Hauptschüler von Gymnasiasten & Realschülern trennen?

Einen Zaun zu bauen ist definitiv übertrieben. Ich selbst war einst Hauptschüler, allerdings war ich weder dumm noch faul - lag vielmehr an meinem schüchternem Wesen und von solchen wie mir kannte ich da nicht zu wenige.
Jedenfalls war genau neben der Hauptschule auch eine Realschule. Die Schulhöfe lagen jeweils hinter den Gebäuden, es gab also keine Berührung der Haupt - und Realschüler.
Jetzt hatte man sich aber überlegt, es sei sinnvoll ein Zwischengebäude zu errichten welches von beiden Schulen genutzt wurde um die Schüler auch näher zu bringen.

Das hat unerwarteten Ärger verursacht:

In meiner 10. Klasse waren wir genau in diesem Anbau. Wir hatten perfekte Sicht auf das Gebäude der Realschule und die auch auf uns. Was passierte?
Die Realschüler fingen an, zu ihren Fenstern zu gehen, außerdem gab es an der Seite des Gebäudes einen Balkon, die gingen da raus und machten uns ständig auf sich aufmerksam, lenkten uns also ab!
Einige meiner Mitschüler haben auf winken und Zurufen leider immer reagiert...
Und unser Klassenzimmer war vom Büro der Realschule bestens zu sehen... der Balkon und die Räume der Realschulklassen nicht.
Somit sahen die immer nur uns wie wir auf die Störung reagierten, nie aber von wem es ausging.

Da unsere Schulleiterin uns nicht glaubte, dass die Realschüler die eigentliche Schuld trugen und sich ernsthaft für uns zu schämen schien haben wir die Konsequenzen getragen - die Rollos unserer Klasse blieben für Wochen unten (es war bis Ende des Schuljahres geplant, aber dafür war der Aufschrei der Schüler, Eltern und Lehrer zu laut).

Was ich damit sagen will, die Hauptschüler sind hier nicht die Hauptschuldigen, sondern sie sind genauso Opfer wie Täter.


Eine Trennung mag sinnvoll sein, aber nicht einfach weil man die "bösen" Hauptschüler vom Rest abschirmen müsste.

Ganz nebenbei bin ich Ex-Hauptschüler jetzt dabei Fachabitur zu machen, also so viel auch zum Thema Realschüler und Gymnasiasten seien was "besseres". Es liegt eher an der nicht vorhandenen Anpassung für den einzelnen Schüler, als zurückhaltender Schüler geht man in der Horde der tatsächlich eher robusteren Schüler einfach unter.

Aber um das zu ändern gibt es weder geeignetes Personal, noch lohnt es sich für die paar Ausnahmen...

das schulsystem wird seit jahren vernachlässigt, kein pisa, keine statistik kann die politiker beeinflussen, endlich mal was zu tun.......nich die länder sollten dies entscheiden, sondern der bund muss es vorgeben, damit alles die gleiche chance haben!

@niurick
Na endlich spricht es mal jemand aus.
Was bringt eine Trennung nach der 4ten Klasse? - Wahrscheinlich genau diesen (vom Bildungssystem provozierten) Hass gegeneinander.
Es ist schon erschreckend, wenn man hört, dass "motivierte" Hauptschüler verkloppt werden, weil sie einen 4Komma Notenschnitt haben.
Derartige Dinge liesen sich ganz einfach verhindern, wenn man den Kindern nicht schon mit 10 Jahren zu verstehen geben will, dass sie weniger wert seien, nur weil sie in einer Hauptschule gelandet sind.

Ich bin vor ein paar Wochen einmal durch mein ehemaliges Gymnasium gelaufen.
Da habe ich mal einen Blick in einer jüngere Klasse geworfen.
Ich sah im ersten Moment kaum einen Unterschied zu einer 5ten Klasse an der Real- oder Hauptschule - weder vom verhalten, noch von der Vielzahl der erkennbaren Nationen.
Also warum dann überhaupt noch trennen?

