-sickboy-
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Epsilon Typ
06.02.2019 um 14:35Stellt euch mal vor, ihr seid 33, habt einen tollen Job oder ne andere Beschäftigung die euch Spaß macht, Freundin, Freunde, Hobbys, Wohnung, Geld usw usf.
So weit so gut.
Dann, aus dem heiteren Himmel, kommt euch der Gedanke:
Jetzt trink ich mir ein Bier.
Macht ihr sonst nicht, ihr wisst ja, dass ihr in der Vergangenheit zu viel davon getrunken habt.
So weit so gut.
Doch dann besauft ihr euch zwei, drei Wochen lang aufs härteste, mit allem was ihr kriegen könnt, bis nix mehr geht, nur noch liegen und kotzen.
So weit so schlecht.
Vlt. schafft es ein Verwandter euch in die Psychiatrie zu bringen, die Polizei schaffts garantiert.
Denn die Verwandten oder Nachbarn können auch nur fragen ob ihr mitkommt und da ihr vlt. gerade noch nicht wollt, sagt ihr: Nö.
Die cops packen euch ein, je nachdem wie sauber ihr seid oder lassen euch im KTW/RTW in die Klinik bringen.
Soweit so schlecht.
10, 14 Tage geschlossene Psychiatrie, dem Sammelbecken mannigfaltiger psychischer Erkrankungen. (ich nenn das jetzt mal so, wer in dem Bereich arbeitet oder schon mal da war, weiß was ich meine.)
Pillen gegen den Entzug, denn der ist ohne höllisch. Buchstäblich.
Lustig ist, dass die auch Entzug verursachen, deswegen läuft alles kontrolliert ab. Langsam hochdosieren, langsam wieder runter.
Meist Benzodiazepine, also Beruhigungsmittel.
Rauchen, Kaffee, klar kommen.. Evtl bisschen Therapie.
Iwann später: Alkohol is böse, nicht machen, treiben sie Sport.
Soweit so gut.
4-6 Monate später: Siehe oben...
Das ganze mache ich jetzt seit 6, 7 Jahren.
Freiwillig wie es scheint.
Naja, eher wider besseren Wissens.
Aus Krankheitsgründen.
Total schizophren.
Der schlaue Herr Jellinek, ein amerikanischer Psychotherapeut, hat die verschiedenen "Alkoholikertypen" zusammengefasst und beschrieben.
Iwann Mitte letztes Jahrhundert oder so.
Meinen hat er den Epsilon Typ genannt.
Ich habe bis gegrübelt, Therapien gemacht, Antidepressiva geschluckt oder Pillen, die die Alkoholverstoffwechslung der Leber stoppen und alles was man sich da sonst so vorstellen kann.
Keine/r/s konnte helfen.
Ich konnte, und irgendwann wollte, mir auch nicht helfen
Gestern dann, im Gespräch mit meiner Freundin, sagt Sie: Du hast schon wieder die Kontrolle verloren.
Und ich darauf: Nein, abgegeben.
Stille
Kein Therapeut, kein Klinikmitarbeiter den ich je kennen gelernt habe, hat das je erkannt. Ich auch nicht.
Meine Freundinnen oder Freunde auch nicht.
Eine Ex hat mir mal gesagt: Auf der Arbeit bist du ganz anders als zuhause. Ich dachte nur: normal.
Sobald ich die Wohnung verlasse, denn zuhause ist anscheinend mein safe space, habe mich die ganze Zeit dermaßen unter Kontrolle, alles.
Natürlich konnte da kein therapeutisches Mittel greifen.
Ich hab mich die ganzen Jahre krass verstellt. Eigentlich müsste ich nach Hollywood und mir da einen Job suchen.
Ich vermute, dass ich nach dem o.g. Zeitraum keine Energie mehr habe, die Kontrolle, das Schauspiel beizubehalten.
Ich kann, weiterhin, nur vermuten, dass es an meiner Angst vor Zurückweisung liegt oder nicht gemocht zu werden. Sowas in der Art, mal sehen.
