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Der amerik. Weg d. Jugendarbeit, kurz: Boot - Camp

85 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gefängnis, Alternative, Boot Camp ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der amerik. Weg d. Jugendarbeit, kurz: Boot - Camp

16.12.2007 um 18:06
Ich finde vor allem schlimm, wenn dort Kinder reinkommen, mit denen man bloß überfordert ist - Autisten und dergleichen. Die tun mir einfach leid! Sie sind sowieso schon zerbrechlich und liebesbedürftig, aber dort in diesen Kinderhöllen zerbrechen sie völlig!

Es sind nur einfach schwierige Menschen, für die sich keiner Zeit nehmen will! Wenn sie mit Tieren, z.B. Pferden und Delfinen, arbeiten können, nützt das viel mehr!


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Der amerik. Weg d. Jugendarbeit, kurz: Boot - Camp

16.12.2007 um 18:11
Nun, in Amerika sind nicht nur Autisten in den Camps. Wenn es auch nur annaehernd so ist wie in Brasilien, sind dort schon die richtig harten Jungs, die einen umlegen einfach weil sie Lust darauf haben. Ist ein ganz anderer Schlag, hier gibt es solche auch zuhauf.

Und das sehe ich als eines der Probleme an: die Gesellschaft weiss nicht, mit solchen Menschen umzugehen. Ob nun Bootcamp oder Delfinzucht - beides wird ein Ritt auf Messers Schneide sein.


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16.12.2007 um 18:12
Wenn man die Kinder von Anfang an richtig erziehen und ihren Normen und Werte beibringen wuerde, braeuchte man keine Boot-Camps, doch wenn das Kind erst mal in den Brunnen gefallen ist, muss man es eben auf anderem Wege wieder rausholen.
Sicher ist es einfach, dem Fernseher die Babysitterrolle zu uebertragen und sich dann auf Arbeit oder Vergnuegen zu konzentrieren. Aber einfach ist nicht immer richtig.


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16.12.2007 um 18:16
Kein Mensch wird so geboren, dass es ihm Spaß macht, andere umzulegen. Die Ursachen sind immer in der Umgebung zu suchen und Gewalt mit Gewalt unterbinden zu wollen, ist ein Fehler.

Klar ist es nicht einfach. Ich glaube nicht, dass ich mit solchen Menschen umgehen könnte. Aber nur weil ich es nicht könnte, muss ich ja noch lange nicht so was gut finden.


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16.12.2007 um 18:19
ich finde es immer gut wenn man Menschen einsetzt die selbst diese Erfahrung gemacht haben....


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16.12.2007 um 18:20
Das ist genau der Punkt. Und da das Elternhaus vermutlich auch mit solchen Kids ueberfordert ist, muss der Staat eingreifen.


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16.12.2007 um 18:21
was heisst hier überfordert..ist es doch oftmals so das sie aus dem Kind das machen was es ist......


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16.12.2007 um 18:23
Schon allein das Wort "eingreifen" löst dermaßen negative Gefühle bei mir aus, dass ich eigentlich nur in dem, was ich sage, bestätigt werde.

Nicht dass ich gewalttätig wäre... aber mir tut es einfach weh, zu sehen, was dort abgeht.... am meisten natürlich bei den Kindern.


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16.12.2007 um 18:35
"Eingreifen" ist eben das letzte Mittel... sicher, vielleicht wird es in vielen Fällen unangemessen eingesetzt, aber man kann eben auch nicht die Zeit zurükdrehen, um gemachte Fehler ungeschehen zu machen, so ist ein "Eingreifen" manchmal nötig...

Wenn jemand nichts anderes mehr kennt als Gewalt und Raub, und mit 15 schon den ersten Mord begangen hat, ist es zu spät für eine bessere Erziehung...


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16.12.2007 um 18:44
Ich denke mal, viele Eltern denken sich: "Unser Kind ist minderjaehrig, gewaltbereit und vorbestraft. Bevor wir einen Moerder grossziehen, nehmen wir professionelle Hilfe in Anspruch und schicken ihn in ein Camp."

Ich selbst habe keine Kinder, kann also die Entscheidung nicht wirklich nachvollziehen, doch kann ich mir vorstellen, dass es fuer viele Eltern der letzte Ausweg ist, wenn sie ihr Kind nicht regelmaessig im Gefaengnis oder auf dem Friedhof besuchen wollen.


