Was ist Hass und warum hassen wir?

@frieder

Im Prinzip fiindet aber immer eine Projetzierung statt.


Die Schwiegermutte z.B. die nach Deinem Beispiel einen nicht für voll nimmt und anders sieht.
Sie könnte eine Facette erkennen, die man selbst verdrängt, was man an sich nicht wahrhaben will und hasst. Also übertragen wir den *Eigenhass* lieber auf die Schwiegermutter ^^

Dieses Zitat beschreibt es auch ganz gut:

"Wenn wir einen Menschen hassen, so hassen wir in seinem Bild etwas, was in uns selber sitzt. Was nicht in uns selber ist, das regt uns nicht auf.
Hermann Hesse, Demian"


Beim *Nazi* genauso,
tief in uns versteckt sitzt evt. auch irgend ein Feindbild, welches wir uns aber nicht eingestehen wollen. Weil wir ja gern als weltoffen und tolerant dastehen wollen, auch vor uns selber.

@taothustra1

taothustra1 schrieb:Darum ist Gleichgültigkeit und nicht Hass das Gegenteil der Liebe.

Scheinbar bin ich dann auf dem richtigen Weg.
Ich hasse die Menschen nicht, sie sind mir gleichgültig.
(Zumindest einige von ihnen)

Ich habe Menschen kennen gelernt, die Hass in sich tragen.
Sie kamen mir müde und erschöpft vor.

Also bestätigt sich meine Vermutung:
Hass zerstört, kostet Energie.
Es ist sinnlos jemanden zu hassen.

@elfenpfad
also meinst du das hass sich immer auf irgendeinen nullpunkt zurück minimieren läßt.
und der kern des hasses die eigene unfähigkeit seine unzulänglichkeiten sich eingestehen zu könnenund sich das in der zuständigen hirnregion kanalisiert und dann erst ausprägt zu dem was wir als hass verstehen und mit den eigentlichen grund des hasses nichts mehr zu tun hat also so eine art eigendynamik entsteht.

@frieder
Ja, so seh ich das ja, und nicht nur ich,

es gibt Psychologen sowie auch Schamanen, Yogis , die es genau so erklären , und ich kann es gut nachvollziehen :)

ich hab mal ein sehr gutes video zum Thema angeschaut, mal gucken, ob ich es finde

@elfenpfad


interessant sind beide oder ?

Interessant ist immer nur die richtige Seite.
Von der Oberfläche allein und die zumeist falschen Rückschlüsse die aus ihrer Erscheinung (Oberfläche) gezogen werden, halte ich nicht allzuviel.

@frieder

aber wer von uns hat nicht schon mal gedacht "sch. ausl." oder über die eltern
" meine fresse gehn die mir auf den sack , wie ich die hasse"

Ganz einfach....wenn Du so denkst, dann liegt das Problem in Dir und anstatt es anzugehen und zu beheben, projezierst Du es auf andere und wähnst es dadurch als nicht mehr in Dir vorhanden.

Hass wird in jedem Falle von Unzulänglichkeitsgefühlen begleitet, also auch mangelndes Selbstbewußtsein.
Das wird sich erst ändern, wenn Du Dir und anderen beweisen kannst, daß Du in Deinem Leben und Deinen Entscheidungen sowie Zielsetzungen (und das Erreichen derselben) unabhängig und damit erfolgreich bist.

Dann wirst Du Hass als das sehen was es wirklich ist....ein Dreckhaufen der näher betrachtet als ein Knäuel dunkles Gewürm erscheint.

Wer sich so etwas in sein Herz downloadet, ist selbst schuld.

@taothustra1

taothustra1 schrieb:Interessant ist immer nur die richtige Seite.

Um das auszusagen, müsste man sich ja erstmal sicher sein, was *richtig* ist. ;)

Und so wie Frieder z.B. die wissenschaftliche und psychologische Seite miteinander verknüpft in seiner obigen Ausführung, ist es auch im Grossen und Ganzen meine Auffassung.

