@Zeo ich kann Dich gut verstehen, weil es mir in abgeschwächter Form früher ähnlich ging. Auch was das betrifft, dass ich besser schreiben als reden kann.
Aber weißt Du was ich für eine Lektion in meinem Leben gelernt habe? Es sind an einer Situation
immer mindestens
Zwei beteiligt und somit setzten immer diese BEIDEN die Ursache und Wirkung -
gegenseitig - also eine
Wechselwirkung.
Das wird dann oft einer
angeblichen Schuld oder Unschuld verwechselt,
aber es geht immer nur um diese Wechselwirkungen. Oder man kann sagen: Es sind
immer Beide "schuld" oder
keiner von beiden schuld (weißt wie ich es meine?)-
Was ich nun für mich persönlich gelernt habe und damit jetzt immer sehr gut fahre,
ohne mich verbiegen zu müssen:
Andere Meinungen und vor allem auch
mich selbst NICHT mehr so
wichtig nehmen.
Mir ist es inzwischen relativ egal, wie mich Andere sehen, ich sage meine Meinung und
stehe dazu (das ist auch sehr wichtig). Andererseits halte ich es für wichtig, auch
berechtigte Kritik
zulassen zu können.
Denn es ist ja auch tatsächlich so, dass letzten Endes kein Mensch von sich behaupten kann,
immer richtig zu liegen.
Und so sage ich mir auch, wenn die
meisten Menschen mir ein bestimmtes Feedback geben, (z.B. dass ich arrogant bin), dann überprüfe ich, ob da was dran ist.
Weil ich mir dann auch sage: Wenn ALLE etwas in bestimmter Weise empfinden, dann ist das sicher kein Irrtum, sondern mit meiner Selbst
wahrnehmung stimmt vielleicht etwas nicht
Gegebenenfalls kann ich dann darauf reagieren, was jedoch nicht heißt, dass ich mir als Gesamtpersönlichkeit untreu werden muss.
Beispiel:
Wenn mir Viele nachsagen würden, dass ich zu ungeduldig und verständnislos bin, dann würde ich mich nicht darüber hinwegsetzen sondern überlegen, ob Diejenigen Recht haben.
Würde als 2. Schritt dann überlegen, was und wie ich es besser machen, an mir "arbeiten" könnte. Dies jedoch hauptsächlich
für mich persönlich (NICHT für die Anderen !), denn man lebt ja nicht alleine auf dieser Welt sondern ist ein
soziales Wesen und strebt ja doch mehr oder weniger unbewusst ein gutes "Miteinander-Auskommen" an, was natürlich NICHT heißt, es jedem Recht machen zu müssen.
Aber es beinhaltet eben, Andere SO zu behandeln, wie man gerne
selbst behandelt werden möchte (dass man z.B. NICHT herablassend, verächtlich usw. mit Anderen umgeht, denn das möchte man ja umgedreht auch nicht erleben).
Das hat in meinen Augen absolut nichts mit Verbiegen zu tun, sondern einfach nur
an sich arbeiten und
störende Eigenschaften (die ja jeder Mensch hat, ansonsten wären ja alle VOLLKOMMEN
;) ) abzuschleifen - das ist dann eben einfach verträglicher für's Miteinander.
Um noch mal auf mein Beispiel wegen "Verständnislosigkeit" zurückzukommen.
Wenn ich es
ignorieren würde, dass ich von Vielen solch ein Feedback bekomme, mir sagen würde, die können mich alle mal, ich bleibe wie ich bin - entweder man nimmt mich so oder lässt es bleiben - dann würde dies u.a. dazu führen, dass ich Menschen wie Dich (welche anders als die Masse sind), eben
nicht verstehen, nicht akzeptieren könnte.
Aber DAS ist doch, was Du und überhaupt jeder Mensch möchte - akzeptiert werden
wie man ist .
Nur wie soll das gehen, wenn man NICHT auch SELBST seinen Beitrag leistet, wenn man immer nur mit dem Finger auf die Anderen zeigt, aber nie AUCH auf sich? Kurz gesagt, wenn man nicht an sich
"arbeitet"?.
Das war jetzt nur ganz allgemein - NICHT speziell auf Dich gemünzt, bzw. zielte jetzt im Grunde nur wieder auf meine oben beschriebenen Wechselwirkungen ab.
In einer Liebes- oder Freundschafts-Beziehung muss man auch ständig "
arbeiten", ansonsten funktioniert sie nicht und man muss sich trennen.
Nur, damit Du jetzt nicht vielleicht was missverstehst.
Dass Du Dich z.B. schwarz kleidest oder wie auch immer Du Dein Äußeres gestaltest ... da kannst Du gerne zu stehen und auch
erwarten, dass Andere das akzeptieren (wer es nicht akzeptiert - sein Problem und DAS sollte man dann aber auch nicht so ernst, tragisch oder wichtig nehmen).
Was jedoch Eigenschaften sind, welche sich für Beziehungen
störend auswirken - z.B. unfreundlich, aufbrausend, ignorant, intolerant usw... - da halte ich es schon für besser, diese wenigstens etwas "abzuschleifen" .
Völlig wegbekommen wird man es wohl nicht, denn man kann keinen ganz anderen Menschen aus sich machen, aber man kann sich halt schon etwas "verträglicher" machen
;)