Hunde im Restaurant - go oder no go?

H.W.Flieh schrieb:Wir nehmen unseren Hund idR nicht mit in Gaststätten. Wenn wir jedoch unterwegs sind, z.B. im Urlaub, oder spontan jemanden treffen und beschließen zusammen Essen zu gehen, dann kommt der Hund mit. In den meisten Restaurants geht das klar. In der Außengastro eigentlich nie ein Problem, in Innenräumen, wie gesagt, meist auch nicht.

Wir handhaben es genauso. Sind wir unterwegs bzw entscheiden wir spontan Essen zu gehen und die Hunde sind dabei, dann nehmen wir sie mit (sofern es erlaubt ist bzw wählen wir dann ein Restaurant aus, wo es gestattet ist). Im Auto lassen oder draußen anbinden mag ich überhaupt nicht.
Sind wir Zuhause und wollen abends Essen gehen, lassen wir die Hunde Zuhause.
Aber generell stören mich Hunde nicht in Restaurants, manche Menschen, die sehr laut Reden oder sehr laut Essen stören mich da mehr :D

calligraphie schrieb:Zum Glück ist ja da noch der Gesetzgeber. Und der legt erst mal grundsätzlich fest, wo Hunde explizit nicht einzukehren haben. Zuallererst mal dort, wo mit offenen Lebensmitteln hantiert wird (s. Supermarkt) und natürlich Krankenhaus etc pp. Und Gottseidank hat bei Restaurants der Gesetzgeber dem Eigner das Hausrecht belassen. Der Wirt entscheidet, ebenso wie der Hotelbesitzer oder Vermieter.
Eigentlich bräuchte es derartige Debatten deshalb gar nicht geben. Jeder Hundehalter oder eben Nichthalter hat die freie Wahl, nur die Lokalität aufzusuchen, die seinem Gusto entspricht.
Habe ich einen Hund erkundige ich mich vorher, ob „er“ erwünscht ist und fertig. Wenn nicht, suche ich mir eben eine andere Lokalität. Eigentlich ist es doch ganz einfach.
Machen wir momentan doch alle irgendwie mit dem Thema 2G/3G auch nicht anders.
Manch einer kann momentan an 2G nicht teilnehmen, so what? Dann sucht er sich 3G und fertig.
Schlimm wird’s doch erst richtig, wenn man gar keine Wahl mehr hätte. Aber solange gilt, der Gesetzgeber hat klugerweise ein paar Verbote, aber trotzdem noch genug freie Wahl für alle Beteiligten gelassen.

Kann ich so nur unterschreiben.
Genauso machen wir das auch. Erst fragen und dann entweder rein oder weiter.
Wenn wir z.B. im Urlaub sind würden wir den Hund niemals allein im Zimmer oder der Ferienwohnung lassen, wenn wir essen gehen. Und meistens ist unser Hund willkommen. Natürlich dürfen diese Hunde nicht dauernd bellen oder ständig aufspringen.
Unser liegt immer brav unter dem Tisch und rührt sich erst wieder, wenn wir gehen.

Hunde haben draußen zu warten. Punkt.
Ausnahmen lasse ich nur für Blindenhunde, etc
gelten.

In einem Landgasthof wo auch mal der Förster mit seinem Dackel einkehrt, wird man kaum Probleme bekommen. Was anderes ist es mit hochpreisigen Lokalen, wo allenfalls eine Handtaschenratte als Accessoire der reichen Damen geduldet wird, wo man als Otto Normalbürger aber seinen Hund lieber zuhause lassen sollte.
Erst fragen ob erlaubt sollte selbstverständlich sein, aber auch dann kann es von der Größe des Hundes abhängen, und wie gut er erzogen und gehalten wird. In meiner Gegend gab es früher einen Halter von irgendeinem zottigen Schäferhund-Mix, und dieses Vieh hat zehn Kilometer gegen den Wind gestunken. Wenn Halter und Hund mal in der Straßenbahn gefahren sind, hat man den Hund noch eine halbe Stunde später im Wagen riechen können, kein Witz. Wie der Halter selber diesen Gestank ausgehalten hat oder warum er nie was dagegen unternommen hat, keine Ahnung. Bei so einem Hund braucht sich niemand wundern, wenn der nirgendwo willkommen ist. Wer will schon im gleichen Raum sein wie so ein wandelnder Misthaufen ...

