den letzten 12 Monaten warenAngststörungen bei Frauen (22,6%) doppelt so häufig anzutreffen als bei Männern(11,8%).
In klinischen Stichproben sind Agoraphobien die häufigsten Angststörungen,gefolgt von sozialen Phobien, während in der Allgemeinbevölkerung soziale und spezifischePhobien am weitesten verbreitet sind.
Ohne Behandlung ist die Entwicklung vonAngststörungen im Laufe des Lebens nach allen Studien als sehr negativ zu beurteilen.Spontanheilungen sind seltener als früher angenommen, jedenfalls niedriger als beianderen psychischen Störungen. In der Münchner Verlaufsstudie ergab sich bei einerNachuntersuchung nach 7 Jahren eine extrem niedrige Spontanheilungsrate von weniger als20% für alle Angststörungen. Der Verlauf ist meistens mild-persistent, phasenweise sogarrelativ symptomfrei. Eine fortlaufende Verschlechterung trat vermehrt nur beiPanikstörungen (51%) auf. Insgesamt zeigte sich für reine Angststörungen ein günstigerVerlauf bei 50%, ein chronischer Verlauf bei 39%. Bei Mehrfacherkrankungen hatten nur 28%einen günstigen Verlauf, 50% dagegen einen chronischen Verlauf.
Über den Zeitraum derletzten 30 Jahre ergeben sich bei Angststörungen im wesentlichen die gleichenHäufigkeitsbefunde (Unterschiede beruhen auf der Art der Diagnostik und der Art derStichproben), während bei Depressionen eine Häufigkeitszunahme zu verzeichnen ist. ImLaufe des Lebens entwickeln 17,1% (25% der Frauen) eine Major Depression, 6,4% eineDysthymie, 1,6% eine bipolare Störung.
(Morschitzky, Angststörungen. Diagnostik,Konzepte, Therapie, Selbsthilfe. Wien, 2004, Springer.
Soviel zum Thema"Normalität oder Unnormalität" von Angst.