Cachalot schrieb:Nimm zwei gleich starke Spieler und lass sie im 1-2-2-2 etc Verfahren auswählen.
Klar, im Prinzip sind alle Verfahren in Ordnung, an deren Ende einigermaßen ausgeglichene, durchmischte Teams entstehen. Der Punkt war/ist, dass eben nicht das Spiel die sozialen Probleme (Mobbing, Diskriminierung usw.) in so hohem Maße fördert, dass es abgeschafft/verboten werden sollte. Es die Umstände drumherum, weshalb Mannschaftssport oder Spiele mMn nicht abgeschafft gehören.
Kurz: Es sollten die Ursachen angegangen werden, nicht die Symptome. Darum geht es.
Berryl schrieb:Bei uns gabs, wenn ich mich richtig erinnere, eh nur Hallenhockey, Völkerball, Fussball und Volleyball was man immer so spielte.
Und bis auf das letzte gings bei denen vorallem drum sich gegenseitig übern Haufen zu machen.
Das ist schon heftig. Solche Verhältnisse waren in meiner Schulzeit nicht der Fall. Bei uns herrschte nicht überwiegend Hauen und Stechen, sondern das normale Sozialverhalten heranwachsender Menschen in normalen Grenzen.
Cachalot schrieb:Aber so einen Krieg zwischen den Schülern, in dem es nur darum geht den Anderen fertig zu machen, das hab ich nie erlebt.
Ich auch nicht. Selbstverständlich gab es da auch unbeliebte Schüler, die regelmäßig geärgert oder aufgezogen wurden, denen mal ein Streich gespielt wurde, so wie es wohl seit jeher in jeder Schulklasse vorkommt. Es war auch nicht jeder mit jedem in gutem Verhältnis. Aber es ging nicht mit solcher Aggressivität zur Sache. Da wurde niemand "über den Haufen gemacht", grundlos geschlagen/(schwer) verletzt oder bis zum Exzess fertig gemacht. Da gab es Grenzen über die man nicht ging. Wenn überhaupt mal etwas schlimmeres geschah, dann nur in absoluten Einzelfällen, wobei das während meiner Zeit (Schuljahr 5 bis einschl. Abitur) in der Schule (Privatschule mit Oberstufe und damals ca. 1200 Schülern) nur 1-2x vorgekommen ist und selbst diese Vorkommnisse jetzt nicht annähernd so heftig waren, wie es heute teilweise stattfindet.
Berryl schrieb:Von der Grund bis zur Berufschule.
Wenn auch bei letzterer mit abnehmender Tendenz mit fortschreiten der Lehrjahre.
OMG sogar noch auf der Berufsschule? Wie alt warst du denn da? 14? 16? Ich habe nach Abitur und Zivildienst im Rahmen einer Lehre auch die Berufsschule besucht. Dort gab es aber eine gute, funktionierende Gemeinschaft. So wie bei einem Seminar außerhalb der Arbeitsstädte im späteren Berufsleben. Wir waren damals allerdings auch schon alle volljährig. Mag sein, dass es damit zu tun hatte.
Cachalot schrieb:Das hat dann weniger mit dem Spiel Völkerball zu tun denn mit eurer Klassengemeinschaft
So sehe ich das auch, wobei die tatsächlichen Gründe eher im sozialen Umfeld der einzelnen Schüler zu suchen sind und nicht unbedingt in der Konstellation der Klassengemeinschaft.
Was das Diskussionsthema angeht: Die Abschaffung oder ein Verbot von Spielen wie Völkerball oder einer Mannschaftssportart wie z.B. Basketball, Fußball oder Volleyball ist in diesem Zusammenhang mMn kompletter Blödsinn und völlig unbegründet. Selbst wenn Sport eine Ursache wäre, müsste man dann logischerweise auch den gesamten Sportunterricht abschaffen, nicht nur einzelne Spiele/Sportarten. Das zeigt schon, dass es hier nicht wirklich um Schutz von Individuen oder Verbesserung des Zusammenlebens geht.
Berryl schrieb:Die Schule war nicht beschissen, die war schon gut und die Lehrer auch bemüht.
Ich bin da auch gern hin, durchsetzen musste man sich halt.
Soweit so normal. Das gehört ja auch zur normalen Entwicklung dazu und muss von den Heranwachsenden genauso gelernt und mit Erfahrungen manifestiert werden, wie andere Aspekte/Grundpfeiler des Zusammenlebens auch. Wer nicht lernt sich in der Gruppe auch mal durchzusetzen oder zurückzustecken, Kompromisse zu finden/einzugehen usw. wird in späteren Lebensabschnitten sehr große Probleme haben.
Berryl schrieb:Beim Schulsport braucht sich kein ansich gesunder Mensch benachteilig fühlen, eher sollte derjenige der da scheitert sich Gedanken machen warum er schon als Kind bei dem dort eh schon sehr einfachen Sport abkackt.
Mit Verlaub, da machst du es dir jetzt viel zu einfach. Das stimmt so nämlich nicht. Es gibt sehr viele Menschen, die zwar -wie du es ausdrückst- "an sich gesund" sein mögen, aber dennoch nicht in der Lage sind, vermeintlich einfache Turnübungen zu meistern. Das liegt mitnichten an Unwillen oder körperlicher einschränkung, sondern z.B. an mangelnder, filigraner Körperbeherrschung, mangelndem Talent oder, oder, oder. Die Liste möglicher Gründe ist da sehr lang und es sind definitiv nicht "nur" gesundheitliche Gründe. Es gibt ja auch unmusikalische Menschen z.B. Die her angesprochene Gruppe ist dann eben unsportlich. Aber das hat nicht immer etwas mit der richtigen Einstellung, Willen, Motivation oder Durchsetzungskraft allein zu tun. Solche Menschen gibt es zwar auch, aber eben nicht in der überwiegenden Mehrheit.