Nicht glücklich sein wollen

@xtom1973
Ich bin mir sicher, dass die meisten trotzdem im inneren wissen, dass das ihre wahre Liebe ist, auch wenn sie sich oft zanken.

Aber stimmt, ob die noch glücklich sind..

Zeo schrieb:Anfangs ist es vielleicht so. Aber auf Dauer wird sich das ändern.

Nein Zeo, es KANN sich ändern. Partnerschaft heißt *auch* arbeit!

Wenn du an alles mit dieser depressiv-pessimistischen Sichtweise "klappt ja doch nicht" rangehst, die ich meine bei dir rauszulesen, wird auch nichts klappen. So ungefähr funktioniert Selbsthypnose / autogenes Training. Du redest dir ein, daß du toll bist, und du wirst es werden. Du redest dir ein, daß du keinen Hunger hast, und du hast keinen. Du redest dir ein, daß es nicht geht, und es geht nicht!

Und wichtiger: diese negative Sichtweise brennt sich schneller im Hirn fest als ne positive, so daß du irgendwann gar nicht mehr anders denken kannst. Wie ein alter Röhrenmontor, in den sich ein Standbild einbrennt.

Niemanden schrieb:Ich bin mir sicher, dass die meisten trotzdem im inneren wissen, dass das ihre wahre Liebe ist, auch wenn sie sich oft zanken.

Ich hab es mehr als "ankotzen" erlebt. Zanken ist relativ harmlos.

@xtom1973
Funktioniert das mit der Hypnose da?
Mein Vater hat mir immer gesagt "Wenn du sagst du schaffsf das nicht, schaffst du es auch nicht"

Oder immer "Ich will das, ich schaff das"
Der Wille spielt viel mit anscheinend.

@Niemanden

Da hat er recht gehabt.
Es gibt da nur einen wichtigen Punkt: du mußt total überzeugt sein und darfst keine Zweifel haben.

@xtom1973
Und gibts dazu irgendwas?
Also gibt es da eine Technik? Oder irgendwas anderes? Oder heißt es nur der Wille

Niemanden schrieb:Also gibt es da eine Technik? Oder irgendwas anderes? Oder heißt es nur der Wille

Man muß nach meiner Erfahrung "nur" an sich selber arbeiten.

Wille, "Einstellung". Man muß sich aber auch von dem ganzen aufgestauten negativen "Dreck" befreien, der sich mit der Zeit so ansammelt.

@xtom1973
Und wie geht das?
Mit Meditation?

Meditation ist sehr gut. Aber nicht zuviel davon.

Man darf sich zB nicht mehr verletzen lassen in der Überzeugung, daß sein "Feind" damit sein Ziel erreicht hat. Je schlechter es mir geht, desto mehr hat mein "Feind" sein Ziel erreicht, oder?

Allgemeiner, Befreiung von allem Schlechten, bedingt aber auch, daß du selbst nichts Schlechtes mehr tust und denkst. ...große Aufgabe.

Man merkt zum Beispiel im Gespräch mit Menschen, die viel klagen, wie sie ihr Leid über dich kippen um es los zu werden. Aufpassen. Zuhören, aber innerlich blocken. Sowas zieht ganz schnell runter. Ich denk mir aber es gibt Bücher, wie man zu ner positiven Haltung gelangt, wo das besser erklärt wird. Leider hab ich keine konkrete Empfehlung.

Ok danke.

Biddeschön. Hoffe es hilft dem Ein- oder Anderen ein bisschen.

@ xtom1973, vielem was du geschrieben hast, kann ich voll zustimmen.

Aber das hier finde ich, ist mit sehr viel Vorsicht zu genießen:

Du scheisst einfach auf die anderen und gehst schnurstracks deinen eigenen Weg, ohne Rücksicht, ohne Rücksicht auf Verluste.
...
und siehst nur noch auf deinen Vorteil. Du riskierst damit, daß du zum gleichen Arschl0ch wirst wie die Leute, die dich verletzt haben und verletzen.

Du brauchst ne starke geistige Haltung mit einer gewissen "eiskalten" Komponente. Du mußt lernen zu lügen, dich durchzusetzen, und so fort.
...
Konzentrier dich NUR auf dich und deine Situation.

„starke geistige Haltung“ finde ich okay und sehe das genauso. Aber das Übrige sieht für mich so aus als rätst Du @Zeo zum totalen Egoist (also Arschloch) zu werden?

