Paraphilie - Abnorme sexuelle Vorlieben

Westlady schrieb:Als Beispiel nehme ich jetzt einfach mal die Zeit des Wilden Westens. Wenn da jemand gehängt wurde, kamen laut Überlieferungen zahlreiche Zuschauer auch aus anderen Städten angereist, um sich im Zuschauerpublikum vor dem Galgen einzufinden.
Also muß es ja einen gewissen Reiz ausgelöst haben, zuzuschauen wenn jemand gehängt wurde.

Ja, da ist schon was dran. Diese Sensationsgeilheit gibt es ja auch heute noch. Warum entsteht bei einem Unfall auf einer Straßenseite auch ein Stau, weil alle gucken und filmen müssen? Das ist auch irgendwie kein „asoziales“ Verhalten, denn jeder kennt diese Neugierde. Man möchte wissen, was passiert ist, vielleicht auch sichergehen, dass man selbst nicht in Gefahr ist - ich denke, da spielen Urinstinkte mit rein.

Luminita schrieb:Ja, da ist schon was dran. Diese Sensationsgeilheit gibt es ja auch heute noch. Warum entsteht bei einem Unfall auf einer Straßenseite auch ein Stau, weil alle gucken und filmen müssen? Das ist auch irgendwie kein „asoziales“ Verhalten, denn jeder kennt diese Neugierde. Man möchte wissen, was passiert ist, vielleicht auch sichergehen, dass man selbst nicht in Gefahr ist - ich denke, da spielen Urinstinkte mit rein.

Vllt steckt in jedem von uns eine gewisse Todessehnsucht?^^

Nimmermehr schrieb:Vllt steckt in jedem von uns eine gewisse Todessehnsucht?^^

Welcher Psychologe oder Verhaltensforscher war denn das, der das behauptet hat? War das nicht sogar Freud? Der hat doch gemeint, in den Menschen steckt der sogenannte Todestrieb oder Thanatos.

Luminita schrieb:War das nicht sogar Freud?

Genau, das war Freud

Wikipedia: Todestrieb

wobei das ja zurecht sehr umstritten ist, da das wohl kaum für jeden Menschen gelten kann.

@Luminita

Das kann gut sein,aber mit Freud habe ich mich nur am Rande befasst.

Dennoch ,was könnte dahinter stecken ,das Menschen dazu treibt andere Lebewesen zu töten (und das sehr "kreativ" und leidvoll) und dabei Lust zu empfinden?
Die Macht über Leben und Tod...
*Ich glaube da begeben wir uns in sehr düstere Gefilde,der menschlichen Psyche*
Vllt sind diese Menschen selbst missbraucht worden...niemand will Opfer sein..Opfer werden oft zu Tätern...

Kinder die missbraucht worden, werden oft zu Tierquälern...als Ventil...in Wahrheit ganz arme Schweine...

aber der Kapitalismus macht es möglich ,es immer wieder aufs neue zur Schau zu stellen...und damit sogar Kohle zu verdienen...

Kranke Welt, ...ich hoffe die Menschheit geht bald unter...wäre ein köstliches Amüsement

Luminita schrieb:Ja, da ist schon was dran. Diese Sensationsgeilheit gibt es ja auch heute noch. Warum entsteht bei einem Unfall auf einer Straßenseite auch ein Stau, weil alle gucken und filmen müssen? Das ist auch irgendwie kein „asoziales“ Verhalten, denn jeder kennt diese Neugierde.

Hmm .. da hast du schon recht. ... Es ist eben heute anders als früher (obwohl ich bei einem Unfall nie langsamer fahre und zuschaue. Ich will den Verkehr auch nicht aufhalten und so neugierig bin ich nicht ;-) )
... Und wenn wir früher gelebt hätten ... vielleicht hätten wir uns ja auch vor dem Galgen eingefunden und beim erhängen zugesehen? Wer weiß. Damals war das ja etwas normales.

Nimmermehr schrieb (Beitrag gelöscht):Als Tipp: Es ist die dunkle Energie des Skorpions (Sternzeichen), die es am besten beschreibt. ;)

Ich stütze meinen Glauben eher auf empirische Wissenschaften, als auf nicht-empirische Richtungen. Es gab mal eine Zeit, in der ich mich auch recht intensiv mit Astronomie beschäftigt habe. Letztlich bin ich aber zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Typologien der verschiedenen Sternzeichen so formuliert sind, dass sie je nach Interpretation auf jeden Menschen zutreffen. Wenn du also von einer dunklen Skorpion-Energie sprichst, stelle ich mir die Frage, warum nicht grundsätzlich von einer dunklen Energie gesprochen wird, die jeder Mensch potentiell in sich trägt. Da braucht es kein astronomisch begründetes Menschenbild.

