Partner ist Alkoholiker, was soll ich tun?

@Mami1213
Du warst neun Jahre in einer schlimmen, Beziehung, ein Jahr später die nächste schlimme Beziehung.
Frage dich bitte einmal, ob du dich um dich selbst genug gesorgt hast, dir Ruhe und Zeit gegeben hast, um die alte Beziehung zu verarbeiten und zu reflektieren..

Darf ich fragen, hast du Kinder? Bitte, bitte lass deine Kinder solch einen Stress nicht miterleben.
Und schäme dich nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Mami1213 schrieb:jetzt sitzt er da und liest sich online tricks durch um sich vom trinken zu entwöhnen ,weil ich jetzt längere Zeit heute Vorwürfe gemacht habe.kekne Ahnung, denke Show.

Das ist Kindergarten und hat mit einer verantwortungsvollen Denkweise nichts zu tun.
Bestenfalls setzt ihr beide euch gemeinsam hin und sprecht darüber, wie es nun weitergehen soll, ohne Vorwürfe.
Und wenn es da keinen gemeinsamen Weg geben kann, radikaler Schlussstrich.

@Stumpf
Also er beherzigt gerade die Tipps vom gelesenen und sagt der Artikel sei gut. Trinkt wasser mit zitrone.wäre ein Trick.

Muss definitiv Hilfe haben...ja ,ich habe Kinder.. und der kleine hängt sehr an ihm...

Stumpf schrieb:Du warst neun Jahre in einer schlimmen, Beziehung, ein Jahr später die nächste schlimme Beziehung.
Frage dich bitte einmal, ob du dich um dich selbst genug gesorgt hast, dir Ruhe und Zeit gegeben hast, um die alte Beziehung zu verarbeiten und zu reflektieren..

Na das ist ja wohl eher ne rhetorische Frage, denn es ist ja offensichtlich.

Ich halte Alkoholismus für eine sehr schlimme Erkrankung und es braucht bei etlichen wohl auch mehrere Anläufe. Überhaupt, sich der Sucht erstmal bewusst zu werden. Wäre es so einfach, wären sie ja nicht süchtig.

Stumpf schrieb:Das ist Kindergarten und hat mit einer verantwortungsvollen Denkweise nichts zu tun.

Diese von einem Alkoholiker zu erwarten, finde ich ehrlich gesagt schon etwas schräg. Ich glaube sogar, dass es ein ernsthafter Gedanke ist, mit solchen Tipps den Absprung schaffen zu wollen. Entsprechend mag es ja für Außenstehende Kindergarten sein, für Betroffene ist es vermutlich echt ein Versuch.

Mami1213 schrieb:Desweiteren leide ich unter verlustangst was es mir schwierig macht das ganze zu beenden.

Das ist die eigentliche red flag. Im Grunde bist du sein Co-Abhängiger, was die Alkoholsucht anbelangt, aber er deiner, was deine Verlustangst betrifft. Sich nur um nicht alleine zu sein und die lt. Erzählungen schlimme Vergangenheit und Beziehung erstmal aufzuarbeiten und den Kindern etwas Sicherheit zu bieten - auch emotionale - werden einfach in Folge weitere von Anfang an problembehaftete Beziehungen eingegangen.

So, wie dein jetziger Partner nicht den Absprung von seiner Sucht schafft, so kannst du deine eigene Abhängigkeit auch betrachten. Klar, organisier ihm Hilfe - rein menschlich betrachtet schon. Aber organisier dir selbst erstmal Hilfe und zwar, was deine eigenen Probleme anbelangt - ganz unabhängig seiner Alkoholsucht und leg nicht schon vor lauter "Verlustangst" die Weichen der möglichen Zukunft deiner Kinder. Das wird sonst zu einer Endlosspirale und wiederholt sich und wiederholt sich, weil ihre Vergangenheit von deinen Entscheidungen geprägt wird - so, wie es sich auch mit deinen eigenen Problemen verhält.