T.Rick schrieb:In meiner Gegend gab es früher einen Halter von irgendeinem zottigen Schäferhund-Mix, und dieses Vieh hat zehn Kilometer gegen den Wind gestunken.

Da gibt es auch ganz unterschiedliche Exemplare. Manche Hunde riecht man kaum, während andere wiederum einen sehr starken Geruch haben, oder beispielsweise ständig Haare verlieren. Ich hatte mal Bekannte, deren Collie dafür gesorgt hatte, dass deren Auto ständig voller Hundehaare war, und im Auto hat es auch stark nach Hund gerochen. Ich denke, dass es einem Restaurantbesitzer eher nicht zuzumuten sein müsste, dass er hinterher den Bereich von Hundehaaren säubern muss.

Weder dem Restaurantbesitzer noch den anderen Gästen ist ein müffelnder Hund zuzumuten. Punkt.

Wir sind früher, als wir noch Hundehalter waren, oft auf Wanderungen und/oder anderen Unternehmungen zwischendurch in Restaurants eingekehrt und da war der Hund dann mit dabei. Allein im Auto, wenn wir damit unterwegs waren, hätten wir ihn nicht gelassen und draußen angebunden sicherlich auch nicht.
Wenn wir nur ein Restaurant besucht haben, dann blieb er zu Hause.

Wir nehmen unseren Hund nur in Biergärten mit, da kann er sich mit uns erfrischen und dann geht es weiter.
Innengastronomie geht gar nicht, weder als Hundebesitzer, noch als Gast. Hygiene first!

Abahatschi schrieb:Unsere wollen immer dabei sein, auch wenn für sie quasi nichts dabei rausspringt außer unbeweglich unter dem Tisch zu liegen.
*Ich will keine andere Diskussion anfangen aber Hunde sollte man nach Möglichkeit nicht alleine lassen.

Hund sind Rudeltiere und somit schon zufrieden, wenn sie unter dem Tisch liegen dürfen, dabei sein ist alles.

XAE schrieb:Ob es für den Hund super spannend ist, sei mal dahingestellt, eventuell hat der daheim in der Zeit mehr Ruhe und einen bequemeren Liegeplatz.

Katzen, die wollen ihre Ruhe und sich eventuell auf ihren Lieblingsplatz zurückziehen.


Allein zuhause, das war für meinen Hund die Hölle. Allerdings wartete er liebend gern im Auto auf mich, wenn ich etwas zu erledigen hatte, wo er nicht mitdurfte. Die Scheiben runter und mein Hund legte sich auf den Fahrersitz.

capspauldin schrieb:Grundsätzlich ein No Go, da haben Hunde nix verloren. Spezielle Restaurants gehen klar, dann weiss der Kunde auch worauf er sich einlässt.
Aber grundsätzlich in sonstigen Restaurants haben Hunde draußen zu bleiben

Zum Glück entscheiden das nicht die Kunden/Gäste sondern wie Calligraphie schon richtig gesagt hat die Betreiber der einzelnen Restaurants, die tatsächlich Gestaltungsfreiheit hinsichtlich ihrer Hausordnungen haben. Das Hausrecht ermöglicht Ihnen eine Menge Freiheiten, wenn nicht explizit gegen Gesetze verstoßend.

Und natürlich ist jeder Kunde angeraten dazu vorab nachzufragen, was erlaubt ist und was nicht. Eine böse Überraschung muss niemand erleben.

rhapsody3004 schrieb:Ich gehe mir der Aussage meines Vaters konform: Ein Restaurant, in dem Hunde nicht erlaubt bzw. unerwünscht sind, wird gemieden - schon aus Prinzip. Entweder dürfen alle Familienmitglieder rein oder es wird ein anderes Restaurant aufgesucht, welches eine tierliebe bzw. hundefreundliche Hausordnung aufgestellt hat.

Bin genau deiner Meinung. Wir haben 2 Hunde und wir hatten noch nie Probleme. Unsere Hunde können sich benehmen. Was mir oft Sorgen macht sind eher kleine Kinder die einfach so fremde Hunde streicheln wollen und die Eltern nichts dazu sagen.

T.Rick schrieb:In einem Landgasthof wo auch mal der Förster mit seinem Dackel einkehrt, wird man kaum Probleme bekommen. Was anderes ist es mit hochpreisigen Lokalen, wo allenfalls eine Handtaschenratte als Accessoire der reichen Damen geduldet wird, wo man als Otto Normalbürger aber seinen Hund lieber zuhause lassen sollte.

