Kinder sind Tabu...!
06.04.2006 um 13:53
Ich steige hier ganz dreist mal in die Diskussion ein, und möchte dabei auf etwaszurückkommen, was nocheinPoet und Pendulum bereits angerissen haben, jedoch leider hieruntergegangen ist.
Kindern gegenüber wird Sexualität absolut tabuisiert:
"Darüber spricht man nicht."
"Dafür bist du zu jung."
"Das verstehst dunicht."
"Das ist schlecht."
"Das ist etwas Böses." usw.
Ich persönlichhabe eine im Rahmen des Möglichen harmonische, liebevolle Erziehung erhalten. Jedochwaren meine Eltern, was das Thema Sex anging, fürchterlich prüde. Darüber wurde schlichtund einfach nicht geredet.
Als ich etwa 9 oder 10 war, kam ein Freund meinesVaters in mein Zimmer, drückte mir 'nen Fünfer in die Hand und meinte, dafür müsste ichgleich nett zu ihm sein. In diesem Augenblick kam mein Vater ins Zimmer, bekam noch sohalbwegs mit, was mir da angeboten/abverlangt wurde, und hat diesen "Freund" - auf denersten Blick war's eher ein sympathischer Mensch - hochkant aus der Wohnung geschmissen.
Doch darüber geredet haben wir nie.
Ich hatte damals keine Ahnung, was der Typmit "nett sein" meinte. Hätte mein Vater oder meine beiden Eltern mit mir darübergeredet, wäre mir einiges erspart geblieben.
Zwei Jahre später erwischte michmein Vater, während meine Hände unter der Bettdecke beschäftigt waren - und er warschweinesauer. "Was soll das! Sowas macht man nicht! Solche Ferkeleien gibt's hiernicht!"
Und so weiter und so fort.
Das Problem, dass sich dadurch für michals Kind/Heranwachsender ergab war, dass ich eben DURCH dieses prüde und negierendeVerhalten meiner Eltern davon überzeugt war, das Sex etwas Schlimmes wäre oder jedenfallsetwas, was Erwachsene als schlimm und Böse empfinden.
Doch konnte ich das nichtverstehen, da es mir schon als Kind Spaß bereitet hatte, mich zu berühren.
Umdas jetzt abzukürzen: Ich geriet dann zu der Überzeugung, dass Erwachsene mit Sex nichtsanfangen können, Kinder (jedenfalls in meiner Person und meinem Freundeskreis) aber Spaßdaran haben.
Das klingt jetzt wahrscheinlich wirklich komisch, aber ich glaube, ichhab's so geschildert, dass man meinen pubertären Gedankengang halbwegs nachvollziehenkann.
Jedoch habe ich, aufgrund dieser Nichtaufklärung und der Dämonisierung desSexualtriebes, ein Problem, welches bis heute anhält: In meinen sexuellen Fantasientauchen auch Kinder auf.
Ihr könnt mich jetzt meinetwegen bespucken, beleidigen,anpöbeln oder was auch immer. Aber durch das negierende Verhalten der Erwachsenenfixierte sich meine Sexualität auf Kinder meines (damaligen Alters) und ich fantasierehalt immer noch darüber, Sex mit Kindern zu haben, die in einem Alter sind, in dem icheben zu dieser Zeit auch war.
Versteht mich nicht falsch: Ich bin nicht derBuhmann, der hinter 'nem Baum lauert und sich das nächstbeste Kind schnappt, was vorbeikommt. Ich will auch nicht wirklich Sex mit einem Kind haben, da ich Kinder über allesliebe und mich eher umbringen oder selbst kastrieren würde, als ein Kind zu missbrauchen.Davon abgesehen kann ich einen absolut gewaltfreien Lebenslauf mein Eigen nennen, auf denich sehr stolz bin. Ich habe noch nie physische Gewalt hinnehmen müssen, und habe selbernoch niemals physische Gewalt oder Zwang oder Nötigung ausgeübt. Und ich habe durchausvor, das den Rest meines Lebens beizubehalten.
Der Bezug zwischen Sex undKindern läuft nur(!) in meinem Kopf ab. Ansonsten habe ich mich normal entwickelt, habemehrere, ganz normale Beziehungen hinter mir. Diese Fantasien betreffen also nur mich.Kein Kind. Was auch niemals der Fall sein wird.
Was ich mit diesem ganzenGeschwafel klarmachen wollte ist, dass die Tabuisierung der pubertären oder sogarvorpubertären Geschlechtlichkeit, ja, die Negierung dessen - und in diesem Zusammenhangmöchte ich auch die Hysterie durch die Medien erwähnen - eher kontraproduktiv ist.
Ich kann mich weder der Opfer- noch der Täterrolle zuordnen, kann aber die Gedankenbeider Seiten bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen.
PS: Beschimpfungen undBeleidigungen bitte JETZT posten.
PPS: Andererseits fiel mir das jetzt wirklich nichtleicht, darüber zu reden. Vor allen Dingen, da es wohl einige Missbrauchsopfer in diesemThread gibt. Seid nicht allzu hart mit mir.
Ein Paradoxon entsteht, wenn eine frühreife Erkenntnis mit dem Unsinn ihrer Zeit zusammenprallt.