Carsti schrieb:Genau, das war Freud

Freud gilt in der heutigen Psychologie als überholt und NICHT verifiziert.

nachthauch schrieb:Freud gilt in der heutigen Psychologie als überholt und NICHT verifiziert.

Mich würde ja interessieren weshalb dich das Thema derart interessiert? Hast du eine derartige Neigung und versuchst über dich selbst zu lernen?

Du hast dich meiner Auffassung nach selbst nicht wirklich dazu geäußert außer in der Form zB Erkenntnisse von Freud zu negieren und dich auf empirische Wissenschaften zu stützen welche du nicht mal benennst. Wenn Kinder zB keine Orale und Anale Phase haben, wie nennt man es denn? Ich konnte keine diesbezügliche Neuauflage finden aber vielleicht kannst du mir da ja behilflich sein.

Zudem was ist denn deine Meinung zu diesem Thema außer dass man offen über Sexualität sprechen sollte können.

Eya schrieb:Mich würde ja interessieren weshalb dich das Thema derart interessiert? Hast du eine derartige Neigung und versuchst über dich selbst zu lernen?

Du hast dich meiner Auffassung nach selbst nicht wirklich dazu geäußert außer in der Form zB Erkenntnisse von Freud zu negieren und dich auf empirische Wissenschaften zu stützen welche du nicht mal benennst. Wenn Kinder zB keine Orale und Anale Phase haben, wie nennt man es denn? Ich konnte keine diesbezügliche Neuauflage finden aber vielleicht kannst du mir da ja behilflich sein.

Zudem was ist denn deine Meinung zu diesem Thema außer dass man offen über Sexualität sprechen sollte können.

Ich interessiere mich generell für den Menschen und dessen Seelenleben. Selbst habe ich keine entsprechende Veranlagung.

Naja, empirische Wissenschaften sind all diejenigen, die durch Theorie, Experiment, Daten und Datenanalyse zu ihren Erkenntnissen gelangen wollen. Freud hat nicht empirisch gearbeitet, sondern seine Theorie auf Basis von Beobachtung und Selbsterkenntnissen formuliert.

Die Begriffe aus Freuds Psychoanalyse, die du benennst, spielen im heutigen Psychologiestudium nur noch in der Vorlesung "Geschichte der Psychologie" eine Rolle. Dieser Bereich wurde von der Entwicklungspsychologie abgelöst.

Meine Meinung zu diesem Thema habe ich bereits geschildert. Ich finde jeder sollte seine Sexualität so ausleben, wie er es gerne hat. Unter der Berücksichtigung, dass er sich selbst oder anderen keinen Schaden zufügt.

nachthauch schrieb:Freud gilt in der heutigen Psychologie als überholt und NICHT verifiziert.

weshalb ich ja im gleichem Post auch schrieb:

Carsti schrieb:Wikipedia: Todestrieb

wobei das ja zurecht sehr umstritten ist, da das wohl kaum für jeden Menschen gelten kann.

Freud gilt, obwohl manche Thesen umstritten nicht grundsätzlich als "nicht-verifiziert".

Carsti schrieb:Freud gilt, obwohl manche Thesen umstritten nicht grundsätzlich als "nicht-verifiziert".

Welche denn? ;)

nachthauch schrieb:Ich interessiere mich generell für den Menschen und dessen Seelenleben. Selbst habe ich keine entsprechende Veranlagung.

Das ist jedoch ein sehr spezielles Thema, bist du generell an spezielle Themen interessiert ohne selbst betroffen zu sein? Welche Erkenntnis nimmst du dir daraus mit?

Die Entwicklungspsychologie baut ja auch auf Freud auf und sagt im Grunde nichts anderes aus als dass gewisse Einflüsse in der Kindheit die Entwicklung beeinflussen. Mich würde interessieren wo die heutige Psychologie die Entwicklung solcher Neigungen verortet.

Ich wage mal einen kurzen Vorgriff...

Aus dieser Überlegung heraus stellen einige Forscher Zusammenhänge zwischen gestörtem Sexualverhalten und Persönlichkeitsstörungen auf. Dies bedeutet jedoch nicht, dass jede Paraphilie mit einer Persönlichkeitsstörung gleichzusetzen ist, sondern vielmehr, dass das gestörte Verhalten, welches viele (nicht alle) Paraphile aufweisen, stark an die Verhältnisse bei Persönlichkeitsstörungen erinnert.