Such dir bitte professionelle Hilfe - zum Wohle deiner Kinder und dir selbst.

Hallo - das ist ganz großer Mist, aber du musst nach dir und den Kindern schauen. Wie auch Doors schrieb, wäre mein erster Ratschlag auch, die anonymen Alkoholiker (für dich, da gibt es Al-Anon, die Angehörigengruppe) zu kontaktieren.

Ansonsten kostet eine Trennung vermutlich erst mal viel Kraft, aber längerfrist ist es sicher die beste Entscheidung.

Mami1213 schrieb:Ich hindere mich doch selbst am Schluss machen
, verlustangst ,kein Selbstwertgefühl.

Wie stark ist dein Masochismus ausgeprägt?

Rational weißt du es doch, es bringt nichts die Beziehung fortzuführen

Nimm die Beine in die Hand und starte parallel eine Therapie

KFB schrieb:Nimm die Beine in die Hand und starte parallel eine Therapie

Das empfehle ich auch, unbedingt.

Liebe @Mami1213
Morgen ist Montag, du kannst morgen früh schon telefonieren.
Ich weiß, dass einem meist die Kraft bzw der Antrieb für so etwas fehlt.
Hast du eine gute Freundin, Unterstützung von außen, Familie?

@Mami1213


Noch ein Tipp für Leute mit "Helfersyndrom":

Eine "Aussenmotivation" ist nicht immer hilfreich, manchmal sogar kontraproduktiv. Viele Suchtkranke sehen das als Angriff auch sich, auf ihre eigene Entscheidungsfähigkeit, auf ihr "Mensch sein" an.

Hätte mir jemand damals gesagt: "Hör mal, Anders, eine Flasche, oder gar anderthalb Buddeln Rotwein pro Abend: Meinst Du nicht, dass Du es mit dem "Writers Disease" etwas übertreibst? Trinke mal weniger..." - dann hätte ich mich möglicherweise hinter Ausreden verschanzt: "Ach, komm, nun übertreibst Du aber. So viel ist das garnicht. Ich hab' das im Griff, und überhaupt, was geht Dich das an, wie ich meine Abende gestalte. Andere fressen..." Und so weiter, das ganze übliche selbstverteidigende, wahrheitsverleugnende, betroffene/besoffene Gefasel halt.

Nein, der Entschluss, mit dem Substanzkosum aufzuhören, kann nicht von aussen kommen. Er muss von innen kommen. Erst dann kann man helfend eingreifen. Gegen den Willen des Kranken kann man nichts tun.


PS: Ich bin seit 1984 trocken. Und dabei ausgeprochen zufrieden.

Mami1213 schrieb:Ich hindere mich doch selbst am Schluss machen
, verlustangst ,kein Selbstwertgefühl.

Das ehrt dich ja, dass du dich da moralisch sehr verpflichtet fühlst. Trotzdem musst du da hart zu dir sein - du bist dir später extrem dankbar. Ich war von 16-23 mit einem Mann zusammen, der immer narzisstischere Züge entwickelte. Ich hatte eine lieblose Kindheit und war praktisch wie ein kleiner Hund, der sich nach jeden bisschen Anerkennung von ihm sehnte und alles dafür tat. Ich hatte auch oft das Gefühl, dass er vermutlich der einzige Mensch auf der Welt ist, der mich (zumindest ein bisschen) liebt und das wollte ich nicht aufgeben, da ich die Einsamkeit so sehr fürchtete.

Es kam dann doch zur Trennung, mir drohte sogar die Obdachlosigkeit - das ist Jahre her. Ich habe dann noch ein Happy End gefunden und bin seit 20 Jahren glücklich liiert und heute so unendlich dankbar, dass ich gewagt und den Absprung geschafft habe. Ich habe mich dann echt vom grauen Mäuschen noch weiterentwickelt, studiert, habe heute einen großen Freundeskreis und sehr gesunde Strukturen - ich hätte nie gedacht, dass das geht - nur - mit dem Narzissten wäre das auch nicht gegangen. Du musst den Sprung ins kalte Wasser wagen, um dich selbst neu zu positionieren.