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17.12.2007 um 03:24
Legale Folter

Jugendliche Schläger körperlich zu fordern ist richtig, aber sie lernen mit militärischem Drill nicht, Verantwortung zu übernehmen. Da gibt es andere Methoden

Das Schlimme ist, dass da oft Jugendliche hingeschickt werden, mit denen man nicht umgehen kann

So wie bei uns ja auch oft alles andere als Dumme Jugendlichen wegen schwierigem Umgang auf die Sonderschule geschickt werden, wo sie intellektuell versauern.


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17.12.2007 um 03:42
Ganz im Gegenteil,auf Sonderschulen landen oft genug Hochbegabte die an normalen Schulen ohnehin schon unterfordert sind.
Aber statt zu fördern,statt Bibliotheken aufzumachen und Abenteuerspielplätze,werden diese ohnehin nur noch fragmentarisch vorhandenen Relikte aus den siebzigern dichtgemacht.
Man baut stattdessen Jugendknäste.Das ist billiger...glaubt man


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17.12.2007 um 21:15
Die Amis arbeiten an vielen Fronten gerne mit Gehirnwäsche, ob es nun im Boot-Camp oder an der "Sektenfront" ist.


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18.12.2007 um 00:07
Disziplin, enge Regeln, körperliche Betätigung und frische Luft haben wohl noch keinem geschadet, der zu viel Dampf drauf hat. Die Verhältnismäßigkeit muss aber gewahrt bleiben. Brutale Methoden sind hier fehl am Platze. Deshalb ein rundes Nein zu einem solchen Camp. Es ist jedoch denkbar, dass auch hier zu Lande Solches demnächst von dem einen oder anderen Politiker gefordert wird.


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18.12.2007 um 00:28
no way


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18.12.2007 um 02:20
Gina Score war ein krankhaft fettleibiger Teenager: sie war 1,60 m groß und wog über 113 kg. An ihrem ersten Morgen im Mädchencamp wurde sie gezwungen, an einem 5-km-Lauf teilzunehmen. Es war ein heißer, schwüler Junimorgen. Sie überhitzte sich und sagte ihrem Ausbilder, sie könne den Lauf nicht zu Ende führen. Ihr wurde gesagt, sie habe keine Wahl, und sie wurde angestachelt und angetrieben weiterzulaufen. Schließlich brach Gina Score zusammen. Die Ausbilder und andere Aufseher beschuldigten sie, einen Hitzekollaps nur vorzutäuschen, und taten nichts, ihr zu helfen; sie standen im Gegenteil noch zwei Stunden lang um sie herum, machten sich über sie lustig und tranken kühle Getränke - ihr aber verweigerten sie Schatten und Wasser. Schließlich verfärbten sich ihre Lippen blau, Schaum trat vor ihren Mund und sie starb.


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18.12.2007 um 02:24
In Florida wurde am 5. Januar 2006 ein vierzehnjähriger Junge brutal von sieben erwachsenen Männern attackiert. Sie nahmen ihn in die Mangel, hielten ihm den Mund zu, und als er nach Luft schnappte und ohnmächtig wurde, drückten seine Peiniger ihm Ammoniakkapseln in seine Nasenlöcher. Der Teenager kollabierte und war wenige Augenblicke später tot. Martin Lee Anderson starb als jugendlicher Strafgefangener im Boot-Camp von Panama City, Florida, seine Mörder gehörten zu einer Phalanx von sogenannten Drill-Ausbildern, die ihm »Manieren beibringen« wollten, als er beim Training nicht mehr laufen konnte. Eine Überwachungskamera hielt die furchtbaren Momente fest, in denen der Junge der Willkür seiner Bewacher ausgesetzt war.

Boot-Camps sind von ihrem Ursprung her die Trainingslager der US-Armee für Rekruten in der Grundausbildung, seit etwa 1990 aber versucht man, jugendliche Straftäter in paramilitärischen Einrichtungen, in denen sie ähnlich abgerichtet werden sollen wie ihre Altersgenossen beim Militär, »umzuerziehen«. Die Philosophie dieser Camps ähnelt der der US-Marines: Den Willen brechen, um ihn dann im Sinne der Ausbilder wieder neu aufzubauen.

