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Wie kann ein Mensch das ertragen?

178 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krankheit - Hoffnung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Wie kann ein Mensch das ertragen?

29.11.2018 um 20:14
@shining1
Ja, die lieben Haare.... ich hatte damit kein Problem, warum auch immer. Ich bin auch mit Glatze rum gelaufen. Das empfindet aber jeder anders. Was ich aber extrem angenehm fand, war das komplette fehlen der Haare am Körper, die Haut fühlt sich so anders an. Wahrscheinlich muss man sich das einfach schön reden😁 ich hoffe, sie findet eine Perücke, die ihr gefällt!


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

29.11.2018 um 20:37
@shining1

Gegen den metallischen Geschmack kann man nicht viel machen ausser ausprobieren, bei welchen Lebensmitteln er nicht oder weniger auftritt.
Mir half bei meinem Lymphom vor über 10 Jahren Ananassaft mit Leitungswasser stark verdünnt, das berichten viele. Ich aß sehr viel und gerne Tomaten roh und gekocht, vor allem als Suppe, Dosenpfirsiche und -Ananas. Ich hatte immer Zitronen- und Salbeibonbons griffbereit, aber nicht die zuckerfreien, denn alles mit Süßstoffen schmeckte grauenhaft und tut das noch heute.

Sehr hilfreich war der Tip, den Mund häufiger am Tag mit Salviathymollösung zu spülen. Damit kann man eine Entzündung der Mundschleimhaut gut vermeiden.

Beim DKFZ in Heidelberg gibts den Krebsinformationsdienst , an die Fachleute dort könnt ihr euch mit Fragen ebenfalls wenden.

Alles Gute für eure Tochter und für euch selbst, schön, daß ihr sie so unterstützt!


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

01.12.2018 um 18:34
Schönen Abend,

die Haare sind sehr schnell ausgefallen, ja ich weiß, gehört zur Chemo wohl mit dazu.
Ausserden ist jetzt die Kopfhaut entzündet. Anja möchte sich auf jeden Fall - und dies wird sie auch eine
Pflegecreme holen.

Ihr Allgemeinzustand ist jetzt nicht mehr so gut, wie am Anfang der Chemo. Wir müssen uns alle halt erst
daran gewöhnen, und es war sehr sehr naiv zu glauben, mit Müdigkeit wäre es alleine getan.

Trotzdem , nächste Woche findet die zweite Chemo statt.

Euch ein schönes Wochenende

Klaus


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

01.12.2018 um 18:42
Ach Klaus..
Ja, es wäre auch gelogen, zu sagen, dass die fehlende Frisur das Schlimmste wäre.
Für die Angehörigen ist der Haarverlust wohl der endgültige Zeitpunkt, die Krankheit zu realisieren. Ich selber habe meiner Mama sämtlichen Anblick ohne Kopfbedeckung erspart, nachdem ich die Reaktion der Schwiegereltern gesehen habe.
Ich hab dann gedacht, für die anderen ist die Glatze viel schlimmer, als für mich.

Anja muss aber auf jeden Fall mit dem Arzt über ihr Befinden sprechen. Soweit medikamentös möglich sollten die Nebenwirkungen beherrschbar sein, und wenigstens die dritte Woche nach der Infusion sich "normal" anfühlen.

Ganz liebe Grüße und alles Gute!!


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Redox ehemaliges Mitglied

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Wie kann ein Mensch das ertragen?

03.12.2018 um 15:02
Hallo Klaus.

Auch ich möchte euch erstmal einen weiteren guten Verlauf - sofern das bei so einer Diagnose möglich ist - wünschen.

Keine Metastasen ist aber dann doch etwas Positives an das ihr euch klammern könnt. Immerhin ist bei Früherkennung bereits eine hohe Erfolgsquote durch jahrelange Forschung zu verzeichnen.

