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Notruf 112 ... oder doch besser 116117?

74 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Notruf, 112, 116117 ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Notruf 112 ... oder doch besser 116117?

17.11.2021 um 18:58
@Peter0167
@Photographer73

Ich hatte mal eine ähnliche Situation die ihr zuletzt geschildert hat, die Erinnerungen sind etwas verschwommen da es wahrscheinlich fast 20 Jahre her ist. Da war ich abends mit einem Kumpel unterwegs, es war stockdunkel und vor einem (geschlossenen) Supermarkt lag im strömenden Regen jemand auf dem Boden.
Ich war da wahrscheinlich 17 Jahre alt, mein Kumpel gerade 18, da wir mit seinem Auto unterwegs waren und Handys für uns noch relativ neu waren, Auto fahren halt auch. ;-) Die Person hat sich bewegt und ohne dass wir uns ihm genähert haben waren wir beide der Meinung, dass das wohl Alkoholauswirkungen sind. (Anmerkung: Wir kommen aus einer Stadt mit 27.000 Einwohnern, da ist es halt nicht gang und gebe, dass Alkohol/Drogenleichen auf dem Bürgersteig rumliegen - in manchen Großstädten hätte ich mir da vermutlich eher weniger Gedanken drüber gemacht). Nach kurzer Beratung, was wir denn jetzt machen sollen, haben wir die 110 gerufen, da er sich ja bewegt hat, wir aber auch ein wenig mit der Situation überfordert waren und es halt auch aus allen Kübeln geschüttet hat.
Ende vom Lied war, dass wenige Minuten danach die Polizei eintraf, ihn als "Stammkunden" identifiziert haben und die Polizei sich noch bei uns bedankt hat, dass wir angerufen haben.


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Notruf 112 ... oder doch besser 116117?

17.11.2021 um 18:59
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:Würde es auch jeder Zeit wieder so machen, da ich als Laie absolut nicht einschätzen kann, ob so eine Situation relativ harmlos ist oder eben nicht.
Kannste auch als Pfleger nicht. Vielleicht mal Pupillen Reaktion testen, aber ohne irgendwelche Geräte (wenigstens ein EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung) wird das schwierig. Ein paar Sachen würde ich vielleicht noch erkennen, die dir nicht auffallen, aber nicht viel. Etwa ob Finger und Lippen blau sind oder ob man einen süßlichen Mundgeruch hat. Solches Zeug.


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17.11.2021 um 19:15
Zitat von Domino420Domino420 schrieb:Ende vom Lied war, dass wenige Minuten danach die Polizei eintraf, ihn als "Stammkunden" identifiziert haben und die Polizei sich noch bei uns bedankt hat, dass wir angerufen haben.
An die Polizei hatte ich auch gedacht, eben für den Fall, daß es wirklich nur ein Besoffener gewesen wäre, der sich da hingelegt hat, um seinen Rausch auszuschlafen. Aber war mir dann doch zu unsicher. Aber irgendwas muß man schließlich machen, du kannst ja niemanden bei Minusgraden einfach so irgendwo liegen lassen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Kannste auch als Pfleger nicht. Vielleicht mal Pupillen Reaktion testen, aber ohne irgendwelche Geräte (wenigstens ein EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung) wird das schwierig. Ein paar Sachen würde ich vielleicht noch erkennen, die dir nicht auffallen, aber nicht viel. Etwa ob Finger und Lippen blau sind oder ob man einen süßlichen Mundgeruch hat. Solches Zeug.
Eben, und als Laie noch viel weniger. Aber bei sowas ruf ich dann auch lieber einmal zuviel, als einmal zu wenig an. Auch dachte ich mir schon, daß die in der Rettungsleitstelle schon einigermaßen einschätzen können, ob da jetzt ein RTW kommen muß oder nicht. Aber man hört ja auch oft genug, daß Menschen irgendwo liegen und es keine Sau interessiert und sie dann versterben. Sowas will ich mir nicht aufs Gewissen laden.


