Suizid(-versuche): Eure Meinung?

@FF

FF schrieb:Und wenn er dann traumatisiert ist von den Bildern die er gesehen hat

Das Risiko geht jeder, der als Lokführer arbeitet, halt ein.
Es ist nunmal eine sehr sichere und einfache Methode, sich vor einen Zug zu werfen.
Man kann von einem Menschen, der psychisch am Ende und somit quasi nicht mehr zurechnungsfähig ist, nicht erwarten, rationale Entscheidungen bezüglich seines Suizids zu treffen.
In unserer Gesellschaft ist es halt wichtiger, dass Menschen günstig von A nach B kommen, als potentielle Selbstmordspots besser zu überwachen.

@Draiiipunkt0
Kein Grund, den Lokführer zum gefühllosen Herdentier zu erklären, das bitte nicht jammern soll. (Was sich sowieso widerspricht.)

@FF

FF schrieb:Kein Grund, den Lokführer zum gefühllosen Herdentier zu erklären, das bitte nicht jammern soll.

Nein, gefühlloses Herdentier gewiss nicht, aber jammern finde ich auch merkwürdig.
Wenn ich den Job als Lokführer antrete, muss ich darauf vorbereitet sein, eines Tages einen Menschen zu überfahren, und das in Kauf nehmen.
Wenn ich als Polizist anfange, muss ich damit rechnen, dass ich eines Tages einen Menschen töte. Flugzeugpiloten übernehmen die Verantwortung für hunderte Menschenleben.
Sie alle kennen das Risiko und gehen es bewusst ein.

Wer damit nicht klar kommt, hat den falschen Beruf gewählt.

Niemals. Außer, wo ich mal besoffen war - und dann auch nur für ein paar Sekunden! Das chemische Zeug von diesen Antidepressiva verändert einen. Siehe Robert Enke! Er hatte eine hübsche Frau, Erfolg im Beruf...

@Feminine

Feminine schrieb:Er hatte eine hübsche Frau, Erfolg im Beruf

Manchen Menschen kommts im Leben aber auf andere Sachen an.
Schönheit ist vergänglich und erfüllt auch niemanden dauerhaft und Erfolg im Beruf ist auch wenig wert, wenn man wie Enke quasi kein Privatleben hat.

@Draiiipunkt0
Seine Frau war bestimmt auch immer für ihn da. Aber ich verstehe schon - man kann auch sehr allein sein, obwohl man einen Partner hat. Selbst erlebt... Doch man hat nur ein Leben!

Feminine schrieb:Doch man hat nur ein Leben!

Vielleicht, aber manche kommen irgendwann an einen Punkt, an dem man einfach keinen Ausweg mehr sieht. Keiner weiß, was genau im Kopf eines anderen vorgeht.
Es ist leicht, die Schuld auf die Medikamente zu schieben, aber die meisten greifen doch auch erst zu harten Medikamenten, wenn sie sowieso schon verzweifelt sind...
Dazu ein Satz, den Enke zu seiner Frau gesagt haben soll:

"Wenn du nur einmal eine halbe Stunde meinen Kopf hättest, dann würdest du verstehen, warum ich wahnsinnig werde"

Robert Enke soweit ich weiß war schon lange nicht mehr in Therapie und Medikamente hatte er auch keine genommen deshalb er Satz wir haben auch ja geglaubt mit liebe geht das.

kann mich auch irren aber so hab ich das in Erinnerung.

Robert Enke ist nur eines von unzähligen Opfern einer Gesellschaft, die völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist. Das Motto lautet "höher, schneller, weiter".
Die Menschheit beutet diesen Planeten und die Lebewesen darauf rücksichtslos aus, um die eigenen egoistischen Interessen so effizient wie möglich zu befriedigen.
Dass diese Vorgehensweise im Endeffekt zur eigenen Vernichtung führt, wird einfach ausgeblendet (die Menschen sind heutzutage in der Lage, so gut wie alles Leben auf diesem Planeten in ein paar Minuten auszulöschen).

