Man muss sich ganz einfach die Frage stellen,
was man denn genau abgeschafft hat: Schöne, leicht bekleidete Frauen, die
freien Willens Schilder hochhalten und nett lächeln.
Jedes naive Kind wäre gescheiter und könnte das "Falschsein" dieser durch und durch harmlosen Praxis nicht verstehen.
Wenn man sich das auf der Zunge zergehen lässt, wird diese Entscheidung der Formel 1 lächerlich bis zur Unerträglichkeit. Einst als große Errungenschaften westlicher Freiheit und Kultur gefeiert und stolz zur Schau gestellt, werden diese und andere Dinge nunmehr entweder als diskriminierend, rassistisch, sexistisch oder als gegen die hochgehaltene Freiheit gehend angeklagt, während die Bedeutung der Begriffe
rassistisch, sexistisch oder diskriminierend immer verwässerter wird und der Verbot bzw. die Abschaffung der als solches bezeichneten Dinge und Gepflogenheiten in Wahrheit die westliche Gesellschaft in Ketten legen.
Ob wir von "rassistischen" Karnevalskostümen, von "geschlechtsneutraler Sprache" oder von schönen, lächelnden Schilderträgerinnen sprechen, ist dabei völlig irrelevant, da die dahintersteckende Ideologie dieselbe ist und von denselben Leuten in Universitäten, Politik oder auch Marketingabteilungen vorangetrieben und propagiert wird.
Wenngleich diese Entwicklung auf den ersten Blick viel mit ihr gemeinsam zu haben scheint und wie sie zur unweigerlichen Degeneration führt, möchte ich sie nicht Dekadenz nennen, da Dekadenz häufig mit überbordender Verfeinerung, Sensibilisierung und "Entartung" (
https://www.duden.de/rechtschreibung/Dekadenz ; explizit nicht im nationalsozialistischen Sinne zu verstehen) einhergeht. Zwar könnte man die westliche Gesellschaft in vielerlei Hinsicht als dekadent bezeichnen, etwa was unseren Konsum und Verschwendungssucht angeht, so trifft dies doch nicht mehr zu, wenn man die Einschränkung der Freiheit, etwas als attraktiv und ja, sexuell aufreizend Empfundenes zur Schau zu stellen, betrachtet.
Original anzeigen (0,3 MB)Thomas Couture:
Les Romains de la décadence