Warum wird Alkohol so verherrlicht?

@joleen
Weiß ich doch, wollte nur klugscheißen und bin jetzt fertig - Adios :D

joleen schrieb:Man muss nicht unverschämt werden, nur weil jemand deine Ansicht dazu nicht teilt oder nicht versteht.

Ich empfinde dies nicht als unverschämt.
Und es ist auch kein Problem wenn man meine Meinung nicht teilt.

Aber.
Und das ist meine persönliche Wahrnehmung.
Wer seitelang permanent anspricht wie gefährlich usw. alles ist bewegt sich halt auch nicht wirklich.
Ganz generell gesagt.

joleen schrieb:dein salopper Umgang, dein "ist mir egal" Gerede. Zumindest von mir ^^

Das wiederum sind Aussagen mit denen ich was anfangen kann. ;)
Ja tatsächlich sehe ich das sehr locker.
Und so sollte man da auch rangehen.
Ansonsten hat man eh keinen Spass mit Alk.

Berryl schrieb:Wer seitelang permanent anspricht wie gefährlich usw. alles ist bewegt sich halt auch nicht wirklich.
Ganz generell gesagt.

Aber das tust du doch auch nicht :D nur das wir beide eben das ganze aus verschiedenen Seiten sehen. Deswegen betrachte ich dein Verhalten aber nicht als das eines Grundschülers. Du hast nunmal deinen Standpunkt und ich meinen.

Berryl schrieb:Ansonsten hat man eh keinen Spass mit Alk

Auch ich hatte früher meinen Spaß am trinken. Hab mich sinnlos volllaufen lassen, jede Party mitgenommen, jedes Dorffest, mit meinem besten Freund betrunken am Dorfbahnhof übernachtet und all dem Mist.
Aber bei mir gab es 2 Erlebnisse, die mich alles überdenken haben lassen. Zum einen hab ich meine Halbschwester daran verloren und dann noch beinahe meinen nun Ex-Freund. Weil ich getrunken hatte und er mich abholen musste hatte er n schweren Unfall und wochenlang ums Überleben gekämpft.
Deswegen sehe ich das alles eben nicht mehr so locker wenn man sich direkt die Kante gibt.
Hin und wieder und in Maßen ist doch voll ok, aber diese Abstürze müssen nicht sein, zumindest nicht im größeren Umfang.
Und eben deshalb sollte man mMn nicht so locker mit dem Thema Alkohol umgehen.

Ich habe eigentlich nur "nicht trinkende" Freunde - ab und an fahre ich mit ein paar Freundinnen in die nächste Stadt in eine Cocktailbar, aber nur auf einen Drink (habe nun ein Alter, wo ich am nächsten Tag so matschig bin, wenn ich "zu viel" trinke, dass ich es gleich sein lasse. Mir macht Alkohol immer Angst.

Ich war auch noch nie so betrunken, dass ich einen Filmriss hatte - mir schmeckt es dann einfach nicht mehr, ich denke, das ist meine natürliche Grenze.

Was Mr Mary aus der Gastro immer berichtet, finde ich sehr erschreckend, auch, wie viel Geld da für Alkohol ausgegeben wird, auch von Leuten, die einen "normalen" Job haben und dann "einen draufmachen" - und oft noch denken, sie könnten noch fahren "ist ja eh spät, nix mehr los, Polizei so dünn besetzt, passiert nix".

Was da auch so ein komischer Trend ist, ist, sich teilweise auf Hochzeiten auf Kosten der Gastgeber zulaufen zu lassen. Das finde ich einfach widerlich - schließlich bin ich ja da, um mit meinen Verwandten/ Freunden zu feiern und nicht, um möglichst billig an einen Rausch zu kommen.

MissMary schrieb:Was da auch so ein komischer Trend ist, ist, sich teilweise auf Hochzeiten auf Kosten der Gastgeber zulaufen zu lassen. Das finde ich einfach widerlich - schließlich bin ich ja da, um mit meinen Verwandten/ Freunden zu feiern und nicht, um möglichst billig an einen Rausch zu kommen.

Hihi.
Das kenn ich ganz gut.
Die Frage ist halt wer da eher nicht trinkt.
Unvergessen die Hochzeit eines Feuerwehrkameraden.
Da war zum Schluss die Frage wer betrunkener ist.
Das Hochzeitspaar oder die Gäste.
Und das waren keine Prolls.
Er Ingenieur und sie Kindergärtnerin, auf der Hochzeit über 250 Leute.

Wenn ich es richtig verstehe...
Wenn man alle 2-3 Monate mal 1-2 Flaschen Wein leert oder halt nen 6-pack Bier, dann ist man Quartaslsaeufer und Alkoholiker?

Aber wen man sich nen Jahr lang SSRI taeglich reinzieht die persoenlichkeit, libido usw. massiv veraendern das ist das ne adequate Therapie?