Ob das nun wirklich die ultimative Erklärung ist, bleibt dahingestellt. Geforscht wird ja immer weiter auf dem Gebiet.

Aber sie macht Sinn, klingt nachvollziehbar und logisch finde ich

@Merlina

Das hast Du richtig erkannt.
Aber bleib trotzdem wachsam, denn der Hass lauert nur auf eine Gelgenheit um Dein Herz zu erobern.

@elfenpfad

die wissenschaftliche und psychologische Seite miteinander verknüpft ...

Ist die Psychologie denn keine Wissenschaft ?

@taothustra1

kann ich nicht widersprechen bis auf eins ,


also du meinst wenn man sein selbstbewußtsein auf ein niveau gebracht hat mit den man sozusagen gegen alle negativen aussagen von menschen die direkt an einen selbst gerichtet sind geschützt ist und alle mißstände seiner persönlichkeit für die eigenen verhältnisse ausgeräumt hat muss man nicht mehr das gefühl von hass empfinden eher eine art verständniss ( wie in der bibel liebe deinen feind.......)
um dafür ne besserer art der konfliktlösung zu finden .


wäre schön wenn man das so einfach erreichen könnte aber ich denke nicht das sich der hass beinahe ganz beseitigen läßt so wie es der dhalai lama oder jesus vorleben.

das ist nen verdammt schwerer weg aber manchmal sollte auch der weg das ziel sein.

@taothustra1

die wissenschaftliche und psychologische Seite miteinander verknüpft ...

Ist die Psychologie denn keine Wissenschaft ?

ich ergänze : die anatomisch - medizinisch wissenschaftliche - und psychologisch wissenschaftliche Seite

zufrieden ? ;)

@frieder

das ist nen verdammt schwerer weg aber manchmal sollte auch der weg das ziel sein.

Nein, es muß kein schwerer Weg sein.
Schwer wird es nur, wenn man sich ständig selbst zu einem moralisch vorgegebenen Verhalten zwingen muß.

Wenn es aber zur Überzeugung wird - und das wird es, wenn man erst einmal ernsthaft damit angefangen hat - dann ist es ganz einfach nur der bessere und schönere Weg, der die höhere Lebensqualität mit sich bringt.

Denn wenn Du das Gute und richtige willst und auch anwenden willst, dann werden auch die entsprechenden Hilfen nicht ausbleiben und Du wirst das Leben plötzlich aus einer ganz anderen unerwartet erfreulichen Perspektive erleben.

@taothustra1

bin ja nun keiner der allzu großen hass in sich zuläßt aber das was du schreibst das möcht ich so stehen lassen weil mir eeh keine verbesserung zudem einfällt.

wenn jeder so denken würde wäre die welt etwas erträglicher

@elfenpfad

die anatomisch - medizinisch wissenschaftliche - und psychologisch wissenschaftliche Seite

Freilich sind sie bemüht, schlüssige und nachvollziehbare Sätze und Thesen hervorzubringen.
Aber geht es darum wirklich ?

Es ist doch nicht zu übersehen, daß beide im Trüben fischen und dies durch ausgeklügelte Theorien zu verbergen suchen.

Wissen ist etwas Anderes.

gute Nacht

@frieder

wenn jeder so denken würde wäre die welt etwas erträglicher


Alle warten darauf, daß ihnen jemand mit gutem Beispiel vorangeht.
Warum nicht Du ?

@taothustra1
aus allen diesen verschiedensten Informationen, die auch, wie ich schon ansprach, yogis und Schamanen ect. in Ihren alten Wissen weitergeben, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Teil belegt,
kann man durchaus eine Wahrheit für sich herausfischen.

Dazu kommt ein intuitives erfassen ja, Du nennst es wahscheinlich "wissen" ......

