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Leistungssport und seelische Gesundheit

35 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Olympia, Simone Biles, Turnen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Leistungssport und seelische Gesundheit

29.07.2021 um 17:28
Wir warenalle geschockt, als wir erfahren mussten, dass sich Robert Enke vor den Zug geworfen hatte. Niemand wusste von seinen Depressionen.

Jetzt haben wir einen aktuellen Fall:
Die Turnerin Simone Biles hat bei Olympia aufgegeben. Sie vertraue sich nicht mehr. Meine Vermutung ist, dass sie psychisch nicht mehr kann und deshalb die Reissleine gezogen hat.
Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung.
Wie seht Ihr das? Hätte sie weiter turnen sollen für die Mannschaft, oder war die Entscheidung richtig.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

29.07.2021 um 17:37
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb:Wie seht Ihr das? Hätte sie weiter turnen sollen für die Mannschaft, oder war die Entscheidung richtig.
Ganz klar richtige Entscheidung. Sie turnt schlussendlich für niemanden anderen als sich selbst. Und wenn es die Psyche aktuell nicht zulässt, dann sollte man exakt so handeln wie sie.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

29.07.2021 um 17:44
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb:Wie seht Ihr das? Hätte sie weiter turnen sollen für die Mannschaft, oder war die Entscheidung richtig.
Die Entscheidung ist selbstverständlich richtig. Allerdings verstehe ich den Threadtitel nicht. Das hat den Anschein, als ginge es um Sport und seelische Gesundheit. Also ob Sport der seelischen gesundheit förderlich ist oder man welchen treiben sollte, um diese zu erlangen, erhalten, verbessern. Oder Sport krank macht?

Vermutlich möchtest Du damit über depressive Erkrankungen im Leistungssport zu sprechen kommen? Oder dass auch Leistungssportler an Depressionen erkranken? Die Fragestellung ist für mich auch merkwürdig. Hätte sie sich irgendwelche Gliedmaßen gebrochen, dann gäbe es diese Frage doch auch nicht, die Mannschaft weiter zu unterstützen? Ist nicht so, dass jede Krankheit und Erkrankung für andere auch sichtbar sein muss, um als Erkrankung durchzugehen.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

29.07.2021 um 18:13
@Interested
Du hast recht, ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ein Beispiel aus Rio: der Turner Andreas Toba hatte sich das Kreuzband verletzt hatte aber zu Ende geturnt, damit die Mannschaft ins Finale kommt. Im Internet habe ich Beiträge gelesen, die Biles vorwerfen, die Mannschaft in Stich gelassen zu haben.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

29.07.2021 um 19:05
Der Titel ist sehr unglücklich gewählt. Sport ist bei einer psychischen Erkrankungen sehr sinnvoll und hilfreich.

Biles hat alles richtig gemacht. Gerade beim Turnen kann es sehr gefährlich enden, wenn man mental nicht 100%ig da ist.

Von Biles wurden von seiten des Verbandes bzw. USA bis zu 5 Medaillen verlangt. Das ist einfach abartig, was für Ein Druck da auf Biles lastet.

Bei Toba sehe ich das anders. Keiner wäre ihm Böse gewesen, wenn er aufgehört hätte.


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29.07.2021 um 19:16
@Auweia
Das mit dem Druck ist ein wichtiger Punkt. Ich denke es wurde alles zu viel. Der Mensch ist ja keine Maschine.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

01.08.2021 um 19:50
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb am 29.07.2021:Wie seht Ihr das? Hätte sie weiter turnen sollen für die Mannschaft, oder war die Entscheidung richtig.
Es ist ihr Körper und ihr Leben und jede Entscheidung, die sie persönlich für sich trifft ... ist richtig!


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 11:20
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb am 29.07.2021:Hätte sie weiter turnen sollen für die Mannschaft, oder war die Entscheidung richtig
Was macht es für einen Sinn, weiter zu machen, wenn man das Gefühl hat, es geht nicht mehr? Man kann die Leistung nicht erbringen die nötig ist, also finde ich die Entscheidung, aufzugeben völlig korrekt.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 11:35
Wenn man innerliche Impulse hat, aufzuhören, zu pausieren oder kürzer zu treten sollte man unbedingt darauf hören und den Ursachen versuchen auf den Grund zu gehen. Wenn man diese Signale ignoriert und weitermacht, kann es oft schlechter oder schlimmer werden.
Gründe können psychische wie physische oder psychosomatische Ursachen sein, jedenfalls sollte man immer auf sich und seinen Geist und Körper hören.
Habe es zuletzt nicht getan und muss nun eine blöde Verletzung über 6 Wochen auskurieren und bin zum Nichtstun gezwungen.
Das ist auch nicht schön, aber die Alternative wäre ein komplizierter Bruch wenn ich weitermache.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 12:36
Sie geht nun wieder an den Start.
Aber zumindest gab sie mal ein Signal,
fast wie einen Warnschuss: „bis hierhin und nicht weiter.“