Eine Persönlichkeitsstörung (F60.x) definiert sich aus einer deutlichen Normabweichung in den Einstellungen und dem Verhalten einer Person, wobei diese Normabweichung dauerhaft und gleich bleibend ist, eine ausgeprägte Tiefe und Breite (unabhängig von spezifischen Situationen) aufweist sowie in der Kindheit und Jugend beginnt, sich im frühen Erwachsenenalter manifestiert und in den meisten Fällen als Ich-synton erlebt wird.

Quelle: Wikipedia: Paraphilie

Ich würde es auch dahin verorten dass es in der kindlichen Entwicklung eine Störung gab, in welcher Form auch immer.

Eya schrieb:Das ist jedoch ein sehr spezielles Thema, bist du generell an spezielle Themen interessiert ohne selbst betroffen zu sein? Welche Erkenntnis nimmst du dir daraus mit?

Das kommt auf die Schilderungen der Leute an, die darüber berichten.

Eya schrieb:Die Entwicklungspsychologie baut ja auch auf Freud auf und sagt im Grunde nichts anderes aus als dass gewisse Einflüsse in der Kindheit die Entwicklung beeinflussen. Mich würde interessieren wo die heutige Psychologie die Entwicklung solcher Neigungen verortet.

Nur weil die moderne EP und Freud von verschiedenen Stadien ausgehen, baut die EP nicht zwangsläufig auf Freud auf. Denn Freud hat die Stadien hypothetisch bestimmt, wohingegen die EP sie empirisch erfasst hat. Das ist ein großer Unterschied. Aber gut, letztlich geht es um Entwicklungsstadien. Wenn dich das Thema interessiert, findest du auch moderne Literatur dazu.

Eya schrieb:Ich würde es auch dahin verorten dass es in der kindlichen Entwicklung eine Störung gab, in welcher Form auch immer.

Eine Störung in der kindlichen Entwicklung alleine reicht als Erklärung nicht aus. Denn dann müssten ja alle Kinder, die entsprechendes erlitten haben, eine Paraphilie ausbilden. Meist wird von einem mehrfaktoriellen Erklärungsansatz ausgegangen --> Umwelt & Genetik. Dieser Erklärung schließe ich mich an. Ich glaube nicht, dass es DIESEN EINEN Moment gab, der dafür verantwortlich ist, dass solche Präferenzen gebildet werden.

Jetzt aber mal zu dir ;) Du beteiligst dich ja auch sehr rege hier, was ich schön finde. Was genau interessiert dich denn an dem Thema?

nachthauch schrieb:Eine Störung in der kindlichen Entwicklung alleine reicht als Erklärung nicht aus. Denn dann müssten ja alle Kinder, die entsprechendes erlitten haben, eine Paraphilie ausbilden. Meist wird von einem mehrfaktoriellen Erklärungsansatz ausgegangen --> Umwelt & Genetik. Dieser Erklärung schließe ich mich an. Ich glaube nicht, dass es DIESEN EINEN Moment gab, der dafür verantwortlich ist, dass solche Präferenzen gebildet werden.

Das ist ja nicht nur bei Paraphilien so, sondern bei allen möglichen abnormen Entwicklungen. Von einem Moment sprach ich gar nicht, lediglich von einer Störung.

nachthauch schrieb:Jetzt aber mal zu dir ;) Du beteiligst dich ja auch sehr rege hier, was ich schön finde. Was genau interessiert dich denn an dem Thema?

Das Thema per se interessiert mich nicht, eher wieso Menschen sich für menschliche Abgründe derart interessieren. Würden mich abnorme sexuelle Vorlieben interessieren, wäre ich auf dieser Plattform hier wohl eher falsch.

Ich find vor allem die weite Verbreitung interessant.
Man spricht gern von Einzelfaellen,aber wenn ich bei freiem Netzzugang die Portale von "Bizarren" Spielarten durchzappe fallen mir immer die hohen Klickzahen auf- 10 000ende in der ersten Woche bis mehreren 100tausenden nach einem Jahr!
Verschiedene Vorlieben mussen oefter vorkommen, als "Normalo" annimmt!