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17.11.2021 um 23:00
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Aber wann handelt es sich um eine Bagatelle? Für jemanden, der da tagtäglich mit zu tun hat, ist die Sache glasklar, aber Unfallopfer und Ersthelfer sind in der Regel medizinische Laien. Hinzu kommen noch Stress und Ängste, irgendetwas falsch zu machen.
190208 BMG Notruf 633x441 cs

Das ist so die Faustformel. Natürlich kommt es immer ganz individuell auf die Situation und die beteiligten Personen an und ein Stück gesunder Menschenverstand ist ebenfalls angebracht, aber ich finde an diesem Bild kann man sich ganz gut orientieren.

Der Notruf und die Notaufnahme sind wirklich nur dafür da, wenn Lebensgefahr besteht und nicht, wenn einem Freitags Abends um 23:00 Uhr einfällt, dass man ja Rücken hat. Das ist eine Bagatelle und hört sich jetzt lustig an, leider ist das traurige Realität, wobei man Zeit und Personal verschwendet, welches man woanders besser nutzen könnte.
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Im Nachhinein ist es immer leicht zu entscheiden, was richtig oder falsch ist, aber wie verhalte ich mich nun in einer Notsituation richtig, und wann ist es überhaupt eine Notsituation?
Eine Notsituation ist eine Situation, wo Gefahr für Leib und Leben besteht (oder: Es geht um Leben und Tod). Egal ob es nun bei dir selbst oder bei einer anderen Person ist. Das heißt es war nur richtig, bei einem Autounfall die 112 zu wählen. Falsch wäre es da nur, nichts zu tun!
In einer wirklich lebensbedrohlichen Situation handelt man nur, da ist mit denken nicht mehr so viel los. Um die Sache aber ein wenig besser in den Griff zu bekommen, rate ich dazu alle paar Jahre mal einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Manchmal fallen einem sogar in Stresssituationen kleine Dinge ein, die man dort gelernt hat. Das Gehirn oder das Unterbewusstsein denkt sich "Das habe ich schonmal gesehen, als nächstes muss ich ... machen!"
Zitat von Peter0167Peter0167 schrieb:Was ist nun richtig? Im Zweifel doch lieber den Notruf wählen? Oder Gefahr laufen, die Lage falsch einzuschätzen, und gesundheitliche Schäden des Opfers riskieren, oder gar den Tod?
Definitiv den Notruf wählen. Keiner reißt dir den Kopf ab, wenn du in so einer Situation die 112 wählst.




Es gibt übrigens auch noch eine Apotheken-Notfallnummer, bei der man die Apotheke abfragen kann, die gerade in der Nähe Notdienst hat:
22833 oder 0800 00 22833

Für Fälle, in denen man nicht zum Arzt gehen, sondern sich erstmal selbst mit Medikamenten wie zum Beispiel Hustensaft oder Ibu versorgen will.


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17.11.2021 um 23:01
Zitat von SiboahSiboah schrieb:Traut euch, opfert mal Freizeit dafür, macht mal wieder einen Erste- Hilfe- Kurs!
Das mache ich alle zwei Jahre, ganz ohne Zwang. Für sich alleine üben kann man so etwas schlecht, und für Erste Hilfe gilt dasselbe wie für alle anderen erlernten Fertigkeiten: use it or lose it.


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18.11.2021 um 03:56
Ich habe damals mal mit einem sehr netten Mann vom Rettungsdienst gesprochen, welcher mich im Bezug auf sowas wie Panikattacken mit Hyperventilation aufklärte, weil ich fragte, was in solch einem Fall richtig wäre zu tun und er sagte, dass akute psychische Beschwerden leider oft unterschätzt werden, aber in erster Linie von einem selbst, da sich die Personen meist nicht darüber im Klaren sind, wie gefährlich als Beispiel auch eine anhaltende Hyperventilation werden kann, sollte man keine Hilfe von außen bekommen, weil man selbst nicht dazu in der Lage ist, sich zu helfen. Eine akute Hyperventilation, die sich nicht mehr eindämmen lässt, kann zur Bewusstlosigkeit, gar zu einer Sauerstoffvergiftung führen, welche ohne sofortige Hilfe zum Tod führen kann. Des Weiteren kann solch eine Situation so viel Adrenalin freisetzen, dass man sich in ein Vorhofflimmern bringt - Akute Herzprobleme. Auch diese erfordern sofortige Hilfe von außen. Bei der Sauerstoffvergiftung entwickeln sich Krämpfe durch falsch ausgesendete Signale im Hirn, durch eine zu hohe Sauerstoffbelastung. Nicht nur das. Eine Person, die akut in Angst ist, bedarf einer schnellen Hilfe, ohne jede Ausnahme. Wir reden dabei auch von akut, nicht einfach nur einen gewissen, leichten Grad an Angst.

