Gerlind schrieb:In Foren gibt es die, die als ihre Meinung vertreten, was in Lexika und Wörterbüchern steht und andere , die das nicht tun , sondern ab und an zumindest , selbstständig zu denken versuchen.
Hüstel.
Das alleine ist bereits eine Beleidigung. Als ob Leute, die Fachwissen haben, nicht selbstständig denken würden, und Leute, die sich fachlich nicht informieren, aber das wahre Wissen hätten.
Es ist nicht nur eine Beleidigung, sondern eine abgrundtiefe falsche Sichtweise. Alles andere als wirklich darüber nachgedacht. Bulllshit eben, Ausreden, warum man selbst etwas nicht weiß und zu bequem oder unfähig ist, es zu erlernen.
Wörterbücher und Lexika sind übrigens ein- und dasselbe. Man entnimmt ihnen (Fach)Wissen, keine Meinung.
Denk ruhig mal darüber nach, gerne auch selbstständig, worin der Unterschied zwischen Wissen und Meinung besteht.
Zunächst einmal bedeutet Denken nicht auch Wissen und umgekehrt. Wissen ist das Ergebnis von
- Beobachten
- Nachdenken
- Überprüfen
weiter beobachten
- wieder nachdenken
- vor jemanden lernen, der vor mir oder andere Dinge beobachtet- und darüber nachgedacht hat
- das Gelernte anzuwenden oder(und
- zu überprüfen
Wissen kann man sich aneignen, in dem man selbst etwas beobachtet oder ausprobiert oder es von Anderen lernt, die das bereits gemacht haben.
Man kann es sich erzählen oder zeigen lasen oder auch, ja, nachlesen.
Du weißt schon, in Büchern.
Wissen wird nicht dadurch falsch, weil es aufgeschrieben wurde (es wird dadurch auch nicht richtig). Die Schriftform ist nur ein
Mittel der Abspeicherung, nicht mehr, nicht weniger.
Das sollte man auf keinen Fall mit Denken verwechseln oder verpönen, weil man es für falsches Denken oder automatisch falsches Wissen hält.
Dinge aufschreiben ist wie Reden, nur schriftlich. Mit dem Vorteil, dass so ein Wissen wesentlich länger und vor Allem unverfälscht erhalten bleibt. Lexika oder Fachbücher sind daher sehr gute Mittel, sich Wissen anzueignen und nicht, wie das manche so erstaunlich kindisch-trotzig sehen, etwas, das ein Denker meiden sollte.
Man kann nämlich trotz Wissen immer noch denken.
Denken ist das, das dabei raus kommt, wenn man etwas wissen möchte,, schon weiß oder Gehörtes/Gelesenes überprüft oder etwas selbst erforscht. Dazu ist aber wertneutrale Beobachtung des vorhandenen Untersuchungsgegenstands die Voraussetzung und Aneignen von Infos keine schlechte Idee.
Wer meint, jedes Wissen das andere bereits erarbeitet haben, oder wer mein, seine unüberprüften Ideen (vollmundig gerne vom vermeintlichen Denkern auch "Theorie" genannt) wäre schon deshalb obsolet, weil sie nicht von ihm selbst stammen, der denkt auch nur, dass er denkt.
Am besten wird es wohl sein, wenn die, die Du zwar permanent nach ihrem Wissen fragst (zu faul, ein Lexikon aufzuschlagen?), die sich dann auch noch die Mühe machen, Dir zu helfen, Du sie aber für dumm und lästig hälst, Dich in Zukunft von ihrer dummen Lexika-Meinung fern halten und Dir somit genug Gelgenehit geben, voll und ganz auf Dein selbstständiges Denken zu vertrauen - einfach, indem sie fortan Deine Fragen nicht mehr beantworten.
Wer will denn schon einen selbstständigen Denker bei seine selbstständigem Denken stören? Gehört sich doch nicht.