@taothustra1

Zunächst möchte ich Dein Kompliment mal an Dich zurückgeben, denn zum ersten Mal erlebe ich, daß Du mal nicht nur kryptische Andeutungen darüber machst, wie falsch doch alles ist, was ich denke und tue, sondern Du "läßt Dich dazu herab", mal was wirklich ausführlich zu erklären.
Das, was Du bei mir als belehrend empfindest, sind eigentlich immer nur meine Bemühungen, genau das zu tun: mich verständlich machen und andere teilhaben lassen an dem, was mir durch den Kopf geht und was ich verstanden habe.
Bedauerlich, wenn mein wohlmeindends Output bei Dir nur als Klugschiß-Input ankommt, aber ich verbiege mich nicht für andere, sondern bin wie ich bin, weil ich mit mir zufrieden bin und mich liebe.

Und damit wären wir beim Thema.

taothustra1 schrieb:Aber gewisse Menschen - zu denen auch Du gehörst - wollen unabhängig sein und um keinen Preis fremdbestimmt sein, also setzen sie sich zur Wehr und je schwieriger diese Abwehr wird, desto stärker wird das Gefühl, daß der oder die Betreffende am liebsten gar nicht existieren würde.

Du unterstellst mir im Prinzip, ich würde andere hassen.
Das ist nicht der Fall, das habe ich zuletzt vor knapp 20 Jahren erlebt.
Ich gehe weitgehend konform mit @Elfenpfads Definition von Haß, nämlich der Projektion aufgrund von Verdrängung, bei der man im Mitmenschen sieht, was man in sich selbst nicht erkennen will.
Wenn ich von anderen unabhängig und frei sein will, von ihrer Meinung etc., dann heißt das nur, daß ich lernen muß, zu mir zu stehen, und nicht, daß ich von den anderen Menschen Abstand nehmen oder sie vernichten muß. Die Meinung anderer über mich ist mir egal, wenn ich mit mir selbst im reinen bin, dann muß ich auch üble Gedanken oder Einschränkungen, die ich empfinde, nicht auf meine Mitmenschen projizieren, mir einreden, sie kämen von ihnen.
Sich gegen andere zur Wehr zu setzen bringt in diesem Fall eben keine Freiheit, sondern man muß die Stimme des anderen in sich selbst finden, den Zweifel, den Widerspruch, das schlechte Gewissen, die Scham, was auch immer, und dies auflösen oder sich damit versöhnen.

Warum ich nicht hasse, das liegt einfach nur daran, daß ich mich stets den primären Gefühlen von Trauer oder Verletzung oder Schmerz stelle und diese nicht in ein sekundäres Gefühl von Haß oder Wut übersetze, denn diese sekundären Gefühle sind nur ein Schutzmechanismus, um das Leid, das primäre Gefühl, nicht ertragen zu müssen. Gefühle, die man gegen andere richten kann, sind leichter auszuhalten und lassen sich durch Gemeinheiten, Rache etc. sogar zeitweise befriedigen, aber eine Lösung ist das nicht.

Gleichgültigkeit ist m.E. nicht nur das Gegenteil von Haß, sondern es ist eigentliche Liebe. Man läßt das, was den anderen ausmacht, was er tut, sagt, denkt, gleichermaßen gültig sein, nimmt es an ohne es zu bewerten, beurteilen, kritisieren, ohne den anderen anders haben zu wollen - das ist vollkommene Annahme, also Liebe.

@elfenpfad
„Hass ist eigentlicheine negative Form der Zuwendung, das Gegenteil davon wäre eingentlich die Gleichgültigkeit einer Person gegenüber, ohne jede Gefühlsregung.“

Wenn man anderen Personen über Gleichgültig ist, kann das auch sehr schnell zu Hass führen. Habe ich auch schon erlebt. Wenn ich mit Menschen nichts anfangen kann, gehe ich ihnen aus dem Weg, um keinen Streit zu bekommen. Oft ist das Gegenteil dann der Fall. Ich bin zwar zu jedem höflich, aber dennoch fühlen sie sich gekränkt und greifen mich an. Ich bin kein Smal-Talk Typ, und ich finde es unehrlich, wenn ich so tue als ob mich eine Person interessiert.