Ein Notfall ist, sobald die Person die Grenze zur Lebensgefahr für sich oder andere erreicht hat. Das heißt auch, wenn der Zustand sich binnen kurzer Zeit in eine lebensbedrohliche Lage entwickeln KANN, eben auch bei Hyperventilationsattacken, als Beispiel.



Da fällt mir immer das gute Beispiel mit dem Feuer ein. Wenn ein Haus brennt, dann kommt immer die Feuerwehr, egal ob es "nur" eine 1m hohe Flamme ist, oder das halbe Haus brennt, denn eine kleinere Flamme ist bereits schon genauso gefährlich. Nicht nur, weil diese sich binnen kürzester Zeit durchs Haus fressen kann, sondern auch eine sogenannte Rauchexplosion entstehen kann. Des Weiteren die Freisetzung von Kohlenmonoxid, welches sich nicht nach der Größe eines Feuers richtet. Selbst kleinere Flammen, die nur in einem Raum sind, sorgen bei den richtigen Bedingungen schnell für ne Kohlenmonoxidvergiftung, welche definitiv zum Tod führt, sollte die Person nicht rechtzeitig rausgeschafft und behandelt werden. Das Tückische an diesem Gas ist, dass man es weder hört, sieht, noch riecht.


Falls ich irgendwas falsch beschrieb dann tut es mir leid, ist schon spät und bin ziemlich müde! :D


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18.11.2021 um 06:09
Wir hatten mal eine Kundin bei uns in der Beratung, die plötzlich anfing heftig zu zittern und nicht mehr richtig ansprechbar war. Es bildete sich auch Schaul vor dem Mund. Also entschieden wir uns, den RTW zu rufen, da wir Angst hatten, dass es etwas schlimmes ist.
Meine Kollegen:innen blieben bei ihr und ich ging vor die Tür um den Sanitätern den Weg zu weisen.
Womit ich nicht rechnete: Im Hinterhof landete stattdessen der Rettungshubschrauber.

Später stellte es sich heraus, dass die Kundin einfach nur eine Panikattacke hatte. Aber das konnten wir nicht wissen. Der Heli kam, weil es halt auch ein Schlaganfall hätte sein können.

In solchen Momenten würde ich aber immer wieder die 112 rufen. Ich weiß nicht, was die Person hat und wie lebensbedrohlich das ist.

Umso wichtiger finde ich es auch, dass man Kollegen und Freunde informiert. Eine Kollegin bekam neulich Aussetzer, fing an zu lallen und war einfach komisch. Da stellt sich heraus, dass sie Epilepsie hat. Ich würde mir wünschen, dass man sowas mit seinen engsten Kollegen thematisiert, einfach damit man weiß wie man sich in so einer Situation verhält. Und gerade auch Epilepsie hat ja sehr viele Facetten, viele klappen ja richtig zusammen und müssen gesichert werden, andere fangen sich relativ schnell wieder.


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18.11.2021 um 07:40
Zitat von luckymeluckyme schrieb:Und gerade auch Epilepsie hat ja sehr viele Facetten, viele klappen ja richtig zusammen und müssen gesichert werden, andere fangen sich relativ schnell wieder.
Ein Kollege ist damals auch am Band umgekippt, er hatte Epilepsie, alle waren in Panik.
Da kam dann auch der Krankenwagen.

Soweit ich weiß, bitte korrigiert mich wenn sich das geändert hat, muss man Epilepsie sogar dem Arbeitgeber melden.


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18.11.2021 um 07:44
Zitat von Photographer73Photographer73 schrieb:An die Polizei hatte ich auch gedacht, eben für den Fall, daß es wirklich nur ein Besoffener gewesen wäre, der sich da hingelegt hat, um seinen Rausch auszuschlafen. Aber war mir dann doch zu unsicher. Aber irgendwas muß man schließlich machen, du kannst ja niemanden bei Minusgraden einfach so irgendwo liegen lassen.
So einen Fall hatte ich auch mal. Da lag derjenige allerdings sturzbesoffen in der prallen Sonne. Habe die 112 angerufen und die Lage geschildert. Die haben wiederum einen Rettungswagen geschickt und die Polizei gleich mit.
Statt ins Krankenhaus, kam der Gute dann in die Ausnüchterungszelle.
Trotzdem würde ich immer wieder die 112 wählen und das Personal vor Ort entscheiden lassen.