Ich möchte aber auch dir als Vater, viel Kraft für diese schweren Stunden / Tagen / Wochen wünschen. Als Elternteil will man seine Kinder gesund wissen und ihnen am liebsten jede Last abnehmen. Dann nur in begrenzten Rahmen helfen zu können, macht einen verrückt und vorallem sauer auf dieses Leben.

Kopf hoch für euch. Ich hoffe das Schicksal hat einen guten Ausgang für euch vorhergesehen.


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

04.12.2018 um 18:49
Danke dir.

So - der erste Zyklus ist vorbei. Morgen dann die zweite Chemo. Also was wir so gehört haben im Umfeld, hat sie die erste
Chemo einigermaßen gut überstanden. Müdigkeit ist normal. Dass ihre Haare binnen einiger Tage ausfielen, nehmen wir auch so
an, gehört einfach dazu. Aber die Blutwerte waren stabil.

Danke für die netten Postings, die machen wirklich Mut.

Gruß

Klaus


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05.12.2018 um 07:39
@shining1
Guten Morgen ☀️, dann ist die erste geschafft und heute auch die zweite. Schritt für Schritt erledigen und abhaken. Sie wird auch den Rest überstehen. Ich drücke alle Daumen, dass die Nebenwirkungen sich in Grenzen halten! Wie geht es dem Jungen mit der Situation? Liebe Grüße!


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

10.12.2018 um 19:22
Hallo

bisher gehen die Nebenwirkungen auch bei der zweiten Chemo. Heute hatte sie einen Termin wegen den Blutwerten. Bisher noch
okay. Trotzdem kommt man sich vor, wie ein Rennen gegen die Zeit.

Sie hat ihren Sohn jetzt erklärt, dass sie schwer krank ist, ohne den "krebs " mit Krebs zu bezeichnen. Es ist ein schmaler Grat,
zwischen dem Jungen auf das Schlimmste vorzubereiten , was niemand aber auch wirklich niemand hier glauben oder befürchten
wird !!

in mancher Stunde kommt mir öfter so Gedanken, ich weigere mich einfach, da mich mehr damit zu befassen. Sorry, aber vielleicht
es auch nur eine "komplette " Verdrängung.

Euch nen schönen Abend.


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

10.12.2018 um 22:34
Zitat von shining1shining1 schrieb:in mancher Stunde kommt mir öfter so Gedanken, ich weigere mich einfach, da mich mehr damit zu befassen. Sorry, aber vielleicht
es auch nur eine "komplette " Verdrängung.
Guten Abend :merle:

Deine Tochter wird sich mit dem Gedanken auseinander setzen müssen. Da ist auch ein Kind das zur Vorsorge zwingt, für den Fall das sie es nicht überlebt. Auch wenn es dir schwerfällt, deine Tochter braucht euch um darüber zu reden, Dinge zu regeln. Verdrängen hilft ihr nicht weiter. Setz dich ganz bewusst mit dem Gedanken der Sterblichkeit auseinander, dann kannst du auch mit deiner Tochter darüber reden. Schwer erkrankte Menschen spüren wenn genau dieses Thema beiseite gedrängt wird, und fühlen sich allein gelassen mit diesem dicken Paket.
Ich bin mir sicher das du das auch kannst, hast ja schon mit angefangen.


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

11.12.2018 um 03:33
Zitat von shining1shining1 schrieb: Es ist ein schmaler Grat,
zwischen dem Jungen auf das Schlimmste vorzubereiten , was niemand aber auch wirklich niemand hier glauben oder befürchten
wird !!
Das Kind ist gerade mal 6 Jahre alt.
Es müsste dann die Last mit sich herum schleppen, das das Schlimmste eintreffen könnte.


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11.12.2018 um 06:47
@shining1
Bei deiner Tochter waren nirgends sonst Metastasen gefunden worden, oder? Demnächst müsste doch die Kontrolle anstehen, wie der Tumor auf die chemo reagiert. Dann wisst ihr und ich gehe davon aus- ob die Therapie so wirkt wie von den Ärzten erdacht.

