"Behindert" = Menschen zweiter Klasse?

Den Eindruck, mit mehr oder weniger geistig behinderten Menschen zusammen zu arbeiten, hatte ich in manchmal in meinem Job. Aber liebenswert sind die in der Regel nicht!
Media business is monkey business.

hm wie wärs mit nem ? am ende der überschrift?

es ist wirklich so, dass viele menschen nicht verstehen wenn ein anderer körperlich oder geistig krank ist...beispiel: heute an der s-bahn station verarschein zwei jugendliche immer wieder einen mann der unübersehbar krank ist. er kann nicht richtig laufen und auch nicht richtig sprechen, versucht aber den jungs irgendetwas zu sagen, die beiden anderen machen sich über ihn lustig und drohen ihm auch gewalt an. und jetzt frage ich euch: wer ist hier der behinderte? ich denke eher die beiden jungs die anscheinend nicht verstanden haben, dass dieser mensch einfach krank ist, deswegen aber nicht schlechter behandelt werden kann als jeder andere.
meine lehrerin hat eine tochter die an einer down-syndrom ähnlichen syndrom "leidet". dieses mädchen hat eine unglaubliche auffassungsgabe, ein rießiges gedächtnis und eine musik-begabung die ich mir nur wünschen kann und das genau weil sie "behindert" ist.
diese leute sind besondere leute, weil sie oft unheimilch intelligent sind oder künstlerisch begabt, wir hingegen sind nur normal und durchschnittlich...

Zvoncica schrieb:und das genau weil sie "behindert" ist.
diese leute sind besondere leute, weil sie oft unheimilch intelligent sind oder künstlerisch begabt, wir hingegen sind nur normal und durchschnittlich...

Das ist aber nur bei den seltesten Fällen so.

Im Prinzip ist es normal,dass Menschen,oftmals mit einer äußerlichen Behinderung,uns ins Auge fallen,da wir solche recht seltens sehen und sie eben anders aussehen als die meisten anderen,"normalen" Leute. Will sagen: Wer sonst nicht viel mit ihnen zu tun hat (beispielsweise wenn man nicht als Pfleger arbeitet),dem sticht das schneller ins Auge.

Doch ich sehe darin nichts schlimmes. Es kommt eben auf die Inneren Werte an.

Was absolut nicht zu tolerieren ist,wenn sich z.b. Leute über Menschen mit einem Handicap lustig machen oder sie gar körperlich verletzen.
Gerade,weil die meisten alleine völlig hilflos sind.

Ich habe Zivi in einem Behindertenheim gemacht, fuer geistig behinderte... und es hat mir wieder erwarten sehr viel Spass gemacht, man kann wirklich viel Spass mit den Leuten haben, sie sind so herrlich unkompliziert und die meisten "Macken" sind auch irgentwie eher liebenswert als belastend... es gab zwar auch ein paar problematische Faelle, die wirklich intensiver Betreuung beduerfen (ich hab genug Faeuste abfangen muessen), aber wenn man sein Verhalten entsprechend anpasst kann man mit den Leuten genau so kommunizieren wie mit jedem anderen... falsches Mitleid ist aber genau so unangebracht, die meisten wollen eher ein normales Leben mit Aufgaben und Anforderungen. Sie sind eben anders, Menschen zweiter Klasse ist voellig falsch gesagt, die meisten sind gluecklicher als wir (wobei ich hier nur von geistig behinderten reden
kann).



Leute die sich ueber Behinderte lustig machen sind einfach nur arme Schlucker ohne Rueckrad, die sich irgentwie bestaetigt fuehlen wollen... arm an Geist

Zvoncica schrieb:diese leute sind besondere leute, weil sie oft unheimilch intelligent sind oder künstlerisch begabt,

das ist ein Klischee.... meistens ist die Behinderung tatsaechlich auch eine, ich hatte z. B. mit mehreren Autisten (schwerst- mehrfachbehindert) zu tun, die haben es wirklich nicht leicht im Leben, und eine besondere Begabung habe ich nie bemerkt, ist auch eher selten wie schon gesagt

Doc

wie gesagt ich arbeite gerne mit diesen menschen zusammen.es sind teilweise fröhliche menschen.erwachsende menschen oder kinder die sich darüber lustig machen finde ich einfach nur wiederlich.ich hoffe das diese leute so etwas nie bekommen.oder mütter die ein kind mit down s.zur welt bringen.das kann passieren.man sollte hauptsächlich mal in schulen sich mal damit auseinander setzten.das die lehrer den kindern mal bei bringen warum diese leute krank sind.und das man sich nicht darüber lustig macht.

kandra2323 schrieb:das die lehrer den kindern mal bei bringen warum diese leute krank sind.und das man sich nicht darüber lustig macht.

