Also glauben kann ich das schon, mir fällt dazu ein, das etwas Ähnliches der Ex-Freundin von Ulli Lommel - ein Regisseur, der mit Kinski in den 80er Jahren gearbeitet hat - passiert ist.
Die hatte Lommel seinerzeit wegen Kinski verlassen, die Affäre gestaltete sich aber so, dass Kinski zunehmend besitzergreifender wurde und die Frau im Haus eingesperrt hat, ich glaub gefesselt war sie auch noch.
SPIEGEL: 1984 drehten Sie mit Klaus Kinski und Ihrer zweiten Frau Suzanna Love "Revenge of the Stolen Stars". Stimmt es, dass Kinski mit ihr durchgebrannt ist?
Lommel: Am ersten Tag verprügelte er den Tonmeister und verlangte, sofort mit der Maskenbildnerin ins Bett zu gehen. Als der Film fertig war, ist Suzanna mit ihm in seine Prachtvilla nach San Francisco geflogen - warum, müssen Sie sie fragen. Sie hat dann schnell festgestellt, dass sie seine Gefangene war. Wenn Kinski zum Einkaufen fuhr, wurde sie gefesselt und geknebelt. Er hat das wohl als Liebesspiel empfunden. Irgendwann rief sie mich an: "Bitte komm sofort und befreie mich. Klaus hält mir dauernd die Knarre an den Schädel und droht, mich umzubringen." Ich mietete einen bewaffneten Bodyguard. Als Kinski die Tür öffnete, schlug ihm der Bodyguard die Faust ins Gesicht. Dieses paranoide Monster bewusstlos am Boden zu sehen war eine schöne Entschädigung für die grauenhaftesten Dreharbeiten meines Lebens.Text