Dürfen Kinder für ihre Erziehung bestraft werden?

@Dr.Manhattan
Ich kann dir diese Frage nicht beantworten, weil ich dieses dein System zum einen selbst nicht erlebe, zum anderen gibt es auch wirklich Menschen, die so gestrickt sind, dass sie im Job jemanden brauchen, der ihnen morgens sagt, was sie wann wie zu tun haben. Wenn sie das dann so hinkriegen, sind sie selbst zufrieden und verdienen sich ihren Lebensunterhalt. Solche Jobs und solche Menschen gibt es und sie haben das gleiche Existenzrecht wie der von klein auf kritisch-intellektuelle Schüler, der nach dem Abitur Astrophysik studiert oder sozialkritischer Schriftsteller wird. Und natürlich alle Leute, die irgendwas dazwischen sind.

@hallo-ho

ob sie zufrieden sind, wag ich zu bezweifeln.

@Dr.Manhattan
Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Viele Menschen wären tatsächlich totunglücklich, aber es gibt einen Schüler- und später einen Menschenschlag, der genau sowas braucht.

Dr.Manhattan schrieb:ich hoffe du gehst auch mal mit ihr in den zoo oder ihr fahrt zum strand.

Ja, ich unternehme extrem viel mit meiner Tochter ausserhalb der Schule.
Das ist mir sehr wichtig.
Dennoch vertrau ich darauf das sie in der Schule den "Feinschliff des Wissens" aufbauend für die
spätere Berufswahl bekommt.
Und ich glaube das dies in Deutschland meißtens möglich ist, auch wenn Du das ein wenig anders siehst ;)

@hallo-ho

wir glauben das was man uns vorsetzt. so wie ein baum nicht wächst in einem kleinen raum.

@Dr.Manhattan
Nicht jeder kann Astrophysiker sein, nicht jeder kann Koch sein, nicht jeder wird Olympiasiger im Marathon... Manche Menschen sind froh, wenn sie im Job relativ gechillt sein können und nicht viel nachdenken müssen. Andere gehen daran zugrunde.
Und die Schule muss oder sollte all diese Individuen auffangen. Leider fällt da sicher auch mal der eine oder andere durch die Maschen. Aber dass ganze Generationen am Schulsystem zugrunde gehen - ich denk, wenn junge Menschen in welcher Hinsicht auch immer kaputt sind, hat das überwiegend andere Gründe.

Dr.Manhattan schrieb:wir glauben das was man uns vorsetzt. so wie ein baum nicht wächst in einem kleinen raum.

Schüler dürfen doch glauben an was sie wollen. Doch wenn Aufgaben gestellt werden, zu denen eine Lösung verlangt wird, dann haben sie diese nunmal zu bearbeiten. Da geht es nicht um Glaube sondern um Wissen und wer meint der Glaube sei immer höher gestellt als das was abgefragt wird, der hat dann eben Pech gehabt.

Ich denke aber nach zwei höchstens drei schlechten Noten, wegen der nichterfüllung einer Leistung, werden auch Schüler wissen wie es läuft.

Wenn im Ethikunterricht nach der groben Schöpfungsgeschichte bzw. der Bibel gefragt wird, dann kann ich auch nicht schreiben das es keinen Gott gibt, die Schöpfungsgeschichte nur ein nettes Märchen ist und dann erwarten das ich dafür noch belohnt werde.
An was man glaubt ist dabei völlig egal, es geht rein um den vermittelten Lernstoff.

Bone02943 schrieb:Ich denke aber nach zwei höchstens drei schlechten Noten, wegen der nichterfüllung einer Leistung, werden auch Schüler wissen wie es läuft.

Aber was denen dann wohl zuhaus erwartet im elternhaus spähtestens beim unterschreiben der zensuren kinder sind oft die leidtragenen

@luchs30

Nun wir wissen ja nicht in wie weit die Eltern da die Kinder beeinflussen. Vielleicht sehen es die Eltern ja genau so und sagen die sollen dann eben schreiben was ihnen dort erzählt wird und nicht das "richtige" an was sie glauben, bzw. glauben sollen.

Sollten die Eltern da mit absicht Druck ausüben und die Kinder sind gezwungen bestimmte Aufgaben nicht beantworten zu dürfen, weil ihnen daheim sonst "Gefahr" droht, dann wäre das wohl eh schon ein Fall für mindestens ein Gespräch mit einem Schulpsychologen oder aber auch dem Jugendamt.

Bone02943 schrieb:Ich denke aber nach zwei höchstens drei schlechten Noten, wegen der nichterfüllung einer Leistung, werden auch Schüler wissen wie es läuft.

Ich fürchte nur das es in diesem (speziellen) Fall den Eltern egal ist ob die Kinder wissen wie es läuft.
Warscheinlich wussten die Kinder das schon vorher, sind aber in diesem "Wahn" der
Eltern so involviert das sie gar nicht anders können.
Eine verfluchte Schande...