In dem Moment kommt der paranoide Verschörer in mir hoch und denkt darüber nach, ob es nicht irgendwo irgendwelche Medienfutzies gibt, die Schulleitern ein paar Scheinchen zu schicken nur damit besagter Medienmann wieder einmal in die Zeitung drucken darf, dass es an einer Hauptschule zu einer Bombendrohung kam...
Das ist doch viel medienwirksamer als "Bombe an Gymnasium gefunden - 2 Schüler entschärften diese noch vor dem Eintreffen der Polizei" ...

krest25 schrieb:.2009 hat Österreich bei der PISA-Studie schon schlecht abgeschnitten,dieses wird wird es höchstwahrscheinlich noch ein tieferer Aubsturz werden

Macht nix, kann eh keiner lesen.

Ich finde, egal welchen Beruf man später ergreifen möchte, dass ein solides Allgemeinwissen vorhanden sein soll, erst Recht wenn man auf ein Gymnasium geht.

@BlackFlame

BlackFlame schrieb:Ich sah im ersten Moment kaum einen Unterschied zu einer 5ten Klasse an der Real- oder Hauptschule - weder vom verhalten, noch von der Vielzahl der erkennbaren Nationen.

Das sind eben Kinder. Vom Verhalten ähneln die sich ziemlich. Sind ja auch alle gleich gestrickt. Aber man kann nicht immer nur vom Verhalten urteilen, ob es Haupt-, Real- oder Gymnasiasten sind. Manche machen ja allein vom Verhalten einen eher "dummen" Eindruck, sind dann aber trotzdem schlau.

Ich verstehe net wieso man trennt. Hier in der CH gibt es ab der 6. Klasse die Sekundar oder Real"schule", ist meistens im gleichem Schulhaus untergebracht.

@Subway

Subway schrieb:Das sind eben Kinder.

Eben.
Und genau darum frage ich mich, warum man diese Kinder schon so früh auseinander reißt und damit vielen ihre Zukunft versaut.

Wenn ich mich an meine 5. Klasse vom Gymnasium erinnere, dann waren wir auch kleine "Satansbraten" bzw. hatten wir im Jahrgang mehr als eine Hand voll von Schülern, die wirklich massive Probleme gemacht haben und ich erinnere mich an einen Jungen, der in der 6. einen Schulverweis bekommen hat, weil er sich gar nicht benommen hat.
Von den 28 Leuten, die damals in meiner Klasse waren, waren zu Beginn der 11. Klasse gerade einmal noch 21 da.
Diese "besonderen" Kinder werden am Gym genauso aussortiert.
Dagegen sitzen in irgendwelchen Real- und Hauptschulen eine Menge Kinder, die es sicher auch am Gymnasium weit gebracht hätten.

Zudem gibt es bei uns in Sachsen seit 2006 auch eine Regelung, dass man nach der bestandenen 10. Klasse am Gym einen vollwertigen Realschulabschluss mit diesem Zeugnis hat und da kann ich das immernoch bestehende System noch weniger verstehen.
Warum gibt es komplett verschiedene Lehrpläne für 5 Jahre, wenn das Ergebnis für dem Arbeitsmarkt doch das gleiche ist?

Mittlerweile gibt es ja sogar schon in einigen Bundesländern konkrette Pläne auf 12 Jahre umzustellen (wie in Sachsen).
Ich hoffe dieser Trend führt über kurz oder lang auch einmal zu einer Verlagerung der Bildung auf Bundesebene, denn es würde sicher auch deutlich weniger Geld verschlingen, wenn man bundesweit einen Satz Prüfungen erstellen muss, anstatt 16 verschiedene.

