MarcusWright schrieb:frage mich: was ist so schlimm daran?
Nichts, absolut gar nichts.
Schlimm ist Intolleranz, nicht wenn Erwachsene mit Puppen spielen und meiner Meinung nach sind sie auch niemandem eine "Erklärung" dafür schuldig warum sie das tun.
Dein Vergleich ist gut, warum rennen 22 erwachsene Männer einem Ball nach und alle finden das normal?
Einfache Antwort:
Macht denen Spaß, tut niemandem weh, Case closed.
MarcusWright schrieb:Was würdet ihr tun, wenn ihr eine Mutter mit Baby seht und feststellt, das Baby ist gar nicht echt?
Mich fernhalten, einfach weil ich nicht einschätzen kann wie ernst die (oder der, mir egal obs nen Mann oder ne Frau ist) ihr Spiel nimmt und ich unangenehmerweise dazu neige ohne Samthandschuhe rumzurennen und ich es fürchterlich fände solch einer Person verbal/emotional auf die Füße zu trampeln nur weil ICH das Spiel nicht verstehe.
MarcusWright schrieb:Also ich würde mein Leben gern mit einem Roboter teilen!
Na ich glaub, bis es solche Roboter gibt wird das noch ein paar hundert Jahre dauern.
Ansonsten mach es wie ich:
Heirate den freundlichen Soziopathen Deiner Wahl, die haben eine wichtige Sache mit Robotern gemeinsam:
Sie sind niemals unberechenbar, mach nur nen Bogen um die Soziopathen mit narzisstischen Tendenzen, die können gefährlich sein.
AliceT schrieb:Oder, vielmehr, das Ende der (menschlichen) Evolution.
Roboter wären die (physisch, moralisch, in welcher Dimension auch immer) irgendwann die besseren Menschen. Alterslos, von Krankheiten und Zerfall unbedroht, würden sie jedenTag aufs Neue zeigen, was wir Menschen nicht beeinflussen, kontrollieren können.
Oder es endet wie der Film "A.I.", dass die Menschen sich irgendwann, irgendwie selbst erledigen und Roboter praktisch von uns die Welt übernehmen.
Ciela schrieb:Ehrlich gesagt fände ich es sogar bei manchen Personen besser, wenn sie sich so eine Puppe anschaffen, anstatt ein echtes Baby zu bekommen
Exakt.
Ich hab mal auf youtube eine Doku gesehen über ein Ehepaar bei der die Frau halt ihre Reborns hatte und ihr Mann das zumindest unterstützt hat.
Da war es so, das es einfach Gründe gab warum ein echtes Kind nicht möglich ist und sie hat sich so halt ausgelebt, hatte aber meiner Ansicht nach noch einen völlig normalen Bezug zur Realität auch wenn sie sich in die Liebe zu ihren Puppen schon sehr reingesteigert hat.
In den Kommentaren konnte man dann von den ganzen Pappnasen lesen wie gestört diese Frau doch sei und ich versteh bis heute nicht wie man einem Menschen so krass Unrecht tun kann.
Es ist doch eine IRRE Stärke sich BEWUSST zu sein, dass man diesen Teil irgendwie ausleben möchte, aber einfach nicht das Recht hat da ein abhängiges Lebewesen reinzuziehen.
Ich meine das jetzt nicht nur auf die Entscheidung bezogen "Ich hätte gern Kinder, aber das ist aus "Gründen" keine gute Idee." sondern sehe das auch beruflich jeden Tag.
Kinderlose Paare, die sich dann irgendwelche kleinen Hunde anschaffen und ich kann mir den Mund fusselig reden über Erziehung, artgerechte Ernährung und Beschäftigung und darüber DAS sie mich dauernd wegen Verhaltens- oder gesundheitsproblemen rufen eben weil sie es NICHT hinkriegen konsequent zu verstehen, dass es nicht das kleine Baby ist das sie so gern hätten sondern ein richtig echter Hund der auch ganz echt die Bedürfnisse eines Hundes hat.
Ebenso wie die Bedürfnisse eines echten Kindes sich eben durchaus von dem unterscheiden könnten was man mit diesen Puppen ausleben kann und will und da braucht es doch gewaltig Eier und Selbstreflexion zu sagen "Dann sollen sich die Leute halt das Maul zerreißen, ich mach das mit ner Rebornpuppe und wälze MEINE Bedürfnisse nicht auf ein anderes Lebewesen ab, das eigene und ggf ganz andere Bedürfnisse hat."
MarcusWright schrieb:Wo ist deiner Meinung nach diese Grenze?
Auf YT sah ich eine Frau auf einer Puppenmesse ihr "Baby" "stillen". Da dachte ich aber auch: Wtf! Das war mir auch ganz klar too much!
Och das mit dem "Stillen" wär mir persönlich wurscht.
Ich persönlich seh eher den Tag kommen an dem irgendein Rebornfan nicht nachdenkt und sein, vermutlich noch in ne Kuscheldecke gewickeltes oder gar in einer Babyschale sitzendes Rebornbaby im Hochsommer oder tiefstem Winter im Auto sitzen lässt und irgendwer die Scheibe einschlägt, weil die Dinger zum Teil grad wenn sie angezogen oder eingewickelt sind so realistisch aussehen (ist ja auch der Witz an einer Replika), dass demjenigen gar nicht zuzumuten gewesen wäre an ein Reborn zu denken, denn "bewegt sich nicht" und "ich erkenn keine Atmung" ist wenn man das für nen echtes Baby hält ja nu eher kein Grund noch locker abzuwarten.
MarcusWright schrieb: So finde ich es auch ein NoGo, wenn man sich ein Rebornbaby mit klar sichtbarer schwerer Behinderung kauft. Lehnen auch alle, die ich aus dieser Szene kenne, ganz klar ab.
Das wiederrum versteh ich nicht wirklich.
Warum keine Behinderungen?
Warum kein Rebornbaby mit z.B. Downsyndrom?
Wo ist das Problem?
"Minireborns" die wie extreme Frühchen aussehen oder welche die Knirpsen mit Behinderungen ähneln dürften doch grad für die Reborn"fans" die damit den Verlust eines eigenen Kindes verarbeiten recht nah an das herankommen was sie "in echt" nicht retten konnten.
Außerdem find ich diese "Perfektionsgeilheit" fast gruseliger.
Mein Mann und ich waren als Babys so hässlich, sowas könnt man als Reborn eher nicht verkaufen und wenn wir uns dann irgendwann aufmachen über Adoption nachzudenken sind wir auch offen für Kinder mit Behinderungen.
Warum darf ein Rebornfan diese Offenheit nicht auch haben?
Also da wäre es für mich eher Grenzwertig, wenn jemand der das Rollenspiel sehr ernst nimmt von seinem sozialem Umfeld verlangt die Puppe als echtes Kind zu akzeptieren.
Ich denke, dass es einem sozialem Umfeld das diese Bezeichnung verdient definitiv zuzumuten ist zu akzeptieren, dass das "Spiel" für diese Person real ist, aber das Spiel komplett mitzuspielen, das wäre etwas bei dem die Grenze für mich erreicht ist.
Das seh ich aber nicht nur bei Rebornpuppen so, sondern generell.
Ich kann von meinem sozialen Umfeld ja auch erwarten, dass sie akzeptieren wie wichtig mir meine Tiere sind, aber nicht, dass sie ihnen genauso wichtig sind.