Interessant;)

@THX1138
Per Definition ist auch Oma Inge Alkoholikerin wenn sie sich jeden Morgen einen Piccolo reinpfeift um den Kreislauf in Schwung zu bringen

THX1138 schrieb:Aber wen man sich nen Jahr lang SSRI taeglich reinzieht die persoenlichkeit, libido usw. massiv veraendern das ist das ne adequate Therapie?

Warum gehst du eigentlich die ganze Zeit Off-Topic mit Medis, die verschreibungspflichtig sind?

Bei manchen hilft echt gar nichts mehr!
Dieser Thread ist auch lesbar ohne sich anzumelden, sprich auch Minderjährige können das lesen. Und wenn dann jemand schreibt "ach, alles halb so wild..ich nehme noch das und das usw (was dann nicht mal zum Thema passt)", da frage ich mich echt..wie viele Gehirnzellen wollt ihr euch noch wegballern um mal zu reflektieren was Worte anrichten können?! :palm:

@joleen
Spoiler



Das ist wirklich kein gutes Argument, Kinder können im Internet noch ganz andere Sachen sehen und lesen. Hier gibt es zumindest Gegenstimmen zur (mutmaßlichen) Alkoholverherrlichung im Gegensatz zu Dingen die völlig ungefiltert konsumiert werden können

Wie so oft sind die Eltern hier in der Pflicht und wie so oft können die nicht alles abfangen und die Brut wird ihre Erfahrungen schon machen aber "das können auch Kinder lesen" ist echt am Ziel vorbei, meiner Meinung nach

@KFB
In vielen Beiträgen geht es doch schon gar nicht mehr um die "Verherrlichung von Alkohol". Da werden Medikamente und andere Substanzen genannt und darüber "philosophiert". Gab es hier schon mal und wurde aus selbigen Gründen gelöscht.

Natürlich können Kinder weitaus mehr im Netz lesen. Aber hier sind doch wir Herr unserer Worte und können dies unterlassen.
Es geht hier um Alkohol und nicht um Drogen, Medikamente etc..das ist es was ich meine.

joleen schrieb:Es geht hier um Alkohol und nicht um Drogen, Medikamente etc..das ist es was ich meine.

Okay, gehe ich größtenteils mit auch wenn es zeitweise fast unmöglich ist keine Vergleiche zu ziehen - die Häufigkeit ließe aber sicher reduzieren

joleen schrieb:Aber hier sind doch wir Herr unserer Worte und können dies unterlassen.

Richtig, wir sind aber hier Herr unserer Worte und müssen uns nicht konstant selbst zensieren für den Fall das vielleicht jemand das lesen könnte für den die Thematik unter Umständen nicht geeignet sein könnte [weitere Konjunktive nach Belieben selber einstreuen]

KFB schrieb:die Häufigkeit ließe aber sicher reduzieren

Die Leute müssten sich halt nur mal den Ep vernünftig durchlesen und nicht einfach drauflos in die Tasten klimpern.

KFB schrieb:Richtig, wir sind aber hier Herr unserer Worte und müssen uns nicht konstant selbst zensieren

Hat für mich jetzt nicht zwangsläufig was mit Zensur zu tun, sondern eher Verantwortung.
Und ja, die geht auch über mein persönliches Umfeld hinaus...da kann ich meine soziale Ader nicht abstellen. Muss ja auch keiner für gutheißen, sondern lediglich ich.

MissMary schrieb:ich denke, das ist meine natürliche Grenze.

Diese Grenze haben sicher viele Menschen, nur hören einige einfach nicht drauf. Der Ex meiner besten Freundin ist so ein Mensch, der sich (mit ü40) immer noch regelmäßig völlig wegschießt. Der schläft dann einfach irgendwo ein und wenn er wach wird, gehts munter weiter. Ja, es kann ja ganz ganz selten mal so weit kommen, dass man echt zuviel erwischt, aber einmal im Monat? Kann ich nicht nachvollziehen.

joleen schrieb:Natürlich können Kinder weitaus mehr im Netz lesen. Aber hier sind doch wir Herr unserer Worte und können dies unterlassen.
Es geht hier um Alkohol und nicht um Drogen, Medikamente etc..das ist es was ich meine.

Das stimmt so natürlich, aber so wie viele Menschen Alkohol verherrlichen, wird das auch mit Drogen gemacht. Denn manchen (vielen?) Menschen geht es ja im Endeffekt um den Rausch und nicht um den Genuss alleine.

THX1138 schrieb:Aber wen man sich nen Jahr lang SSRI taeglich reinzieht die persoenlichkeit, libido usw. massiv veraendern das ist das ne adequate Therapie?

