Boah, was kloppt ihr denn auf die Menschen ein? Ihr kennt weder die TE noch die junge Mutter, wisst aber, was das Beste ist. Und eure Meinungen bzgl. Sucht, Konsum in der Schwangerschaft und Folgeschäden, Schwarzarbeit und Schulden sind zwar richtig, aber momentan nicht hilfreich. Die Zusammenhänge sind den Beteiligten sicherlich klar.
Merkwürdiges schrieb:Was kann man ihr am besten raten ?
Hmm, Fakt scheint zu sein, dass deine Freundin erhebliche psychische und seelische Beeinträchtigungen hat und in ihrem Leben nicht alles rund lief, von wegen mit 20 ohne eingerichtete Wohnung, schwierige Beziehung, suchtkrank usw.
Ich möchte zurück fragen: Was möchte denn deine Freundin, was wäre für sie hilfreich? Braucht sie persönlich Hilfe für ihr Seelenleben oder braucht sie Hilfe, um ihre Entscheidung über die Zukunft des Kindes treffen zu können? Benötigt sie hier Aufschub, um Zeit zu gewinnen bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird? Wozu ist sie momentan überhaupt in der Lage?
Also, Beratungsstellen der Suchthilfe und therapeutische Hilfen sind zwar gut, helfen allerdings nicht schnell, allein schon wegen der Terminvergabe, die manchmal erst in Wochen oder Monaten stattfindet. Wenn sie persönlich Hilfe benötigt, empfehle ich hier die Ambulanzen von Suchtkliniken oder Psychiatrien, dort kann man zeitnah vorsprechen. Parallel kann sie sich einen Termin bei einem niedergelassenen Psychologen holen.
Oder benötigt sie Hilfe bzgl. der Entscheidung über die Adoption? Ist sie sich nicht sicher, ob sie das Kind vielleicht doch behalten möchte? Jugendamt und Adoptionsstelle beraten hier sicherlich, sind für mich persönlich jedoch befangen. Das Jugendamt sieht ausschließlich das Wohl des Kindes, was auch gut ist, aber sie blenden die Situation der Mutter aus und haben selten Erfahrungen in der Suchthilfe. Und die Adoptionsstelle hat sicherlich schon die künftigen Eltern vor Augen und werden entsprechend beraten. Hier empfehle ich eine Beratung bei einer Stelle, die bisher nicht eingebunden war. Erst wenn deine Freundin alle Möglichkeiten kennt, die ihr als Mutter offenstehen, kann sie eine zufriedenstellende Entscheidung treffen.
Es gibt auch Instituionen, die speziell suchtkranken Müttern helfen und da ergebnisoffener sind.
Etwa:
http://www.klinikumdo.de/kliniken-zentren/kliniken-abteilungen-a-l/kinder-jugendmedizin/patienteninformation/start-mit-stolpern (Archiv-Version vom 28.03.2018)Solche Einrichtungen gibt es auch in anderen Städten, heißen da nur anders.
Dir rate ich: Rede mit deiner Freundin, sei bei ihr, gehe mit ihr alle Möglichkeiten durch, pro und contra und begleite sie. Aber: Nimm ihr keine Entscheidung ab oder rate ihr zu etwas. Das soll sie selbst machen, denn sie wird auch die Konsequenzen tragen müssen.