jaska schrieb:Siehst Du hier ein Gleichgewicht? Ein gerechtfertigtes Aufwiegen beider Gruppen?
Du hast es vermieden, ein klares Fazit zu ziehen. Ohne Zahlen und Fakten bleibt das eine Andeutung, in der eine Kritik mitschwingt, die von wissenschaftlicher Neugier bis hin zu Coronaleugnung alles sein kann.
Mein Fazit: aus der Nicht-Überlastung des Gesundheitswesens während der Pandemie darauf zu schließen, dass die Gefahr der Pandemie gar nicht so groß ist, greift zu kurz. Es blendet sämtliche pandemiebedingten Veränderungen aus, die dazu beigetragen haben, dass es keine Katastrophe gab.
Was meinst du mit dem „klaren Fazit“, das ich hätte ziehen müssen?? Ich wollte nicht Rabulistik betreiben hinsichtlich der Gefährlichkeit des Vitus. Diese steht ja außer Frage, vor allem für vulnerable Gruppen.
Ich habe die Frage gestellt, die sich viele andere in Bezug auf Angemessenheit, Erforderlichkeit und Norwendigkeit der getroffenen Pandemie-Maßnahmen auch gestellt haben, zB hier:
https://verfassungsblog.de/vom-niedergang-grundrechtlicher-denkkategorien-in-der-corona-pandemie/https://taz.de/Historiker-ueber-Demokratie-und-Corona/!5677423/ Was war eigentlich das Ziel der von der Politik getroffenen Maßnahmen, und wurde es erreicht? War das Ziel die Verhinderung der Belastung des Gesundheitswesens? War das Ziel die Rettung von Leben um jeden Preis, und warum macht man das sonst nicht auch konsequenterweise, indem man etwa auf der Stelle Alkohol und Tabak und Autos und Fast Food und allerhand sonst verbietet?
Wenn man als politisches Ziel die Verhinderung der Überlastung des Gesundheitswesens annimmt, kann man wohl schon das Fazit ziehen, dass dieses Ziel insgesamt, was die Behandlung von Covid-Patienten betrifft, erreicht wurde, obwohl es in einzelnen Regionen unbestritten zeitweise zu einer ganz erheblichen Belastung von Krankenhäusern gekommen ist. Inwieweit die lebenswichtige Behandlung von anderen als Covid-Patienten auf der Strecke geblieben ist, vermag ich nicht zu sagen. Ich will auch nicht beide Patientengrupprn gegeneinander aufwiegen, mir geht es wie gesagt um die Frage, was das politische Ziel der Corona-Maßnahmen war, und ob zwecks Erreichung dieses Ziels die entsprechenden weitreichenden Grundrechtsbeschränkungen für alle gerechtfertigt waren/sind.