Interested schrieb:Diese von einem Alkoholiker zu erwarten, finde ich ehrlich gesagt schon etwas schräg. Ich glaube sogar, dass es ein ernsthafter Gedanke ist, mit solchen Tipps den Absprung schaffen zu wollen. Entsprechend mag es ja für Außenstehende Kindergarten sein, für Betroffene ist es vermutlich echt ein Versuch.

Ich glaube das auch 😪

Mami1213 schrieb:Ich glaube das auch 😪

Es bringt aber doch nichts, wenn nicht gesprochen wird, es geht um eure Partnerschaft.
Setzt euch zusammen, oder ist kein normales, ruhiges Gespräch aufgrund seiner Aggressionen möglich?

Doors schrieb:Nein, der Entschluss, mit dem Substanzkosum aufzuhören, kann nicht von aussen kommen. Er muss von innen kommen. Erst dann kann man helfend eingreifen. Gegen den Willen des Kranken kann man nichts tun.

Absolut!

Stumpf schrieb:Hast du eine gute Freundin, Unterstützung von außen, Familie?

Ja habe ich..

Doors schrieb:Ich bin seit 1984 trocken. Und dabei ausgeprochen zufrieden.

Meinen herzlichen Glückwunsch. Wie kam es dazu? 😊

Mami1213 schrieb:Ja habe ich..

Dann ist doch alles klar
Du kannst wo unterschlüpfen und dich um die Therapie kümmern

Was du nicht bei deinen Freunden/Familie lagern kannst, kannst du erstmal in einem Miet Storage unterbringen, das kostet nicht die Welt

@MissMary
Nach der Trennung des kindsvaters ging es mir so gut. Ich dachte das wird mir wirklich nie wieder passieren. Und nun das.wieder bin ich zu schwach. Ich bin wirklich wütend auf das Leben.immer wieder gerate ich an sowas.hatte immer mistkerle. Und ich habe noch ein besonderes Kind, worunter ich auch leide. Also das Leben ist wirklich ein ars..... sorry.

Stumpf schrieb:oder ist kein normales, ruhiges Gespräch aufgrund seiner Aggressionen möglich?

Doch ist es. Wenn er nüchtern ist ,ist er wirklich der beste.

Mami1213 schrieb:Doch ist es. Wenn er nüchtern ist ,ist er wirklich der beste.

Ist er immer nüchtern? Nö
Solltest du einen Schlussstrich ziehen? Ja
Weißt du das selber? Ja
Wirst du viele, viele, viele Gründe finden, zumindest noch nicht Schluss zu machen? Ja
Ist Co-Abhängigkeit ne richtig feine Sache? Höchstens für eine Partei
Ist das ein tolles Vorbild zum Abgucken und Aufwachsen für Kinder? Nein


Wenn du's nicht für dich tun willst, dann mach es für den Nachwuchs 🤷‍♂️

Mami1213 schrieb: Nach der Trennung des kindsvaters ging es mir so gut. Ich dachte das wird mir wirklich nie wieder passieren. Und nun das.wieder bin ich zu schwach. Ich bin wirklich wütend auf das Leben.immer wieder gerate ich an sowas.hatte immer mistkerle. Und ich habe noch ein besonderes Kind, worunter ich auch leide. Also das Leben ist wirklich ein ars..... sorry.

Das tut mir sehr leid - aber ich glaube, du musst aus der Opferrolle rauskommen. Du bist nicht zu schwach - du schaffst das. Wie Doors geschrieben hat - Alkoholismus ist eine "Volkskrankheit", die sich durch alle Bevölkerungschichten zieht. Alkoholiker können durchaus auch nette, charismatische Leute sein, nur nagt dann die Sucht alles soziale weg, da sie ja selbst in einer Abhängigkeitsstruktur sind, die das mit einer Beziehung nicht vereinbaren lässt (außer, man bringt immense persönliche Opfer, tu das bitte nicht, auch deinen Kindern zuliebe).