Auch die Kindheit, aber da findet man bei jedem was. Bei mir schreit wahrscheinlich das innere Kind nach liebe? Hört sich dumm an, hab ich mal iwo gehört.
Weiß ich (noch) nicht.
Es fließen sicherlich noch viele andere Dinge ein, aber!
Jetzt hab ich aber die Möglichkeit, dem Therapeuten das mitzuteilen, damit er sich darauf einstellen kann und entsprechend damit arbeiten kann.
So, ich bin ja nur Halbprofi, ich hoffe ich hab hier jetzt auch nix durcheinander gebracht aber ich wollte es raus lassen,
denn es ist mir wie die blöden, Sprichwörtlichen Schuppen von den Augen gefallen, gestern im Gespräch mit meiner Freundin.
Das ist jetzt mein Streif am Horizont, denn ich hab mich schon soweit aufgegeben und gedacht: och, 20 Jahre ziehste das locker noch durch und dann ist halt Ende.
Jetzt hab ich die Chance, die scheiß Sucht und diese immer wiederkehrende Demütigung hinter mir zu lassen, auch wenn das noch ein beschisseneres Stück Arbeit ist.
Sry, für die Wortwahl
Mein Körper, vor allem meine Leber ist zum Glück sehr gnädig, aber wer weiß wie lange noch und was noch alles für Quatsch passiert wenn du besoffen zuhause rumeierst.
Ich liegt gerade auf dem Bett in der Klinik möchte euch meine Story erzählen und wissen, was ihr davon haltet. Vor diesem Gift warnen.
Wissen ob ihr jemanden kennt, der ähnlich ist.
Oder ob ihr Erfahrung mit Alkoholismus in welcher Form auch immer habt und damit die Diskussion starten.
Und seid bitte gnädig, ich schreibe über die APP, der Text hat ne Stunde gedauert.
High Five!
Sickboy
So weit so gut.
Dann, aus dem heiteren Himmel, kommt euch der Gedanke:
Jetzt trink ich mir ein Bier.
Macht ihr sonst nicht, ihr wisst ja, dass ihr in der Vergangenheit zu viel davon getrunken habt.
So weit so gut.
Doch dann besauft ihr euch zwei, drei Wochen lang aufs härteste, mit allem was ihr kriegen könnt, bis nix mehr geht, nur noch liegen und kotzen.
So weit so schlecht.
Vlt. schafft es ein Verwandter euch in die Psychiatrie zu bringen, die Polizei schaffts garantiert.
Denn die Verwandten oder Nachbarn können auch nur fragen ob ihr mitkommt und da ihr vlt. gerade noch nicht wollt, sagt ihr: Nö.
Die cops packen euch ein, je nachdem wie sauber ihr seid oder lassen euch im KTW/RTW in die Klinik bringen.
Soweit so schlecht.
10, 14 Tage geschlossene Psychiatrie, dem Sammelbecken mannigfaltiger psychischer Erkrankungen. (ich nenn das jetzt mal so, wer in dem Bereich arbeitet oder schon mal da war, weiß was ich meine.)
Pillen gegen den Entzug, denn der ist ohne höllisch. Buchstäblich.
Lustig ist, dass die auch Entzug verursachen, deswegen läuft alles kontrolliert ab. Langsam hochdosieren, langsam wieder runter.
Meist Benzodiazepine, also Beruhigungsmittel.
Rauchen, Kaffee, klar kommen.. Evtl bisschen Therapie.
Iwann später: Alkohol is böse, nicht machen, treiben sie Sport.
Soweit so gut.
4-6 Monate später: Siehe oben...
Das ganze mache ich jetzt seit 6, 7 Jahren.
Freiwillig wie es scheint.
Naja, eher wider besseren Wissens.
Aus Krankheitsgründen.
Total schizophren.