DAS soll nun DIE ultimative Lösung sein?
Meine „softe“ Methode z.B. hier: Beitrag von Optimist (Seite 5)
findet Ihr demnach ungeeignet oder blöd, oder wie soll ich es verstehen, dass Ihr diese Möglichkeiten vollkommen ausgeblendet habt?

"

xtom1973 schrieb:ohne Rücksicht auf Verluste

finde ich direkt gefährlich, so kann man Verbrecher ranziehen...


Folgendes hingegen fand ich z.B. wieder sehr schön geschrieben von Dir und kann da vollkommen mitgehen:

Nein Zeo, es KANN sich ändern. Partnerschaft heißt *auch* arbeit!

Wenn du an alles mit dieser depressiv-pessimistischen Sichtweise "klappt ja doch nicht" rangehst, die ich meine bei dir rauszulesen, wird auch nichts klappen. So ungefähr funktioniert Selbsthypnose / autogenes Training. Du redest dir ein, daß du toll bist, und du wirst es werden. Du redest dir ein, daß du keinen Hunger hast, und du hast keinen. Du redest dir ein, daß es nicht geht, und es geht nicht!
...
Allgemeiner, Befreiung von allem Schlechten, bedingt aber auch, daß du selbst nichts Schlechtes mehr tust und denkst.
...
Man merkt zum Beispiel im Gespräch mit Menschen, die viel klagen, wie sie ihr Leid über dich kippen um es los zu werden. Aufpassen. Zuhören, aber innerlich blocken. Sowas zieht ganz schnell runter.

Mit dem Topic identifiziere ich Menschen die entweder in einer Trotzphase sind, oder im schlimmeren Falle, krank!

@Zeo

Zeo schrieb:An meiner Situation will in in der Hinsicht nichts ändern, dass ich mich anpassen und verstellen müsste, um Anderen zu gefallen.

Du musst $Anderen nicht gefallen. Du musst das tun, was *du* für richtig befindest, und nicht das, was $Anderen gefällt. Wenn dazu gehört, schwarze Kleidung zu tragen, dann sei es so. Wenn du schwarze Kleidung nur aus Protest trägst, ist das insofern nicht richtig, als dass das dann nicht *du* bist. Weißt du überhaupt, wer du bist? Und bist du der, der du bist? (mal ganz abseits irgendwelcher Protestideen)

Zeo schrieb:Wenn ich nicht so sein kann, wie ich bin (und das kann ich kritiklos anscheinend nur, wenn ich allein bin), dann ist menschliche Gesellschaft nicht das richtige für mich

Du musst eine andere Philosophie entwickeln. Was interessiert es dich, wie andere über dich denken? Was juckt es die deutsche Eiche, wenn sich ein Schwein daran reibt?

Zeo schrieb:ich bleib lieber nur übers Internet mit der Außenwelt in Kontakt.

Ich gehe mal davon aus, dass du keinen Lieferservice für deine Lebensmittel hast und deine Fressalien im Laden kaufen musst. Wie läuft das ab, wenn du an der Kasse stehst (menschliche Interaktion mit der Kassiererin)? Mustert sie dich abfällig, verkneift sich sich ein Grinsen? Oder sagt sie brav Guten Tag, und konzentriert sich dann auf die Waren auf dem Band? Und wenn ja, warum tut sie das?

Zeo schrieb:Aber mich kotzt es nur noch an, deswegen ständig kritisiert zu werden.

Was hörst du dir die Kritik überhaupt an oder nimmst sie zu Herzen? Denk an die Eiche und das Schwein.

Zeo schrieb:Ich will so leben, wie ich es für richtig halte.

Das! ist der richtige Ansatz. So muss es sein.

Zeo schrieb:Und heute sag ich mir: "Wie du mir, so ich dir. Ich lass euch auch keine Ruhe."

Das ist nicht gut, und ich sage dir auch, warum. Indem du dich darauf einlässt, findest du nicht die Ruhe, die du eigentlich willst. Schlägt die Eiche zurück? Nein. Reiben sich die Schweine weiterhin? Ja.

Oder stell dir vor, du wärst Torero: die Stiere gehen im Stierkampf alle drauf, das rote Tuch hält ewig.

@Optimist
Diese Lösungswege sagen mir alle nicht zu. Aber eins weiß ich. Ich will Rache für meine versaute Kindheit. Und deswegen werd ich nicht so tun, als wär nichts passiert und die personifizierte Freundlichkeit spielen.

