Arm und reich

Zehntausende Menschen haben in Berlin und Stuttgart gegen das Sparpaket der Bundesregierung und den europaweit geplanten Sozialabbau demonstriert. Attac plant weitere Aktionen für die kommenden Wochen, im September ist zudem ein europaweiter Aktionstag gegen Sozialabbau geplant.

Aufgerufen zu den Protesten hatte das breite gesellschaftliche Bündnis "Wir zahlen nicht für eure Krise", dem rund 100 Gruppen und Organisationen angehören – darunter auch das globalisierungskritische Netzwerk Attac. Laut Angaben der Organisatoren gingen in Berlin zwischen 15.000 und 20.000, in Stuttgart mehr als 20.000 Menschen auf die Straße.
"Ob in Griechenland, Spanien oder Deutschland: EU-weit erleben wir gerade, wie der Sozialstaat angegriffen und die soziale Spaltung mutwillig vorangetrieben wird. Diesen Klassenkampf von oben nehmen wir nicht hin. Die Proteste heute waren erst der Anfang", sagte Roland Süß, der bei der Kundgebung in Stuttgart für Attac gesprochen hat. Mit dem Sparpaket hat die Bundesregierung das Fass zum Überlaufen gebracht.

In den kommenden Wochen wird Attac mit Aktionen auftreten, die zeigen werden, wo das Geld zu holen ist. Die Bundesregierung tut so, als bleibe ihr gar nichts anderes übrig, als den Armen und Arbeitslosen die Krisenlasten aufzubürden. Attac wird zeigen, dass es sehr wohl anders geht und wo das Geld zu holen zu ist: bei den Krisenverursachern.

Der Widerstand wird dabei nicht auf einzelne Länder beschränkt bleiben. So ruft der Europäische Gewerkschaftsbund EGB für den 29. September zu einem europaweiten Aktionstag auf. Auch beim Europäischen Sozialforum vom 1. bis 4. Juli in Istanbul werden die sozialen Bewegungen grenzüberschreitende Proteste planen und koordinieren.

Wir bedauern, dass zwei Polizisten nach einem Zwischenfall mit einem Explosionskörper verletzt wurden und im Krankenhaus behandelt werden mussten. Gewaltanwendung - von wem auch immer sie ausgeht - kann kein Mittel sozialer Politik sein.

http://www.attac.de/aktuell/neuigkeiten/detailansicht/datum/2010/06/13/proteste-in-berlin-und-stuttgart-sind-der-auftakt-1/?no_cache=1&cHash=c47b2073b1b5f4675df20fe3a44d2d55 (Archiv-Version vom 19.06.2010)

Die Schere zwischen Arm und Reich wird auch in Zukunft noch weiter die Gesellschaft spalten.
Solange, bis man den Armen nicht mal mehr einen Hosenknopf abnehmen kann.

@Mr.Watchman

40.000 demonstrieren gegen Sozialabbau und Lohnraub. Am gleichen Wochenende guckten sich allein in Hamburg rd. 60.000 Menschen das Spiel der BRD-Nationalmannschaft beim Public Viewing an.

Soviel zum Thema politische Prioritäten der werktätigen Massen.

Doors schrieb:40.000 demonstrieren gegen Sozialabbau und Lohnraub. Am gleichen Wochenende guckten sich allein in Hamburg rd. 60.000 Menschen das Spiel der BRD-Nationalmannschaft beim Public Viewing an.

Soviel zum Thema politische Prioritäten der werktätigen Massen.

sicher, es hätten ruhig ein paar tausend mehr sein können, aber dennoch tut sich was
und es werden sicher bald noch mehr sein.
so geht es einfach nicht mehr weiter, oder?

Ja, ja, die Revolution kommt. Auf den Schloten der Fabriken wehen die Roten Fahnen. Die Kapitalisten verbunkern sich in ihren Villen. Die Rote Volksarmee marschiert.

Komisch, das habe ich schon um 1970 herum gehört und nicht so recht glauben mögen.

Manchmal kommt es mir vor wie das Pfeifen ängstlicher Kinder im dunklen Keller.

Und nach dem Umsturz, gibt es wieder die, welche "gleicher sind als gleich" ;)

@Doors
es muss ja nicht gleich ne revolution sein, aber was spricht bitte dagegen, sich für seine rechte
einzusetzen; sich gehör verschaffen? Lieber zu hause sitzen und sich dem schicksal ergeben und rumjammern?
man kann nur was bewegen, wenn man anfängt etwas zu bewegen, aber garnichts tun
ist noch viel schlimmer. Und es muss nicht immer ein krimineller akt voraus gehen, auch wenn es darunter auch deppen gibt. Und 1970? Was meinst du damit? raf?

@Mr.Watchman

Nein, es gab uauch ausserhalb der RAF noch ein gutes Dutzend bewaffnete Gruppen in der BRD und mindestens zwei Dutzend militante politische Organisationen.

Wenn einem ein Missstand auffällt, dann sollte man versuchen, etwas zu ändern.
Passt mir was an der Schule nicht, engagiere ich mich in Schüler- oder Elternvertretung.
Passt mir was im Betrieb nicht, engagiere ich mich im Betriebsrat.
Passt mir was an meinem Wohnort nicht, engagiere ich mich in der Kommunalpolitik oder gründe eine Bürgerinitiative.
Stört mich das Elend irgendwo auf der Welt, dann fahre ich da hin und versuche zu helfen oder zumindest zu Hause über die Probleme dort zu berichten.
Ich kann meinen Grips, meine Zeit, mein Geld für so viele Sachen nutzen: Ich muss es nur tun - und mich nicht auf Winsellaute und Wehklagen beschränken.