Es kann ja wohl nicht Aufgabe der Lehrer sein die Kinder zu erziehen!!
Sowas den Kindern zu vermitteln, sollte eigentlich schon Aufgabe der Eltern sein.

das stimmt natürlich auch.

Menschen machen sich nicht nur über andere mit offensichtlich körperlichen Gebrechen lustig. Meinereiner beispielsweise hat jetzt einen Schwerbehindertenausweis mit 50 % weil alle immer so lieb zu mir waren.
Ich bin jetzt Mensch 2. Klasse und darf mit meinen paar Rentenkröten auskommen.

Es liegt wohl auch immer am Menschen selbst, ob er sich als Mensch 2. Klasse fühlt. Es gibt genug behinderte die aktiver am Leben teilhaben, wie manch ein nichtbehinderter.

cheos schrieb:Es kann ja wohl nicht Aufgabe der Lehrer sein die Kinder zu erziehen!!
Sowas den Kindern zu vermitteln, sollte eigentlich schon Aufgabe der Eltern sein.

Doch! Wenn Kinder in der Schule mehr über behinderte erfahren, lernen würden hätten sie was fürs Leben gelernt, was sie wirklich gebrauchen können. Sicher sollten Eltern das auch machen, aber ich denke die haben meist nicht die Möglichkeiten. Meine alte Relilehrerin behandelt im Unterricht auch das Thema Behinderte Menschen und geht auch jedes Jahr mit ihren Klassen, die sie unterrichtet ( meist 8.-9. Klasse) in die körperbehinderten Schule bei uns in der Stadt, damit die Kinder einen Einblick in den Schulalltag bekommen können und mal mit behinderten Kindern in Kontakt kommen.

Ich kann mich gut an Debatten mit Eltern erinnern, als die Kita, in der meine Tochter damals war, eine integrative Einrichtung werden sollte, in der auch Kinder mit Behinderungen/Beeinträchtigungen betreut werden sollten.

Ein Aufschrei in der Elternschaft: "Meine Kinder sollen doch nicht mit Krüppeln und Deppen zusammen aufwachsen." "Früher hätte man die doch gleich weggemacht." "Wenn hier die Bekloppten reinkommen, nehme ich mein Kind aber raus." etc., etc.
Deutscher Mittelstand in einer deutschen Mittelstadt Mitte der Achtziger Jahre.

Was für eine Erziehung soll man denn wohl von solchen Eltern erwarten?

ich denk, die, die diese Worte - Krüppel und Depp - in den Mund nehmen, sind sogar minderbemittelter als die Behinderten, denn sie tun dies wider besseren Wissens.
Haben die Angst von Ansteckung, oder was?

@rockandroll:

rockandroll schrieb:Haben die Angst von Ansteckung, oder was?

Einfach nur Vorurteile gegenüber Menschen,die auf die Hilfe anderer angewiesen sind,um durch ihren Alltag zu kommen.

Womit ich jetzt nicht sagen will,dass jeder Mensch mit einer Behinderung sofort auf Hilfe angewiesen ist.

mr.destar,

wenn man sich vor Augen führt, dass sie selbst auch keinen Meter ohne fremde Hilfe beweltigen können, dann ist das schon eine "starke" Forderung.
Jeder ist von Jedem auf die eine oder andere Weise abhengig. Das sag ich nicht nur so daher. Das ist Fakt.

sorry, mr.deXtar

Ich denke eher, dass sich die Leute in ihrem "Heile-Welt-Denken" gestört fühlten.
Nach aussen hin tolerant, wie es sich für aufgeklärte Mittelständler gehört(e), getreu dem Kalauer:

Also, zwei Dinge kann ich ja nicht ab: Rassismus - und Nigger, die in der U-Bahn neben mir sitzen.

die ganz normale Bigotterie, die ihre Kreise in unserer ach so aufgeklärten und toleranten Gesellschaft zieht.

@rockandroll:

rockandroll schrieb:Jeder ist von Jedem auf die eine oder andere Weise abhengig. Das sag ich nicht nur so daher. Das ist Fakt.

Wenn man sich das Gesamtbild anschaut,ja.

Doch wie gesagt,die Leute,die solche Menschen auf diese Weise runtermachen, haben einfach nur Vorurteile gegen diese oder mögen sie nicht,nur,weil sie "anders" aussehen.
Mag sich zwar komisch anhören,ist aber leider so.

eyecatcher schrieb:Sicher sollten Eltern das auch machen, aber ich denke die haben meist nicht die Möglichkeiten.

Das ist ja wohl ein Witz?