Ansonsten frage ich mich aber auch, warum die Kinder mit 10 Jahren scheinbar alle auf einem ähnlichen Niveau sind, es aber zwischen 9. Klässlern teilweise so gravierende Unterschiede gibt.
Ich kenne zwar nicht die Details der verschiedenen Lehramtsstudien, aber irgendetwas muss doch grundlegend verschieden sein, damit ein Hauptschüler im Endeffekt mit so vielen Vorurteilen belastet ist.
Ich frage mich, wer jetzt den schwarzen Peter bekommt? Die Schüler? Die Lehrer? Das Kultusministerium? Alle?
Ich fände es dahingehend einmal sehr interessant ein Experiment zu sehen, bei dem Hauptschul- und Gymnasiallehrer für einen gewissen Zeitraum einmal ihre 9. Klassen tauschen würden.

man sollte eher die gymnasiasten von hauptschülern trennen statt umgekehrt! xD

Vielleicht sollte man noch statt Zäunen Mauern errichten, Wachtürme aufstellen und einen Schiessbefehl für Hausmeister erlassen. Darüber hinaus sollten Hauptschüler verpflichtet sein, einen Gelben Stern zu tragen, mit einem "H" drauf - und natürlich einen Schandhut mit Eselsohren.

Schon erschütternd, was für Pädagogen auf Kinder losgelassen werden, ohne dass die UNO Blauhelme in Marsch setzt.

Zu meiner Schulzeit waren Real-und Hauptschule in einem Gebäude.
Die Hauptschüler waren im Oberen Stockwerk, die Realschüler in den beiden unteren Etagen.
Pause hatten wir zusammen, da gab es keine Unterschiede. Wozu auch?

Mittlerweile nennt sich das ganze Erweiterte Realschule, die Schüler werden nach der 6. Klasse je nach Real-oderHauptschulzweig getrennt. Wobei der Anteil des Hauptschulzweiges größer ist.

Sind die Schüler nicht schon an sich durch die Schulform getrennt? Muss man eine solche Trennung der Schulform nun auch noch vermaterialisieren durch Zäune und Mauern?

Im alltäglichen Leben (und dazu zählen die Schulpausen ja wohl auch) werden Schüler ja auch nicht voneinander getrennt, als dürften Hauptschüler nicht in die gleichen Geschäfte einkaufen gehen wie etwa Gymansiasten. Aber zuende gedacht, würde es genau dahin führen :D

Ich finde das ist schon irgendwie eine Form von Diskriminierung. Aber wie das eben so ist im Leben. Wenn Gemeinschaft "so" schon nicht funktioniert, bleibt eben nur das voneinander Trennen übrig. Wenn man Streithähne nicht auseinander reißt, zerreißen sie sich gegenseitig :D

Eigentlich ist das einfach nur Traurig !

Ich war auch auf einer Gesamtschule, 3 Jahre Realschule und dann bin ich leider sitzen geblieben und hab dann ein Jahr auf der Hauptschule weitergemacht und es is schon echt so das da Welten zwischen liegen von den Leuten, ich hätte heulen können das ich mich nicht mehr angestrengt hatte, hab mich bis zum Schluss nie wirklich da "eingelebt" mir waren viele von den Leuten einfach zu "assi" sorry wenn ich das so krass sage es gab natürlich auch Ausnahmen die wie ich einfach nur Faul waren ;)
Danach bin ich dann auf ne Berufsschule um meinen Realabschluss zu bekommen und da waren die Leute schon wieder ganz anders...

ABER ich finde nicht das man die trennen sollte, also bei uns gab es selten kloppe und wenn dann meist zwischen Hauptschülern aber nicht das ein Haupt einen Real verkloppt hat weil er eben einer ist, das hatte dann andere Gründe^^

Man muss sie trennen weil die Hauptschüler dumm sind und sonst mit ihrer Dummtheit die Realschüler und Gymnasiasten verblöden würden. Vorallem die Gymnasiasten mit ihren extrem hohen IQ müssen geschützt werden, da schlaue Menschen mehr wert sind und einfach in jeglicher Hinsicht besser. Ob man Gymnasiasten von Realschülern trennen sollte ist die nächste Frage, ich denke nicht da auch die Gymnasiasten den Umgang mit dem niederen minderbemittelten Menschen lernen sollen und sehen wie viel schlechter die anderen Menschen doch sind. Man sollte Hauptschüler so erziehen, dass sie sich später ausbeuten lassen und für die schlauen, besseren Leute arbeiten damit diese ein schönes Leben haben und ihre Intelligenz ausleben können.

mfg

ps.: Ironie

@BlackFlame

BlackFlame schrieb:Ich frage mich, wer jetzt den schwarzen Peter bekommt?

