Eifersucht
12.12.2019 um 11:59@Doors
Erst mal ein sehr schöner Text. Ich gehe da mit dem Meisten d'accord. Er hat aber auch eine gewaltige Flughöhe.
Ich kann von mir nicht behaupten, jahrzehntelang lesitungsstark und wartungsarm zu sein, denke aber, die meiste Zeit ist es so und versuche das so zu halten.
Im Gegensatz zu einem Geschäftsverhältnis möchte ich nicht jeden Tag den Konkurrenzdruck haben: Biete ich heute die knusprigsten Brötchen zum besten Kampfpreis an. Das klingt mir etwas anstrengend. Eine Partnerschaft sollte darüber hinausgehen und jedem der Partner auch mal erlauben, aufgebackene Brötchen überteuert zu servieren, ohne gleich im Konkurrenzkampf ausgemustert zu werden.
Das gelingt natürlich nicht, indem man argwöhnisch schaut, ob der Partner eine andere 'Bäckerei' ansteuert oder von deren Werbeplakaten angesprochen wird. Das gelingt, indem man die meiste Zeit als Partner knusprig ist, aber sich und Partner / Partnerin großzügig zugesteht: Heute vielleicht nur 'Gutes von gestern'.
Ich habe eine Beziehung nun schon lange hinter mir, in der jemand hinter der Hecke mit dem Fernglas mein Verhalten auf meiner ersten beruflichen Weihnachtsfeier beäugt hat, um es hinterher als Spaß darzustellen. Ne, wirklich nicht. Das ist aktive Partnervertreibung.
Partnerschaften, die etwas aus dem Tritt gekommen sind, neigen leicht dazu, Eifersucht, Verlustängste etc zu befeuern. Ich kann mir vorstellen, dass es da schwer sein kann, immer nur die lange Leine zu benutzen. Solange alles in Butter ist, ist es einfach und ich versuche in meiner Partnerschaft schon lange -sogar mit Erfolg - diesen Zustand aufrecht zu erhalten.
Da hilft tägliches Bemühen, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
Aber: Alles nicht so einfach, aber spannend.
Wenn meine Frau mir von einem 'Bekannten' jeden Tag vorschwärmen würde und viel Zeit einem Bekannten widmen würde und ich nur noch ein Ausgangspunkt fürs Leben wäre, aber nicht elementarer Bestandteil, würde ich mich schon auch fragen: Watt issen da los? macht das noch Sinn?
Eine offene Beziehung wo jeder mal auswärts die Blüten und die Bienen besucht und man sich dann gegenseitig erzählt: Die konnte aber.... Der hat aber vielleicht... wäre eher nichts für mich, für meine Frau erfreulicherweise auch nicht.
Erst mal ein sehr schöner Text. Ich gehe da mit dem Meisten d'accord. Er hat aber auch eine gewaltige Flughöhe.
Ich kann von mir nicht behaupten, jahrzehntelang lesitungsstark und wartungsarm zu sein, denke aber, die meiste Zeit ist es so und versuche das so zu halten.
Im Gegensatz zu einem Geschäftsverhältnis möchte ich nicht jeden Tag den Konkurrenzdruck haben: Biete ich heute die knusprigsten Brötchen zum besten Kampfpreis an. Das klingt mir etwas anstrengend. Eine Partnerschaft sollte darüber hinausgehen und jedem der Partner auch mal erlauben, aufgebackene Brötchen überteuert zu servieren, ohne gleich im Konkurrenzkampf ausgemustert zu werden.
Das gelingt natürlich nicht, indem man argwöhnisch schaut, ob der Partner eine andere 'Bäckerei' ansteuert oder von deren Werbeplakaten angesprochen wird. Das gelingt, indem man die meiste Zeit als Partner knusprig ist, aber sich und Partner / Partnerin großzügig zugesteht: Heute vielleicht nur 'Gutes von gestern'.
Ich habe eine Beziehung nun schon lange hinter mir, in der jemand hinter der Hecke mit dem Fernglas mein Verhalten auf meiner ersten beruflichen Weihnachtsfeier beäugt hat, um es hinterher als Spaß darzustellen. Ne, wirklich nicht. Das ist aktive Partnervertreibung.
Partnerschaften, die etwas aus dem Tritt gekommen sind, neigen leicht dazu, Eifersucht, Verlustängste etc zu befeuern. Ich kann mir vorstellen, dass es da schwer sein kann, immer nur die lange Leine zu benutzen. Solange alles in Butter ist, ist es einfach und ich versuche in meiner Partnerschaft schon lange -sogar mit Erfolg - diesen Zustand aufrecht zu erhalten.
Da hilft tägliches Bemühen, ohne sich selbst dabei zu verlieren.
Aber: Alles nicht so einfach, aber spannend.
Wenn meine Frau mir von einem 'Bekannten' jeden Tag vorschwärmen würde und viel Zeit einem Bekannten widmen würde und ich nur noch ein Ausgangspunkt fürs Leben wäre, aber nicht elementarer Bestandteil, würde ich mich schon auch fragen: Watt issen da los? macht das noch Sinn?
Eine offene Beziehung wo jeder mal auswärts die Blüten und die Bienen besucht und man sich dann gegenseitig erzählt: Die konnte aber.... Der hat aber vielleicht... wäre eher nichts für mich, für meine Frau erfreulicherweise auch nicht.