Um sich von dieser Realität abzulenken, hat der Mensch sich ein vermeintlich logisches Konstrukt geschaffen, das ihn beschäftigt. Darin zählt es nur, wer du bist und was du hast. Es ist einfach krank und deshalb ist es nicht verwunderlich, dass sensible Menschen manchmal durchdrehen.

Ein Mensch der Suizid begeht, möchte den Schmerz beenden auf den er fokussiert ist. Er hat einen starren Blick auf den Schmerz. Somit eine begrenzte Sicht. Er möchte einfach nicht mehr.

Öffnet den Menschen die Augen. Entfernt diese begrenzte Sicht, wenn möglich. Lockert seine Fokussierung.

Feminine schrieb:Aber ich verstehe schon - man kann auch sehr allein sein, obwohl man einen Partner hat.

Das kann man. Meistens ist man dies, wenn der Partner einem nicht die Wünsche erfüllt, die man hat. Auf Dauer führt dies zu einer unglücklichen Beziehung und man lebt mit seinen Bedürfnissen alleine. Am Ende sieht man keinen Sinn mehr in der Partnerschaft und man kann sie aber auch nicht beenden, da man irgendwie an diese Person gebunden ist. Auch wenn man in einer unglücklichen Beziehung lebt, kann man andere Wege einschlagen als den Selbstmord. Jedoch hängt die Lösung in so einer Situation auch immer davon ab, was man vorher für Erfahrungen gemacht hat. Hatte man es immer schwer in der Partnersuche, so hat man Angst keinen neuen Partner mehr zu finden und will nicht vereinsamen. Da überlegt man sich, ob man nicht lieber in einer unglücklichen Beziehung bleibt oder sich einfach umbringt, damit man den Schmerz der Einsamkeit nicht mehr spüren muss.
Wie ich schon sagte, der Mensch ist ein soziales Tier welches auf andere Individuen angewiesen ist. Kann es keine Bindungen aufbauen oder wird immer nur enttäuscht, bringt es sich lieber um, als den ständigen Schmerz der sozialen Isolation zu spüren. Je weniger soziale Kontakte jemand hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit in eine Depression zu fallen, die im Suizid enden kann.

Ja, es muss schon vieles schief laufen im Leben, dass man keinen Ausweg mehr sieht. Oft ist eine missglückte Beziehung nur die berühmte Spitze des Berges.
@Yotokonyx

Man kann übrigens auch völlig rational denkend davon überzeugt sein, dass das eigene Leben keinen Sinn hat. Dazu braucht es nicht zwingend eine Krise oder Depression.

http://www.lifeline.de/themenspecials/depression/glueckspillen-eine-gefaehrliche-geschaeftemacherei-id100302.html
Denke schon, dass Tabletten in dieser Hinsicht schlimmer sind als Alkohol.

Tabletten = Chemie und Bier = deutsches Reinheitsgebot. Man kann sich natürlich auch tot saufen.

@Feminine
Also sollte ich lieber saufen als meine Medikamente nehmen ?

@Illyrium

Illyrium schrieb:Also sollte ich lieber saufen als meine Medikamente nehmen ?

Am besten gar nichts von beiden! Auf Dauer ist beides keine Lösung!

@Feminine
Mit der Meinung wäre ich schon längst Tod. Aber egal ich gönn sie dir.

@Illyrium

Illyrium schrieb:Also sollte ich lieber saufen als meine Medikamente nehmen ?

Was denkst du den selbst, was das beste für dich ist?
und Hallo:)

@Koman
Wie meinst du das ? Na auf jeden Fall nicht saufen :) ich nehme seit gut 10 Jahren Medikamente ich Habe es mal versucht ohne 4 Monate hat es gedauert dann war ich in der Psychiatrie. Weil es mir sehr schlecht ging.

Solche Leute die sowas sagen denken nicht weiter als bis 3.

@Illyrium
Und gibt es auch irgend etwas, wo du selber darüber denkst,
das es dir helfen würde oder erleichtern würde?

wo du dich wohler fühlen würdest.