@KillingTime
Willst du das wirklich alles wissen? Ich glaub nicht, dass diese Informationen relevant sind für das Thread-Thema.

nicht glücklich sein wollen

das thema finde ich interessant. vor allem weil es mir auch zur zeit vorgeworfen wird.
allerdings sehe ich das auf meine person bezogen nicht so^^
dafür muss ich etwas ausschweifen.
habe mein leben lang versucht dazu zu gehören. bereits als kind habe ich mich immer angepasst, war
immer das perfekte kind und der perfekte schüler, denn nur so, fand ich schon sehr früh heraus, wurde ich von meiner familie und umfeld akzeptiert.
das setzte sich auch im beruf später fort. auch bei freundschaften usw. habe zwar immer wieder versucht im ansatz so zu sein wie ich mich selber sehe, aber dann kam immer der spruch "du willst ja gar nicht glücklich sein".

schon komisch wie einem dieser satz durchs ganze leben verfolgt :D

wurde gemobbt im job und auch manche sogenannte freunde (damals sah ich sie als freunde an) hatten da so ihre sprüche drauf, wenn ich nicht dem strom folgte. also folgte ich (zumindest nach aussen hin) dem strom. aber die krux war/ist damit bin ich nicht glücklich geworden.
ganz im gegenteil. man spielt nach aussen hin den perfekten mitmenschen und innerlich wird man dadurch total zerstört.
ich konnte nicht glücklich sein. schon gar nicht weil es die anderen so selbstverständlich von mir erwartet haben.

vor etwas über 2 jahren bekam ich dann so richtig eins auf die schnautze und ich begann endlich für mich selber umzudenken. seither bin ich ICH. lasse mir nicht mehr alles gefallen und sage meine meinung. bin so wie ich bin...eben anders^^

deswegen habe ich nicht jeden tag friede, freude, eierkuchen. ganz im gegenteil.
aber ich bin zufriedener mit mir selber. kann mich endlich selber akzteptieren und auf die anderen sch**** ich :D
und der witz an der sache ist, gerade wo ich nun endlich ICh bin kommt der spruch von allen seiten "du willst nicht glücklich sein"

daher meine frage, wer entscheidet ob man glücklich ist oder nicht? ist es nicht anmassend von den anderen es für einen selber zu entscheiden? ist es nicht so, dass gerade menschen die von sich selber meinen nicht glücklich zu sein (oder zu sein wollen) gerade von der gesellschaft in diese rolle gedrängt werden? weil eben gewisse erwartungen an einem gestellt werden, die man nicht erfüllen kann.
und man übernimmt dann unbewusst dieses nicht glücklich sein wollen?

@Zeo

Zeo schrieb:Willst du das wirklich alles wissen?

Nein, jetzt nicht mehr.

Deine Antworten auf meine Fragen haben gezeigt, dass du an deiner Situation gar nichts ändern möchtest. Du bist glücklich, so wie es jetzt ist, weil du den Schuldigen (nämlich "die Anderen") identifiziert hast. Darum schlagen bei dir auch alle Therapieversuche fehl.

Eigentlich machst du genau das Gleiche wie ein Rentner, der mit Liebe und Hingabe sein offenes Bein pflegt.

@Rasenmoped

Rasenmoped schrieb:schon komisch wie einem dieser satz durchs ganze leben verfolgt :D

Wenn man Kindern schon von klein auf irgendwelche Schuldgefühle einredet, dann werden diese Schuldgefühle so manifest, dass sie das Kind durch das ganze Leben begleiten.

@KillingTime
da geb ich dir recht.
wir werden alle bereits sehr stark geprägt in unserer kindheit. wo wir wieder bei der sache sind "in eine rolle gedrängt zu werden".

@Zeo
keiner sollte so tun, als ob nichts passiert sei und niemand sollte die personifizierte Freundlichkeit spielen, aber Rache quasi an allen üben zu wollen (falls ich das richtig verstanden habe) bringt Dir glaube ich nichts. Wie stellst Du es Dir denn vor, wenn Du Rache genommen hast? Ist dann alles besser? Ist Genugtuung das Einzige, was Dich am Leben interessiert? Was käme dann?

Tussinelda schrieb:Wie stellst Du es Dir denn vor, wenn Du Rache genommen hast?

Er nimmt ja nicht mal wirklich "Rache". Das würde auch gar nicht funktionieren, weil sich niemand für seine Animositäten interessiert.