Herbstkind schrieb:Richtig und dann wird noch der Hund zum Problem gemacht.
Es wird auch oft nach Gefallen der Rasse entschieden, nicht nach der Rasse, die zu einem passt.
Der Dobermann hat
einen Herrn, der ist kein Familienhund.
Der Dackel ist eigensinnig, dass muss er auch sein, wenn er allein im Fuchsbau sitzt, muss er selbst entscheiden.
Natürlich gibt es immer charakterliche Ausnahmen, aber im Großen und Ganzen sollte man sich am Charakter orientieren, wie bei der Partnerwahl. Das machen aber Viele nicht, weil: Hund ist Accessoire.
Etliche Hundehalter können nicht auf das Tier eingehen, wenn der Hund von ihren Vorstellungen abweicht.
Mein Dackelmischling apportierte nicht. Sah sie gar nicht ein, wenn Frauchen den Ball wegwirft, soll sie den gefälligst selber wiederholen. Und den Stock da, da renn ich hinterher, aber wieso sollte ich den wieder anschleppen? Machte für sie keinen Sinn. Apportiert hat sie nur den Futterdummy. Das aber mit unglaublicher Begeisterung. Das war Beute, das machte für den Dackel Sinn. Die ist auf meine Fährte gegangen, wenn ich draußen den Dummy versteckt habe, die hat ihn in der Wohnung gesucht und an verschlossenen Türen angeschlagen, wenn sie ihn dahinter gewittert hat. Das war Beute- und Nasenarbeit, das war ihr Ding.
Das muss man annehmen können, was der Hund mitbringt. Und das kann nicht jeder.
Das ist halt so ein richtiges Lebewesen mit eigenen Interessen und Neigungen, und wenn man einen Hund wie ein Accessoire sieht, geht das in die Hose.
Und dann haben die Leute bei der Anschaffung halt im Kopf, wie sie mit dem Hund durch die Stadt flanieren, aber nicht, wie sie bei drei Grad abends um elf noch mal raus müssen, weil der Dobermann sonst in die Küche kackt, und dann den warmen Haufen in Kälte und Nieselregen eintüten (müssten) und anschließend, wenn man wieder zu Hause ankommt, nasse dreckige Hundepfoten durch den Flur tappen. Und dann wird’s halt der Spielplatz um die Ecke, mach da halt schnell hin, ich will wieder auf die Couch.