Als Ottonormalbürger würde ich solche teuren und piekfeinen mit meist elitärer Kundschaft Restaurants auch ohne Hund meiden wie der Teufel das Weihwasser.

Wie gesagt, jeder hat die freie Wahl aus welchen Gründen auch immer nur die Restaurants seiner Wahl aufzusuchen.
Und vorab informieren, sollten Unklarheiten herrschen, sollte auch den meisten möglich sein. Selbst wenn ein Restaurant spontan bei einem Ausflug aufgesucht werden sollte, kann man kurz reingehen und fragen.

Ps.
Nach eigener Erfahrung sind Hunde selbst in vielen Mittelklasse Restaurants kein Problem. Hundebesitzer müssen also zum Glück nicht immer die letzte Kaschemme aufsuchen.

calligraphie schrieb:Als (Ex) Hundebesitzer kann ich nur sagen

Ich hatte ja selber drei große Hunde. Wenn ich mit meinem Ex-Mann mal essen fuhr, haben wir diese und die Katzen zu Hause gelassen. Die Kinder meist der Oma abgegeben. Wir wollten nämlich ganz in Ruhe essen 😁.

calligraphie schrieb:Jedes tierische Haar wäre da fehl am Platz.

Das verstehe ich, aber Menschen verlieren auch ja Haare.
Das finde ich persönlich nicht minder eklig. Habe ich heute noch in der Dusche im Schwimmbad drüber nachgedacht, da lag nämlich so einiges an Haaren herum.
Und meine Chefin verliert auch schon mal ein dunkles, lockiges Haar im Waschbecken.
Verstehe nicht, dass die das nicht wegmacht. Mir fällt so etwas sofort auf.

Was auch nicht ganz ohne ist: unter den Schuhsohlen schleppt man so einiges mit. Man muss nur mal, wenn man in der Stadt unterwegs war, seine Schuhsohlen mit einem feuchten Taschentuch abreiben...Das ist hinterher grau und schwarz. Und das trägt man mit hinein.

Aber: weder Gäste noch mitgebrachte Hunde gelangen ja in den Bereich, in dem Lebensmittel aufbewahrt oder zubereitet werden. Von daher sehe ich eigentlich kein Hygieneproblem. Vorausgesetzt, im Restaurant wird täglich sauber gemacht wird. Bei guten Restaurants sollte das der Fall sein. (Bei so mancher Döner-Klitsche habe ich da meine Zweifel.)

calligraphie schrieb:Wieso kannst du den Hund nicht für ein paar Stunden zu Hause lassen?

Das kann ich, aber warum sollte ich das? Der Hund ist ja nur selten bei mir. Und dann möchte ich mir auch Zeit für ihn nehmen. Er ist brav und man kann ihn gut mitnehmen.
Wäre das nicht der Fall, würde ich ihn nicht mitnehmen. Das wäre mir dann selbst zu stressig.

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rhapsody3004 schrieb:Was er davon hat? Als Familienmitglied dabei zu sein. Hunde sind wirklich schon zufrieden einfach nur dabei zu sein, auch wenn sie nur unterm Tisch liegen.

Das drückt es sehr gut aus 👍
Der Hund war kürzlich auf dem Geburtstag vom Freund der anderen Tochter mit im Lokal. Hat da die ganze Zeit brav im Körbchen gelegen. Eine Frau lobte noch, wie ruhig der Hund sei. Mit ihrem Jack Russell wäre das nicht möglich gewesen, wie sie sagte.

Bruderchorge schrieb:Wir nehmen unseren Hund davon abgesehen nur selten mit. Wenn wir wissen da ist genug Abstand fr Kellner und andere Gäste möglich.

Ja, das sollte idealerweise gewährleistet sein.

Milosz schrieb:aber lieber als beim Arzt

Ich glaube nicht, dass man Hunde mit in eine Arztpraxis nehmen darf?
Es sei denn, man geht zum Veterinär 😉

Außengastronomie: Ja (wenn der Hund entsprechend erzogen ist)
Innenraum: Nein

Ich kann viele Argumentationen des Für und Wider nachvollziehen.

