Tussinelda schrieb:@JamieStarr
deshalb steht auch dies über den Tabellen:
Die nachfolgenden Tabellen stellen keine Fortsetzung der zuvor dargestellten NINA-Studie dar
und erheben auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und wissenschaftliche Validität. Gleichwohl
aber vermitteln sie einen Eindruck von der Entwicklung von Wolfsangriffen in den letzten
18 Jahren.
Aber in dem Dokument steht auch:
Da die Zusammenstellung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann, ist zu vermuten, dass möglicherweise mit weitaus mehr Angriffen von Wölfen auf Menschen in diesem Zeitraum gerechnet werden muss. Außerdem wird weiterhin aufgezählt:
(4) Stark veränderter Lebensraum. Die Mehrheit räuberischer Übergriffe (vor dem 20. Jahrhundert in Europa und heutigem Indien) geschah in sehr "künstlichen" Lebensräumen, in denen mehrere Faktoren verändert wurden: Wenig bis keine Beute, die Wölfe nutzten vorwiegend Müllhalden und Haustiere als Nahrung; unbeaufsichtigte Kinder, die u.a. die Herden hüteten; Armut der Menschen und schlechter Zugang zu Waffen, [...]Vor allem diesen Punkt sehe ich mit Blick auf die in der Tat veränderte Lebensraumsituation in Deutschland als größtenteils dicht besiedeltem Kulturland problematisch. Den "schlechten Zugang zu Waffen" begrüße ich ausdrücklich, da ich bewaffnete Menschen als größere Gefahr einschätze als Wölfe. Allerdings ist durch die dichte Besiedlung und entsprechende quasi ständige gefahrlose Präsenz des Menschen die Gefahr gegeben, dass sich der Wolf an den Menschen gewöhnt. Hinzu kommt der menschliche Faktor, der eine ständig fortschreitende Entfernung zur Natur und deren logische Zusammenhänge sowie eine wachsende Sehnsucht nach Natur als Ausgleich als Hintergrund hat.
Fazit: An Menschen gewöhnte Wölfe in einem veränderten Lebensraum plus (entschuldigt bitte) dämliche Menschen, die in die Naherholungsgebiete strömen, bieten ein Potential für Unfälle. Deren Folge wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit katastrophal für den Wolf in Mitteleuropa als Population, so dass ich die Vorgehensweise, die Ausbreitung des Wolfs in dichter besiedelte Kulturlandschaften zu unterstützen, als langfristig schädlich für den Wolf betrachte.
Und es ist völlig egal, was der Wolf "dafür kann". Er macht keine Gesetze und hat im Vergleich zu einem entsprechend ausgerüsteten Menschen das kürzere Hölzchen gezogen. So war das früher schon, und es wird wieder so kommen, wenn wir nicht die Natur des Wolfs und des Menschen in die Rechnung mit einbeziehen.