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 12:43
Also gerade im Fall Biles sollte sich USAGymnastics gut zurückhalten. Nachdem man lange den Missbrauch vom Team-Arzt Larry Nassar mitgedeckt hat. Auch Biles war davon ja mitbetroffen...
Aber auch ohne diesen Hintergrund finde ich Vorwürfe da am falschen Platz. Wenn man nicht kann, dann kann man eben nicht, auch Profisportler sind nur Menschen und keine Maschinen.
Zitat von SKlikerklakerSKlikerklaker schrieb am 29.07.2021:der Turner Andreas Toba hatte sich das Kreuzband verletzt hatte aber zu Ende geturnt, damit die Mannschaft ins Finale kommt
Finde ich völlig falsch. Damit gefährdet man ja massiv weiter seine eigene Gesundheit...wofür? Nee nee.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 13:00
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:Wenn man innerliche Impulse hat, aufzuhören, zu pausieren oder kürzer zu treten sollte man unbedingt darauf hören und den Ursachen versuchen auf den Grund zu gehen. Wenn man diese Signale ignoriert und weitermacht, kann es oft schlechter oder schlimmer werden.
Ich denke, im Profi-Bereich, erst recht in der absoluten Welt-Elite, ist das noch mal anders zu sehen als bei Freizeitsportlern. Krisen jeglicher Art zu überwinden, bzw. eine Einstellung dazu zu haben, zu entwickeln, ist part of the game. Und gerade das macht ja oft erst die Champions aus. Wenn alle dasselbe können, ist der der Sieger, der immer liefern kann, sozusagen.

Wir haben in unserem Beruf, auch wenn er in der Regel wohl nicht in dem Ausmaß Berufung ist wie bei Sportlern, sicher ähnliche Mechanismen. Je mehr, desto stärker Kreativität, Proaktivität, Initiative, gefragt sind.

Es ist im Sport eine zweischneidige Sache. Wenn ich jedes Mal, als ich Motivationslöcher hatte oder Angst vor den Anforderungen des nächsten Workouts nicht vorwärts gegangen wäre, wäre ich nicht der, der ich bin und läge dick und degeneriert auf dem Sofa. Man weiß erst, was man leisten kann und wer man ist, wenn man lernt, da durch zu gehen.

Aaaber: Auf jeden Fall gibt es bei vielen Leuten fatale Verstrickungen mit einer problematischen Persönlichkeit oder auch mit den Lebensumständen. Da muss man dann aufpassen, wenn interne Kontrollmechanismen nicht mehr greifen und/oder der Druck von außen zu groß wird.

Das Wichtigste, was ich für mich dabei gelernt habe ist:
Es ist keine Kunst, so viel zu trainieren, dass man sich kaputt macht. Die Kunst besteht vielmehr darin, herauszufinden, wie viel man machen kann, ohne sich kaputt zu machen und sich im Gegenteil immer weiter aufbauen zu können.
Die Work-Life-Balance muss stimmen, sonst ist alles am Ende umsonst. (okay, nicht umsonst, aber suboptimal).

Im Fall von Elite-Sportlern, die eine Reißleine ziehen, muss man den Hut ziehen, das ist aber auch deutlich zu sagen.
Die sind in der Regel von Kindheit an, durch ihre gesamte Sozialisierung und Ausbildung, komplett darauf ausgerichtet und in einem Zwangskorsett. Man kann ja überhaupt nur Profi werden, wenn man dafür geeignet ist. Mal von der Leistungsfähigkeit ganz abgesehen. Da ist man ständig beim Ritt auf der Rasierklinge zwischen: "Reiß dich zusammen, du kannst morgen den größten Titel aller Zeiten erringen!" und "Jetzt haben wir das Fass zum Überlaufen gebracht und alles zerstört, weil wie die Zeichen nicht erkannt haben".