„Beim *Nazi* genauso,
tief in uns versteckt sitzt evt. auch irgend ein Feindbild, welches wir uns aber nicht eingestehen wollen. Weil wir ja gern als weltoffen und tolerant dastehen wollen, auch vor uns selber.“

Jetzt übertreibst Du aber. Man kann auch jemanden hassen, weil man seine Taten verabscheut. Nicht immer „alles in einem Topf werfen.“ Ich denke es gibt auch verschiedene Gründe warum wir hassen.

„Sie könnte eine Facette erkennen, die man selbst verdrängt, was man an sich nicht wahrhaben will und hasst.“

Das ist z.B. ein häufiger Grund warum gehasst wird, das sehe ich genauso wie Du.

Ein andrer Grund warum man häufig gehasst wird, ist das man etwas macht worum man beneidet wird. Wenn man sich z.B. gewisse Freiheiten herausnimmt, und dabei bereit ist auch mit den Konsequenzen zu leben. Ein andere ist zu feige, oder zu bequem und greift den anderen Massiv an der bestimmten Stelle an. „Das tut man doch nicht“, „wenn das alle machen würden“, „das ist unmoralisch“ etc., sind dann die häufigen Argumente dieser Personen.

@LuciaFackel
„Gleichgültigkeit ist m.E. nicht nur das Gegenteil von Haß, sondern es ist eigentliche Liebe. Man läßt das, was den anderen ausmacht, was er tut, sagt, denkt, gleichermaßen gültig sein, nimmt es an ohne es zu bewerten, beurteilen, kritisieren, ohne den anderen anders haben zu wollen - das ist vollkommene Annahme, also Liebe.“

Hey, warum Gleich so hoch hinaus. Das ist meiner Meinung nach nicht Liebe, sondern Toleranz. Geht das denn, dass man etwas annimmt ohne es zu bewerten? Bewerten wir nicht jede Information die wir aufnehmen? Genauso ist das mit dem Beurteilen, wir haben meiner Meinung nach nur die Möglichkeit das Urteil nicht auszusprechen.

@elfenpfad

aus allen diesen verschiedensten Informationen, die auch, wie ich schon ansprach, yogis und Schamanen ect. in Ihren alten Wissen weitergeben, mit wissenschaftlichen Erkenntnissen zum Teil belegt,
kann man durchaus eine Wahrheit für sich herausfischen.

Eine Wahrheit ?
Wieviele gibt es denn davon ?
Schon dadurch, daß Du den Begriff Wahrheit ins Plural versetzt (und das tust Du wenn Du "eine Wahrheit" sagst, weil das in dem Zusammenhang eine von mehreren impliziert) hast Du aus der Wahrheit schon Teilwahrheiten gemacht.
Das Fischen von Teilwahrheiten ist aber beileibe nichts Neues oder gar Besonderes.
Jeder fischt sich irgendwo Teilwahrheiten heraus und konstruiert sich seine eigene "Wahrheit" drumherum. Damit lebt er eine Zeit lang glücklich und zufrieden, bis er irgendwann feststellt, daß sie ihm nicht weiterhilft, weil sich immer wieder große Wissenslücken darin auftun.


Dazu kommt ein intuitives erfassen ja, Du nennst es wahscheinlich "wissen" ......

Nein, das tue ich nicht.
Es gibt kaum Menschen, bei denen sich in ihrem intuiven Empfinden nicht auch Eigenwünsche und Eigenwollen einschleichen. Zudem schießt dann oft noch der Verstand quer und verzerrt den intuitiven Eindruck bzw passt ihn "seiner Realität" an.

Wissen ist etwas anderes.