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Notruf 112 ... oder doch besser 116117?

18.11.2021 um 09:19
Ich habe vor über 30 Jahren während dem Studium als Rettungssanitäter gearbeitet und bin in einer Grosstadt auf dem RTW gefahren. Unser Motto damals war immer - und wir haben das auch jedem, der unsicher war immer gesagt: lieber zehnmal zuviel als einmal zu wenig die 112 rufen.

Ich kenne keinen Kollegen der damals irgendetwas anderes gesagt hätte. Klar, ab und zu mal war nur ein Pflaster zu kleben und fertig war der Einsatz, aber wir waren nie irgendwie deshalb verärgert oder hätten einem Anrufer Vorhaltungen gemacht. Denn oft genug war es auch andersherum, ich erinnere mich an einen Fall, da hatten Angehörige bei einem Schlaganfall nur den Bereitschaftsarzt gerufen, der dann, am Sonntagmorgen, erst nach 2 Stunden bei der Patientin eintraf - und natürlich sofort den RTW anforderte. Das waren vergeudete 2 Stunden, die Patientin ist auch nach einigen Tagen leider verstorben.

Daher: im Zweifel immer den Notruf wählen. Diejenigen die schimpfen sind meist die Politiker, die keine Lust haben den Personalnotstand usw. zu bekämpfen.

Das gleiche galt für meine Zeit bei der freiwilligen Feuerwehr. Klar, wenn das halbe Dorf zusammengetrommelt wird, während es bei der Sportschau vor dem Fernseher sitzt und sich herausstellt, dass nur das Essen angebrannt ist - dann werden einige Witze gemacht. Aber übelgenommen haben wir dem Anrufer so etwas auch nie.

Und jeder Profi weiss, dass ein Laie keine Einschätzung geben kann, ob ein Fall bedrohlich ist oder nicht - das sollte auch jeder Disponent in der Leitstelle wissen, sonst hat er seinen Beruf verfehlt. Im Zweifel: immer Blaulicht an.


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18.11.2021 um 13:16
@Peter0167

Das sehe ich auch so.
Ein regelmäßiger Erste-Hilfe-Kurs sollte Pflicht werden.
Freiwillig geht das leider nicht,weil die meisten Leute (inkl mir,wenn ich nicht müsste) so einen Kurs "dann mal,wenn ich mal Zeit habe" machen würden
Ich bin bei einem Ambulanten Pflegedienst und da muss alle zwei Jahre Erste Hilfe aufgefrischt werden.
Und bei Weiterbildungen ist ein erste Hilfe Kurs auch meistens dabei.
Ich staune was sich alles ändert:
Nicht mehr beatmen : vor 23 Jahren wurde noch statt Mund zu Mund Beatmung Mund zu Nase beatmen eingebleut.
Dann doch wieder Mund zu Mund
Aktuell eben gar nicht mehr beatmen
Motorradfahrer: Mal Helm runterziehen,dann doch wieder nicht, aktuell wieder Helm runternehmen
Bei verschlucken jetzt doch wieder auf den Rücken klopfen(das wurde ein paar Jahre mal nicht empfohlen)
Usw.
Die Veränderung haben auch seinen Sinn.Und es kommt auch neues dazu,z.b Defibrillator.
Aber wenn man bedenkt dass 16/17/18Jährige einmal den Kurs machen müssen dann höchstwahrscheinlich nie wieder...


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18.11.2021 um 13:32
@paxito

Das hatte ich leider auch schon ein paar mal dass 116117 und 112 gegeneinander spielen.
Ich brauchte schon dringend einen Arzt,aber es war nicht lebensbedrohlich. Antwort " Fahren sie in die Ambulanz" -zag aufgelegt.
Letztendlich bin ich nicht in die Notaufnahme,aber will nicht wissen wie viele das letztendlich völlig verunsichert tun,oder 112 anrufen. -Anschließend wird sich beschwert dass so viele Nichtnotfälle in der Notaufnahme hocken.
Ich persönlich glaube das kann man niemanden Vorwerfen da ärztliche/Medizinische Versorgung überall unterbesetzt ist.