Den bekommt das Elternhaus, du kannst mir im Leben nicht erzählen, dass ein Kind so dumm ist dass es nicht mal Realschule schafft.

Glaub ich einfach nicht, hier fehlts eindeutig an Erziehung, also die richtigen Werte mitgeben und Hilfestellung.

Weißt du eigentlich wieviele Eltern drauf scheissen was ihre Kinder machen?

Das sind dann die Fratzen, die ohne jegliche Erziehung auf die Umwelt losgelassen werden.

Nymeria schrieb:du kannst mir im Leben nicht erzählen, dass ein Kind so dumm ist dass es nicht mal Realschule schafft.

Doch bei Minderbegabung. Das liegt aber eher daran das die Kinder während der Geburt einen O2-Mangel erlitten haben und nix dafür können. Diese Kinder gehen aber idR auf eine Sonderschule.

Was die Hauptschule angeht, so denke ich das man dort eher faule Schüler antrifft, die keine Ziele und keinen Bock auf Schule haben.
Mit dem Elternhaus gebe ich da nur bedingt recht da es auch in den besten Familien vorkommt das ein Kind so absacken kann.

@NoSilence
richtig, für diese Kinder gibt es die Sonderschule.
Die Hauptschule ist für die Kinder, deren Eltern von A bis Z versagt haben.

Ich denke schon dass man hier in dem Fall wirklich pauschalisieren kann.

Nymeria schrieb:Die Hauptschule ist für die Kinder, deren Eltern von A bis Z versagt haben.

Inwiefern versagt?

@Nymeria
Ich war ne Einser-Schülerin und stets am Gymnasium.
Trotzdem kannte ich zahlreiche Erste-Leistungsgruppe Hauptschüler, die tausendmal mehr aufn Kasten hatten, als Leute in meiner Klasse.

Oder ums anders zu sagen:

Mehr als die Hälfte meiner damaligen Gym-Klasse bestand aus derben Vollpfosten.

@NoSilence
Versagt in dem Sinne von versagt, ich meine damit, dass das Leute sind, die besser keine Kinder bekommen hätten.

Zu meiner Zeit (vor fast 30 Jahren) war die Hauptschule noch nicht so verrufen, ich bin selber nur Hauptschülerin gewesen, unser Betragen unterschied sich in keinster Weise von Realschülern oder Gymnasiasten. Heute ist das definitiv anders, ich sehs ja bei meinen Kindern.

Aber auch in meinem Fall haben meine Eltern versagt, ich war nicht auf der Hauptschule weil ich für eine höhere Schule zu dumm war, ich war dort weil es meinen Eltern überhaupt nicht in den Sinn kam, sich mit der Schule zu beschäftigen.

Ich war quasi all die Schuljahre auf mich gestellt, lediglich zur Zeugnisszeit wurd dann geschimpft.

Heute frag ich mich echt, was meine Eltern eigentlich für dumme verantwortungslose Menschen waren, und nein, es waren keine arbeitslosen, es waren normale Leute, er Beamter, sie Hausfrau.

Ich hab das später viel Zeitverlust alles nachholen müssen.

Ich habe meine Kinder so erzogen, dass sie wirklich von klein auf verstanden nicht für mich zu lernen.
Ich habe sie so erzogen, dass ihnen die Wichtigkeit eines Abiturs klar war, gleichzeitig war mir wichtig, dass sie sich zu keiner Zeit wirklich Niemandem gegenüber aufgrund ihrer Bildung überlegen fühlten.
Es ist immer eine Sache wie man es den Kindern vermittelt, wie man sich dabei gibt, und wie man vorlebt.

einen zaun quer durch den schulhof? ist das nicht übertrieben so wie ein kz?
früher war schulhofgewalt auch nicht so das thema, aber heute sollte man sich schon sorgen machen, was da alles so abläuft. ich hab den film "wut" gesehen, wo ausländergangs deutsche schüler terrorisieren. und natürlich war das auch eine hauptschule mit hohen ausländeranteil. vermutlich hat die "zaunschule" diese probleme und der direktor will sie offen nicht ansprechen.