Der schlaue Herr Jellinek, ein amerikanischer Psychotherapeut, hat die verschiedenen "Alkoholikertypen" zusammengefasst und beschrieben.
Iwann Mitte letztes Jahrhundert oder so.
Meinen hat er den Epsilon Typ genannt.
Der Epsilon-Typ (Quartalstrinker, Alkoholiker) erlebt in unregelmäßigen Intervallen Phasen exzessiven Alkoholkonsums mit Kontrollverlust, die Tage oder Wochen dauern können. Dazwischen kann er monatelang abstinent bleiben. Epsilon-Trinker sind alkoholkrank.Aha.
Ich habe bis gegrübelt, Therapien gemacht, Antidepressiva geschluckt oder Pillen, die die Alkoholverstoffwechslung der Leber stoppen und alles was man sich da sonst so vorstellen kann.
Keine/r/s konnte helfen.
Ich konnte, und irgendwann wollte, mir auch nicht helfen
Gestern dann, im Gespräch mit meiner Freundin, sagt Sie: Du hast schon wieder die Kontrolle verloren.
Und ich darauf: Nein, abgegeben.
Stille
Kein Therapeut, kein Klinikmitarbeiter den ich je kennen gelernt habe, hat das je erkannt. Ich auch nicht.
Meine Freundinnen oder Freunde auch nicht.
Eine Ex hat mir mal gesagt: Auf der Arbeit bist du ganz anders als zuhause. Ich dachte nur: normal.
Sobald ich die Wohnung verlasse, denn zuhause ist anscheinend mein safe space, habe mich die ganze Zeit dermaßen unter Kontrolle, alles.
Natürlich konnte da kein therapeutisches Mittel greifen.
Ich hab mich die ganzen Jahre krass verstellt. Eigentlich müsste ich nach Hollywood und mir da einen Job suchen.
Ich vermute, dass ich nach dem o.g. Zeitraum keine Energie mehr habe, die Kontrolle, das Schauspiel beizubehalten.
Ich kann, weiterhin, nur vermuten, dass es an meiner Angst vor Zurückweisung liegt oder nicht gemocht zu werden. Sowas in der Art, mal sehen.
Auch die Kindheit, aber da findet man bei jedem was. Bei mir schreit wahrscheinlich das innere Kind nach liebe? Hört sich dumm an, hab ich mal iwo gehört.
Weiß ich (noch) nicht.
Es fließen sicherlich noch viele andere Dinge ein, aber!
Jetzt hab ich aber die Möglichkeit, dem Therapeuten das mitzuteilen, damit er sich darauf einstellen kann und entsprechend damit arbeiten kann.
So, ich bin ja nur Halbprofi, ich hoffe ich hab hier jetzt auch nix durcheinander gebracht aber ich wollte es raus lassen,
denn es ist mir wie die blöden, Sprichwörtlichen Schuppen von den Augen gefallen, gestern im Gespräch mit meiner Freundin.
Das ist jetzt mein Streif am Horizont, denn ich hab mich schon soweit aufgegeben und gedacht: och, 20 Jahre ziehste das locker noch durch und dann ist halt Ende.
Jetzt hab ich die Chance, die scheiß Sucht und diese immer wiederkehrende Demütigung hinter mir zu lassen, auch wenn das noch ein beschisseneres Stück Arbeit ist.
Sry, für die Wortwahl
Mein Körper, vor allem meine Leber ist zum Glück sehr gnädig, aber wer weiß wie lange noch und was noch alles für Quatsch passiert wenn du besoffen zuhause rumeierst.
Ich liegt gerade auf dem Bett in der Klinik möchte euch meine Story erzählen und wissen, was ihr davon haltet. Vor diesem Gift warnen.
Wissen ob ihr jemanden kennt, der ähnlich ist.
Oder ob ihr Erfahrung mit Alkoholismus in welcher Form auch immer habt und damit die Diskussion starten.
Und seid bitte gnädig, ich schreibe über die APP, der Text hat ne Stunde gedauert.
High Five!
Sickboy