Psychologische Betreuung ist heute kein Fremdwort mehr im Leistungssport. Im Fall der US-Turnerinnen hat das Ganze natürlich noch eine zusätzliche Dimension, wie man heute weiß ...
Da sieht man erst, wie gut eine Simone Biles wirklich ist - dass sie diese extremen Leistungen maschinenmäßig abrufen konnte bei allem, was ihr Tag und Nacht durch den Kopf gegangen sein muss. Das ist auf jeden Fall auch ein Musterbeispiel an mentaler Stärke. Umso mehr darf es Vorbildfunktion haben, wenn sie diesen Schritt durch den Notausgang wagt.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 13:02
Zitat von NemonNemon schrieb:Ich denke, im Profi-Bereich, erst recht in der absoluten Welt-Elite, ist das noch mal anders zu sehen als bei Freizeitsportlern. Krisen jeglicher Art zu überwinden, bzw. eine Einstellung dazu zu haben, zu entwickeln, ist part of the game. Und gerade das macht ja oft erst die Champions aus. Wenn alle dasselbe können, ist der der Sieger, der immer liefern kann, sozusagen.
Es geht, Fitness ist da schon oberstes Gebot und Leistung kann nur trainiert werden. Entlastung und Übermüdung sind da ein großes Thema. Der Unterschied ist, die Trainingsintensität nach und nach zu erhöhen und konstant Leistung abrufen zu können, dann den nächsten Schritt zu machen etc., bei Signalen des Körpers wird da schon sehr drauf geachtet.
Eher Freizeitsportler tun das nicht. ^^
Zitat von NemonNemon schrieb:Die Kunst besteht vielmehr darin, herauszufinden, wie viel man machen kann, ohne sich kaputt zu machen und sich im Gegenteil immer weiter aufbauen zu können.
Ja. :)


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 13:05
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:Eher Freizeitsportler tun das nicht. ^^
Ist nicht so ganz richtig.
Gerade in Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko treten die Profis mit Verletzungen bei Wettkämpfen an, dass es nur so kracht. Gerade auch Turner. Fußballer ja auch etc.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 13:06
Zitat von NemonNemon schrieb:Fußballer ja auch etc.
Wäre mir neu...


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03.08.2021 um 13:08
Zitat von Paradigga2.0Paradigga2.0 schrieb:Wäre mir neu...
Ironie-Hinweis vergessen ;)


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Leistungssport und seelische Gesundheit

03.08.2021 um 13:09
Zitat von NemonNemon schrieb:Ironie-Hinweis vergessen ;)
Na gut :D ^^


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07.08.2021 um 09:53
@SKlikerklaker
Großer Leistungsdruck ist immer schlecht und gefährlich, zu großer Leistungsdruck ist es noch mehr. Auf bekannten Sportlern lastet ein ähnlicher Druck wie auf allen anderen berühmten und bekannten Personen, seien es nun Musiker, Politiker, Schauspieler oder gar B bis Z Promis.

Da ist es auch komplett egal, ob die sache, für die man bekannt ist eigentlich gesund oder gut für Seele oder Körper ist.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

08.08.2021 um 09:46
Zitat von PStanisLovePStanisLove schrieb:Auf bekannten Sportlern lastet ein ähnlicher Druck wie auf allen anderen berühmten und bekannten Personen, seien es nun Musiker, Politiker, Schauspieler oder gar B bis Z Promis.
Das stimmt in gewisser Weise, aber im Normalfall muss ein Schauspieler keine körperlichen Höchstleistungen vollbringen. Wenn der einen miesen Tag hat, muss die Szene eben 5 Mal gedreht werden oder er bekommt für den Abend schlechte Kritiken. Wenn ein Sportler am Tag X versagt, war es das vielleicht für immer, er wird womöglich nie wieder die Chance auf eine Medaille haben. Das erhöht den Druck schon noch mal enorm.


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Leistungssport und seelische Gesundheit

08.08.2021 um 10:14
@EnyaVanBran
Schauspieler müssen dafür aber geistig hart Arbeiten, zum beispiel wenn eine Figur viel Tiefgang hat oder die Rolle Körperlich viel Abverlangt, dann ist es auch Körperlich schwer. Wenn es weibliche Darstellerinnen sind sind diese zum beispiel größerem Sexismus ausgeliefert oder müssen möglicherweise auf eine Besetzungscouch. Ist man neu als Schauspieler muss man von Casting zu Casting rennen nur um viele absagen zu bekommen. Man muss einem Gewissen Schönheitsideal entsprechen und ist Frau über 40 kann die Karriere schon alleine deswegen einen knick bekommen.

Ich seh da keine Unterschiede.


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