:mlp:

Nimmermehr schrieb:Kannst du das etwas mehr verdeutlichen?
Ist für mich etwas schwierig zu erkennen was du damit meinst.;)

Nichts besonderes, im allgemeinen muss sich etwas erst fortpflanzen damit etwas Sterben kann. Etwas blumiger eben Kreislauf des Lebens. So gesehen hängt das eben schon zusammen. Ich bin eh der Meinung, wenn man alle Probleme lösen wollen würde, wäre die einzige Möglichkeit die Erde zu sterilisieren. Aber das ist nur meine Meinung.🤐😁

Luminita schrieb:Ja, da ist schon was dran. Diese Sensationsgeilheit gibt es ja auch heute noch. Warum entsteht bei einem Unfall auf einer Straßenseite auch ein Stau, weil alle gucken und filmen müssen? Das ist auch irgendwie kein „asoziales“ Verhalten, denn jeder kennt diese Neugierde. Man möchte wissen, was passiert ist, vielleicht auch sichergehen, dass man selbst nicht in Gefahr ist - ich denke, da spielen Urinstinkte mit rein.

Das hatte letzlich neulich einer im Fernsehen recht gut erklärt, es ist das Gefühl, dass man zum Glück noch lebt und nicht selbst in den Unfall verwickelt ist.
Ich bin auch sehr neugierig und kann verstehen, wenn man mal schaut aber was da zum Teil auf Autobahnen abläuft ist definitiv Antisoziales Verhalten, meiner Ansicht nach. Das fängt harmlos an, indem man den Verkehr behindert aber es gibt Leute die machen Fotos, filmen oder steigen sogar aus ihren Autos aus um näher zu kommen.
Das ist an Geschmacklosigkeit noch kaum zu überbieten. Da müssen die Rettungskräfte also nun schon Gaffer abhalten, anstatt sich voll um die Rettung kümmern zu können.
Zumal wir als Menschen doch in der Lage sind unsere Triebe/Instinkte kontrollieren zu können.

Nimmermehr schrieb:Vllt sind diese Menschen selbst missbraucht worden...niemand will Opfer sein..Opfer werden oft zu Tätern...

Das ist mir eine zu bequeme Einstellung, denn spätestens als Erwachsener, wenn man potenziell in der Lage ist seine Situation zu begreifen, kann man was tun.

Eya schrieb:Das Thema per se interessiert mich nicht, eher wieso Menschen sich für menschliche Abgründe derart interessieren.

Ich interessiere mich auch für menschliche Abgründe, weil man so verstehen lernen kann, wie etwas passieren konnte. Damit will ich keine strafrechtlichen Taten rechtfertigen, sondern verstehen lernen. Das hilft auch bei etwaiger Präventionsarbeit.

Syndrom schrieb:Ich find vor allem die weite Verbreitung interessant.
Man spricht gern von Einzelfaellen,aber wenn ich bei freiem Netzzugang die Portale von "Bizarren" Spielarten durchzappe fallen mir immer die hohen Klickzahen auf- 10 000ende in der ersten Woche bis mehreren 100tausenden nach einem Jahr!
Verschiedene Vorlieben mussen oefter vorkommen, als "Normalo" annimmt!

Viele sprechen nicht offen darüber und wie ich in einem anderen Beitrag in diesem Thread bereits anmerkte, irgendwann kickt einen das sogenannte "normale" nicht mehr und man brauch härtere Sachen. Pornographiekonsum beeinflusst mehr als man glauben mag.
Unter den Zuschauern werden auch Menschen sein, die davon nicht erregt werden aber einfach neugierig sind.(diese Begründung finde ich in dem Zusammenhang unter aller Kanone).

Kürbisgesicht schrieb:Ich interessiere mich auch für menschliche Abgründe, weil man so verstehen lernen kann, wie etwas passieren konnte. Damit will ich keine strafrechtlichen Taten rechtfertigen, sondern verstehen lernen. Das hilft auch bei etwaiger Präventionsarbeit

Meiner Meinung nach kann man bestimmte Dinge schlicht nicht verstehen. Man kann vielleicht die kausalen Zusammenhänge verstehen, wieso ein Mensch unter bestimmten Voraussetzungen, bestimmte abnorme Verhaltensweisen entwickelt (wovon wir denke ich noch weit entfernt sind) aber sich hinein zu versetzen in so einen Menschen und seine Sicht einnehmen und verstehen, das glaube ich nicht.

Das ist jedoch nur meine bescheidene Meinung, denn ich kann es auch nicht verstehen wie z.B. jemand Bi-Sexuell sein kann, das überschreitet schlicht meine Vorstellungskraft so wie eben auch das Verstehen davon, wieso es ein Mensch toll findet z.B. Kot zu essen.