Faszination des Todes

shionoro schrieb:der logikfolgend, dass ich froh bin geboren worden zu sein, und auch davon ausgehen kann, dass das bei meinen kindern so sein wird

Behauptest du jetzt einfach mal, ja? Meine Mutter hat wahrscheinlich ähnlich gedacht. Aber Tatsache ist, dass ich ihr mehr als einmal gesagt habe, dass ich mir wünschte, sie hätte mich wie ihr erstes Kind abgetrieben.

@Zeo

Das behaupte ich, ja.
Ich übernehme als elterntail nicht ohne grund die verantwortung dafür, dass es meinem kind gut geht.
Würde ich davon ausgehen, dass nicht gewährleisten zu können würde ich kein kind bekommen

@shionoro
Du hast es nicht in der Macht, ob sich dein Kind auf dieser Welt wohlfühlt, oder nicht. Da überschätzt du deinen Einfluss als Elternteil gewaltig.

@shionoro
ich kann mich aber auch abgrenzen, und ich finde, dass das eine wichtige fähigkeit ist, die man lernen sollte.

Bedenke mal wie viele Menschen diese Fähigkeit der Abgrenzung nie lernen mussten weil ihnen die Empathie von vornerein schon fehlte...Als ich hab keine Lust mir (in meinen Augen) menschliche Mängel anzutrainieren nur damit es hier reibungsloser funktioniert.

@Zeo

Ich habe das nicht komplett in meiner gewalt, das ist richgig.
Aber ich habe das meiner meinung nach ausreichend in meiner gewalt (und natürlich der meiner partnerin) um guten gewissens ein kind in die welt zu setzen.

Abschließende Sicherheit hat man niemals bei gar nichts.

Unterhalten kann man sich natürlich darüber, ob es nicht viel sinnvollerist, kinder zu adoptieren als sie zu bekommen.

@Piorama

Esist kein mangel, wenn man etwas kann.
Es ist eher ein mangel, durch empathie so gelähmt zu sein, dass man handlungsunfähig wird, damit hilftman niemandem.

Zeo schrieb:Also mir ist das ehrlich zu wenig. Leben bedeutet in erster Linie Leiden. Ich hab zwar schon eine gewisse Tendenz zu SVV, aber so masochistisch, dass ich daraus meinen Antrieb beziehe, bin ich dann auch wieder nicht.

Also ich sehe nur Leiden in anderen Leben nicht in meinem. Leid, nicht zu verwechseln mit Schmerz.
Bei was leidet man den im Leben?

Polymorph schrieb:Also ich sehe nur Leiden in anderen Leben nicht in meinem.

Na du Glücklicher.

Polymorph schrieb:Leid, nicht zu verwechseln mit Schmerz.

Ist alles dasselbe. Das Gehirn reagiert auf psychische Verletzungen genau so, wie auf physische.

Polymorph schrieb:Bei was leidet man den im Leben?

Bitte die Frage spezifizieren.

@shionoro
@Zeo

Eine neues Leben in die Welt setzen, ist wie Russisch Roulette zu spielen... aber es gibt sowieso schon zuviel davon und keines davon nimmt ein gutes Ende. Es ist eine Zumutung, ein Bewusstsein in einen solchen Körper zu stecken... viell. gibt es irgendwo in den Sphären des Seins bessere Voraussetzungen, unsere hier sind auf jeden Fall sehr unglücklich.
Innerhalb unseres Universums gibt es keine Beständigkeit, alles ist in permanenten Widerstreit, das Tragische ist unser Weltgesetz.

Zeo schrieb:Ist alles dasselbe.