Seit ich voreinger zeit etwas geerbt habe , was auch nur 2000 euro waren habe ich ständig geld im überfluss.
gehe nebenbei arbeiten bekommen allerdings auch nur 310 euro im monat.

jedenfalls habe ich gemerkt das ich total geizig geworden bin, bin mir selbst zuschaden bei amazon z.b cd´s für 99 cent zukaufen , weil mir die 3 euro versandkosten bereits zuteuer sind.

ich könnt mir soviele´s leisten , jedoch ist es der geiz der mich daran hindert. egal ob es kleidung , lebensmittel,möbel usw sind.

ich versteh es auch mitterlweile kaum noch warum manche menschen trotz monatlichen einkommen kein geld besitzen...geld kann einen soverändern -.-

Ich finde es einfach schade, dass so viele Menschen vergessen, dass sie Menschen sind. Oder...eher dass sie menschlich sind wie jeder andere.
Mal ganz unabgesehen von ihrem finanziellen Reichtum.

Menschlichkeit an den Tag zu bringen hat keine Verbindung zu 'Besitz'.

Wenn ich viel habe, teile ich meistens das, was ich teilen kann. Wenn ich wenig habe versuche ich mich damit zufriedenzugeben und kann oft sogar das wenige noch teilen oder darauf verzichten wenn einer meiner Freunde es noetiger hat.

Geld spielt keine wirkliche Rolle fuer mich, solange ich ein Dach ueber dem Kopf habe und essen kaufen oder sonstwo besorgen kann und...Freunde hab.

ein wenig off topic, aber wenn die schere zwischen arm und reich immer weiter
auseinander geht, befürchte ich, dass wir bald ähnliche zustände bekommen werden:
https://www.youtube.com/watch?v=gWqWddushqw

Wie wärs denn, wenn wir zunächst erst einmal wieder die 1996
abgeschaffte Reichensteuer wieder einführen würden und was
würden die Vermögenden wohl davon halten?

Meinen Beifall hätte das; ich würde sie auch nicht arm machen
wollen, nur vielleicht ein bißchen "gleicher".

Heute Abend kommt um 20:15 auf 3SAT dazu eine Reportage.

Ich habe sie gesehen - das beeindruckendste Fazit daraus für mich war:
Wenn die Reichen ihre Steuern so abführen würden, wie es sich gehört,
würden dem Staat 70 MILLIARDEN Euro zufließen.

Wie wäre es denn, wenn die deutschen Milliardäre sich ein Beispiel
an ihren Kollegen in den Staaten nehmen und die Hälfte ihres
Mammons zur Minderung des Elends im Staat zur Verfügung
stellen würden? Manch ein Verblichener könnte sich so ein Denkmal setzen!

Meine Erdkundelehrerin sagte zu uns mal das arme Leute, sehr reich sind, und reiche Leute die jenigen die arm sind. Und da kann ich ihr nur zustimmen.

@Lemesh
hm ja, und rechts ist links, und oben ist in wirklichkeit unten, und auch der hungrige ist pappsatt, weil er als armer so reich ist.

(suchen sie den fehler in der aussage :D)

..vermutlich hat das deine lehrerin irgendwie weiter ausgeführt, denn so.. naja, siehst ja selbst ^^

@rockandroll
Ich meinte damit, das arme Leute, sich liebe teilen in ihrer Familie auch wenn sie nicht viel haben, haben sie dennoch ihre Liebe. Und reiche Leute..naja...die haben zwar Geld können sich aber keine Liebe kaufen, es gibt zwar auch reiche Leute die sehr viel Liebe in ihrer Familie haben, und bei den armen genauso, aber das ist in letzter zeit sehr wenig...

Arm oder Reich sollte man nicht an Besitz und Geld definieren.

@Lemesh
Du beschreibst es ganz gut. Man kann glücklich (reich) sein, wenn man gibt und wenn man liebt.

Ich kann es direkt an meiner eigenen Situation beschreiben: Ein finanzieller Engpass hat sich entspannt. Bin ich deswegen reicher? Meine Antwort: Nein.

Beim Begriff "arm" denke ich an menschliche Eigenschaften wie Neid oder Hass. "Reich" ist, wer liebt und geliebt wird.

wasmeint ihr zu arm und reich

Die Kluft zwischen dieseer Schicht wir immer groesser.
Die Menschen mit nicht sonderlich viel Geld, die aber auch noch nicht arm sind, rutschen entweder ab oder steigen auf.

@Lemesh
So ganz kann ich der Theorie deiner Erdkundelehrerin nicht zustimmen. Reiche Leute bleiben reich, auch wenn es nur das Geld ist, was sie reich macht.
Aber reich sind sie.

Und arm bleibt arm. Und wenn es nur das Geld ist, was sie arm macht. Teilweise sind sie arm.

@meteora
Hmm, ich schon. Du siehst es aus einer ganz anderen Sicht bzw. Art und Weise, wie ich oder meine Erdkundelehrerin.