Acht Bedienstete des Camps in Florida, darunter eine Krankenschwester, standen kürzlich vor Gericht. Die nur aus Weißen bestehende Jury sprach sie jedoch am 12. Oktober vom Vorwurf des Totschlags frei. Für die Beratung über den Fall Anderson hatten die Geschworenen sich soviel Zeit genommen wie für einen Mittagspausen-Snack. Die angeklagten Staatsdiener wären sicher härter angefaßt worden, wenn sie einen Hund zu Tode gequält hätten. Aber ihr wehrloses Opfer war nur ein schwarzer Junge.

Den Familien von jugendlichen Straftätern in den USA wird mehr und mehr bewußt, daß Boot-Camps und vergleichbare Einrichtungen für ihre Kinder die reine Hölle sind. Die Kinder und Jugendlichen werden dort mit äußerster Brutalität behandelt, sie werden geschlagen, mit Essensentzug und Einsperren in Käfigen bestraft. Das ist nichts anderes als staatlich geförderter Kindesmißbrauch.

Erst Mitte Oktober sind sieben Wärter der geschlossenen Abteilung des Jugendgefängnisses Coke County in West-Texas auf Anordnung der Texas Youth Commission entlassen worden. In dieser Jugendstrafanstalt herrschten nach den Worten eines Untersuchungsausschusses »bedauerliche Zustände«. Dazu zählten verdreckte Bettlaken, mit Kot verschmierte Zellen und Fälle von Jugendlichen, die man wochenlang in strenge Isolationshaft gesteckt hatte.


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18.12.2007 um 02:54
Video nicht jugendfrei (Login erforderlich)


Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten :(


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18.12.2007 um 02:58
Zehntausende werden sexuell missbraucht
Nach Angaben von Human Rights Watch ist fast jeder 20. Gefängnisinsasse in den USA Opfer von sexuellem Missbrauch. Es sei offensichtlich, dass die Behörden nicht genug dagegen unternähmen, kritisiert die Menschenrechtsgruppe.





Sexueller Missbrauch ist hinter den Gittern eines US-amerikanischer Gefängnisse offenbar keine Seltenheit.
Foto: AP

Etwa einer von 20 Häftlingen in den USA ist Menschenrechtlern zufolge in den vergangenen zwölf Monaten nach eigenen Angaben Opfer sexuellen Missbrauchs geworden.

4,5 Prozent der Gefangenen hätten erklärt, sie seien von Mithäftlingen oder von Wachpersonal vergewaltigt oder auf andere Weise sexuell missbraucht worden, teilte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) unter Berufung auf Daten des US-Justizministeriums mit. Das seien bei einer Häftlingszahl von etwa 1,57 Millionen mehr als 70.0000 Gefangene.


Angesichts derart hoher Zahlen sei offensichtlich, dass die Behörden nicht genug gegen sexuelle Übergriffe hinter Gittern unternähmen, kritisierte HRW-Mitarbeiterin Jamie Fellner. Nach den Daten des Justizministeriums hatten Häftlinge in der Mehrzahl der angezeigten Fälle Wachleute beschuldigt.

Eine Haftanstalt im Bundesstaat Nebraska hält demnach einen landesweiten traurigen Rekord: Hier meldeten 12,2 Prozent der Häftlinge in den vergangenen zwölf Monaten sexuelle Übergriffe durch Gefängnisaufseher


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18.12.2007 um 04:52
In Oklahoma hat sich die Polizei etwas witziges ausgedacht, um Jugendliche von Straftaten abzuhalten: die Eltern koennen, z.B. nach einem Streit mit dem Sproessling, die Polizei anrufen, die dann mal eben vorbeikommen und den Dreikaesehoch mitnehmen. Ohne wenn und aber. Der darf dann die Nacht in einer gemuetlichen Zelle auf einer kuschligen Metallpritsche verbringen und mal richtig frisch gesiebte Luft schnuppern.
Das Prinzip hat sich bewaehrt, da die Jungs ein solches Erlebnis ja selten fuer sich behalten und sich Geruechte schnell verbreiten. Seit Einfuehrung dieses fuer die Eltern kostenlosen Services, ist die Statistik der straffaellig gewordenen Jugendlichen um ca. 30 % gesunken. Also gar keine so schlechte Idee, was die Jugendarbeit in den Staaten betrifft ;)


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