Rumo schrieb:Oh come on, jeder hat sein Päckchen im Leben zu tragen.
Aber nicht jedes Päckchen ist das Gleiche, nicht jede Resilienz dieselbe.
Rumo schrieb:Get over it, das Leben ist hart.
Verdammt richtig. Deshalb gibt es ja unter anderem auch Obdachlose und Bettler.
Ich kann auch immer jede Härte des Lebens mit seinen Auswirkungen mit so einem Satz abwinken und selber aber das Wissen haben, dass es hart ist, zu kämpfen, zu wissen, dass man an die Grenzen geht und so schlau sein, zu wissen, dass wenn jetzt nur ein Tropfen - ja nur ein kleines Tröpfchen - mehr Härte hinzukommen würde, meine Kräfte ausfallen, Widerstände versagen und man fallen würde wie ein nasser Sack.
Rumo schrieb:Das gibt einem nicht das Recht, andere Leute anzuschnorren, weil einem 100Euro im Monat vom Amt nicht zum Leben reichen und die Tafel einem das falsche Essen anbietet.
Ich find es richtig, zu fragen und seh darin nichts Verwerfliches. Kann einen mal nicht passen und nerven, aber immerhin steht mir das uneingeschränkte Recht zu, zu entscheiden, inwieweit ich wie mit der Frage umgehe.
Kein Recht würde bestehen, andere auszurauben und zu überfallen, deren Leben zu bedrohen.
Das ist strafbar und kann einen dazu bewegen, sich mächtig dran zu stören.
Macht ein Bettler das? Raubt er dich aus? Übergeht er deine Rechte?
Überreizt eine Frage wie “Haste mal n Euro“ seine Rechte?
Du störst dich dran, ok, gut. Haben alle verstanden. Aber welche Rechte besitzt du, den anderen was erzählen zu können? Was macht dich so lebenserfahren, dass du jede noch so erdenkliche Lebenssituation kennst, sie so beurteilen zu können und nicht nur Fragen an andere stellst, sondern gleich Forderungen?
Ja, am Ende kannst du mir von all deinen Problemen erzählen. Erzähl mir, wie stark du bist, wie du kämpfst, was dich berührt, was dich nicht berührt. Aber es bleibt deine Geschichte. Nicht die der anderen unzähligen Menschen, die sich in ihrer Situation mit den Auswirkungen beschäftigen müssen und einer angeblichen sozialen Spezies eine Frage stellen.