@Sharasa Ich hab durch das Netz überhaupt erst angefangen wirklich gesellig zu werden. An Fremde im realen Leben kommt man halt schlecht ran, kann mich ja nicht in deren Gespräche einmischen oder fragen ob sie meine Freunde werden sollen und zumindest auf der Arbeit passierts oft, dass man einfach niemanden da hat, der mit einem selbst auf einer Wellenlinie schwingt oder Bock hätte gemeinsam was zu unternehmen.
Aber im Internet sieht man praktisch zuerst die Interessen, dann die Art einer Person (oder umgedreht), also das Relevante. Irgendwann schreibt man mal miteinander und daraus entsteht schnell eine Freundschaft. Im schlimmsten Fall wohnt man auf unterschiedlichen Kontinenten, wichtig und erfreulich sind solche Freundschaften mMn aber dennoch, auch wenn sie rein geistig-verbal sind, oder wie immer man das nennen will. Bei vielen ist es aber auch so, dass man sich dann irgendwann auch mal trifft und ab und zu findet man sogar Leute aus demselben Gebiet.
Der Punkt ist auch, dass man potentielle Freunde in der Realität oft übersieht. Man sieht ja keine Interessen oder Eigenarten, wie es im Internet ist, wo Leute ihr "Ich" zeigen. Hatte es schon dass ich jahrelang Kollegen hatte und wir an uns vorbeilebten, jeder von uns dachte, dass der jeweils andere nichts für einen wäre - bis wir dann eines Tages zufällig auf ein bestimmtes Thema kamen und ewig laberten und dabei entdeckten, dass wir ähnlich ticken und uns verstehen. Im Internet ist sowas halt sichtbarer.
Ich finde auch nicht dass Personen im Internet fake sind, wie viele sagen. Die einzigen die das sind sind aktive Rollenspieler, aber die gibts selten. Oft sind Personen ruhiger oder aufgeweckter und lustiger als sie im Internet wirken, aber nicht an sich eine andere Person was die Weltsicht und Hobbies angeht. Daher find ich das Internet ganz gut für sowas. Zumal man wie gesagt auch blind ist, man weiß ja nie wie die andere Person aussieht, lange nicht Mal was das Geschlecht ist, geschweigen denn die Herkunft oder welchen Sozialstatus sie hat und beurteilt somit sehr neutral nur das Inhaltliche. Wodurch man dann auch öfter an Leute rankommt, die man im "echten" Leben nie angesprochen oder angetroffen hätte.