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18.11.2021 um 13:38
Zitat von jule78jule78 schrieb:Trotzdem würde ich immer wieder die 112 wählen und das Personal vor Ort entscheiden lassen.
Seh ich auch so. Damit dürfte man auch auf der sicheren Seite sein. Zuhause, wenn es um mich selbst gehen würde, würde ich eher die 116117 anrufen, wenn es wirklich nicht mehr gehen würde, sprich ich nicht bis zur nächsten Sprechstunde warten könnte, aber klar ist, daß ich auch nicht gleich tot umfalle. Allerdings muß ich zugeben, daß ich sogar eher der Typ bin, der dann meistens erstmal gar nix macht und eher abwartet oder aber, in absoluten Notfällen, die sich massiv äußern, selbst in die Notaufnahme fährt, ohne einen RTW anzufordern. Das war bisher zwei Mal der Fall, beide Male folgte dann auch eine stationäre Aufnahme im KH für mehrere Tage.

Bei Situation "draußen", Unfälle oder Personen, die nicht ansprechbar sind oä, würde ich immer die 112 wählen.


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18.11.2021 um 14:22
Aus eigener Erfahrung: wenn man mit seinen akuten Beschwerden noch ein paar Stunden warten kann, dann sollte man die 116117 anrufen.

Ich lag mal komplett flach mit migräne, blasen- und darmentzündung gleichzeitig, sodass ich keinerlei Medikamente in mir behalten konnte. Ich hab es gerade mal zur Tür geschafft. Der Bereitschaftsdienst kam dann nach 3 Stunden um mir ein Rezept auszustellen für Vomexzäpfchen - zum selber kaufen in der Apotheke ?!?!?! (Rückblickend lustig aber meiner Meinung nach unverantwortlich) Er hat mir keinerlei Medikament gegeben, auch auf Nachfrage nicht. Danke für nichts! Rückblickend hätte ich mir das sparen können und hätte wirklich lieber die 112 anrufen sollen. Aber zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nie die 112 angerufen und hab mich geschämt.

Vor kurzem ging es mir erneut sehr sehr schlecht (hohes Fieber, taubes Bein, seeeehr starke Unterleibsschmerzen) - habe wieder die 116117 angerufen. Diesmal wurde ich aber gut beraten und ich wurde direkt an die 112 weitergeleitet. Die haben mich dann auch direkt ins Krankenhaus gebracht (inklusive Not-Op).
Die Rettungssanis haben mir dann auch nochmal versichert, dass man lieber einmal zu viel anrufen soll.


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Notruf 112 ... oder doch besser 116117?

20.11.2021 um 01:54
Ich schick mal vorraus, dass ich seit 35 Jahren aktiv bei der freiwilligen Feuerwehr bin, daher habe ich vielleicht eine etwas "sachlichere" Ansicht zu Notfällen.

Mal ein paar Beispiele:
* Person fällt ohne Grund ihm Ohnmacht, wird aber gleich wieder wach. 112, den eine kurze Ohnmächtigkeit hat immer eine Ursache, das kann sein Flüssigkeitsmangel, Zuckermangel, Hitzschlag, Herzinfarkt, Schlaganfall, eine Vergiftung oder auch eine Panikattacke o.Ä. Eine Ohnmächtigkeit ist IMMER ein Zeichen für ein schweres körperliches Problem.