Leid ist eine Grunderfahrung und bezeichnet als Sammelbegriff all dasjenige, was einen Menschen körperlich und seelisch belastet. Unter anderem werden die Nichterfüllung von Bedürfnissen, Hoffnungen und Erwartungen, der Verlust von nahestehenden Individuen, die Trennung von sozialen Gruppen, äußere Zwänge und Begrenztheiten, Alter, Krankheit, Tod und Schmerzen als Leid empfunden.[1] Leid ist immer subjektiv. Was tatsächlich als Leid empfunden wird, hängt vom Individuum ab, also von eigenen Erfahrungen und Einstellungen.
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Schmerz ist eine komplexe subjektive Sinneswahrnehmung, die als akutes Geschehen den Charakter eines Warn- und Leitsignals aufweist und in der Intensität von unangenehm bis unerträglich reichen kann.

wiki.

Zeo schrieb:Bitte die Frage spezifizieren.

Wo siehst du in deinem Leben, Leid?

@Peisithanatos

Eine verringerung der Weltbevölkerung ist sicher wünschenswert, in deutschland ist die Problematik wegen rückläufiger geburten aber so nicht gegeben.

Da streitet man nicht schlimmer gegeneinandenr nur weil ein kind mehr da ist

@Peisithanatos
Vor allem anderen ist das Leben unfair und erbarmungslos. Es gibt keine Gerechtigkeit und keine Chancengleichheit. Man kann nicht darauf hoffen, dass man irgendwann Vergeltung dafür erfährt, was man alles durchmachen musste. Fair ist einzig und allein der Tod. Denn der behandelt alle gleich.

Polymorph schrieb:Wo siehst du in deinem Leben, Leid?

Puh. Da müsste ich schon sehr weit ausholen und ein paar hundert Therapiestunden rezitieren. Aber ich glaube, wenn du schon diese Frage stellen musst, könntest du dich auch gar nicht in meine Situation hineinversetzen.

@Zeo

ich finde nicht, dass jeder gleich stirbt.
Es ist ein unterschied ob man unvermittelt aus seinem leben herausgerissen wird, obwohl man noch vieles vor hatte, oder aber einsam und allein stirbt, oder aber sagen kann: ich hab gemacht was ich tun wollte, das ende ist in ordnung so, oder eben, umgekehrt: ich hasse mein leben und sehe den tod als erlösung.

Das sind alles sehr unterschiedliche arten zu sterben

@shionoro
Du redest von Sterben. Ich rede vom Tod. Is'n Unterschied.

@Zeo

is wahr. Allerdings wissen wir natürlich auch sehrwenig über den tod an sich.
Das macht ja die faszination aus.

@shionoro
Wie gesagt, ich finde nichts faszinierend am Tod. Ich finde ihn nur fairer.

@shionoro
Es ist eher ein mangel, durch empathie so gelähmt zu sein, dass man handlungsunfähig wird

Sicher, wenn überhaupt kein Filter mehr eingebaut ist, ist man logischerweise handlungsunfähig.
Alle Reize des Tages können natürlich nicht mehr verarbeitet weden.
Nur es gibt da schon Abstufungen..und ich habe nicht vor einem heutigen Normalzustand hinterherzuhecheln. Damit erniedrigt mannur sich Selbst.

@Peisithanatos
viell. gibt es irgendwo in den Sphären des Seins bessere Voraussetzungen, unsere hier sind auf jeden Fall sehr unglücklich.

Ne schöne Hoffnung...es gibt gesündere Parallelwelten.

@Piorama

ih seh den normalzustand heute nicht unbedingt als kalt und unempathisch.
Distanziert vielleicht, aber nicht anteilnahmslos.

shionoro schrieb:Distanziert vielleicht, aber nicht anteilnahmslos.

Ich glaube, das Wort, was du suchst, lautet sensationsgeil...

@Zeo

das sind menschen aber doch schon immer gewesen

@shionoro
Schon. Aber früher waren die Menschen aufeinander angewiesen, um zu überleben. Meine Familie zum Beispiel ist zutiefst zerstritten. Jeder hasst jeden und wünscht ihm die Pest an den Hals. Früher wären sie dazu gezwungen gewesen, miteinander auszukommen. Heute haben sie den Luxus, dass niemand den Anderen braucht und so können sich alle schön ignorieren und verachten.