Die meisten Brustkrebs Patientinnen gehen nach aller Therapie geheilt nach Hause. Ich drücke euch dafür alle Daumen und eure Chancen stehen gut. Der Junge ist sechs, bürdet ihm die Last altersgerecht auf. Aber Bescheid wissen sollte er. Weiter alles gute 🍀


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

11.12.2018 um 09:06
Zitat von Mrs.RollinsMrs.Rollins schrieb: bürdet ihm die Last altersgerecht auf. Aber Bescheid wissen sollte er.
Warum sollte man Kinder, möglicherweise u. gottlob, unnötig damit belasten?

In der Regel treten Todesfälle ohne Ankündigung ein, da kann man die Hinterbliebenen auch nicht drauf vorbereiten.

Die Frage ist, ob man es muss oder sollte, wenn man es noch gar nicht absehen kann.


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

11.12.2018 um 09:08
Zitat von boraboraborabora schrieb:In der Regel treten Todesfälle ohne Ankündigung ein, da kann man die Hinterbliebenen auch nicht drauf vorbereiten.
Naja, im Grunde genommen koennte man sich seiner und der Sterblichkeit der anderen stets bewusst sein. Das nimmt dem Tod meiner Meinung nach viel von seinem Schrecken. Es gibt Mittel und Wege, auch einem Sechsjaehrigen altersgerecht zu vermitteln, dass die Mami krank ist. Und das sollte ihm auch vermittelt werden, denn er bekommt ohnehin mit, dass etwas nicht stimmt. Ein Elefant im Raum, den niemand anspricht, ist fuer ein Kind belastender.


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11.12.2018 um 09:35
@borabora
Bei manchen Krankheiten ist es aber nicht spontan und unvorhersehbar. Da durch die Therapie unübersehbar ist, dass jemand schwer krank ist, muss die Krankheit besprochen werden. Und während der Behandlung sieht man kränker aus als ohne. Das kann Kindern schon Angst machen. Aber letztlich muss das jeder selber entscheiden. Und nochmal: Die Chancen auf einen positiven Ausgang stehen gut, gerade bei Brustkrebs.


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

11.12.2018 um 09:50
Dem Kind erklären, dass die Mutter sehr krank ist, ja. Aber dass sie sterben könnte (!) nicht. Denn das kann derzeit niemand absehen. Und es schürt unnötige Befürchtungen, die das Kind überfordern und für jahrelange oder gar jahrzehntelange Unsicherheit sorgen.

Und Bitte stellt euch selber nicht permanent das allerschlimmste Ergebnis vor. Als Erkrankter die Angehörigen dauernd trösten und beruhigen zu müssen ist nicht genesungsfördernd. Und vor allem hat man immer das Gefühl, schuld zu sein an deren Trauer und Sorgen. Dabei braucht man seine Kraft für die Behandlungen. Eure Tochter leidet mehr als ihr und braucht gute Erlebnisse, keine unterschwellige Beerdigungsstimmung. Aber sie kann und wird es aushalten, wie viele zigtausende Frauen auch. Nehmt Euch ein Beispiel!

Nur zur Sicherheit, ich weiß wovon ich spreche, meine Mutter hatte Brustkrebs, da war ich 17, meine Geschwister jünger. Und ich war selbst 2007 an Krebs erkrankt.

Brustkrebs ist - wie viele andere Krebserkrankungen- heute gut bis sehr gut zu behandeln. Informiert euch bei seriösen Quellen und tragt nicht mit euren Ängsten dazu bei, dass Menschen den richtigen Zeitpunkt zum Arzt zu gehen, versäumen.