* Verkehrsunfall: so wie Peter0167 es beschrieben hat ist UNBEDINGT der Notruf zu wählen. Auch wenn eine Person scheinbar unverletzt aus eine überschlagenen Kfz aussteigt, so hat sie mit Sicherheit einige heftige Schläge auf Kopf und Körper mitgekriegt. Bei offensichtlichen Verletzungen gibts auch keine Zweifel, wenn eine Person eingeklemmt ist (und das bedeutet schon, wenn man mit Gewalt die Türen nicht aufbringt) --> 112

Bei Verkehrsunfällen sollte es man so halten: ist die verletzte Person im Fahrzeug ansprechbar und es droht keine unmittelbare Gefahr, dann bleibt die Person im Fahrzeug sitzen und der Notarzt entscheidet wie die Person aus dem Fahrzeug gerettet wird, i.d.R. wird der Notarzt eine Halskrause anlegen um die Halswirbelsäule zu stützen oder auch weitere Massnahmen durchführen.
Ist die Verletzte Person bewusstlos und das Fahrzeug lässt sich öffnen: Vorsichtig aus dem Auto retten, Kreislauf überprüfen und dann Maßnahmen einleiten. Ist der Kreislauf stabil --> stabile Seitenlage, bei Kreislaufstillstand --> HLW
Ist die Verletzte Person bewusstlos und das Fahrzeug lässt sich nicht öffnen: versuchen den Kopf hochzuhalten bzw. den Hals zu überstrecken, denn somit werden die Atemwege einigermassen freigehalten.

Ich will jetzt nicht weiter in Detail gehen, aber einen wichtigen Punkt habe ich noch: bei jedem Verletzten bleibt ein "Betreuer", es gab immer wieder Fälle, bei denen ein Unfallbeteiligter scheinbar unverletzt aus dem Fahrzeug ausstieg und dann spurlos verschwunden ist, weil er auf Grund seiner Verletzungen in Bewusstlosigkeit gefallen ist oder wegen Verwirrung das Weite gesucht hat. Was auch gut funktioniert: unbeteiligte Personen als Helfer einspannen und zwar nicht mit dem Satz "Kannst du mal helfen?" sondern im Befehlston "Geh zu dem Verletzten und pass auf dass er nicht davonläuft!"

Grundsätzlich gilt: lieber einmal zu viel die 112 wählen als einmal zu wenig. Ein guter Disponent wird nachfragen wie die Situation sich darstellt und an Hand der geschilderten Lage entsprechende Kräfte schicken und auch einfache Massnahmen aufzeigen, die der Ersthelfer durchführen kann.


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20.11.2021 um 05:16
Was ich nie vergessen werde:

Ein ehem. Nachbar kam nach Hause, das Geschirr halb abgespült u. seine Frau lag im Bett, was eigentlich schon alarmierend war.
Er berichtete im Nachhinein, sie fühlte sich warm an, also habe er nichts unternommen.

Tatsächlich aber hatte sie sich wohl ins Bett gelegt, weil sie sich unwohl fühlte, da sie einen Schlaganfall erlitten hat u. ist dann leider nach Tagen verstorben.

Ich denke, das ich Gefahrenlagen gut einschätzen kann u. würde im Zweifelsfall immer den Notruf wählen.


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29.11.2021 um 22:45
Ich hab 2018 die 112 gewählt, als meine damals 81-jährige Mutter beim Frühstück plötzlich unverständliche Worte sprach, total verwaschen und ich hab einfach den Sinn der Worte nicht verstanden. Nach 5 Minuten war der Notarzt da mit einem Rettungsteam. Meine Mutter hatte zwar keinen Schlaganfall, Gott sei Dank, aber der Notarzt meinte, ich hätte trotzdem richtig gehandelt. Es würde sich um eine TIA handeln, die kann ein Laie nicht von einem Schlaganfall unterscheiden. Er meinte auch, dass die TIA ein Vorbote für einen Schlaganfall sein kann; der wäre dann sehr heftig. Also ab ins Krankenhaus zur Überwachung.

Gott sei Dank hat sie aufgrund der Medikamente, die ihr verabreicht wurden, blutverdünnende Mittel, keinen Schlaganfall bekommen und ist auch mit ihren 85 Jahren heute noch relativ fit, auch wenn sie gepflegt werden muss, weil sie körperlich schwach ist.

1988 hatte ich selbst mit meinem ersten Auto, einem Fiat Bambino, einen schweren Verkehrsunfall; der Wagen hat sich einige Male überschlagen und kam dann auf dem Dach zum Stehen. Ich hing im Sicherheitsgurt, mir ist überhaupt nichts passiert, hatte wohl einen Schutzengel, aber es kamen nach dem Anruf eines Zeugen Polizei, Rettungswagen und Feuerwehr. Die Feuerwehr hat die Benzinzuleitung abstellen müssen, da der Wagen am Tankdeckel ordentlich was abbekommen hatte.