OT aber muss ich trotzdem mal sagen:

Tabletten sind keineswegs Therapie.
Psychopharmaka werden eher eingesetzt um die Wartezeit bis zur Therapie zu überbrücken oder unterstützend nebenbei und die Einnahme sollte immer genauestens abgesprochen und beobachtet werden, d.h. regelmäßig Kontrollen vom Arzt, damit Nebenwirkungen erkannt und das Medikament rechtzeitig wieder abgesetzt werden kann.

Natürlich ist es nicht optimal, irgendwas mit Tabletten zu unterdrücken, da bin ich auch kein Fan von. Und es sollte auch nicht Jahre sowas eingenommen werden. Aber oft wartest du eben ein Jahr oder länger auf einen Therapieplatz und diese Wartezeit wird dann eben oft damit überbrückt, damit der Mensch überhaupt währenddessen klarkommt, morgens aus dem Bett aufsteht und über den Tag kommt. Das es toll ist, dass so zu handhaben, sagt keiner.

Das Problem ist, dass du keine Ahnung hast, was Therapie bedeutet. Therapie ist nicht "ich baller mir jetzt halt mal fix irgendwas rein, passt dann schon". Man sucht sich einen passenden Therapeuten und findet Wege, seine Probleme zu verarbeiten, damit umzugehen, gerade DAMIT man NICHT irgendwelche Substanzen einwirft. Auf lange Sicht werden auch Psychopharmaka nicht helfen. Zumindest nicht allein, sondenr es braucht begleitend eine Therapie und danach können diese Tabletten wieder abgesetzt werden. Vielleicht informierst du dich mal, was Therapie in Bezug auf psychische Krankheiten überhaupt heißt. Irgendwas einzuwerfen/einzunehmen ist nicht Therapie, sondern Unterdrückung. Egal ob Tabletten oder Alk oder was auch immer.

OT Ende.

SeiraButterfly schrieb am 09.11.2022:Warum wird es so verherrlicht? Ist es weil es vielen Menschen hilft mit Problemen klar zu kommen? Ist es der Gruppenzwang? Ist es weil es Leuten hilft lockerer zu werden?
Was denkt ihr, warum wird Alkohol in unserer Gesellschaft so hoch angepriesen und erfreut sich einer so großen Beliebtheit?

Wird Alkohol wirklich verherrlicht?
Ich mache da eher die Erfahrung, dass Alkohol verteufelt wird.

Und wer zum Mittag-Essen auch mal ein Glas guten Wein genießt, wird von manchen Alkohol-Gegnern schon als alkohol-abhängiger Säufer verteufelt.
Manche Leute kennen da nur alles oder gar nichts - keine mittlere mäßige Stufe.

Rotgold schrieb:Und wer zum Mittag-Essen auch mal ein Glas guten Wein genießt, wird von manchen Alkohol-Gegnern schon als alkohol-abhängiger Säufer verteufelt.

Wobei es mir tatsächlich so gehen würde, dass ich Wein (oder Bier) zum Mittagessen nicht gut vertragen würde. Alkohol macht mich meistens müde, und das kann ich zur Mittagszeit nicht gebrauchen. Ich erinnere mich noch daran, als ich vor Jahren mal in Portugal ein leckeres Mittagessen mit einem Glas Wein aufwerten wollte, und hinterher so groggy war, dass ich mich eigentlich nur hinlegen und schlafen wollte.

Da habe ich mich immer über meinen Vater gewundert, der mit völliger Selbstverständlichkeit zum Mittagessen meistens ein bis zwei Weißbier getrunken hat. Aber das war damals zu seiner Zeit noch gesellschaftlich akzeptiert und weitgehend "normal" gewesen.

Rotgold schrieb:Und wer zum Mittag-Essen auch mal ein Glas guten Wein genießt, wird von manchen Alkohol-Gegnern schon als alkohol-abhängiger Säufer verteufelt.

Ist aber auch was kulturelles
In Paris saß man in der Mittagspause gemeinsam im Park, Sandwiches aus der Boulangerie und dazu gab's 'ne Pulle Wein

Ich war dafür zu deutsch aber immerhin haben mich die Kollegen nicht verprügelt 😂

KFB schrieb:In Paris saß man in der Mittagspause gemeinsam im Park, Sandwiches aus der Boulangerie und dazu gab's 'ne Pulle Wein

Wir sind im letzten Herbst zwei Wochen in Frankreich unterwegs gewesen, und mir war aufgefallen, dass man dort insgesamt zum Teil ein anderes Verständnis von Essen und Trinken hat als in Deutschland. Beispielsweise schienen mir doch die meisten angebotenen Speisen im Restaurant gar nicht vegan zu sein. Und Wein wurde wirklich überall gern getrunken.

martenot schrieb:Beispielsweise schienen mir doch die meisten angebotenen Speisen im Restaurant gar nicht vegan zu sein

Das ist einfach kein Teil dieser Esskultur, bist du vegetarisch wird häufig angenommen dass du nur kein rotes Fleisch isst aber sonstiges geht schon klar