Mami1213 schrieb:Hallo

Lauf so schnell du kannst. Das wirst du nicht mehr gerade biegen können.
Mach einen gut und fang neu an.

Mami1213 schrieb:Wie kam es dazu?

1984 habe ich mit einer Zigarette im Suff fast ein Sofa in Flammen aufgehen lassen - und mich von meiner damals sechsjährigen Tochter aus einem Fast-Koma rütteln lassen. Das war mein letzter Alkoholkonsum. Da wusste ich, dass die nächste Flasche Rotwein uns unter Umständen töten könnte.

Irgendwann muss man selbst erkennen, wann es nicht mehr weiter geht und den Mut haben, einen neuen Weg zu gehen.

Eine Therapie habe ich (zum Glück) nicht gemacht. Hin und wieder mal ein Besuch in einer Selbsthilfegruppe.

War gar nicht mal so schwer. Mit dem Rauchen aufzuhören fand ich härter. Aber da sind alle Menschen verschieden. Einer schafft es gleich, bei anderen ist der Weg von Rückfällen gepflastert. Ich habe da so eine Schwester...

Mami1213 schrieb:Also er beherzigt gerade die Tipps vom gelesenen und sagt der Artikel sei gut. Trinkt wasser mit zitrone.wäre ein Trick.

1. Lass dich nicht blenden.
Von nichts, was er dir heute, morgen oder nächsten Monat erzählt. Er wird es NICHT schaffen.

2. Such dir reale Hilfe, nicht nur hier: Wende Dich an Freunde, Familie oder professionelle Berater, um Unterstützung und Hilfe bei der Trennung von dinem alkoholabhängigen Partner zu erhalten.

3. Plane im Voraus: Stell ab heute sicher, dass du einen Plan hast, um deine persönlichen Angelegenheiten zu regeln, wie z. B. Wohnen, Finanzen, Kinderbetreuung und Sicherheit. Du brauchst ihn nicht zum Leben.

4. Sei ehrlich: Sprich mit ihm darüber, warum du dich von ihm trennen möchtest. Sei ehrlich, aber respektvoll und vermeide es, die Schuld für die Trennung auf ihn zu übertragen.

5. Grenzen setzen: Setze klare Grenzen und lass dich sich nicht vom Partner dazu überreden, die Trennung aufzuschieben oder seine Gewohnheiten zu akzeptieren. Es gilt Nummer 1: LASS DICH NICHT BLENDEN, AUCH WENN DEIN HERZ ES VIELLEICHT WILL.

6. Selbstpflege: Nimm dir Zeit, um deine eigenen emotionalen Bedürfnisse zu achten und sich um sich selbst zu kümmern, während du dich von Ihrem Partner trennst.

6. Suche Unterstützung: Du bist nicht alleine. Suche Unterstützung von Freunden oder Familie oder ziehe einen professionellen Therapeuten oder Selbsthilfegruppen hinzu.

7. Profi-Hilfe: Wenn dein Partner schwer abhängig ist, suche professionelle Hilfe, um einen Plan für eine sichere und effektive Trennung zu entwickeln.

8. Halte an deiner Entscheidung fest: Es kann schwer sein, sich von einem geliebten Menschen zu trennen, aber erinnere dich daran, warum du dich von deinem Partner trennen möchtest, und halte an deiner Entscheidung fest.

9. Vermeide Versuchungen: Nach der Trennung besteht das Risiko von Rückfällen und Versuchungen bei deinem Partner. Vermeide daher Situationen, in denen du in Versuchung kommen könntest.

10. Fokussiere dich auf deine Zukunft: Zwar kann es hart sein, sich zu trennen, aber konzentriere dich darauf, deine Ziele und Träume zu verwirklichen, und denk an deine eigene Zukunft und dein Glück.

Viel Glück!