blacklady2309 schrieb:Ja #MeToo verstärkt sowohl die Häufigkeit und auch den Umgang mit Falschbeschuldigungen.
Ich sagte bereits, daß das vielleicht nicht so gewollt ist aber es ist nun mal so. Es liegt auch in der Natur der Sache das viele darauf anspringen.
Ich finde die Diskussionen über dieses Thema sehr wichtig, aber die Kampagne selbst ist falsch aufgezogen.
Vor #MeToo
Es gab es eine Anzeige, der wurde nachgegangen, man sprach von Beschuldigter und vermeintliches Opfer.
Und erst wenn der Beweis erbracht war von Opfer und Täter und dann kamen die Repressalien, wie Strafe, Ächtung und jobverlust (davor eventuell Beurlaubung bis zum Abschluss in manchen Branchen)
Seit #MeToo
Es ruft jemand #MeToo und zeigt auf einen Mann, da beginnen sofort Repressalien, wie Ächtung und jobverlust.
Und zwar ohne das es Beweise, Anzeigen oder Verurteilungen gibt.
Und genau das finde ich bedenklich.
Als Brancheninsiderin sage ich mal meine Meinung. Zu 70% kam ich mit Musikern gut zurecht, wir haben uns gegenseitig respektiert. Mit 15% kam ich nicht klar. Und 15% der Promis können gefährlich sein. Da vertraue ich auf meine Menschenkenntnis.
So in der Branche sieht es derzeit so aus:
Vor #metoo:
In Notfällen darf ich die Polizei verständigen, habe aber eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben, dass ich über Vorfälle nicht öffentlich reden darf, weder mit der Presse oder in sozialen Netzwerken. Ich war trotzdem beschützt, in der Gruppe.
Nach #metoo:
Zuerst waren Regisseure dran, dann Schauspieler, dann die Musikindustrie. Bemerkte gegenseitiges Misstrauen. Die Männer wissen nicht mehr, wie sich mir gegenüber verhalten sollen. Haben eine gewisse Angst, dass ich sie falsch beschuldigen könnte. Was ich niemals tun würde. Bei mir wiederum herrscht eine andere Art von Misstrauen...Was, wenn ein Promi mir was tut. Nach der Flut von Anschuldigungen habe ich Angst, dass man mir nicht glauben würde...
Gegenseitige Paranoia...erst durch #metoo geschaffen. Das gab es vorher eben nicht!