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12.12.2018 um 21:57
@Mrs.Rollins
Zitat von Mrs.RollinsMrs.Rollins schrieb:. Da durch die Therapie unübersehbar ist, dass jemand schwer krank ist, muss die Krankheit besprochen werden.
Selbst da muss oder sollte man nicht ins Detail gehen mMn.
Zitat von Mrs.RollinsMrs.Rollins schrieb: Das kann Kindern schon Angst machen.
Das ist für mich kein Argument, das Kind auf den etwaigen Tod der Mutter "vorzubereiten".
Denn das macht gerade Angst, möglicherweise unbegründet.

Klar sollte das jeder selbst wissen, wie er es handhabt. Ist nur meine Meinung, das ich es keinesfalls machen würde.

So nach dem Motto eben: Es kommt, wie es kommt.


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12.12.2018 um 22:59
@borabora
Ich glaube wir haben uns missverstanden. Wenn ich sage die Krankheit sollte angesprochen werden und zwar altersgerecht, schließt das den Tod teilweise aus. Mir ging es um das komplette verschweigen der Krankheit.


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Wie kann ein Mensch das ertragen?

12.12.2018 um 23:11
@Mrs.Rollins

Sry...

Stimmt natürlich, das man den Kindern gewisse Erklärungen geben kann u. auf ihre Fragen eingehen sollte.

War schon mal Thema in irgendeinem Thread, wo, glaub ich, die Meisten dafür waren, die Kinder aufzuklären, wie die Krankheit verlaufen könnte.


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13.12.2018 um 13:25
Hallo,
Erstenmal wünsche ich deiner Tochter und euch viel Kraft.
Was euren Enkel angeht, ich habe die Erfahrung gemacht, daß es besser ist offen und Ehrlich zu sein. Bei meinem jüngeren Sohn wurde mit 3,5 Jahren Leukämie diagnostiziert, unser grosser Sohn war 7 Jahre.
Die Kinderonkologen haben uns damals von Anfang an geraten Ehrlich zu sein. Es gibt da ein "schönes" Buch, Der Chemo Kasper, das ist ein Bilderbuch das sehr Kindgerecht erklärt was Krebs ist, und warum es einem während der Chemo schlecht geht.

Unser großer Sohn hat mich damals mal gefragt, ob sein Bruder sterben muss. Ich habe ihm ganz ehrlich geantwortet, daß ich es nicht weiß, aber das es passieren könnte. Die Ärzte aber alles tun das er wieder gesund wird.
Heute ist unser "kleiner" 14 Jahre alt und seit 8 Jahren Chemo und Rezediv frei. Ich würde mich immer wieder entscheiden ehrlich mit so einer Erkrankung umzugehen. Es nimmt auch ein wenig den Druck von allen, auch vom Kind weil es über alle Ängste reden darf.
Ich wünsche euch alles Gute


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18.12.2018 um 18:46
Hallo ihr,

die letzten Tage waren okay. Am Sonntag war ich mit dem Kleinen auf einen Weihnachtsmarkt. Hat ihn sichtlich gefallen und
wir haben viel Spaß gemacht. Wurde auch gleich Kuchen für die Tochter mitgebracht. Konnte leider nicht mitfahren, dass sie eine
leichte Erkältung hat. Die immer wieder genommenen Blutwerte sind im grünen Bereich.

Ich möchte nicht schreiben, dass wir mit dem Krebs von Anja leben, aber wir sind alle ruhiger geworden. Und ja, die neue Perücke
steht ihr gut.

Was auch noch hilft, sie besucht regelmäßig ihren Onkopsychologen.

Ich guck derzeit nach Informationen, ob wir für unsere Fahrten ins Krankenhaus, seis zur Kontrolluntersuchungen oder zur
Chemo Zuschüsse von der Krankenkasse bekommen. Wenn sie ein Taxi möchte, müssten wir 10 € dazuzahlen.

Aber uns ist es lieber, wir fahren sie selber hin, was bisher immer gegangen ist.

LG ans Forum

Klaus


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