Bone02943 schrieb:Vielleicht sehen es viele Menschen einfach als kein großes Risiko an
Genau das ist ja auch mit
off-peak schrieb:unfähig, Risiken richtig einzuschätzen.
gemeint.
Die wenigsten Menschen können Risiken, die nicht unmittelbar voll sichtbar, stark beleuchtet und mit etlichen Warnschildern versehen vor ihnen stehen, gut einschätzen.
Das gilt bereits für Kleinigkeiten im Alltag: Sie rennen bei Rot über die Straße, haben auf dem Gehsteig mit dem Rad, haben ihre Räder nicht vorschriftsmäßig ausgerüstet, telefonieren fröhlich mit Handy am Ohr beim Lenken oder drehen sich in regelmäßigen Abständen zum Gesprächspartner um, etc.
Und das sind absolut Dinge, deren Risiken eigentlich klar vor Augen stehen. Und sie kriegen es vor lauter Oberflächlichkeit einfach nicht hin. Kommt es dann zu Dingen, von denen sie noch nie gehört haben, dann ist es einfach ganz aus.
% auf Zahlen umlegen klappt auch nicht. von daher halten sie zB eine Sterblichkeit von 0,03% für so wenig, dass es sie ja auf gar keinen Fall erwischen kann.
McMaso schrieb:Und für wie viele dieser tödlichen Viren tragen wir bis in alle Ewigkeit ne Maske?
Wenn Du "wir" individuell meinst, dann kann es gut sein, dass wir für den Rest unseres Lebens, so Du es denn nicht bald erleben möchtest, eben vorsichtig sein müssen.
Ein "wir" im allgemeinen menschlichen Sinn kann dann schon erleben, dass so ein Virus nach ein einiger Zeit entweder tatsächlich ausgerottet wird oder sich an seine Wirtsleute moderat anpasst, bzw die Wirte sich an den Virus.
Dauert auch nur ein paar Hundert Jahre ... und dazwischen bleiben Einzelne eben auf der Strecke.
Bis die Pest endlich verschwand, vergingen ca 500 Jahre.
Die Pocken wurden erst durch Impfungen im vorigen Jhdt fast ausgerottet. Fast, weil einige ihrer Verwandten immer noch unter uns sind, und sie selbst ja auch in einigen abgelegenen Gebieten.
Andere Infektionskrankheiten, die nie wirklich bekämpft wurden, sind noch lustig unter uns. Das funktioniert aber nur deshalb, weil sie nicht in hohem Maß töten, und die meisten Erkrankten nicht nur überleben, sondern sogar gut überleben können, so dass sie dann immun sind, in etlichen Fällen sehr, sehr lange.
Oder die Krankheit wäre generell nicht tödlich, Schnupfen zb.
Wobei das "generell" nur auf die Bevölkerung zutrifft, die schon sehr lange, Jahrhunderte, Jahrtausende, mit so einem Erreger lebt. Captain Cook hätte beinahe aus Versehen ein ganzes Volk (ich meine) Hawaiianer mit Schnupfen ausgerottet.
Die Syphilis war lange in Europa bekannt, aber nicht besonders gefährlich (da eben auch schon angepasst). Aber als Die Spanier ^dann nach der Entdeckung Amerikas einen anderen Syphilis Stamm mitbrachten, wurde Syphilis hierzulande erst so richtig gefährlich. Die Europäer waren an den nicht gewohnt, obwohl er dem einheimischen recht ähnlich war. Die Einheimischen in Amerika hingegen waren an ihren Syphilis Stamm so gewöhnt wie die Europäern an den ihrigen.
Die Moral von der Geschicht´: Es kann noch sehr lange dauern, und wie bei der Grippe besteht die Gefahr, dass es keine Freundschaft zwischen Menschen und Virus geben wird. Und dass man jährlich impfen gehen sollte.
Allerdings haben wir zum Glück ja auch Impfungen, die stark helfen, die Anzahl der Infizierten zu reduzieren und eventuell doch Erkrankten einen eher milden Verlauf zu bescheren.