Wenn ich Ersthelfer wäre an einem Unfallort, was noch nie der Fall gewesen ist, würde ich die Polizei anrufen, die entscheiden dann, ob Notarzt, Rettungsdienst oder Feuerwehr gerufen werden müssen. Die fragen dann ja auch, ob jemand verletzt ist.

Im privaten Bereich hab ich mit der 116117 eher schlechte Erfahrung gemacht. Da wurde mir samstags 4 Stunden nach dem Anruf ein Urologe geschickt, obwohl ich genau geschildert hatte, dass ich damals Gallenprobleme hatte. Der hat gleich einen Rettungswagen gerufen, um mich ins KH einzuweisen ... Gallenkolik. Da wäre es besser gewesen, die 112 anzurufen. Aber man weiß es eben nicht besser als Laie.


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30.11.2021 um 00:15
Zitat von Comtess1702Comtess1702 schrieb:Wenn ich Ersthelfer wäre an einem Unfallort, was noch nie der Fall gewesen ist, würde ich die Polizei anrufen, die entscheiden dann, ob Notarzt, Rettungsdienst oder Feuerwehr gerufen werden müssen. Die fragen dann ja auch, ob jemand verletzt ist.
Das ist leider keine so gute Idee. Der Polizist in der Einsatzleitstelle wird dann auch nur die 112 rufen und dem Rettungsdisponenten schildern, was du ihm geschildert hast. Dabei bleibt die Möglichkeit für Rückfragen oder auch kurze Tipps was du als erstes tun kannst, komplett auf der Strecke.
Bei Unfällen immer die 112, der Rettungsdisponent dort kann viel gezieltere Hilfe schicken.
Polizei ist bei Unfällen nebensächlich.


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30.11.2021 um 12:33
Zitat von SuppenhahnSuppenhahn schrieb am 20.11.2021:112, den eine kurze Ohnmächtigkeit hat immer eine Ursache, das kann sein Flüssigkeitsmangel, Zuckermangel, Hitzschlag, Herzinfarkt, Schlaganfall, eine Vergiftung oder auch eine Panikattacke o.Ä. Eine Ohnmächtigkeit ist IMMER ein Zeichen für ein schweres körperliches Problem.
Das muss man immer differenzieren, man muss NICHT immer die 112 für eine kurze Synkope rufen und der Grund ist auch nicht immer eine schwerwiegendes körperliches Problem. Es gilt, die Umstände zu klären, evtl. noch Begleiterscheinungen abzufragen (Schon was gegessen/getrunken? Schmerzen in der Brust? Was vorher gemacht? Auf den Kopf gefallen?) und dann richtig zu reagieren.
Bei totaler Unsicherheit und Angst kann man natürlich den Notruf wählen, allerdings hilft bei den allermeisten Fällen als erste Maßnahme Wasser, Traubenzucker und Beine hoch.


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Notruf 112 ... oder doch besser 116117?

30.11.2021 um 21:16
Bis jetzt musste ich nur einmal den Notruf anrufen, damals als meine Mutter im sterben lag. Wurde hinterher noch von der Sanitäterin angegangen, das ich hätte gleich sagen müssen das sie Krebs im Endstadium hat, damit sie und ihre Kollegen gleich wüssten das sie nicht so viel tun brauchen.

Um ehrlich zu sein war ich damals mit der Situation schon etwas überfordert und sonst war nur meine Oma da, die noch weniger wusste was zu tun war. Ich dachte ich hätte die Krebserkrankung am Telefon erwähnt aber vielleicht hatte ich es tatsächlich vergessen, das weiß ich nicht mehr genau.

Jedenfalls bin ich nun, zumindest bei mir mit dem Notruf sehr vorsichtig. Einmal dachte ich wirklich, ich hätte einen Herzinfarkt weil ich unheimlich starke, stechende Schmerzen in der Brust und auchb etwas atemnot hatte. Aber ich hatte Angst das ich sie vielleicht doch umsonst rufe und es gelassen. Nach einer Stunde ging es mir dann auch wieder gut aber ich muss schon sagen, das dass Erlebnis dazu beitrug, Hemmungen zu haben, die 112 zu rufen.


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