Kann Rache gerechtfertigt sein?

@bluish

Dem "Herrn" sollte man dieses Zitat einmal ans Herz legen ;)

Jaja, dieser Rachegedanke, der von den "Kirchenvätern" so verbreitet wurde, ganz gegen die Lehre Jesus, der Verzeihen und Nächstenliebe gepredigt hat.


Die Strafe, die züchtigt ohne zu verhüten, heißt Rache.

von Albert Camus

jimmy,

die Etymologie mag eine andere sein, aber nicht die Semantik.

Es geht sowohl bei Gerechtigkeit wie bei Rache um Schuld und Sühne.
Das meinte ich.

Die Bedeutung ist verschieden, wie es auch die Worte sind.

nicht so verschieden, wie es die Etymologie einem glaubhaft machen will.
Schuld und Sühne, jimmy.
Beides hat als Ursache eine Schuld, und beides zieht die Sühne nachsich.

Wobei die Rechtsprechung (Judikative) nach einem objektiven und von der Gesellschaft explizit definierten Prinzip verfährt, während die Rache einer rein subjektiv empfunden Schuld entspringt, und die Sühne auch nach eigenem Ermessen ausfällt.

Nur weil jemand was in den falschen Rachen^^ bekommt, kann er sich doch nicht anmassen, selber Recht zu sprechen.

Für mich ist das was Du benennst ein gewaltiger Unterschied und Rache ist niemals ein Recht.

@Jimmybondy -- ... wo behauptet er -rache -- wäre -recht-.
Wo liest du das ?

@esaporg

Er sagte um heute 11:59, das ein begangenes Unrecht ein Recht fordert und das Rache nach unserem Sprachverständnis ein Ausgleichprinzip für ein Unrecht sei.

Die frage die ich mir steklle ist: fühlt man sich besser wenn man sich gerächt hat?

Eigentlich nicht, da man sich unbewusst bloß an sich selbst rächt, für "Fehler", die man sich nicht eingestehen mag.

@jimbo:

Jemand, in dessen Weltbild Rache einen festen Platz hat, der mag sich hinterher besser fühlen. Ein anderer vermutlich nicht.

@sarasvati23

in welchen beispielen wäre dem den so? ich komm irgendwie in diesem thread nicht aufs kleine denken. bei rache muss ich immer an vendetta und ähnliches denken und bekomme keine kleinen alltäglichen beispiele vors auge.

@ jimmybondy -- ich bin auch gut im verdrehen von sätzen.
Vorausgestzt ich habs verstanden.
Aber navi s aussage so zu verdrehen , wie du es tust , schaff ich nich.
Will ich auch nicht können. Ich möchts halt nur verstehen.

@Doors

ich bin von natur aus sanft...und das wäre schon fast übertrieben..nunja soft kann man mich aber auch nich nennen dann fühle ich mich beleidigt.
ich bin gerade am überlegen ob rache bei mir einen festen platz hat in meinem leben...dazu weiß ich nicht einmal genau wie meine einstellung dazu ist. es kommt bestimmt auf die situation an in der ich mich befinden würde...
wäre es schon rache wenn jemand eine gute freundin schlägt und sie mir das am nächsten tag sagt, ich gehe dort hin und verpasse dem lumpi eine?
für mich schon.
wobei ich mit dem lumpi garantiert erst nochmal das gespräch suchen würde...kenn mich doch

11.59 hab ich das behauptet:

jedenfalls ist die Rache in unserem semantischen Sprachverständnis ein Ausgleichsprinzip, das ein begangenes Unrecht zur Sühne verpflichtet.

Der Begriff Rache ist tatsächlich schwerwiegender als Gerechtigkeit, aber Ursache und Wirkung sind die gleichen.

Ein begangenes Unrecht fordert ein Recht.


das bedeutet, dass Rache ganuso wie die Rechtsprechung ein begangenes Unrecht zur Sühne verpflichtet.

weiter sagte ich, dass Rache ein rein subjektives Schuldverständnis beinhaltet, und die Judikative ein objektives von der Gesellschaft definiertes Schuldverständnis hat.

Und nur hier sehe ich den einzigen Unterschied zwischen Rache und Rechtsprechung.
Nichts weiter.

@esaporg

Das ist es was er schrieb, habe nichts verdreht.
Wenn Du das nicht nachvollziehen kannst weil du es wie Du sagst auch nicht willst, dann wirst Du es auch nicht verstehen können.
Aber das kannst Du vermutlich auch nicht verstehen - oder willst es nicht. ^^

Rache ist nach deutschem Recht ein Mordmerkmal des § 211 StGB in Form des niederen Beweggrundes. Wer einen Menschen aus Rache tötet, begeht keinen Totschlag (§ 212 StGB), sondern Mord mit der Folge einer höheren Strafzumessung.

Rache ist nicht deckungsgleich mit dem strafrechtlichen Begriff der „Vergeltung“, da Vergeltung einen deutlicheren Gerechtigkeitsbezug, d. h. eine Ausgleichsfunktion für erlittene Ungerechtigkeit hat.

Gilt übrigens sinngemäss auch für "PAM" (paar auf's Maul).

@navi

>>Das bedeutet, dass Rache ganuso wie die Rechtsprechung ein begangenes Unrecht zur Sühne verpflichtet.<<

Nein das stimmt so eben nicht! Rache verpflichtet das Opfer zu nichts, auch nicht zu einer Sühne.

>>weiter sagte ich, dass Rache ein rein subjektives Schuldverständnis beinhaltet, und die Judikative ein objektives von der Gesellschaft definiertes Schuldverständnis hat.<<

Das kann ein rein subjektives Schuldverständnis beinhalten, braucht es aber nicht.
Wut, aus welchem Grund auch immer, ist Motiv genug für einen Rächer.
Auch dann noch, wenn er weis das er im Unrecht ist.

Jimmybondy schrieb:Nein das stimmt so eben nicht! Rache verpflichtet das Opfer zu nichts, auch nicht zu einer Sühne.

nicht das Opfer wird zu irgendwas verpflichtet, sonder der Täter! Die Rache des Opfers verpflichtet den Täter zur Sühne.

@ jimbojoe -- stell dir vor. Kinder haben eine schneeballschlacht. Der eine trifft sehr gut, also schreit der andere " rache". Soweit so gut .
Was aber wenn die rächer steine in den schneeball stecken ? Weil sie das unter rache verstehen.? Mit diesen rächern möchten wir nicht spielen.

Doors,

es muss ja nicht gleich ein Mord sein.
Mir geht es um ganz Banales.
Z.B verarscht mich einer, und ich merk mir das.
Bei der nächstmöglichen Gelegenheit kommt die Returkutsche.
Das ist ausgleichende Gerechtigkeit für mich.

Damit wird sich die Judikative bestimmt nicht rumplagen.