@Laucott

Ja wie gesagt, wir wissen halt nicht wie sehr die Eltern da Druck ausüben was die Beantwortung der Fragen in Schulaufgaben betrifft.
Klar sollte da Druck von den Eltern kommen dann ist das natürlich um so schlimmer.

Wenn die Kinder das geschrieben haben, was die Eltern von ihnen erwarten, dann werden sie wohl kaum mit Strafen zuhause rechnen müssen, wenn sie dafür eine 6 bekommen.

Weil beides geht ja wohl nicht, das schreiben was die Eltern wollen und das was die Schule will.

Ich verstehe das Problem nicht.

@emz

Es geht eher darum was passiert wenn sie keine 6 wollen und die Aufgaben richtig beantworten würden, es aber nicht dürfen weil daheim sonst Ärger droht.

So oder so wäre das dann eine schlechte Situation denn egal wo, ärger würden sie dann immer haben, ob wegen der schlechten Noten in der Schule, evtl. auch wegen den Mitschülern, wenn sie davon Wind bekommen, oder eben daheim wenn sie lieber gute Noten wollen.

@Bone02943

Was hätte denn dagegen gesprochen, dass die Kinder das zu Papier bringen, was man ihnen versuchte beizubringen?
Dann den Satz drunter, dass sie aber nicht an die Evolution glauben, und gut wäre es gewesen.

@emz

Stimmt so wäre es dann wohl auch für die Eltern, sollten sie da wirklich Druck ausüben, genehm. Da die Kinder in ihren Augen ja nicht gelogen hätten sondern ihre Wahrheit dargelegt.

emz schrieb:Was hätte denn dagegen gesprochen, dass die Kinder das zu Papier bringen, was man ihnen versuchte beizubringen?
Dann den Satz drunter, dass sie aber nicht an die Evolution glauben, und gut wäre es gewesen.

Das wäre vielleicht eine Alternative, aber eventuell im Vorraus (Klassenarbeiten werden angekündigt)
von den Eltern unterbunden.
Man weiß es nicht aber es könnte sein.

Laucott schrieb:Das wäre vielleicht eine Alternative, aber eventuell im Vorraus (Klassenarbeiten werden angekündigt)
von den Eltern unterbunden.
Man weiß es nicht aber es könnte sein.

Eltern unterbinden eine Klassenarbeit? Wie soll man sich das denn vorstellen?
Warum nicht gleich unterbinden, dass die Kinder am Unterricht teilnehmen? :troll:

emz schrieb:Eltern unterbinden eine Klassenarbeit?

Ich glaub Du hast mich nicht ganz verstanden.
Es ging um folgendes:

Cathryn schrieb am 16.01.2019:Die erste Klassenarbeit endete mit je einer 6 für diese Kinder. Sie hatten beide die Fragen der Lehrerin nicht beantwortet, sondern schlicht "es gab keine Steinzeit" bzw. "Neandertaler gab es nicht" geschrieben.

Ich bin von folgendem Szenario (auf Grund der beschriebenen Gegebenheiten religiöser Art in der Familie)
ausgegangen:
Kinder erzählen daheim von bevorstehender Klassenarbeit ,Thema Evolution.
Eltern sagen:
Egal was sie Euch da erzählen oder verlangen zu schreiben,
ihr beharrt darauf, es gibt keine Evolution, alles hat Gott gemacht usw.

Sie haben ihnen quasi unterbunden (auch wenn sie vielleicht wissen was verlangt wird)
das richtige zu schreiben.
Das meinte ich damit.

Laucott schrieb:Eltern sagen:
Egal was sie Euch da erzählen oder verlangen zu schreiben,
ihr beharrt darauf, es gibt keine Evolution, alles hat Gott gemacht usw.

Sie haben ihnen quasi unterbunden (auch wenn sie vielleicht wissen was verlangt wird)
das richtige zu schreiben.
Das meinte ich damit.

Dann werden sich doch die Eltern auch nicht drüber beschweren und ihr Kinder strafen, wenn sie mit einer 6 nach Hause kommen. Im Gegenteil, sie werden ihre Kinder loben, dass sich so für ihren Glauben einsetzen.

Ich verstehe das Problem immer noch nicht, dass die Kinder bestraft werden könnten.

emz schrieb:Ich verstehe das Problem immer noch nicht, dass die Kinder bestraft werden könnten.

Man Emz, doch nicht von den Eltern daheim sondern mit der Tatsache das sie eine sechs
dafür bekommen haben.
Die schlechteste Note hier ist die sechs, also eine Bestrafung der Schule für nicht erbrachte Leistung in
der Schule.
Heißt im erweiterten Sinne die Schule bestraft die Kinder (mit Note 6) das sie so von ihren Eltern
erzogen worden sind.
Und die Frage des TE ist ob die Schule (oder generell jemand) das darf.