Was für mich ein No Go ist - Hunde auf dem Weihnachtsmarkt oder proppevollen Flohmärkten. Die sehen nichts als Beine und Füße, werden getreten und den Sinn kann ich schon gar nicht nachvollziehen.

H.W.Flieh schrieb:Würde ich auch bei dem eigenen Hund nicht unbedingt machen... es gibt auch Hundediebe.

Das ist richtig, deshalb würde ich es generell nicht machen.
Nicht nur Diebstahl. Es gibt ja auch Hundehasser. Die könnten dem Hund etwas Vergiftetes geben.
Einmal habe ich sogar gehört, dass ein großer Hund, der angebunden war, einen kleinen Hund, der ebenfalls angebunden war, totgebissen hat.

Oder ein Kind stürmt auf den Hund zu, will ihn streicheln, der Hund schnappt vor Schreck zu.

Es gibt viele Szenarien, die gegen das Anbinden eines Hundes außer Sichtweite sprechen.

T.Rick schrieb:In meiner Gegend gab es früher einen Halter von irgendeinem zottigen Schäferhund-Mix, und dieses Vieh hat zehn Kilometer gegen den Wind gestunken.

Igitt, das ist ja widerlich. Das ist natürlich eine Zumutung, mit so einem Tier in ein Restaurant zu gehen.
Fellpflege ist natürlich wichtig.

Interested schrieb:Hunde auf dem Weihnachtsmarkt oder proppevollen Flohmärkten.

Das ist Stress für den Hund. Und auf Weihnachtsmärkten sind leider immer mal Besoffene, liegen Scherben herum.

Wir sind mal ganz bewusst mit einem jungen Hund (ca. 5 Monate) über einen Flohmarkt gegangen. Es ist nämlich in der Erziehung auch wichtig, dass der Hund vieles kennen lernt. So dass er eben ruhig bleiben kann, wenn ein Radfahrer vorbei fährt, ein Jogger vorbei prescht, ein Bus laut vorbei rauscht, wenn man an einer Pferdekoppel vorbei geht oder wenn er in einen Aufzug einsteigen soll. D.h. gewisse Situationen soll man durchaus bewusst trainieren.

ein erlebnis geht mir nicht aus dem kopf!

fröhliche runde in einer gaststätte. alles gut.

es kommen bekannte des wirtes mit grossem, schwarzen hund.
sitzen dann am nebentisch.
der glotzt laufend blöde, wenn jemand austreten muss.
dann schüttelt sich der hund und diese speichelfladen fliegen
in der bude 'rum - bis auf underen tisch.

da war schluss mit lustig!

sagt doch einer der besitzer, wir sollten uns nicht so haben...!

Klasse!

Ich habe einen Schäferdackel-Mix, etwa ein tiefergelegter Schäferhund auf kurzen Dackelfüssen. Wenn wir hier in der Umgebung in einem Restaurant wollen, bleibt er zu Hause.
Im Urlaub oder Wanderungen ist der natürlich dabei, so schaue ich erst mal wo man draussen sitzen kann und frage nach ob Hunde erlaubt sind.
Wir haben ein "Vertrag" mit dem Hund, der bekommt absolut nichts vom Tisch, so bettelt der nicht und es interessiert ihn auch nicht was drumherum passiert.

nairobi schrieb:Aber: weder Gäste noch mitgebrachte Hunde gelangen ja in den Bereich, in dem Lebensmittel aufbewahrt oder zubereitet werden. Von daher sehe ich eigentlich kein Hygieneproblem

Das dürfte wohl der ausschlaggebende Grund sein, warum hier das Hausrecht per Gesetz nicht eingeschränkt wurde sondern Restaurantbesitzer im eigenen Ermessen entscheiden können, ob überhaupt Hunde oder keine und falls ja wie viele maximal und von welcher Größe und unter dem Vertrauen, dass sie auch erzogen sind. Da können Hundebesitzer ja erst mal viel erzählen, um sich Einlass mit Hund zu verschaffen.

Und persönlich hoffe ich dass das auch so bleibt und darüberhinaus auch weiterhin viele Restaurants hundefreundlich sind oder sie zumindest unter bestimmten Voraussetzungen dulden.

Interested schrieb:Was für mich ein No Go ist - Hunde auf dem Weihnachtsmarkt oder proppevollen Flohmärkten

Volle Zustimmung. Ebenso zu Feuerwerksveranstaltungen. Da tut man den Hunden keinen Gefallen.